geo.wikisort.org - Fluss

Search / Calendar

Der Götzenbach ist ein etwa 8 km langer Bach im nordöstlichen Baden-Württemberg, der bei Leinzell im Ostalbkreis von links und Nordnordwesten in die untere Lein mündet.

Götzenbach

Bild gesucht BW
Daten
Gewässerkennzahl DE: 2386252
Lage Östliches Albvorland

Baden-Württemberg

Flusssystem Rhein
Abfluss über Lein Kocher Neckar Rhein Nordsee
Quelle am Südrand von Eschach-Seifertshofen
48° 54′ 25″ N,  50′ 11″ O
Quellhöhe ca. 528 m ü. NHN[LUBW 1]
Mündung am Westrand von Leinzell
48° 50′ 58″ N,  52′ 21″ O
Mündungshöhe ca. 397 m ü. NHN[LUBW 1]
Höhenunterschied ca. 131 m
Sohlgefälle ca. 16 
Länge 8,2 km[LUBW 2]
Einzugsgebiet 18,085 km²[LUBW 3]

Geographie



Verlauf


Der Götzenbach entsteht auf der Hochfläche der Frickenhofer Höhe am Südrand des Weilers Seifertshofen auf etwa 528 m ü. NHN. In zunächst recht flachem Lauf durch die Feldflur oft neben Feldwegen zieht er ungefähr südwärts bis kurz vor Helpertshofen, wo er auf etwa 512 m ü. NHN beginnt, in einer ausgebildeten feldfreien Mulde zu laufen. Im Vorbeiziehen am Weiler setzt erstmals eine Galerie am Lauf ein, bald darauf noch vor Vellberg am rechten Hang beginnt der Talwald seines nunmehr steilen Kerbstals, das nun fast bis zur Mündung nach Südsüdosten läuft.

Durch die Neben­klinge des ersten größeren rechten Zulauf Fehlhaldenbach steigt ein Radweg ins bisher fast weglose Tal ab, der dem Bach nun bis ans Talende folgt. Kurz danach liegt an der rechten Talseite das Götzenloch, eine der in der Umgebung nicht seltenen kleinen Höhlenbildungen unter einer erosionsresistenten Sandsteindecke. Weiter abwärts an der in einer nur etwa 3 ha großen Tallichtung stehenden Götzenmühle fließt nun vom Dorf Eschach auf der linken Randhöhe herunter der erste der zwei großen rechten Nebenbäche zu, der Eschbach.

Danach schließt sich der Wald im Tal wieder bis zum Hochwasserrückhaltebecken Götzenbach, auch Götzenbachsee genannt, einem gewöhnlich etwas über 3 ha großen See auf knapp 420 m ü. NHN, der aber bei Hochwasser bis auf eine Größe von 45 ha anwachsen kann. In ihn mündet auch der andere große linke Götzenbach-Zufluss Büttenbach durch ein teilweise offenes Seitental. Nach einem weiteren Waldtalabschnitt wechselt der Götzenbach am westlichen Ortsrand von Leinzell in die Flur, unterquert die Kreisstraße K 3258 durchs Leintal und mündet dann gleich auf ca. 397 m ü. NHN von links in die untere Lein.

Bei einer Länge von 8,2 km und einem Gesamtgefälle von etwa 131 Höhenmetern hat der Götzenbach ein mittleres Sohlgefälle von etwa 16 ‰.


Einzugsgebiet


[1] Der Götzenbach hat ein Einzugsgebiet von 18,1 km² Größe, das naturräumlich gesehen im Unterraum Frickenhofer Höhe des Östlichen Albvorland liegt.[1] Es erstreckt sich fast 7,5 km weit südsüdöstlich etwa von Seifertshofen bis zur Mündung bei Leinzell. Quer dazu ist überall unter 4 km breit. Darin läuft der Götzenbach näher an der überall höchstens 1 km entfernten rechten Wasserscheide, während die linke durch die großen Zuflüsse Eschbach und Büttenbach bis gegen 3 km Abstand vom Götzenbach erreicht.

Der Götzenbach hat eines der linken, stark eingegrabenen Waldtäler geschaffen, die der Lein kammartig in etwa südsüdöstlicher Richtung zulaufen, an ihrem Oberlauf durch den Welzheimer Wald, hier durch die ausgeprägten Kerbtäler der oben sehr flachen und eher waldlosen Frickenhofer Höhe, weshalb die Wasserscheiden beiderseits außer am Einlauf ins Leintal nirgends sehr reliefiert sind.

Die nordnordöstliche Wasserscheide zieht durch Seifertshofen und nördlich von Kemnaten und Eschach dicht am Abfall zur breiten Talmulde des Lein-Vorfluters Kocher, dem von hier her seine linken Zuflüsse vom Krempelbach bis hinauf zum Argenbach zulaufen. Dann knickt die Scheide vor der Eintiefung des abwärtigen Lein-Zuflusses Federbachs nach Süden ab und läuft an Holzhausen vorbei und durch Göggingen sowie nach Steilabstieg durch Leinzell schon in deren Talmulde bis zur Mündung in die Lein.

