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Die Steinach ist ein etwa 22 km langer Fluss in Südhessen und im nördlichen Baden-Württemberg, der südwärts durch den Odenwald fließt und bei Neckarsteinach von rechts in den Neckar mündet.

Steinach
Die Steinach in Neckarsteinach
Die Steinach in Neckarsteinach

Die Steinach in Neckarsteinach

Daten
Gewässerkennzahl DE: 238978
Lage Odenwald
  • Eichelberg-Odenwald
  • Zentraler Sandsteinodenwald
  • Odenwald-Neckartal[1][2]

Hessen

  • Landkreis Bergstraße
    • Gde. Abtsteinach

Baden-Württemberg

Hessen

Flusssystem Rhein
Abfluss über Neckar Rhein → Nordsee
Quelle nördlich von Ober-Abtsteinach
49° 32′ 57″ N,  46′ 58″ O
Quellhöhe ca. 490 m ü. NHN[3]
Mündung von rechts in Neckarsteinach in den Neckar
49° 24′ 20″ N,  50′ 21″ O
Mündungshöhe 111,7 m ü. NHN[4]
Höhenunterschied ca. 378,3 m
Sohlgefälle ca. 17 
Länge 22,2 km[5]
Einzugsgebiet 69,53 km²[6]

Geographie



Verlauf


Die Steinach entspringt im südöstlichen Teil des hessischen Landkreises Bergstraße wenige hundert Meter nördlich von Ober-Abtsteinach im Bereich einer unbewaldeten kleinen Hochebene. Sie fließt in fast immer südlicher Richtung.

In einem sehr flachen und weiten Tal passiert sie zunächst Ober-, dann Unter-Abtsteinach, bis sich nach etwa viereinhalb Kilometern Flusslänge das Tal stärker eintieft und Waldhänge an den Fluss heranrücken.

Sie tritt nach Baden-Württemberg in den Rhein-Neckar-Kreis über, erreicht nach etwa 10 km den Ort Heiligkreuzsteinach und nimmt hier von links den Eiterbach auf. Sie zieht in tiefem, weitem und offenem Tal weiter bis zum langgezogenen Schönauer Stadtteil Altneudorf noch am Mittellauf; am Ortseingang mündet hier von rechts der von Wilhelmsfeld her kommende Hilsbach. Nach etwas über 16 km durchquert sie Schönau, wo ihr in einer Talspinne von rechts der Schafbach und von links der Greiner Bach Wasser zuführen.

Die Steinach passiert nach über 18 km den Schönauer Stadtteil Lindenbach, wendet sich dann für das kurze Reststück ihres Laufs in wieder schmalerer Aue, die inzwischen von den beiderseitigen Höhen um über 250 m überragt wird, abrupt nach Osten und damit zurück nach Hessen in den Landkreis Bergstraße. In ihrem Mündungsort, Neckarsteinach, fließt sie schließlich nach 22,2 km fast gegenläufig in den Neckar.


Einzugsgebiet


Das hydrologische Einzugsgebiet umfasst fast 70 km²; es grenzt im Norden an das der Weschnitz, im Osten an das des Laxbaches, im Süden an das des aufnehmenden Neckars und kleinerer Zuflüsse von ihm, im Westen an das des Kanzelbaches und schließlich wieder das der Weschnitz.

Am Tal haben Anteil die Gemeinden Abtsteinach (Hessen), Heiligkreuzsteinach, Schönau (beide Baden-Württemberg) sowie Neckarsteinach (wieder Hessen).


Zuflüsse und Stillgewässer


Liste der Zuflüsse und Seen von der Quelle zur Mündung. Gewässerlänge[5], Seefläche[7] und Einzugsgebiet[8] und Höhe[3] in der Regel nach den entsprechenden Layern auf der Onlinekarte der LUBW. Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt.

Quelle der Steinach auf etwa 490 m ü. NHN etwa 200 Meter nördlich des Ober-Abtsteinacher Friedhofes am Nordrand des Dorfes. Die Steinach fließt zuallererst südöstlich.

Zuflüsse der Steinach, dargestellt auf einem Stein in Neckarsteinach
Zuflüsse der Steinach, dargestellt auf einem Stein in Neckarsteinach

Mündung der Steinach von rechts und zuletzt Nordnordwesten auf 111,7 m ü. NHN[4] in Neckarsteinach in den hier nordwestlich laufenden unteren Neckar. Der Bach ist hier 22,2 km[5] lang und hat ein Einzugsgebiet von 69,5 km²[6] hinter sich.


