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Der Walkersbach ist ein Bach im nördlichen Baden-Württemberg von etwas über 8 km Länge. Er mündet unterhalb von Lorch im Ostalbkreis von rechts in die Rems.

Walkersbach
Der Walkersbach unterhalb von Strauben
Der Walkersbach unterhalb von Strauben

Der Walkersbach unterhalb von Strauben

Daten
Gewässerkennzahl DE: 2383654
Lage Schurwald und Welz­heimer Wald

Baden-Württemberg

  • Rems-Murr-Kreis
    • Stadt Welzheim
    • Gemeinde Alfdorf
    • Gemeinde Plüderhausen
  • Ostalbkreis
    • Stadt Lorch
Flusssystem Rhein
Abfluss über Rems Neckar Rhein → Nordsee
Quelle etwa 0,3 km südöstlich des Welzheimer Eibenhofs im Hanggewann Buchschnorren
48° 51′ 13″ N,  37′ 3″ O
Quellhöhe ca. 492 m ü. NN[1]
Mündung am Westrand des Naturschutzgebietes „Lorcher Baggerseen“ bei Lorch von rechts in die Rems
48° 47′ 42″ N,  39′ 38″ O
Mündungshöhe 273,2 m ü. NN[2]
Höhenunterschied ca. 218,8 m
Sohlgefälle ca. 26 
Länge 8,4 km[3]
Einzugsgebiet 17,1 km²[4]
Linke Nebenflüsse Schautenbach, Kühnenbach, Nitzelbach, Haselbach
Kleinstädte Welzheim, Lorch
Gemeinden Plüderhausen, Alfdorf

Geographie



Quelle und Verlauf


Der Walkersbach entsteht im Welzheimer Wald an der Südflanke der schmalen, bandförmigen Lias-Hochfläche zwischen mittlerem Wieslauf- und dem Leintal im Norden und dem Remstal im Süden. Etwa einen Kilometer südwestlich des zentralen Straßendreiecks von Welzheim-Breitenfürst entspringt er am oberen Talwaldrand im Welzheimer Hanggewann Buchschnorren. Von hier an fließt er in zuallererst südlicher, dann südöstlicher Richtung in einem sich zunächst keilförmig weitendem Waldtal. Auf dem ersten Kilometer seines Laufes liegt sein Bachbett oft in einem steilwandigen Trog; hier wie auch weiter unten bis zum Eintritt ins Remstal nimmt er zahlreiche Zuflüsse aus solchen stark reliefierten Klingen auf. Danach wird die Sohle seines Tales auf etwa 390 m ü. NN flacher und von links steigt in Serpentinen die K 1886 in es herab, die den Bach bis fast zu seiner Mündung begleiten wird, ab der Kreisgrenze im unteren Tal als K 3270.

Wenig später erreicht er die Grenze einer anfangs schmalen Lichtung auf dem Talgrund. Etwa 2 km unterhalb der Walkersbach-Quelle läuft mit dem Schautenbach der erste größere Nebenfluss zu. Ab dem Alfdorf-Pfahlbronner Schenkenhöfle beginnt sich die Tallichtung bis hinauf zur halben Hanghöhe zu weiten, hier grenzt die Gemeinde Alfdorf ans linke und die Gemeinde Plüderhausen ans rechte Ufer des Bachs, von rechts fließt gegenüber dem Gehöft der Schützenbach zu. Danach liegt am Plüderhausener Ufer die einzige größere Ansiedlung im Tal, das Dorf Walkersbach. Am Steg über den Bach mündet von links der (obere) Haselbach, bald darauf an der Kläranlage der Kühnenbach, der längste Nebenfluss am Oberlauf. Danach kehrt der Walkersbach seinen Lauf nach Süden und die Lichtung verengt sich wieder auf die Talsohle.