Von dieser steigt die rechte Wasserscheide dann ebenso schnell wieder nordwestlich auf den flachen Rücken vor dem Tal des nächsten aufwärts in die Lein fließenden und nur kurzen Leinzeller Laubachs, nach dessen Einzugsgebiet neben dem Mittellauf des Götzenbachs das des etwas längeren Sulzbachs anstößt. Ab etwa der Breite von Ruppertshofen und weiter nordwärts liegt dann das Einzugsgebiet der „Gschwender“ Rot und ihrer linken Zuflüssen an, darunter zuletzt des recht langen Auerbachs, der wenig westlich des Götzenbachs entspringt.

An der Nordseite des Einzugsgebietes liegt auch seine größte Höhe von ca. 538 m ü. NHN[LUBW 1] etwas östlich von Seifertshofen. Die oben flachen Randhöhen der Frickenhofer Höhe fallen in Laufrichtung des Baches bis an den Leintalrand bis auf etwa 490 m ü. NHN flach ab, dann erst beginnt der steilere Einfall. Das Gebiet gliedert sich klar in diese Hochflächen beidseits des Tales, auf denen weit überwiegend Feldbau betrieben wird, und den breiten, größtenteils walderfüllten Taleinschnitt des Götzenbachs und der Untertäler von Eschbach und Büttenbach.

Anteil am Gebiet haben Eschach, dann rechtsseits auch kurz Ruppertshofen und etwas länger Täferrot, Göggingen wieder beidseits. Das nur kleine Mündungsdreieck gehört zu Leinzell, wie die anderen eine Gemeinde im Ostalbkreis.


Zuflüsse und Seen


Liste der Zuflüsse und Seen von der Quelle zur Mündung. Gewässerlänge[LUBW 2], Seefläche[LUBW 4] und Einzugsgebiet[LUBW 5] und Höhe[LUBW 1] nach den entsprechenden Layern auf der Onlinekarte der LUBW. Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt.

Ursprung des Götzenbachs auf der Frickenhofer Höhe am Südrand von Seifertshofen auf etwa 528 m ü. NHN am Ortsausgang der Hirtengasse in Richtung Vellbach. Auf der Hochebene läuft der Bach zunächst in einem baum- und strauchlosen Graben zwischen Feldern ungefähr südöstlich.

Mündung des Götzenbachs von links und Nordnordwesten auf ca. 397 m ü. NHN am Westrand von Leinzell. Der Bach ist 8,2 km lang und hat ein 18,1 km²[LUBW 3] großes Einzugsgebiet.


Ortschaften


Orte am Lauf mit ihren Zugehörigkeiten. Nur die Namen tiefster Schachtelungsstufe bezeichnen Siedlungsanrainer.


Geologie


Der Lauf des Götzenbachs beginnt in der Lösssedimentschicht, die der Schwarzjuraplatte der Frickenhofer Höhe in einigen teils recht großen Inseln aufliegt. Auf Südlauf senkt er sich zunächst nur langsam in die Ebene ein, bis er bei Helpertshofen die Obergrenze der Oberkeupers erreicht und auf Südsüdostlauf durch sein steiles Kerbtal wechselt, nach welchem er seine Mündung noch im Mittelkeuper erreicht.

Im oberen Tal, kurz nach dem Zulauf des Fehlhaldenbachs, liegt am rechten Hangfuß die kleine Quellhöhle Götzenloch, die durch Ausspülung einer weicheren Schicht des Stubensandsteins (Löwenstein-Formation) unter einer deckenden erosionsresistenteren Schicht entstanden ist; sie ist als Geotop ausgewiesen.[LUBW 7] Quellnischen dieser Genese sind im Schwäbisch-Fränkischen Wald und den ihn umgebenden Landschaften mit Tälern im oberen Mittelkeuper nicht selten.[2]


Schutzgebiete


Fast die gesamte Talmulde ist Teil des Landschaftsschutzgebietes Welzheimer Wald mit Leintal. Die nördlichen, Eschacher und Ruppertshofener Gebietsanteile am Einzugsgebiet gehören zum Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald. Im Bereich der Götzenbachmündung liegt ein kleines Wasserschutzgebiet.[LUBW 8]


Einzelnachweise



LUBW


Amtliche Online-Gewässerkarte mit passendem Ausschnitt und den hier benutzten Layern: Lauf und Einzugsgebiet des Götzenbachs
Allgemeiner Einstieg ohne Voreinstellungen und Layer: Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)

  1. Höhe nach dem Höhenlinienbild auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
  2. Länge nach dem Layer Gewässernetz (AWGN).
  3. Einzugsgebiet aufsummiert aus den Teileinzugsgebieten nach dem Layer Basiseinzugsgebiet (AWGN).
  4. Seefläche nach dem Layer Stehende Gewässer.
  5. Einzugsgebiet nach dem Layer Basiseinzugsgebiet (AWGN).
  6. Einzugsgebiet abgemessen auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
  7. Geotop Götzenloch nach dem einschlägigen Layer.
  8. Schutzgebiete nach den einschlägigen Layern, Natur teilweise nach dem Layer Biotop.

Andere Belege


  1. Hansjörg Dongus: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 171 Göppingen. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1961. → Online-Karte (PDF; 4,3 MB)
  2. Geologie nach den Layern zu Geologische Karte 1:50.000 auf: Mapserver des Landesamtes für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB) (Hinweise)

Literatur







Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2024
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии