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Der Kohlbach ist ein rund 12 Kilometer langer Bach im Kraichgau im nordwestlichen Baden-Württemberg, der im Gemeindeteil Flehingen von Oberderdingen im Landkreis Karlsruhe von rechts und Osten in den oberen Laufabschnitt des Rhein-Zuflusses Kraichbach mündet.

Kohlbach
Kohlbach in Sulzfeld
Kohlbach in Sulzfeld

Kohlbach in Sulzfeld

Daten
Gewässerkennzahl DE: 237922
Lage Baden-Württemberg
  • Landkreis Karlsruhe
Flusssystem Rhein
Abfluss über Kraichbach Rhein → Nordsee
Quelle im Sulzfelder Kohlbachwald neben der K 3509 Ochsenburg–Sulzfeld bald nach der Kreisgrenze
49° 4′ 59″ N,  53′ 7″ O
Quellhöhe ca. 300 m ü. NHN[LUBW 1]
Mündung In Oberderdingen-Flehingen beim Wasserschloss von rechts und Osten in den Kraichbach
49° 5′ 14″ N,  46′ 37″ O
Mündungshöhe wenig unter 160 m ü. NHN[LUBW 1]
Höhenunterschied ca. 140 m
Sohlgefälle ca. 12 
Länge 11,6 km[LUBW 2]  offizieller Oberlauf ab K 3509
12,1 km[LUBW 2] Oberlauf aus dem Hartwald
Einzugsgebiet 46,931 km²[LUBW 3]
Gemeinden am Bach: Sulzfeld, Zaisenhausen, Oberderdingen
nur EZG: Sternenfels, Kürnbach
EZG-Schnipsel: Zaberfeld, Eppingen, Kraichtal

Geographie



Verlauf


Der Kohlbach entsteht an einem Traufabschnitt der langgestreckten Schilfsandsteinstufe, in der zwischen Bretten und Eppingen der Stromberg und der Heuchelberg nordwestlich auslaufen. Das Quellgebiet liegt im äußersten Süden der Sulzfelder Gemeindegemarkung im Kohlbachwald und der östlich unmittelbar benachbarten Eppingen-Mühlbacher Ortsgemarkung im südlichsten Hartwald. Die offizielle Quelle liegt auf etwa 300 m ü. NHN am Beginn einer nordöstlich laufenden Waldklinge im Kohlbachwald neben der Straße von Ochsenburg nach Sulzfeld. Eine weitere, namentlich auf Karten als Kohlbrunnen ausgewiesene Quelle läuft der Klinge etwas weiter abwärts von der oberen rechten Hangkante zu; schon im Hartwald entsteht etwas höher ein weiterer, unbenannter und etwa 0,5 km längerer rechter Quellast. Schon merklich eingetieft, läuft der vereinte Kohlbach von diesem Zulauf an zwischen großen alten Schilfsandsteinbrüchen, die an beiden oberen Hangkanten beginnen, ungefähr nach Norden, ehe er den Wald verlässt, vor dem ersten Weinberghang am Föhrenberg nach Nordwesten ausweicht und aus der Kontur der Waldberge in die vorgelagerte Kraichgau-Hügellandschaft überwechselt.

Hier setzt der Bach zu einem weiten Bogen nach Norden und wieder zurück auf etwa gleiche Breite an, der sich bis Flehingen hinzieht; seine vor allem rechten sonnenausgesetzten Hänge sind nun oft mit Wein bepflanzt. Zuerst weitet sich der flache Talgrund stark aus, der Bach zieht etwa 80 m unter der Ravensburg auf einer Kuppe eines rechten Randsporns vorbei und durchquert Sulzfeld, worin er lange verdolt läuft. An dessen Nordende tritt die Kraichgaubahn Heilbronn–Karlsruhe aus einem Tunnel im Osten ins Tal und folgt dann dem Bach auf fast seinem ganzen restlichen Lauf am linken Hangfuß. Nach Sulzfeld beginnt fast schon an der Mitte des Bogens in der Aue das Naturschutzgebiet Kohlbachtal und angrenzende Gebiete, das sich, besiedelte Teile ausgenommen, bis zum Mündungsort längs des Baches hinzieht und auch Talgründe zulaufender Nebenbäche umfasst. Deren erster schon etwas größerer mündet von rechts an der Sulzfelder Egonmühle, anschließend wendet sich der Bach mehr und mehr nach Südwesten, wechselt aufs Zaisenhausener Gemeindegebiet, die B 293 steigt nahe der Grenze aus Eppingen im Nordosten kommend ins Tal ab und folgt dann an der Hangseite der Bahnlinie. Im Ort Zaisenhausen mündet von rechts das 2,4 km lange Claffenbrunnenbächle aus dem Norden und ein kürzerer Hungergraben von links, nach dem Ort ein weiterer, 2,7 km langer Hungergraben von links. Kurz danach liegt an der Gemarkungsgrenze eine Schwefelquelle, die einst als Heilquelle genutzt wurde.