Nach etwa einem Kilometer passiert der Bach die Pfahlbronner Mühle an seinem rechten Ufer; hier erstreckt sich die Alfdorf-Pfahlbronner Gemarkung ausnahmsweise auch über die rechte Talsohle. Etwa anderthalb Kilometer nach dem Kühnenbach-Zufluss lässt der Walkersbach den Rems-Murr-Kreis hinter sich und tritt ins Stadtgebiet von Lorch im Ostalbkreis ein. Er wendet sich nach Südosten und zieht nach etwa einem Kilometer an der ersten Lorcher Ansiedlung vorbei, dem Gehöft Metzelhof auf dem linken Seitenhügel mit dem ersten wieder waldfreien Hang seit Walkersbach. Hier erreicht ihn von links der Nitzelbach. Gleich darauf folgt in derselben Lage zum Bach der Weiler Strauben sowie die Weitmarser Sägmühle im Mündungsdreieck des (unteren) Haselbachs, der wiederum von links zufließt; es ist der längste Zufluss des Walkersbachs überhaupt.

Am Eintritt ins Remstal liegt zwischen dem Bach und dem rechts parallelem, 0,6 km langen Mühlkanal die Walkersmühle, über ihr steht das Dorf Weitmars auf dem rechten Mündungssporn. Der Kanal fließt bald zurück und der Bach zieht daraufhin noch einen halben Kilometer südwestlich über die Remsaue, wobei er unter anderem die Bundesstraße 29 und die Remsbahn unterquert. Dann mündet der Walkersbach nach einem Lauf von 8,4 km an der Westspitze des Naturschutzgebietes „Lorcher Baggerseen“ auf 273,2 m ü. NN von rechts in die Rems.


Einzugsgebiet


Der Walkersbach hat ein Einzugsgebiet von 17,1 km² Größe. Davon liegen weniger als ein Drittel links des Baches, weil ihn längere Zuflüsse fast nur von links erreichen.

Im Norden konkurriert die Lein, die nach Osten zum oberen Kocher fließt. Alle anderen anliegenden Einzugsbereiche entwässern ebenfalls zur Rems. Im Osten verläuft die Wasserscheide zum Aimersbach, der in Lorch selbst mündet, im Südwesten sehr nahe zum kurzen Aitenbach, im übrigen Westen nahe zum Bärenbach, der etwas talab in Plüderhausen zufließt. Im Nordwesten konkurriert die Wieslauf, die erst weiter remsabwärts bei Schorndorf mündet.


Zuflusssystem


Liste der Zuflüsse, auch solcher höherer Ordnung, die in den Datensätzen der LUBW-FG10 erfasst sind, aufgereiht von der Quelle zur Mündung unter dem aufnehmenden Gewässer. Wo möglich und sinnvoll mit Namen, Mündungsseite, Mündungsort und Länge. Gewässerverläufe, -längen und -flächen bevorzugt nach den Kartenlayern der LUBW, Namen bevorzugt nach der Hintergrundkarte. Längen auf volle hundert Meter gerundet. Kursivierte Gewässernamen sind Eigennamen. Ansonsten steht ersatzweise eine beschreibende Bezeichnung, von der dann nur die kursivierten Anteile (Talnamen, Bergnamen, Gewannnamen usw.) Eigennamen aus den Quellen sind.

Ursprung des Walkersbachs am Waldrand etwa 150 m südwestlich und unterhalb der Häuser an der Welzheim-Breitenfürster Zeilgasse im Hanggewann Buchschorren auf etwa 492 m ü. NN.

Mündung des Walkersbachs gleich nach der Unterquerung der B 29 und der Remsbahn in der Remsaue nach 8,4 km Lauf und auf 273,2 m ü. NN[5] von rechts in die Rems. Im oberen Mündungsdreieck liegt unmittelbar das Naturschutzgebiet Lorcher Baggerseen an, mit sechs Baggerseen von zusammen 6,7 ha Fläche.[9]


