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Der Grabenbach mündet im Stadtgebiet von Meßkirch im Landkreis Sigmaringen im südlichen Baden-Württemberg von links und Westen kommend in die Ablach. Während seines rund 8,3 Kilometer langen Verlaufs wechselt er mehrfach seinen Namen: Dorfbach, Talbach, Weiherbach, Mühlenbach, Stadtbach, Grabenbach[6], in früheren Zeiten teilweise auch Heudorfer Bach[7][8][9]; so bezeichnet ihn auch heute, und zwar auf ganzer Länge, die für den Gewässerschutz zuständige Landesbehörde.[10]

Grabenbach
Abschnittsnamen: Dorfbach, Talbach, Weiherbach, Mühlenbach, Stadtbach
Daten
Gewässerkennzahl DE: 11324
Lage Schwäbische Alb
  • Hegaualb

Nördliches Alpenvorland


Baden-Württemberg

  • Landkreis Sigmaringen
Flusssystem Donau
Abfluss über Ablach Donau → Schwarzes Meer
Quelle westlich von Leibertingen-Altheim
47° 59′ 44″ N,  0′ 58″ O
Quellhöhe 692 m ü. NHN[3]
Mündung in Meßkirch von links und aus dem Westen in die Ablach
47° 59′ 35″ N,  6′ 57″ O
Mündungshöhe ca. 601 m ü. NHN[3]
Höhenunterschied ca. 91 m
Sohlgefälle ca. 11 
Länge 8,4 km[4]
Einzugsgebiet 30,832 km²[5]
Rechte Nebenflüsse Mettenbach
Kleinstädte Meßkirch
Gemeinden Leibertingen

Geographie und Abschnitte



Dorfbach


Der Dorfbach kurz unterhalb der Quelle mit Blick auf Altheim (bachabwärts)
Der Dorfbach kurz unterhalb der Quelle mit Blick auf Altheim (bachabwärts)

(0,0 – 5,3 km ab der Quelle)

Der Bach entspringt etwa einen Kilometer westlich von Altheim, einem Teilort der Gemeinde Leibertingen in 692 Meter über NN[11]. Er durchfließt die Dörfer Altheim und die zu Meßkirch gehörende ehemalige Gemeinde Heudorf in überwiegend östlicher Richtung. In beiden Orten heißt der Bach Dorfbach. (Atlas Heudorf, 1872)[12], (TK, 1925 und 2001)[13][11]

Am Ortseingang von Heudorf wird der Bach von zwei Quellen gespeist, die etwa 100 und etwa 50 Meter rechts vom Lauf entfernt entspringen. Dieser Zufluss ist auch in der Heudorfer Dorfansicht von 1575[14] zu erkennen. Er speist den Dorfbach ganzjährig mit Wasser, während das Bachbett von Altheim her im Sommer und Herbst oftmals trocken fällt.


Talbach


Das Weiherbachtal, im Hintergrund die Talmühle (Blick bachaufwärts)
Das Weiherbachtal, im Hintergrund die Talmühle (Blick bachaufwärts)

(5,3 – 6,1 km ab der Quelle: )

Etwa ab der Gemarkungsgrenze von Heudorf in Richtung Meßkirch, wo seit 1989[15] das etwa 20 Meter hohe Talbachviadukt der B 311/B 313 das Tal überspannt, heißt der Bach dann Talbach, in früheren Unterlagen Thalbach.[16][17] Er trieb früher die zwei- bis dreihundert Meter weiter bachab stehende Talmühle an, das Geburtshaus des Komponisten Conradin Kreutzer. Für den Betrieb der Talmühle war der Bach oberhalb der Mühle zu einem kleinen Weiher angestaut.[18]


Weiherbach


Das Weiherbachtal und die Lohmühle (Blick bachaufwärts). Das linke Gebäude ist die frühere Mühle.[18]
Das Weiherbachtal und die Lohmühle (Blick bachaufwärts). Das linke Gebäude ist die frühere Mühle.[18]
Bei der früheren Ölmühle (Blick bachabwärts). Die Wiese rechts wurde regelmäßig vom Bach überschwemmt, bis sie um 1980 im Zuge des Straßenbaus aufgefüllt wurde.
Bei der früheren Ölmühle (Blick bachabwärts). Die Wiese rechts wurde regelmäßig vom Bach überschwemmt, bis sie um 1980 im Zuge des Straßenbaus aufgefüllt wurde.

