Die Schwarzach ist ein etwa 21,4 km langer linker und östlicher Nebenfluss des Mains in den unterfränkischen Landkreisen Schweinfurt und Kitzingen.
Schwarzach | ||
Die Schwarzach | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 2432 | |
Lage | Fränkisches Keuper-Lias-Land
Mainfränkische Platten
Deutschland | |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Main → Rhein → Nordsee | |
Quelle | als Sägbrunngraben am Stollberg im Steigerwald 49° 53′ 6″ N, 10° 25′ 35″ O49.88510.42625455 | |
Quellhöhe | 455 m ü. NN | |
Mündung | bei Schwarzach am Main in den Main49.80486111111110.223611111111188 49° 48′ 18″ N, 10° 13′ 25″ O49.80486111111110.223611111111188 | |
Mündungshöhe | 188 m ü. NN | |
Höhenunterschied | 267 m | |
Sohlgefälle | 12 ‰ | |
Länge | 21,4 km (einschl. Handthaler Bach)[1] | |
Einzugsgebiet | 179,1 km²[2] | |
Abfluss am Pegel Reupelsdorf[3] (42,6 % des Einzugsgebiets) AEo: 76,36 km² Lage: 6,6 km oberhalb der Mündung |
NNQ MNQ 1991–2006 MQ 1991–2006 Mq 1991–2006 MHQ 1991–2006 HHQ (2005) |
22 l/s 78 l/s 434 l/s 5,7 l/(s km²) 8,36 m³/s 13,7 m³/s |
Abfluss[4] AEo: 179,1 km² an der Mündung |
MQ Mq |
869 l/s 4,9 l/(s km²) |
Der Name Schwarzach setzt sich aus den althochdeutschen Wörtern swarz und aha zusammen und bedeutet schwarzer Fluss. Im Jahre 1003 ist der Flussname als „Suarzaha bezeugt. Er ging auf die Orte Oberschwarzach, Stadelschwarzach, Münsterschwarzach und Stadtschwarzach über.“
Die höchstgelegene Quelle der Schwarzach ist die des Sägbrunngrabens am Stollberg im Steigerwald. Als Handthaler Bach fließt er durch die Ortschaft Handthal nach Oberschwarzach.
Als Schwarzachquelle wird jedoch eine Karstquelle am südöstlichen Ortsrand von Oberschwarzach bezeichnet (49° 51′ 32″ N, 10° 24′ 56″ O49.8587510.415555555556, ca. 275 m ü. NN). Der dort beginnende Wasserlauf vereinigt sich nach nur ca. 200 Metern mit dem längeren Handthaler Bach. Der mit Wasserpflanzen bewachsene Quelltrichter der Schwarzachquelle wird im Volksmund auch „Gespringsquelle“ oder „Gipsloch“ genannt.
Die durchschnittliche Schüttung dieser Quelle beträgt 5 l/s.[5] Das sulfatreiche Quellwasser entspringt dem Gipskeuper.
Die am Ostrand von Oberschwarzach auf einer Höhe von 272 m ü. NHN mit dem Handthaler Bach vereinigte Schwarzach fließt nun durch den Ortschaft und dann hintereinander durch die Orte Bimbach, Brünnau, Neuses am Sand, Stadelschwarzach, Laub, Reupelsdorf und Düllstadt. Sie wird dabei ab Neuses am Sand bis zu Schwarzach a.Main von der Bundesstraße 22 begleitet.
Unmittelbar nördlich der Abtei Münsterschwarzach mündet der nach der Wasserführung nahezu ebenbürtige Castellbach von links in die Schwarzach ein.
Rund 700 Meter später mündet die Schwarzach schließlich auf einer Höhe von 188 m ü. NHN bei Schwarzach in den Main.
Ihr mit dem Handthaler Bach zusammen etwa 21,4 km langer Lauf endet ungefähr 267 Höhenmeter unterhalb der Quelle des Handthaler Bachs, er hat somit ein mittleres Sohlgefälle von 12 ‰.
Name | GKZ | Lage | Länge (Hauptstrang) [in km] |
EZG [in km²] |
Mündung | |
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Ort | Höhe in m. ü. NHN | |||||
Handthaler Bach | 2432-12 | rechts | 05,10 | 006,72 | Oberschwarzach | 272 |
Breitbach | 2432-14 | links | 05,74 | 009,28 | zwischen Wiesenmühle und Greuthermühle | 259 |
Brünnauer Graben | links | 02,06 | 00 | nach Brünnau | 236 | |
Neudorfer Graben | links | 02,95 | 016,42 | Neuses am Sand | 228 | |
Schönbach | 2432-16 | links | 07,55 | 0 | Stadelschwarzach | 223 |
Solbach | rechts | 03,10 | 0 | Stadelschwarzach | 222 | |
Altbach | 2432-18 | links | 07,60 | 010,9 | Stadelschwarzach | 220 |
Sadelsbach | rechts | 03,95 | 0 | Stadelschwarzach | 219 | |
Marbach | rechts | 01,44 | 0 | Laub | 213 | |
Bernbach | links | 01,70 | 0 | Reupelsdorf | 202 | |
Seeflußgraben | rechts | 05,30 | 0 | Schwarzach am Main | 196 | |
Castellbach | 2432-20 | links | 17,10 | 081,96 | Münsterschwarzach | 191 |
Die Abtei Münsterschwarzach nutzt über einen im 12./13. Jahrhundert angelegten und im 20. Jahrhundert erneuerten Kanal die Wasserkraft der Schwarzach. Seit 1960 wird in einem abteieigenen Wasserkraftwerk Strom erzeugt.[6] Der Rücklauf des Wassers in die Schwarzach erfolgt auf Höhe der Schweinfurter Straße hinter dem Café Haun.
Mit über 50 Mühlen gehört das Einzugsgebiet der Schwarzach und ihrer Zuflüssen zu den Gebieten mit der historisch höchsten Dichte an Mühlenbauten in ganz Unterfranken. Die ersten Anlagen entstanden am Unterlauf bereits im Frühmittelalter. Heute wird keine der ursprünglichen Mühlen mehr aktiv betrieben, lediglich einige Sägewerke sind noch in Betrieb.