Die Steinach ist ein etwa 22km langer Fluss in Südhessen und im nördlichen Baden-Württemberg, der südwärts durch den Odenwald fließt und bei Neckarsteinach von rechts in den Neckar mündet.
Dieser Artikel behandelt die Steinach, die im Odenwald dem Neckar in Neckarsteinach an seinem Unterlauf zufließt. In den Neckar-Oberlauf mündet eine weitere Steinach aus dem Albvorland in Nürtingen.
Die Steinach entspringt im südöstlichen Teil des hessischen Landkreises Bergstraße wenige hundert Meter nördlich von Ober-Abtsteinach im Bereich einer unbewaldeten kleinen Hochebene. Sie fließt in fast immer südlicher Richtung.
In einem sehr flachen und weiten Tal passiert sie zunächst Ober-, dann Unter-Abtsteinach, bis sich nach etwa viereinhalb Kilometern Flusslänge das Tal stärker eintieft und Waldhänge an den Fluss heranrücken.
Sie tritt nach Baden-Württemberg in den Rhein-Neckar-Kreis über, erreicht nach etwa 10km den Ort Heiligkreuzsteinach und nimmt hier von links den Eiterbach auf. Sie zieht in tiefem, weitem und offenem Tal weiter bis zum langgezogenen Schönauer Stadtteil Altneudorf noch am Mittellauf; am Ortseingang mündet hier von rechts der von Wilhelmsfeld her kommende Hilsbach. Nach etwas über 16km durchquert sie Schönau, wo ihr in einer Talspinne von rechts der Schafbach und von links der Greiner Bach Wasser zuführen.
Die Steinach passiert nach über 18km den Schönauer Stadtteil Lindenbach, wendet sich dann für das kurze Reststück ihres Laufs in wieder schmalerer Aue, die inzwischen von den beiderseitigen Höhen um über 250m überragt wird, abrupt nach Osten und damit zurück nach Hessen in den Landkreis Bergstraße. In ihrem Mündungsort, Neckarsteinach, fließt sie schließlich nach 22,2km fast gegenläufig in den Neckar.
Einzugsgebiet
Das hydrologische Einzugsgebiet umfasst fast 70km²; es grenzt im Norden an das der Weschnitz, im Osten an das des Laxbaches, im Süden an das des aufnehmenden Neckars und kleinerer Zuflüsse von ihm, im Westen an das des Kanzelbaches und schließlich wieder das der Weschnitz.
Am Tal haben Anteil die Gemeinden Abtsteinach (Hessen), Heiligkreuzsteinach, Schönau (beide Baden-Württemberg) sowie Neckarsteinach (wieder Hessen).
Zuflüsse und Stillgewässer
Liste der Zuflüsse und Seen von der Quelle zur Mündung. Gewässerlänge[5], Seefläche[7] und Einzugsgebiet[8] und Höhe[3] in der Regel nach den entsprechenden Layern auf der Onlinekarte der LUBW. Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt.
Quelle der Steinach auf etwa 490mü.NHN etwa 200 Meter nördlich des Ober-Abtsteinacher Friedhofes am Nordrand des Dorfes. Die Steinach fließt zuallererst südöstlich.
Zuflüsse der Steinach, dargestellt auf einem Stein in Neckarsteinach
(Bach durch die Grummiwiese), von rechts und Westen auf etwa 470mü.NHN neben der K18 bei den ersten Häusern von Ober-Abtsteinach, ca. 0,5km[9] und ca. 0,1km².[10] Entsteht auf etwa 495mü.NHN zwischen dem Nordrand des Dorfes und dem Friedhof. Ab hier fließt die Steinach lange südlich.
(Bach durch die Hofwiesen), von links und Osten auf etwa 458mü.NHN in Ober-Abtsteinach nahe dem Abzweig der Hardbergstraße von der Steinachstraße, ca. 0,5km[9] und ca. 0,3km².[10] Entspringt auf etwa 487mü.NHN beim Sägewerk am Nordwestfuß des Hardbergs (593,1mü.NHN).
(Bach aus dem Busch), von links und Nordosten auf etwa 439mü.NHN kurz vor Unter-Abtsteinach, ca. 0,6km[9] und 0,2km².[10] Entsteht auf unter 485mü.NHN am Westfuß des Hardbergs im beginnenden Hangwald etwas östlich der Ober-Abtsteinacher Straße Im Busch.
(Bach durch die Breitenwiese), von links und Ostnordosten auf etwa 408mü.NHN am Westrand von Unter-Abtsteinach nahe dem Nordende der Ringstraße, 1,4km und 1,0km². Entsteht auf etwa 535mü.NHN im Zentwald südsüdwestlich des Hardberggipfels.
