Die Kessel ist ein fast 41 Kilometer langer, insgesamt etwa ostwärts laufender Fluss in den bayerischen Landkreisen Donau-Ries und zwischendurch Dillingen an der Donau auf der Riesalb und später im Donautal, der bei Donauwörth von links in die Donau mündet.
Die Kessel entspringt am Hungerberg bei Aufhausen in der Gemeinde Forheim und fließt zunächst in Richtung Ostsüdosten. Ab dem Bissinger Ort Diemantstein fließt sie in engen Talmäandern nach Nordosten am Sonnenberg und Judenberg vorbei bis zur Mönchsdegginger Ortschaft Untermagerbein, wendet sich dort nach Südosten und erreicht auf fast gerader Tallinie erst Bissingen selbst, danach in nur leicht geschlungener Donaumünster am linken Donauufer. Ab hier fließt sie der Donau entlang nach Ostnordosten. Zuletzt mündet sie bei Donauwörth in die Donau.
Auf ihrem Weg zur Mündung fließt die Kessel meist durch landwirtschaftlich genutzte Flächen, durchquert aber auch einige Ortschaften, wie Amerdingen, Bissingen, Donaumünster und Erlingshofen. Das Kesseltal ist besonders auf seinem mäandrierenden Abschnitt zwischen Thalheim und Untermagerbein landschaftlich sehenswert.
Einzugsgebiet
Die Kessel entwässert eine Fläche von 174,6km² etwa ostsüdöstlich zur Donau. Das Einzugsgebiet liegt im oberen Teil im nach ihr benannten Unterraum Kesselbachmulde des Naturraums Riesalb, im unteren Teil weit überwiegend im angrenzenden Unterraum Liezheimer Alb. Erst kurz bevor sie den Donaudamm bei Donaumünster erreicht, tritt sie in den Naturraum Donauried ein, in einem schmalen Randstreifen von welchem sie von dort bis zur Mündung in Donauwörth neben der Donau einherfließt.[1] Der höchste Punkt im Einzugsgebiet liegt am Nordrand auf einer anscheinend namenlosen Erhebung mit einem Wasserreservoir nördlich von Bollstadt, wo 615mü.NHN[BA 2] erreicht werden.
Angrenzende Einzugsgebiete sind reihum im Norden das Teileinzugsgebiet der zur Wörnitz entwässernden Eger, im Osten das unter deren Zumündung liegende Teileinzugsgebiet der Wörnitz, welche wenig unterhalb der Kessel in die Donau mündet. Hinter der niedrigeren südlichen Wasserscheide entwässert neben anfangs der Donau selbst und dann kleineren Gewässern nacheinander die Donauzuflüsse Klosterbach und Egau mit ihren Zuflüssen das Gelände. Die obere Egau konkurriert auch jenseits der westlichen Wasserscheide.
Das Einzugsgebiet liegt weit überwiegend in Bayern, am Oberlauf in den Gemeinden Forheim und Amerdingen des Landkreises Donau-Ries; zwischen den beiden reicht auch ein Gebietsanteil der Gemeinde Dischingen im baden-württembergischen Landkreis Heidenheim bis ans rechte Ufer. Der Mittellauf und das mittlere Einzugsgebiet gehört danach fast ganz zum Markt Bissingen im Norden des bayerischen Landkreises Dillingen an der Donau, ausgenommen allein den Bereich um den äußersten Nordbogen des Flusses bei Untermagerbein, der zu Mönchsdeggingen im Landkreis Donau-Ries gehört. Weiter abwärts nach dem Hauptort von Markt Bissingen teilt sich das Einzugsgebiet des Unterlaufs in einen größeren Anteil der Gemeinde Tapfheim und einen kleineren der Stadt Donauwörth, beide wieder im Landkreis Donau-Ries.
Zuflüsse und Seen
Liste der Zuflüsse und Seen von der Quelle zur Mündung. Mit Gewässerlänge,[BA 3] Seefläche,[BA 4] Einzugsgebiet[BA 5] und Höhe.[BA 1] Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt. Auswahl.
Quelle Kesselursprung der Kessel auf etwa 560mü.NHN im Waldhanggewann Hungerberg etwa 2,0km südwestlich der Ortsmitte des Pfarrdorfs Aufhausen der Gemeinde Forheim im Landkreis Donau-Ries. Das Gewässer fließt zunächst ostsüdöstlich.
(Zufluss), von links und Nordwesten auf 514mü.NHN an der Gemeindegrenze zu Amerdingen gegenüber Seelbronn, ca. 1,7km und ca. 1,6km². Entsteht auf etwa 546mü.NHN wenig westlich von Aufhausen im Gewann Hörnle zwischen Feldern und Wiesen. Ab diesem Zufluss zieht die Kessel ungefähr östlich.
Sonderbach, von rechts und Westen auf etwa 491mü.NHN am unteren Ortsrand von Amerdingen, ca. 2,4km und ca. 3,2km². Entsteht auf etwa 528mü.NHN just noch jenseits der Landesgrenze beim Gehöft Baumgries von Dischingen im baden-württembergischen Landkreis Heidenheim.
Bauernbach, am Oberlauf Mühlbach, von rechts und Westsüdwesten auf etwa 486mü.NHN kurz vor der Gemeindegrenze zu Markt Bissingen, ca. 6,3km und ca. 9,2km². Entsteht auf etwa 559mü.NHN südlich von Eglingen nahe der K3001 am Eglinger Keller.
Sternbach, mit längerer linker Oberlauffolge Kesselbach und darüber Aufhauser Bach, von links und Westnordwesten auf etwa 480mü.NHN gegenüber Zoltingen, ca. 4,7km und ca. 7,6km². Entsteht auf etwa 530mü.NHN an der Kläranlage von Aufhausen.
