Die Schleuse ist ein rund 34 Kilometer langer Fluss im Landkreis Hildburghausen in Thüringen. Sie entspringt am Großen Dreiherrnstein bei Frauenwald und mündet bei Kloster Veßra in die Werra.
Schleuse Hauptoberlauf: Böse Schleuse | ||
![]() Schleuse in Schönbrunn | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 4116 | |
Lage | Thüringen, Deutschland | |
Flusssystem | Weser | |
Abfluss über | Werra → Weser → Nordsee | |
Quelle | der Bösen Schleuse am Gr. Dreiherrnstein 50° 36′ 35″ N, 10° 53′ 37″ O50.60971666666710.893611111111795 | |
Quellhöhe | 795 m ü. NN | |
Mündung | bei Kloster Veßra in die Werra50.49073611111110.634980555556333.0 50° 29′ 27″ N, 10° 38′ 6″ O50.49073611111110.634980555556333.0 | |
Mündungshöhe | 333 m ü. NN | |
Höhenunterschied | 462 m | |
Sohlgefälle | 14 ‰ | |
Länge | 34,2 km[1] | |
Einzugsgebiet | 282,9 km²[2] | |
Abfluss am Pegel Rappelsdorf[3] AEo: 256 km² Lage: 9 km oberhalb der Mündung |
NNQ (27.12.1962) MNQ 1951/2015 MQ 1951/2015 Mq 1951/2015 MHQ 1951/2015 HHQ (20.04.1970) |
170 l/s 784 l/s 4,43 m³/s 17,3 l/(s km²) 35 m³/s 82,4 m³/s |
Linke Nebenflüsse | Gabel (3,9 km), Tanne (6,8 km), Neubrunn (6,2 km), Gritzbach (2,5 km), Biber (11,9 km), Wiedersbach (4,1 km)[1] | |
Rechte Nebenflüsse | Trenkbach (3,5 km), Eselsbach (0,9 km), Großer Arlesbach (2,4 km), Hühnerbach (2,7 km), Langer Bach (3,3 km), Ansbach (4,8 km), Nahe (17,8 km), Bach von Gethles (3,4 km), Roßbach (4,9 km)[1] | |
Durchflossene Stauseen | Talsperre Schönbrunn, Talsperre Ratscher | |
Kleinstädte | Schleusingen | |
Gemeinden | Schleusegrund, Kloster Veßra | |
Einwohner im Einzugsgebiet | ca. 12.000 |
Die Schleuse setzt sich aus mehreren Quellbächen am Südwesthang des Großen Dreiherrensteins zusammen, der Hauptquellast wird als Böse Schleuse bezeichnet. Die Schleuse fließt zunächst südwärts und speist am Oberlauf die Talsperre Schönbrunn. Zwei Kilometer südlich der Talsperre erreicht sie den Ort Schönbrunn (Gemeinde Schleusegrund) durchquert dann in südwestlicher Richtung die Gemeinde Schleusegrund und die östlichen Ortsteile der Kleinstadt Schleusingen. Ab der Gebietsgrenze der Kernstadt von Schleusingen durchfließt sie die Talsperre Ratscher. Die Schleuse fließt danach in westnordwestlicher Richtung auf die nach ihr benannte Stadt Schleusingen zu und passiert deren Siedlungsgebiet am Südrand. Nach weiteren acht Kilometern erst westsüdwestlichen, dann westlichen Laufs mündet der Fluss bei Kloster Veßra in die Werra.
Das Flusssystem der (oberen) Schleuse zertalt in Form eines noch vor Schleusingen zusammenlaufenden Fächers den Südwesthang des südöstlichen Thüringer Waldes und – im östlichen Teil – auch des nordwestlichen Thüringer Schiefergebirges. Die Mittelgebirge werden durch die Flussarme markant in einzelne Bergrücken aufgeteilt. Die längsten der Gewässerstränge haben einen nur wenig voneinander unterschiedenen Fließweg, der der Bösen Schleuse ist davon der längste.
Die folgende, den Fächer im Uhrzeigersinn von Westen nach Osten wiedergebende Aufstellung nennt auch Zuflüsse höherer Ordnung; der Richtungspfeil unter der kleinen Windrose in der zweiten Spalte gibt für die etwas vor und in Schleusingen sich vereinenden Zuflüsse die ungefähre Gesamtrichtung an. Die Sortierung dieser Tabelle nach der Fließgewässerkennziffer (DGKZ) bringt die Gewässer rekursiv in die Reihenfolge, in der sie ihrem jeweiligen direkten Vorfluter zufließen.
Name | ![]() |
L/R[4] | Vorfluter | Länge [km][1] |
Stranglänge [km][1][5] |
Einzugsgebiet eigenes [km²][2] |
Einzugsgebiet OL Vorfluter [km²][6] |
Mündungshöhe [m. ü. NN][7] |
Mündungsort bei |
DGKZ [2][8] |
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Erle | → | R | Nahe | 14,2 | 27,3 | >010,0 | 000,0 | 374 | Schleusingen | 41168-6 |
Breitenbach | → | L | Erle | 09,1 | 20,3 | >010,0 | 000,0 | 384 | St. Kilian | 411686-8 |
Vesser | → | L | Breitenbach | 10,5 | 26,6 | >010,0 | 000,0 | 424 | Breitenbach | 4116868-4 |
Nahe | → | R | Schleuse | 21,5 | 31,4 | =123,0 | 124,9 | 363 | Schleusingen | 4116-8 |
Trenkbach | R | Schleuse | 03,5 | 33,6 | <010,0 | 000,0 | 550 | knapp oberh. Talsp. Sch. | 4116-112 | |
Schleuse | → | L | Werra | 34,2 | 34,2 | =282,9 | 273.0 | 333 | Kloster Veßra | 41-16 |
Gabel | L | Schleuse | 03,9 | 33,0 | <010,0 | 000,0 | 542 | Talsperre Schönbrunn | 4116-12 | |
Tanne | L | Schleuse | 06,8 | 33,1 | >010,0 | 000,0 | 542 | Talsperre Schönbrunn | 4116-152 | |
Neubrunn | → | L | Schleuse | 06,2 | 29,7 | <016,1 | 034,6 | 453 | Schleusegrund-Schönbrunn | 4116-2 |
Biber | → | L | Schleuse | 11,9 | 31,8 | <026,4 | 060,3 | 415 | Schleusegrund-Engenau | 4116-4 |
Wiedersbach | → | L | Schleuse | 04,1 | 19,0 | <014,9 | 101,0 | 390 | Talsperre Ratscher | 4116-6 |
Das Einzugsgebiet von Trenkbach und Gabel beträgt weniger als 10 km², alle anderen aufgeführten Bäche liegen darüber.
Im Gewässersystem der Schleuse ist oft der Zufluss nicht weniger bedeutend als der Oberlauf bis zu diesem. Die konsequente Gliederung des Gewässersystems nach hydrologischem Kriterium weicht deshalb von der Strangzerlegung nach traditioneller Namensgebung erheblich ab. Alle im Folgenden genannten Abflussvolumina meinen den mittleren Abfluss (MQ):
Die Täler der Schleuse-Zuflüsse gliedern Thüringer Wald und Schiefergebirge wie folgt in nachstehende Rücken (von Nordwest nach Südost):
Die Grenze zwischen Thüringer Wald und Thüringer Schiefergebirge verläuft in etwa über das (bereits zum Schiefergebirge gezählte) Mittlere Schleusetal, flussaufwärts um das Neubrunntal verlängert.[7]