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Die Weißeritz (sorbisch Bystrica – „schnelles, wildes Wasser“), auch: Vereinigte Weißeritz genannt, ist ein 13,7 km langer Zufluss der Elbe in Sachsen. Zusammen mit dem längsten Quellfluss „Wilde Weißeritz“ ist sie 61 km lang.

Weißeritz (vereinigte)
Mündung der Weißeritz in die Elbe in Dresden
Mündung der Weißeritz in die Elbe in Dresden

Mündung der Weißeritz in die Elbe in Dresden

Daten
Gewässerkennzahl DE: 53729 (Vereinigte Weißeritz)
Lage Region Dresden
Flusssystem Elbe
Abfluss über Elbe → Nordsee
Ursprung Vereinigung von Roter und Wilder Weißeritz in Freital-Hainsberg
50° 58′ 54″ N, 13° 37′ 46″ O
Quellhöhe 183 m ü. NN
Mündung in die Elbe in Dresden-Cotta
51° 3′ 48″ N, 13° 41′ 12″ O
Mündungshöhe 104 m ü. NN
Höhenunterschied 79 m
Sohlgefälle 5,8 
Länge 13,7 km[1]
Linke Nebenflüsse Wiederitz, Roßthaler Bach
Rechte Nebenflüsse Poisenbach, Vorholzbach, Burgker Bach
Großstädte Dresden
Mittelstädte Freital

Flusslauf


Die Weißeritz entsteht bei Freital-Hainsberg aus den beiden Quellflüssen Rote Weißeritz und Wilde Weißeritz. Sie fließt weiter durch das Döhlener Becken im Ortsgebiet von Freital und tritt dann in den Plauenschen Grund ein. Am Ende dieses Engtals fließt die Weißeritz durch den Dresdner Ortsamtsbezirk Cotta und mündet im dortigen Elbtalkessel von links in die Elbe.


Geschichte


Die ehemalige Einmündung der Weißeritz im Osten des Großen Ostrageheges
Die ehemalige Einmündung der Weißeritz im Osten des Großen Ostrageheges

Um 1570 führten Arbeiten an den Befestigungsanlagen Dresdens zu einer Verlegung eines früheren Weißeritzarmes und seiner Mündung in die Elbe. Im Zuge dieser Arbeiten verschwand der Mündungsbereich dieses Weißeritzarmes am damaligen Dresdner Schloss. Die als Graben gefasste Wasserabführung erstreckte sich danach elbabwärts zu einer neuen Mündung und im Bereich zwischen dem Kleinen und Großen Ostragehege auf eine von Cornelius Gurlitt als „Wilde Weisseritz“ bezeichnete Flussauenzone zu. Ferner bezeichnet Gurlitt den als Weißeritzmühlgraben bekannten Lauf als „Weisseritz“ und bezieht sich dabei auf Arbeiten des Rochus zu Lynar.[2][3] Der Schwemmkegel der Weißeritz ist durch die ihn charakterisierenden Schotter gekennzeichnet und verläuft auf seiner rechten Seite unter dem Zwinger bis an den Schlosskomplex heran und erstreckt sich an seinem rechten Rand bis in die Friedrichstadt.[4]

Noch im 19. Jahrhundert floss die Weißeritz knapp unterhalb der Dresdner Innenstadt (ungefähr an der Stelle der heutigen Marienbrücke) in die Elbe. Zur Gewinnung von Bauland und als Vorarbeit für die Verbreiterung der Eisenbahnverbindung zwischen Dresden Hauptbahnhof und Bahnhof Dresden-Neustadt wurde die Mündung der Weißeritz verlegt. Der letzte Teil des Unterlaufs ist ein Kanal entlang des Emerich-Ambros-Ufers. Bis 1937 zweigte an der Grenze zwischen Plauen und Löbtau der Weißeritzmühlgraben beträchtliche Mengen des Wassers ab.


Ehemalige Mühlen


Mündung der Weißeritz in die Elbe nahe der Flügelwegbrücke in Dresden
Mündung der Weißeritz in die Elbe nahe der Flügelwegbrücke in Dresden

Viele Mühlen existieren nicht mehr, einige sind umgebaut und dienen anderen Zwecken.

Anschließend zweigte der Haupteinlauf des Weißeritzmühlgrabens nach Nordosten ab. An diesem befanden sich weitere Mühlen.


