Die Thulba ist ein gut 27 km langer, rechter bzw. nördlicher Zufluss der Fränkischen Saale.
Thulba | ||
![]() Bei der Brücke in Thulba (Oberthulba) | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 24454 | |
Lage | Rhön
Deutschland
| |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Fränkische Saale → Main → Rhein → Nordsee | |
Quelle | südlich der Schwarzen Berge und nördlich von Geroda im Landkreis Bad Kissingen 50° 18′ 1″ N, 9° 54′ 47″ O50.3002777777789.9130555555556650 | |
Quellhöhe | ca. 650 m ü. NN | |
Mündung | bei Hammelburg in die Fränkische Saale50.1155555555569.8753555555556173 50° 6′ 56″ N, 9° 52′ 31″ O50.1155555555569.8753555555556173 | |
Mündungshöhe | 173 m ü. NN [1] | |
Höhenunterschied | ca. 477 m | |
Sohlgefälle | ca. 18 ‰ | |
Länge | 27,2 km[2] | |
Einzugsgebiet | 140,49 km²[3] | |
Abfluss am Pegel Oberthulba[4](55,5 % des Einzugsgebiets) AEo: 77,98 km² Lage: 14,5 km oberhalb der Mündung |
NNQ (2003) MNQ 1982 – 2006 MQ 1982 – 2006 Mq 1982 – 2006 MHQ 1982 – 2006 HHQ (1984) |
78 l/s 150 l/s 810 l/s 10,4 l/(s km²) 18,4 m³/s 45,6 m³/s |
Abfluss[5] AEo: 140,49 km² an der Mündung |
MQ Mq |
1,28 m³/s 9,1 l/(s km²) |
Kleinstädte | Hammelburg | |
Gemeinden | Geroda, Burkardroth, Oberthulba |
Der Name "Thulba" leitet sich vom indogermanischen Wort dulbo, das graben, aushöhlen bedeutet, ab.[6][7] Der Fluss gab der Gemeinde Oberthulba sowie dem Ort Thulba ihre Namen.
Die Thulba entsteht südlich der Schwarzen Berge und nördlich der Ortschaft Geroda in einem von Wald- und Wiesenflächen geprägten Gebiet. Nachdem sich ihre Quellbäche südlich der Obermühle vereinigt haben, nimmt die Thulba ihre generell nach Südwesten orientierte Fließrichtung auf. Unterhalb der Klostermühle erreicht sie Geroda, wo sich zwei weitere Mühlen befinden und von rechts der Sembach zufließt. Sie passiert die Ruckmühle, nordwestlich von Birkenfeld eine kleine Kläranlage und südlich davon den Festersbrunnen. Die Thulba mäandert nun durch ein tief eingeschnittenes Tal. Bei Burkardroth-Oehrberg trieb sie früher die Oehrbachsmühle an. In diesem Abschnitt wird die Thulba auch Oehrbach genannt. Nachdem sie südlich von Oehrberg eine weitere Kläranlage passiert hat, verengt sich das Oehrbachtal deutlich. Der Thülbingsbach mündet von rechts kommend nordwestlich von Oberthulba-Hassenbach, das sie südlich umfließt. Es folgen die Nuß-Mühle, die Neu-Mühle und die Schreinersmühle, bei der die Thulba den östlichen Ortsrand von Oberthulba erreicht. Ihre Wasserführung wird dort durch die von links kommende, etwa 9,1 km lange Lauter verstärkt, deren westliche Fließrichtung die Thulba südlich der Ortschaft für weniger Kilometer bis zur querenden Europastraße 45 aufnimmt. Unterhalb der Reithermühle nordwestlich von Thulba (Ortsteil von Oberthulba) fließen ihr von rechts der Heeggraben und der Laibach zu und an einem kleinen See mit Campingplatz der (zeitweilig trockene) Heinergraben. Unterhalb der Oberen Erthals-Mühle wird sie linker Hand vom zuletzt parallel verlaufenden Rumbach erreicht. Südlich von Obererthal (Ortsteil von Hammelburg) zweigt der an der Herberts-Mühle bei Untererthal (Hammelburg) in die Thulba zurückströmende Mühlgraben ab, in den seinerseits der Elsengraben mündet. Unterhalb der Kessenmühle mündet die Thulba nahe der Kläranlage im Westen von Hammelburg in die Fränkische Saale.
Die Thulba ist ein Gewässer, dessen biologische Gewässergüte (Saprobie) als mäßig belastet (Gewässergüteklasse II) klassifiziert ist (2001).[8] Der Oberlauf ist in einem naturbelassenen Zustand, im Unterlauf sind dagegen einige Fließstrecken und Auenabschnitte beeinträchtigt.[9]
Das Thulbatal wird durch weit ausgedehnte Hochstaudenfluren, feuchte Mäh- und Feuchtwiesen geprägt und beheimatet hochwertige Biotope. An den oft kalkreichen Berghängen befinden sich wertvolle Trockenstandorte und Wälder mit alten Laubholzbeständen (vor allem Erlen).[9] Die Auebereiche entlang der mäandernden Thulba bieten Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten.
Die ufernahen Bereiche der Thulba-Aue sind auch Lebensraum für typische Insekten- und Vogelarten wie Prachtlibelle, Sumpfschrecke und Eisvogel.[10] In der Thulba kommen Äsche, Bachforelle, Bachneunauge, Bachschmerle, Barbe, Elritze, Flussbarsch, Gründling, Hasel, Mühlkoppe, Nase, Regenbogenforelle und Rotauge vor, vereinzelt auch der Edelkrebs.[3]
Die feuchten Wiesenbereiche und die trockenen, kalkreichen Berghänge sind Standort spezialisierter Pflanzenarten wie:[11]
Liste der Fließgewässer im Flusssystem Fränkische Saale