(Bach aus der Klingenwiese), von links und Ostsüdosten auf unter 400mü.NHN nahe der Einmündung des Eiterbacher Wegs in die Unter-Abtsteinacher Hauptstraße, ca. 0,7km[9] und ca. 0,7km².[10] Entsteht auf etwa 450mü.NHN am Rand der Klingenwiese zum Hangwald am Nordwestfuß der Stiefelhöhe (584mü.NHN).
(Bach aus der Strobertsklingen), von links und Nordosten auf etwa 371mü.NHN etwas vor der Landesgrenze zu Baden-Württemberg, 0,9km und 0,7km². Entsteht auf etwa 438mü.NHN etwa 0,4km westlich der Stiefelhütte am oberen Südwesthang der Stiefelshöhe.
Lenzenbach[11], von rechts und Nordwesten auf etwa 291mü.NHN etwa 0,6km nordöstlich von Heiligkreuzsteinach-Vorderheubach am Abzweig der K4122 nach Heiligkreuzsteinach-Lampenhain von der Talstraße L535, 2,3km und 3,3km². Entsteht auf etwa 408mü.NHN in Heiligkreuzsteinach-Bärsbach. Ab diesem Zufluss fließt die Steinach etwa südöstlich.
Heubach, von rechts und auf etwa 270mü.NHN unterhalb des Sporns der Ruine Waldeck rechts und der Heiligkreuzsteinacher Siedlung Hohenöd links, 1,6km und 1,2km². Entsteht auf etwa 365mü.NHN etwa 0,2km westlich von Heiligkreuzsteinach-Hinterheubach am Ostfuß des Röschbergs (533,9mü.NHN).
Eiterbach, von links und Norden auf über 240mü.NHN bei am Ostrand von Heiligkreuzsteinach, 9,0km und 14,2km². Entsteht auf etwa 465mü.NHN im Weichbild von Wald-Michelbach-Siedelsbrunn. Die Steinach selbst hat hier erst eine Länge von 9,8km und ein Einzugsgebiet von 15,4km²[6], so dass also der Eiterbach ein fast gleich bedeutender linker Oberlauf der Steinach ist. Danach fließt die Steinach fast in Eiterbachrichtung südlich weiter.
Rödelsgraben, von rechts und Nordwesten auf etwa 231mü.NHN unterhalb der Siedlung entlang der Hüttengasse am Südrand von Heiligkreuzsteinach, 0,8km und ca. 0,4km².[10] Die höchste Quelle entspringt über der Siedlung auf etwa 325mü.NHN am Osthang des Lockersbergs (470,4mü.NHN). Ab hier etwa fließt die Steinach etwa südsüdöstlich.
Speist ein knappes Dutzend Teiche vor und nach der Mündung des vorigen, zusammen 0,8ha.[12]
Hilsbach, von rechts und Nordwesten auf etwa 214mü.NHN im Oberdorf von Schönau-Altneudorf, 3,9km und 6,9km². Entsteht auf etwa 390mü.NHN am Ostrand des Wilhelmsfelder Siedlungsbereichs zum Centwald beim Zinken Pottaschenloch.
Klipfelsbach, von links und Osten auf etwa 197mü.NHN im Schönau-Altneudorfer Unterdorf, 1,0km und ca. 1,3km².[10] Entspringt auf etwa 300mü.NHN am östlichen Siedlungsrand zum Hangwald am Westfuß einer Erhebung im Gewann Sall (ca. 505mü.NHN).
Mönchgraben, von links und Osten auf etwa 196mü.NHN gleich nach dem vorigen noch im Ort, 0,5km und ca. 0,5km².[10] Entspringt auf etwa 270mü.NHN in einer Talmulde unterhalb des Mönchbrunnens.
Schafbach, von rechts und Westnordwesten auf etwas über 170mü.NHN in Schönau nahe dem Wiesenweg, ca. 3,5km (mit dem auf etwa 390mü.NHN entspringenden linken Oberlauf Hasselbach 4,0km.) und 6,8km². Entsteht auf etwa 340mü.NHN im Kameralwald westlich des Schönauer Landheims Lessingschule.
Greiner Bach, von links und Nordosten auf etwas unter 170mü.NHN wenig nach dem vorigen, 3,7km und 7,2km². Entsteht auf etwa 343mü.NHN am Südrand von Neckarsteinach-Grein.
Speist gleich darauf einen Weiher gegenüber von Schönau, 0,3ha.