Geologie


Der Lauf des Walkersbachs liegt zur Gänze im Oberen und Mittleren Keuper. Er entspringt im Knollenmergel (Trossingen-Formation) und durchläuft dann die ganze Schichtenfolge bis hinunter zum Gipskeuper (Grabfeld-Formation), den er erst kurz vor dem Eintritt ins Remstal erreicht. Im Norden des Einzugsbereichs, beidseits des oberen Walkersbach und seines linken Zulaufs Kühnenbach, sind die umgebenden Höhen Hochflächen im Lias α, im Süden erreichen sie, bis auf ein isoliertes Vorkommen des Lias α rechtsseitig auf dem Hohbergkopf, nur den Stubensandstein (Löwenstein-Formation).[10]


Geschichte


Nachweislich wurde seit dem Jahr 1628 auf den Remsseitenbächen Walkersbach, Wieslauf und Bärenbach Brennholz transportiert, weit überwiegend als Scheitholz. Da die natürliche Wasserführung der Bäche nicht ausgereicht hätte, wurden Floß- oder Schwellseen angelegt. So ließ im Jahre 1742 der Schorndorfer Forstmeister von Grassenberg einen rund 800 Meter südlich des Dorfes Walkersbach gelegenen, älteren Teich vom Seegräber Vogel aus Böblingen zum Stausee Walkersbacher Tal ausbauen. Nach einem von dem herzoglich beeidigten Feldmesser Christoph David Benignus aus Schorndorf am 17. Juli 1791 kartierten Grundriss war dessen Staudamm 304 Fuß (87 Meter) lang und 30 Fuß (8,6 Meter) hoch. Im Jahr 1831 wurde der Damm durch Ausmauerung verbessert und zugleich der Bachlauf unterhalb des Sees begradigt und sein Gefälle ausgeglichen. Die im See aufgestaute Wassermenge reichte für zwei bis drei Tage Flößerei aus. Die Müller am Bach mussten während des Flößens ihren Betrieb einstellen und beim Flößen mithelfen. Von der Mündung des Walkersbachs wurde das Holz auf der Rems weiter bis nach Neckarrems geflößt, wo es in einem „Holzgarten“ gesammelt und auf Neckarschiffe verladen wurde. Die floßbare Länge des Walkersbachs betrug etwa fünf Kilometer. Bereits vor Inbetriebnahme der Remsbahn im Jahr 1861 wurde die Flößerei auf dem Walkersbach eingestellt. Der heute noch forstwirtschaftlich als "Seedamm" bezeichnete Damm und Brückenweg wurde nach Aufgabe der Flößerei durchstochen; die Reste der Staumauer sind heute noch auszumachen.

An der Schwefelhütte wurde zeitweise versucht, Eisen abzubauen. Die vorhandenen Raseneisenstein-Vorkommen waren jedoch nicht reichhaltig genug, so dass es bei dem Versuch blieb.


Siehe auch



Einzelnachweise


  1. Nach dem Höhenlinienbild auf der Hintergrundkarte der LUBW-FG10 interpoliert.
  2. Texteintrag an der Mündung auf der Hintergrundkarte der LUBW-FG10 in Blau bei Maßstab 1:etwas über 5000.
  3. Nach LUBW-FG10 (Datensatzeintrag).
  4. Summe der Teileinzugsgebiete nach LUBW-GEZG (Datenbanksätze).
  5. Texteintrag in Blau an der Mündung auf der Hintergrundkarte der LUBW-FG10 bei Maßstab etwas gröber als 1:5000.
  6. Texteintrag in Blau an der Mündung auf der Hintergrundkarte der LUBW-FG10 bei Maßstab etwas gröber als 1:10000.
  7. Korrektur einer unorthographische Namensform bei LUBW-FG10 (Datensatzeintrag). Möglicherweise dort nur eine improvisierte Benennung und kein gängiger Name.
  8. Texteintrag in Schwarz an der Mündung auf der Hintergrundkarte der LUBW-FG10 bei Maßstab etwas gröber als 1:10000
  9. Addition der Einzelseeflächen nach den Datensätzen der LUBW-SG10.
  10. Geologie nach GK50-SFW.

Literatur







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