Hochwasser 2002


Weißeritz während des Hochwassers im August 2002 in Löbtau
Weißeritz während des Hochwassers im August 2002 in Löbtau

Während des Hochwassers 2002 suchte die Weißeritz in Dresden wieder ihr altes Flussbett durch die Weißeritzstraße und überflutete die Stadtteile Plauen, Löbtau, die zwischen dem Kanal und der Elbe gelegene Friedrichstadt, die historische Altstadt und den Hauptbahnhof.

Am gesamten Lauf der Roten Weißeritz von Altenberg bis Freital, an der Wilden Weißeritz in Tharandt und Freital sowie an der Vereinigten Weißeritz von Freital bis Dresden richtete das Hochwasser große Schäden an Häusern, Straßen und Bahnanlagen an. Besonders betroffen waren die Strecke Dresden–Chemnitz, hier vor allem Tharandt und der Hauptbahnhof Dresden, und die Weißeritztalbahn.

Als Konsequenz des Hochwassers wurde die Weißeritz für vergleichbare Fluten umgebaut. Dazu wurden diverse Brücken erneuert und verbreitert, der Flussquerschnitt vergrößert und mit Überschwemmungsflächen ausgestattet. Auch die Kurve der Weißeritz in Dresden-Löbtau wird[veraltet] vergrößert, um den Ablauf in das Emerich-Ambros-Ufer zu erleichtern. Die Brücke der Weißeritztalbahn in Obercarsdorf kann nun bei Hochwasser angehoben werden. Die Talsperre Malter wird seit 2002 zum Hochwasserschutz nicht mehr vollständig gefüllt. Durch diese Maßnahmen richtete das Hochwasser 2013 nur geringe Schäden an.


Galerie



Siehe auch



Literatur




Commons: Weißeritz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Gewässersteckbrief Weißeritz (PDF; 3,1 MB)
  2. Cornelius Gurlitt: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. Stadt Dresden. Heft 2, Dresden (Meinhold & Söhne) 1901, S. 315, 327–328
  3. Plan des Dorfes Ostra im Jahre 1568. In: Otto Richter: Atlas zur Geschichte Dresdens. Dresden 1898
  4. Wolfgang Alexowsky: Geologische Karte des Freistaates Sachsen 1:25 000. Blatt 4948 Dresden. Freiberg 2001, Signatur 10.
  5. http://skd-online-collection.skd.museum/Details/Index/796102
  6. http://skd-online-collection.skd.museum/Details/Index/794990
  7. http://skd-online-collection.skd.museum/Details/Index/774580
  8. http://skd-online-collection.skd.museum/Details/Index/772062
  9. http://skd-online-collection.skd.museum/Details/Index/733692
  10. Peter Weckbrodt: Wohnen in einstiger Weizenmühle, in DNN Nr. 20 vom 24. Januar 2017, S. 12
  11. http://skd-online-collection.skd.museum/Details/Index/734022
  12. http://skd-online-collection.skd.museum/Details/Index/730253
  13. http://skd-online-collection.skd.museum/Details/Index/730012
  14. http://skd-online-collection.skd.museum/Details/Index/714803
  15. http://skd-online-collection.skd.museum/Details/Index/689858

На других языках


- [de] Weißeritz

[en] Weißeritz

The Weißeritz (also: Vereinigte Weißeritz in German i.e. United Weißeritz, Bystrica in Sorbian) is a river of Saxony, Germany. It is 13.7 km [8.5 mi] long[1] and a left tiburary of the Elbe.[2]

[es] Río Weißeritz

El río Weißeritz (del eslavo bystrica, «torrente») es un corto río de Alemania, un afluente del río Elba de 12 kilómetros de longitud situado cerca de la ciudad de Dresde. Durante las inundaciones europeas de 2002 buscó su antiguo cauce y anegó dos barrios de Dresde: Plauen y Löbtau.

[it] Weißeritz

La Weißeritz è un fiume della Germania che nasce dalla confluenza dei fiumi Rote Weißeritz (Weißeritz Rosso) e Wilde Weißeritz (Weißeritz Selvaggio) nel quartiere Hainsberg della città sassone di Freital e dopo un percorso di 13,7 chilometri sfocia nellꞌElba a Dresda.



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