Am folgenden Siedlungsrand des Oberderdinger Teilorts Flehingen endet der große Bachbogen am Zulauf des mit 8,7 km längsten Zuflusses Humsterbach von Kürnbach im Osten her, der noch südöstlich davon in einer dem Kohlbach recht ähnlichen Quelllage entsteht. Die restlichen 0,9 km seines Laufes zieht der vereinte Bach durch Flehingen nach Westen und mündet dann beim Flehinger Wasserschloss von links und auf knapp 160 m ü. NHN in den hier nordwestlich ziehenden Kraichbach, der hier mehr als zwei Kilometer kürzer ist.


Zuflüsse


Liste der direkten Zuflüsse und Seen von der Quelle zur Mündung. Gewässerlänge[LUBW 2], Seefläche[LUBW 4], Einzugsgebiet[LUBW 5] und Höhe[LUBW 1] nach den entsprechenden Layern auf der Onlinekarte der LUBW. Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt.

Quelle des Kohlbachs gut einen Kilometer nordwestlich von Zaberfeld-Ochsenburg neben der K 3509 (Nummer ab der Kreis- und Gemeindegrenze, zuvor K 2060) von dort nach Sulzfeld im beginnenden Sulzfelder Kohlbachwald auf etwa 300 m ü. NHN. Der Bach läuft zunächst nordöstlich.

Mündung des Kohlbachs von links und Osten auf knapp 160 m ü. NHN beim Flehinger Wasserschloss in den hier nordwestlich ziehenden Kraichbach. Der Kohlbach ist ab der offiziellen Quelle 11,6 km[LUBW 2] lang und hat ein 46,9 km²[LUBW 3] großes Einzugsgebiet, der aufnehmende Kraichbach ist an diesem Zufluss selbst erst 9,4 km lang.


Einzugsgebiet


Der Kohlbach hat ein 46,9 km² großes Einzugsgebiet, zu dem sein großer linker Unterlaufzufluss Humsterbach 17,3 km² beiträgt. Etwa 14 km² und damit rund 30 % davon gehört den westlichen Höhen des Strom- und des Heuchelberges an, der Rest dem niedrigeren Kraichgau-Hügelland. Das Einzugsgebiet hat ungefähr die Form eines Parallelogramms mit Ecken im Südsüdosten, Osten, Nordnordwesten und Westen, dessen etwas längere Diagonale von Südsüdost nach Nordnordwest etwa 10 km und dessen kürzere von Ost nach West etwa 9 km misst. Darin schlägt der Kohlbach einen weiten Nordbogen fast vom östlichsten Punkt bis fast zum westlichsten, während der Humsterbach nach einem kurzen Nordlauf von nahe dem Südsüdwesteck dann in recht gerader Linie ungefähr westlich läuft.

Der mit knapp 160 m ü. NHN niedrigste Punkt liegt an der Mündung des Kohlbachs in den Kraichbach in Flehingen ganz im Westen. Von dieser zieht die Wasserscheide nördlich bis etwa zum Flehinger Luisenhof. Von dort läuft sie auf dem Höhenrücken gegen das Einzugsgebiet des abwärtigen Kraichbach-Zuflusses Eschbach anfänglich auf der Hohen Straße nordöstlich bis zu einem Hügelgipfel auf 269 m ü. NHN nördlich des Waldstreifens Schwalbenrain, dem höchsten Punkt an dieser Seite des Einzugsgebietes, wo an die Grenze nun Einzugsgebiet der oberen Elsenz stößt, die nördlich über den unteren Neckar den Rhein erreicht.