Gewässerqualität


Mit Stand vom Jahre 2010 ist die Steinach in die ökologische Zustandsklasse II (gut) im Modul Gewässergüte eingeordnet.[13]


Geschichte


Die Steinach galt früher als einer der wichtigsten Floßbäche am Neckar. Sie trieb über einen Mühlengraben die fünf Mühlen Neckarsteinachs an, die Gerberlohe herstellten.

In die Steinach wurden in der Mitte des 18. Jahrhunderts Flussperlmuscheln eingebracht, die aus dem Bayerischen Wald bezogen waren, wo es etliche heute noch Perlbach genannte Gewässer gibt. Es war der Beginn einer erfolgreichen Perlmuschelzucht. Die Art braucht kaltes, kalk- und insbesondere nährstoffarmes Wasser, weshalb also der Bach damals sehr sauberes Wasser gehabt haben muss. Mit der beginnenden Industrialisierung änderte sich dies, die letzte Muschelbefischung im Jahr 1965 erbrachte noch 14 Perlen, danach ist die Flussperlmuschel im Gewässer ganz ausgestorben.[14][15]


Verkehr


Fast über die ganze Länge folgt die Landesstraße 535 in wenig Abstand dem Fluss; am Oberlauf führen einige Landesstraßen von der Seite ins südlich ziehende Tal, so in Ober-Abtsteinach die L 3408 von Westen und die L 535 von Osten, in Unter-Abtsteinach die L 3257 von Westen durchs Gorxheimer Tal, in Altneudorf, von Westen aus Schriesheim über Wilhelmsfeld kommend, die L 536. Zwei Sacksträßchen erschließen kleinere Seitentäler (Eiterbachtal, Schafbachtal), einige niederrangige Straßen verbinden über teils steile Anstiege mit Höhensiedlungen und den größeren Nachbartälern. Im tiefer eingeschnittenen Unterlauf fehlen sie wegen des Geländeprofils und der unbesiedelten seitlichen Waldhöhen teilweise ganz.


Siehe auch



Einzelnachweise


  1. Otto Klausing: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 151 Darmstadt. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1967. → Online-Karte (PDF; 4,3 MB)
  2. Josef Schmithüsen: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 161 Karlsruhe. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1952. → Online-Karte (PDF; 5,1 MB)
  3. Höhe nach dem Höhenlinienbild auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte auf: Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
  4. Stauziel im Unterwasser der Neckarsteinacher Neckar-Doppelschleuse.
  5. Länge nach dem Layer Gewässernetz (AWGN) des Online-Kartenservers der LUBW.
  6. Einzugsgebiet aufsummiert aus den Teileinzugsgebieten nach dem Layer Basiseinzugsgebiet (AWGN) des Online-Kartenservers der LUBW.
  7. Seefläche nach dem Layer Stehende Gewässer des Online-Kartenservers der LUBW.
  8. Einzugsgebiet nach dem Layer Basiseinzugsgebiet (AWGN) des Online-Kartenservers der LUBW.
  9. Länge abgemessen auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte des Online-Kartenservers der LUBW.
  10. Einzugsgebiet abgemessen auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte des Online-Kartenservers der LUBW.
  11. Zufluss ist auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte des Online-Kartenservers der LUBW mit Lenzenbach beschriftet, der Layer Gewässernetz (AWGN) nennt ihn jedoch Lenzbach.
  12. Summe der Seeflächen nach dem Layer Stehende Gewässer des Online-Kartenservers der LUBW.
  13. Biogütekarte Fließgewässer Hessen 2010 (PDF, 6,0 MB) des Hessischen Landesamtes für Umwelt und Geologie.
  14. Eintrag zur Flussperlmuschel auf der Homepage der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (Memento vom 24. Oktober 2014 im Internet Archive)
  15. Informationsschild nahe der Mündung in Neckarsteinach.

Literatur




Commons: Steinach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

На других языках


- [de] Steinach (Neckar, Neckarsteinach)

[en] Steinach (Neckarsteinach)

Steinach is a river of Hesse and Baden-Württemberg, in the southwest of Germany. It passes through Abtsteinach, Heiligkreuzsteinach and Schönau and flows into the Neckar in Neckarsteinach.



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