Der Kanal hat eine Länge von 190,5km, wovon die 87,3km lange tatsächliche Kanalstrecke zwischen den fünf verbundenen Seen von 58.000 schwedischen Soldaten gegraben wurde. Zusammen mit dem Trollhätte-Kanal und dem Göta älv bildet der Göta-Kanal eine 390km lange Wasserstraße quer durch Schweden, die einen Höhenunterschied von 91,5m überwindet.
Passage
Der Kanal passiert 58 Schleusen, 50 Brücken, zwei Trogbrücken und fünf Seen und darf von Schiffen mit bis zu 30m Länge, 7m Breite, 22m Höhe über dem Wasser und 2,82m Tiefgang befahren werden.[1] In seinen Verlauf sind der Asplången, Roxen, Boren, Vättern sowie der Viken eingebunden.
Geschichte
Die Erlaubnis zum Bau des Kanals erhielt die Göta-Kanalgesellschaft unter Leitung von Baltzar von Platen am 11. April 1810, woraufhin am 24. Mai mit dem Bau begonnen wurde, der bis 1832 dauerte. Es war gedacht, dass Schiffe auf dem Weg vom Kattegat zur Ostsee durch Schweden fahren konnten, anstelle durch den Öresund. So sparten die Schiffe den Sundzoll an Dänemark. Der Kanal wurde am 26. September 1832 eröffnet, nur zweieinhalb Jahrzehnte vor Einführung der Eisenbahn (1856) und der Aufhebung des Sundzolls (1857). Dadurch errang er keine entscheidende ökonomische Bedeutung, im Kriegsfall war ihm jedoch strategische Bedeutung zugedacht.[2]
Heute ist er eine Touristenattraktion. Er ist vom 1. Mai bis zum 27. September geöffnet.
Der Göta-Kanal wurde 1998 von der American Society of Civil Engineers in die List of International Historic Civil Engineering Landmarks aufgenommen.
Verkehr
Auf dem Kanal verkehren Freizeitboote und Kanalschiffe. Zu den bekanntesten Kanalschiffen gehören Juno, Diana und Wilhelm Tham. Die Juno wurde 1874 dem Dienst übergeben und ist damit eines der ältesten im Dienst stehenden Passagierschiffe der Welt. Fünf Jahre jünger ist der Motorfrachter Sydfart. Dessen Abmessungen wurden ebenfalls so bemessen, dass die Frachtfahrt auf dem Götakanal möglich ist, obwohl er auch auf See eingesetzt wurde. Wie die Juno ist die Sydfart heute noch in Schweden in Fahrt.
Zum Transport von Waren wäre der Kanal heutzutage nicht mehr wirtschaftlich zu nutzen. Während eine Fahrt von Göteborg nach Stockholm auf der Autobahn einige Stunden dauert, dauert die Kanalfahrt mindestens etwa 4 Tage und braucht erheblich mehr Personal.
Maximale Schiffsmaße
Der Göta-Kanal wurde für Schiffe bis maximal 30 Meter Länge gebaut. Alle Schleusen haben die gleichen Maße, so dass ein Schiff mit den maximalen Abmessungen (insbesondere die auf dem Kanal verkehrenden Passagierschiffe) gerade eben in alle Schleusenkammern passt.
Neben den Anlegestellen und Liegeplätzen der Passagierschiffe gibt es auch eine Anzahl an Yachthäfen.
Yachthäfen mit Anzahl der Liegeplätze
Sjötorp Vänern
Sjötorp Werftbecken
Sjötorp Schleuse
Lyrestad
Norrkvarn
Hajstorp
Törebode
Jonsboda
Vassbacken
Tåtorp
Forsvik
50
20
10
15
20
22
30
12
25
8
12
Karlsborg
Motala
Motala Verkstad
Borensberg
Ljungsbro/ Malfors
Berg Yachthafen
Berg Roxen
Norsholm
Söderköping/ Klevbrinken
Söderköping
Mem
15
65
5
15
20
40
10
20
12+10
50
35
Trivia
Im Kriminalroman Die Tote im Götakanal (schwedischer Originaltitel: Roseanna) des Autorenpaares Maj Sjöwall und Per Wahlöö wird beim Ausbaggern des Schleusenbeckens in Borenshult eine Frauenleiche gefunden.
Literatur
Ralf Schröder: Göta Kanal. Mit dem Schiff durch Schweden. Vision Travel, Karlsruhe 2005, ISBN 3-936911-07-X.
Göta Kanal erleben: Häfen & Schleusen. Göta Kanal, Vättern, Vänern, Trollhätte Kanal, Delius Klasing, Hamburg 2004, ISBN 3-88412-397-1.
Rolf Gruel; Jürgen Schödler (Hrsg.): Götakanal mit Göteborg, Kalmar und Karlskrona, maritimer Reiseführer, Koehler, Hamburg 1998, ISBN 3-7822-0726-2.
Lutz Mohr: Baltzar Bogislaw von Platen – Marineoffizier und Baumeister. Ein gebürtiger Rüganer in Königlich-Schwedischen Militär- und Staatsdiensten. In: Die Pommersche Zeitung. Jahrg. 64, Folge 41, 11. Oktober 2014.
Berühmtheit erlangten der Kanal und die dortigen Ausflugsschiffe durch den Kriminalroman Die Tote im Götakanal von Maj Sjöwall und Per Wahlöö.
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