Der Prypjat (ukrainisch Прип'ять, belarussisch Прыпяць Prypjaz, russisch Припять Pripjat, polnisch Prypeć, litauisch Pripetė, veraltet deutsch Pripetz[2][3]) ist einer der größten Nebenflüsse des Dnepr in Belarus und in der Ukraine (Osteuropa).
Prypjat Pripetz, Прип'ять, Прыпяць (Prypjaz), Припять (Pripjat) | ||
![]() Der Prypjat bei Mosyr | ||
Daten | ||
Lage | Breszkaja Woblasz, Homelskaja Woblasz (Belarus), Oblast Wolyn, Oblast Kiew (Ukraine) | |
Flusssystem | Dnepr | |
Abfluss über | Dnepr → Schwarzes Meer | |
Quelle | in der Oblast Wolyn 51° 30′ 25″ N, 24° 4′ 45″ O51.50681924.079084 | |
Mündung | in den Kiewer Stausee51.15867686442430.490837097168 51° 9′ 31″ N, 30° 29′ 27″ O51.15867686442430.490837097168
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Länge | 775 km[1] | |
Einzugsgebiet | 114.300 km²[1] | |
Abfluss am Pegel Masyr[1] | MQ |
370 m³/s |
Abfluss am Pegel in Mündungsnähe[1] | MQ |
460 m³/s |
Linke Nebenflüsse | Pina, Jasselda, Bobryk, Zna, Lan, Slutsch, Pzitsch, Ipa, Brahinka | |
Rechte Nebenflüsse | Horyn, Stochid, Styr, Turija, Ubort, Usch, Slawetschna, Stwyha | |
Großstädte | Pinsk, Masyr | |
Kleinstädte | Naroulja, Tschornobyl | |
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![]() In seinem Quellgebiet in der Oblast Wolyn münden zwei Flüsse, der Turija und der Stochid rechtsseitig in den Prypjat. Beide Flüsse haben ihre Quellen in der Oblast Wolyn | ||
![]() Im Mündungsgebiet fließt der Prypjat in den Dnepr | ||
![]() Nachdem der Fluss die Oblast Wolyn verlassen hat, überquert er die Grenze zu Belarus |
Der 775 km lange Fluss entspringt im äußersten Nordwesten der Ukraine nahe der polnischen Grenze. Von diesem Hügelland fließt er in Richtung Osten und überquert nach etwa 200 km die Grenze zu Belarus. Dort durchfließt er die Palessjeniederung und damit die Prypjatsümpfe, die er während der Schneeschmelze in eine Wildnis aus Seen, Sümpfen und Waldinseln verwandelt. Die letzten 50 km fließt der Prypjat wieder in der Ukraine und mündet wenige Kilometer unterhalb des Kernkraftwerkes von Tschernobyl in den zum Kiewer Stausee angestauten Dnepr und letztlich ins Schwarze Meer.
In den 1930er Jahren wurde ein großer Teil der Prypjatsümpfe trockengelegt, indem das Wasser über den Prypjat abgeleitet wurde. Die größte Stadt am Prypjat ist das belarussische Pinsk, wo der Dnepr-Bug-Kanal über den Fluss Pina einmündet. Die im Einzugsgebiet des Prypjats liegenden Städte Prypjat und Tschornobyl waren von der Katastrophe von Tschernobyl im gleichnamigen Kernkraftwerk betroffen.