Rittersbach, von links und Südosten auf etwa 166mü.NHN neben der Talstraße bei der Schönauer Gewerbezone in der Talaue, 1,0km und ca. 1,1km².[10] Entspringt auf etwa 280mü.NHN am Nordabfall des Hohen Darsberg (445mü.NHN).
Lindenbach, von rechts und Nordosten auf etwa 152mü.NHN bei Schönau-Lindenbach, aber eben schon wieder auf hessischem Gebiet, 1,5km und ca. 1,1km².[10] Entspringt auf etwa 350mü.NHN am Südostabfall des Ochsenlagers (441,4mü.NHN). Etwas unterhalb knickt der Lauf nach links ab und die Steinach zieht dann ungefähr ostsüdöstlich bis an den Rand des Neckarsteinacher Ortskerns.
Mündung der Steinach von rechts und zuletzt Nordnordwesten auf 111,7mü.NHN[4] in Neckarsteinach in den hier nordwestlich laufenden unteren Neckar. Der Bach ist hier 22,2km[5] lang und hat ein Einzugsgebiet von 69,5km²[6] hinter sich.
Gewässerqualität
Mit Stand vom Jahre 2010 ist die Steinach in die ökologische Zustandsklasse II (gut) im Modul Gewässergüte eingeordnet.[13]
Geschichte
Die Steinach galt früher als einer der wichtigsten Floßbäche am Neckar. Sie trieb über einen Mühlengraben die fünf Mühlen Neckarsteinachs an, die Gerberlohe herstellten.
In die Steinach wurden in der Mitte des 18. Jahrhunderts Flussperlmuscheln eingebracht, die aus dem Bayerischen Wald bezogen waren, wo es etliche heute noch Perlbach genannte Gewässer gibt. Es war der Beginn einer erfolgreichen Perlmuschelzucht. Die Art braucht kaltes, kalk- und insbesondere nährstoffarmes Wasser, weshalb also der Bach damals sehr sauberes Wasser gehabt haben muss. Mit der beginnenden Industrialisierung änderte sich dies, die letzte Muschelbefischung im Jahr 1965 erbrachte noch 14 Perlen, danach ist die Flussperlmuschel im Gewässer ganz ausgestorben.[14][15]
Verkehr
Fast über die ganze Länge folgt die Landesstraße535 in wenig Abstand dem Fluss; am Oberlauf führen einige Landesstraßen von der Seite ins südlich ziehende Tal, so in Ober-Abtsteinach die L3408 von Westen und die L535 von Osten, in Unter-Abtsteinach die L3257 von Westen durchs Gorxheimer Tal, in Altneudorf, von Westen aus Schriesheim über Wilhelmsfeld kommend, die L536. Zwei Sacksträßchen erschließen kleinere Seitentäler (Eiterbachtal, Schafbachtal), einige niederrangige Straßen verbinden über teils steile Anstiege mit Höhensiedlungen und den größeren Nachbartälern. Im tiefer eingeschnittenen Unterlauf fehlen sie wegen des Geländeprofils und der unbesiedelten seitlichen Waldhöhen teilweise ganz.
Otto Klausing: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt151 Darmstadt. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1967. →Online-Karte (PDF; 4,3MB)
Josef Schmithüsen: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt161 Karlsruhe. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1952. →Online-Karte (PDF; 5,1MB)
Stauziel im Unterwasser der Neckarsteinacher Neckar-Doppelschleuse.
Länge nach dem Layer Gewässernetz (AWGN) des Online-Kartenservers der LUBW.
Einzugsgebiet aufsummiert aus den Teileinzugsgebieten nach dem Layer Basiseinzugsgebiet (AWGN) des Online-Kartenservers der LUBW.
Seefläche nach dem Layer Stehende Gewässer des Online-Kartenservers der LUBW.
Einzugsgebiet nach dem Layer Basiseinzugsgebiet (AWGN) des Online-Kartenservers der LUBW.
Länge abgemessen auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte des Online-Kartenservers der LUBW.
Einzugsgebiet abgemessen auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte des Online-Kartenservers der LUBW.
Zufluss ist auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte des Online-Kartenservers der LUBW mit Lenzenbach beschriftet, der Layer Gewässernetz (AWGN) nennt ihn jedoch Lenzbach.
Summe der Seeflächen nach dem Layer Stehende Gewässer des Online-Kartenservers der LUBW.
Informationsschild nahe der Mündung in Neckarsteinach.
Literatur
Topographische Karten 1:25.000 Hessen und Baden-Württemberg, als Einzelblatt Nr. 6419 Beerfelden (nur Einzugsgebiet), Nr. 6418 Weinheim, Nr. 6518 Heidelberg Nord und Nr. 6519 Eberbach
Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.
2019-2025 WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии