Der Lanzenbach ist ein Bach im Landkreis Schwäbisch Hall im Nordosten Baden-Württembergs, der vor dem Weiler Eschenau der Kleinstadt Vellberg von rechts und Nordosten in die Bühler mündet.
Lanzenbach | ||
![]() Der Lanzenbach kurz vor der Mündung zwischen Eschenauer und Ummenhofener Steinbruch in der Bühleraue | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 23866572 | |
Lage | Schwäbisch-Fränkische Waldberge
Hohenloher und Haller Ebene
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Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Bühler → Kocher → Neckar → Rhein → Nordsee | |
Quelle | südlich von Frankenhardt-Steinehaig 49° 5′ 32″ N, 9° 56′ 13″ O49.0923388888899.9368444444444458 | |
Quellhöhe | ca. 458 m ü. NN[1] | |
Mündung | etwa 0,5 km südsüdwestlich von Vellberg-Eschenau in die Bühler49.0776111111119.8928777777778351 49° 4′ 39″ N, 9° 53′ 34″ O49.0776111111119.8928777777778351 | |
Mündungshöhe | ca. 351 m ü. NN[1] | |
Höhenunterschied | ca. 107 m | |
Sohlgefälle | ca. 28 ‰ | |
Länge | 3,8 km[2] | |
Einzugsgebiet | ca. 4,7 km²[3] |
Der Lanzenbach entspringt südlich von Frankenhardt-Steinehaig auf etwa 458 m ü. NN am Waldrand des Hanglich und beginnt zwischen dem Hanglich und dem Egerten seinen Lauf nach Südwesten, auf dem er bald auf Vellberger Gemarkung übertritt. Er erreicht den Fuß der Steige der L 1064 Vellberg – Gründelhardt und nimmt dort von links den diese begleitenden Hanglichbach auf, gleich darauf in schon offener Flur den Egertenbach von rechts. In weiter Mulde fließt er neben der L 1024 auf den Weiler Schneckenweiler zu, vor welchem ihn noch von links der Lindenbach erreicht und von rechts der Stockäckergraben. Unterhalb von Schneckenweiler passiert er Merkelbach, wobei er die von der Landesstraße abzweigende K 2619 Merkelbach – Untersontheim unterquert. Unterhalb von Merkelbach läuft er durch den Eschenauer Muschelkalk-Steinbruch und erreicht danach auf etwa 351 m ü. NN und nach 3,8 km von rechts die Bühler.
Das Einzugsgebiet des Lanzenbachs umfasst etwa 4,7 km² und liegt, von schmalen Randstreifen gegen Frankenhardter Gebiet abgesehen, überwiegend auf Vellberger Gemarkung. Es ist eine weite Mulde in Gipskeuper und Unterkeuper, die erst im Bereich des Steinbruchs den Oberen Muschelkalk erreicht und auf etwa der ersten Hälfte von zwei westlichen Bergvorsprüngen, rechts Hackenberg, dem talwärts der Vellberger Schlegelsberg folgt, und links Hahnenberg, der im Hammerberg ausläuft, begleitet ist, die wenigstens bis zum Kieselsandstein hinaufreichen. Am oberen Hackenberg ist eine Hangscholle linienförmig abgerissen und talwärts abgerutscht. Am oberen Anstieg zum Kieselsandstein steht überall Wald, am unteren zeigen sich die typischen unruhigen Hänge des Gipskeupers mit Dolinen, furchigen Mulden, krummstehenden Obstbaumstämmen und auf der Karte oszillierenden Höhenlinien. Im oberen Tal liegen links am mittleren Hang über der Corbula-Bank des Gipskeupers wie Podeste die zwei kleinen Hochflächen Lindenbühl und Birnbach, die beackert werden. Im Bereich des Steinbruchs vor der Mündung überquert der Bach die Störungslinie der Vellberger Verwerfung, deren nordöstliche Scholle gegenüber der südwestlichen um Dutzende Meter tiefer liegt, weshalb der Bach hier recht abrupt in den Muschelkalk wechselt. Die Störung ist derzeit (Stand: 2010) am Rand der Abbruchkante des Steinbruchs vor dem Hammerberg an einem Schichtenversatz deutlich zu erkennen (Tiefscholle nordöstlich).
Der Bachlauf bis zum Eintritt in die offene Flur ist, auch bei den Zuflüssen, recht naturbelassen. In der weiten Talmulde erkennt man, je weiter talwärts, desto mehr, an Verlauf und Bettprofil den menschlichen Eingriff. Durch den Steinbruch, dessen unterste Abbausohle tief unterm Bachniveau liegt, wird der Lanzenbach unterirdisch oder unscheinbar in einer eingesenkten Rinne neben einer Betriebsstraße geführt. Die Besiedlung im Tal beschränkt sich auf die beiden genannten Vellberger Weiler. Außer diesen wird nur noch Steinehaig vom Einzugsgebiet berührt.
Von der Quelle zur Mündung:
Geoportal Baden-Württemberg (Hinweise), insbesondere mit den Teilkarten/Layers