Köhrlesbach, von rechts und Südwesten auf etwa 478mü.NHN am oberen Ortsrand von Unterringingen, ca. 5,4km und ca. 6,6km². Entsteht auf etwa 541mü.NHN etwas nordöstlich unter den Drei Steinen am Lichtungsrand.
Fohlenbach, von links und Nordwesten auf etwa 476mü.NHN in Unterringingen, ca. 3,9km und ca. 6,9km². Entsteht auf etwa 532mü.NHN wenig südlich von Amerdingen-Bollstadt an der Kreisstraße DON7 nach Amerdingen. Nach dem nächsten Dorf Diemantstein durchzieht die Kessel auf anfangs nordöstlichem Kurs in Talschlingen, dann auf recht geradem südöstlichem das Landschaftsschutzgebiet Oberes Kesseltal bis zum Dorf Göllingen von Markt Bissingen. Im nördlichen Bereich ihres aus diesen Richtungswechsel gebildeten großens Linksbogens durchläuft sie ein kurzes Stück auf dem Gemeindegebiet von Mönchsdeggingen wieder im Landkreis Donau-Ries.
(Abfluss des Prälatenweihers), von links und Westnordwesten auf etwa 446mü.NHN im Kirchdorf Untermagerbein von Mönchsdeggingen, ca. 2,2km und ca. 3,3km². Der ca. 0,8ha große Prälatenweiher liegt auf etwa 495mü.NHN im Wald westlich von Untermagerbein, es nimmt einige unter 0,4km lange Hangzuflüsse auf.
Renngraben, von links und Nordosten auf etwa 441mü.NHN am Ortsende von Untermagerbein, ca. 2,2km und ca. 2,3km². Entsteht auf etwa 543mü.NHN im Lachholz.
Wildbach, von rechts und Südwesten auf etwa 428mü.NHN an der Neutenmühle von Bissingen, ca. 4,1km und ca. 6,9km². Entsteht auf etwa 533mü.NHN nordöstlich von Oberliezheim im Wald.
Sinnenbach, von rechts und Südwesten auf etwa 423mü.NHN zwischen Bissingen und Unterbissingen, ca. 3,5km und ca. 3,6km². Entsteht auf etwa 538mü.NHN östlich von Oberliezheim.
Bayerbach, von rechts und Südsüdwesten auf etwa 421mü.NHN über einen Auengraben nach Durchqueren von Unterbissingen, ca. 1,4km und ca. 1,5km². Entsteht auf etwa 474mü.NHN am Waldrand im Süden von Unterbissingen.
Hahnenbach, von links und Nordnordosten auf etwa 418mü.NHN in Kesselostheim, ca. 6,5km und ca. 19,6km². Entsteht auf etwa 484mü.NHN südsüdwestlich von Mauren. Unterhalb des Ortes wechselt die Kessel auf nunmehr östlichem bis südöstlichem Lauf auf das Gemeindegebiet von Tapfheim über.
Zwergbach, von links und Norden auf etwa 414mü.NHN in Oppertshofen
Buchgraben, am Ober- und Mittellauf Rannenberggraben, von rechts und Westen in Brachstadt
Dorfwiesenbach, von rechts und Westsüdwesten nach Brachstadt
Zeisbach, von links und Nordosten
Hinterer Ehrenbach, von rechts und Westsüdwesten
Schmiedbach, von links und Nordosten gegenüber der Bergmühle
Vorderer Ehrenbach, von rechts und Westen am Südrand der Bergmühle
Reichenbach, von rechts und Westen auf etwa 402mü.NHN am linken Donau-Damm in Donaumünster, 10,5km und 34,1km². Entsteht auf etwa 532mü.NHN etwa 2,0km westnordwestlich des Gehöfts Dettenhart der Gemeinde Schwenningen im Wald. Von diesem Zufluss an läuft die Kessel in geringem Abstand links zur Donau parallel nach Ostnordosten und entwässert dabei zwei alte Donauschlingen mit anliegenden alten Baggerseen, darunter schon ganz auf Donauwörther Gemarkung die als Badeseen dienenden Riedlinger Seen.
Mündung der Kessel von links und nach insgesamt etwa ostsüdöstlichem Lauf unterhalb der Donaustaustufe Donauwörth und der Donaubrücke der B16 auf etwa 398mü.NHN am Flugplatz am Südrand von Donauwörth in die Donau. Die Kessel ist 40,9km lang und hat ein Einzugsgebiet von 174,6km².
Alter Verlauf
Bis zur Korrektur der dort vorzeiten in sehr weiten Schlingen durchs Donauried ziehenden Donau mündete die Kessel in diese nach etwa fünf Kilometer kürzerem Lauf schon wenig unterhalb von Tapfheim-Erlingshofen. Die neueren Abschnitte des Unterlaufs folgen erst einer alten Schlinge der Donau und dann einer völlig neu gezogenen Trasse dicht neben der begradigten Donau. Dort zieht sich dem Kessellauf entlang meist wenigstens auf einer Seite ein Hochwasserdamm.[BA 6]
Wasserverschmutzung 2006
Am 14. Juli 2006 gelangten ungefähr 100 Kubikmeter Gülle in den Fluss. Grund war eine Biogasanlage in Eglingen (Dischingen), die nicht sachgemäß benutzt wurde. Viele Fische starben, und das Wasser wurde mindestens bis Thalheim verseucht.
Ralph Jätzold: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt172 Nördlingen. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1962. →Online-Karte (PDF; 3,9MB)
Literatur
Helmut Herreiner, Fritz Steinmeier: Kesseltal und Kartäusertal. Ein Streifzug vom Ries bis zur Donau. Verlag F. Steinmeier, Nördlingen 2007, ISBN 978-3-936363-46-3.
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