Kurz nach diesem lokalen Höhenmaximum erreicht die Scheide ihren nordnordöstlichsten Punkt, kehrt sich dann nach Südosten und läuft bald dicht an der rechten Talschulter des Kohlbachs, dem sie sich nach Passieren der 286,9 m ü. NHN hohen Sulzfelder Ravensburg auf dem etwa 263 m ü. NHN hohen Föhrenberg bis auf weniger als einen halben Kilometer nähert. Anschließend erklettert sie über Hangwald das nordwestliche Randpodest von Heuchel- und Stromberg, wo sie am Eintritt der Straße Ochsenburg–Mühlbach in den Hartwald auf etwa 335 m ü. NHN den östlichsten Punkt des Einzugsgebietes erreicht, in dessen Nähe der längere rechte Quellast des Kohlbaches entsteht.

Ab hier entwässert die flache, offene Hochebene jenseits über die Zaber ostwärts zum mittleren Neckar, dicht an ihrem Trauf läuft die Einzugsgebietsgrenze des Kohlbachs südsüdwestlich und gelangt zwischen Leonbronn und Sternenfels an den Anstieg zur nächsten, ganz bewaldeten Stufe des Strombergs, nach deren Erklimmen sie beim Wasserreservoir etwa einen Kilometer südöstlich über Sternenfels an dessen Nordtrauf den mit 418,6 m ü. NHN höchsten und südlichsten Punkt des Einzugsgebietes in deren Südsüdwestecke erreicht. Hier konkurriert jenseits auf einem kurzen Stück deren großer Nebenfluss Kirbach und dann die Metter selbst zur unteren Enz.

Über den Sporn des Schloßbergs steigt die Wasserscheide nun nordwestlich schnell hinab nach Sternenfels auf der unteren Höhenstufe des Strombergs um 310 m ü. NHN, durchquert das Dorf und steigt dann gleich nochmals ab ins Kraichgau-Hügelland, wo sie auf der rechten Hangschulter in Höhen unter 220 m ü. NHN in einem Abstand von oft nur wenigen hundert Metern dem Kraichbach rechtsseitig bis zurück zur Mündung des Kohlbachs an der Westspitze des Einzugsgebietes folgt.


Geologie


Das Einzugsgebiet liegt insgesamt im Mittelkeuper. Der Kohlbach beginnt seinen Lauf im Schilfsandstein (Stuttgart-Formation), der den Nordwestrand von Heuchel- und Stromberg in einem breiten Südost-Nordwest-Streifen weit über das Einzugsgebiet hinaus säumt und hier die erste Geländestufe über den Kraichgauhügeln auf etwa 310 m ü. NHN Höhe bildet. Ungefähr am ersten Richtungsknick tritt der Bach in den Gipskeuper (Grabfeld-Formation) ein, in dem er bis zur Mündung verbleibt.

Die höhere Geländestufe des Strombergs südöstlich der Straße von Sternenfels nach Leonbronn oberhalb der Quellen des Humsterbaches reicht über dem Mergelhang der Bannhalde bis in höhere Schichten des Mittelkeupers. Löss-Sedimente bedecken einen Teil des Schilfsandsteins der mittleren Geländestufe und große Teile des darunterliegenden Hügellandes. Die quartären Talfüllungen im weiten Gipskeuper-Tal des Kohlbachs beginnen schon südlich von Sulzfeld, im Tal des Humsterbachs an seiner Westwende in Kürnbach.[1]

Auf den südöstlichen Waldhöhen von Sulzfeld, am Trauf östlich von Kürnbach und um Sternenfels wurde früher Schilfsandstein über Tage abgebaut. Am Westfuß der Ravensburg gibt es einen größeren alten Steinbruch im Gipskeuper. Einige Geotope dort zeigen Aufschlüsse der Schichtenfolge.[LUBW 8]


Einzelnachweise



LUBW


Amtliche Online-Gewässerkarte mit passendem Ausschnitt und den hier benutzten Layern: Lauf und Einzugsgebiet des Kohlbachs
Allgemeiner Einstieg ohne Voreinstellungen und Layer: Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)

  1. Höhe nach dem Höhenlinienbild auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
  2. Länge nach dem Layer Gewässernetz (AWGN).
  3. Einzugsgebiet aufsummiert aus den Teileinzugsgebieten nach dem Layer Basiseinzugsgebiet (AWGN).
  4. Seefläche nach dem Layer Stehende Gewässer.
  5. Einzugsgebiet nach dem Layer Basiseinzugsgebiet (AWGN).
  6. Länge abgemessen auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
  7. Höhe nach grauer Beschriftung auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
  8. Geotope nach dem einschlägigen Layer.

Andere Belege


  1. Geologie nach den Layern zu Geologische Karte 1:50.000 auf: Mapserver des Landesamtes für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB) (Hinweise)

Literatur







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