(6,1 – 7,5 km ab der Quelle: 47° 59′ 40″ N,  5′ 45″ O)

Bei der Talmühle macht das Tal einen scharfen Knick aus südlicher Richtung in östliche. Das Tal besitzt nun einen sehr flachen, etwa 50 Meter breiten Talgrund und einen sehr steilen, etwa 20 Meter hohen Hang auf der Nordseite des Tales. Es ist einer der wenigen Trockenhänge in der Gegend. Während der Schlacht bei Meßkirch am 5. Mai 1800 diente dieser Talabschnitt als natürliche Festung.[19][20]

750 Meter unterhalb der Talmühle trieb der Bach früher die Lohmühle an. Der alte, etwa 400 Meter lange Mühlkanal ist zwar verfallen, jedoch ist sein Verlauf direkt unterhalb des Steilhanges noch gut zu erkennen. Die Mühle wurde vermutlich um 1690 an Stelle der früheren Unteren Talmühle erbaut und erhielt danach den Eigennamen Lohmühle (Fischer, 1998, Seite 54 „Lohmühle“)[21].

Weitere 250 Meter bachabwärts stand die Ölmühle , die in den 1980er Jahren nach Brandstiftung restlos abbrannte. Sie wurde in der Folge durch ein Wohnhaus ersetzt. Nur wenige Meter unterhalb der ehemaligen Ölmühle entspringen zwei Karstquellen auf der linken Seite des Weiherbaches . Vermutlich werden sie durch das einen Kilometer nordwestlich gelegenes Schluckloch im Sautal gespeist[22] . Entgegen der dort gegebenen Beschreibung führen die beiden Quellen ganzjährig Wasser.[23]

Der Weiherbach durchfließt zwei Gewanne, deren Namen auf frühere Weiher hindeuten:


Mühlenbach oder Weiherbach?


Die Mauchenmühle
Die Mauchenmühle
Bei der Mauchenmühle (Blick bachaufwärts) an der Stelle der Einmündung (auf dem Bild nicht sichtbar) des Mühlkanals in den Mühlenbach. Hier beginnt heute die Verdolung des Bachlaufs bis zu seiner Mündung in die Ablach
Bei der Mauchenmühle (Blick bachaufwärts) an der Stelle der Einmündung (auf dem Bild nicht sichtbar) des Mühlkanals in den Mühlenbach. Hier beginnt heute die Verdolung des Bachlaufs bis zu seiner Mündung in die Ablach

(7,5 – 7,75 km ab der Quelle: )

Etwa 600 Meter unterhalb der ehemaligen Ölmühle treibt der Bach noch heute die Mauchenmühle an. Deren Mühlrad ist allerdings seit langem durch eine Turbine zur Stromerzeugung ersetzt. Die Mühle als solche war noch bis etwa 1995 in Betrieb. Die Mauchenmühle hieß in früheren Zeiten auch Angermühle, weil sie durch das Angertor von der Stadt aus erreichbar war. Mauchenmühle wurde sie vermutlich nach ihrem Besitzer Jakob Mauch (um 1561) genannt. (Fischer, 1998, Seite 54 „Hinter der Mauchenmühle“)[21]

Ob der Bach nur in diesem Bereich den Namen Mühlenbach trug[6], ist nicht klar. In früheren Zeiten wurde der gesamte Bachlauf von Heudorf bis Meßkirch als Heudorfer Bach[8] oder Heudorfer Mühlbach bezeichnet. (Fischer, 1998, Seite 54 „Hinter der Mauchenmühle“)[21] Andererseits trägt der Bach in der Topografischen Karte von 1988[26] dort den Namen Weiherbach und auch in der Katastervermessung von 1872[18] wird der Bach selbst am weiter bachabwärts gelegenen Adlerplatz noch als Weiherbach bezeichnet. In Anbetracht der vielen Details einer solchen Katastervermessung kann aber auch diese Quelle irren.

Kurz unterhalb der Mauchenmühle fließt der Mühlkanal wieder in den Mühlenbach, der ab dieser Stelle verdolt ist. Er fließt 50 Meter weiter unterirdisch durch die so genannte Weißenburg zum Adlerplatz.


Stadtbach oder Weiherbach?


Die Grabenbachstraße vom Adlerplatz aus. Im Hintergrund die Heilandskirche (Blick bachabwärts)
Die Grabenbachstraße vom Adlerplatz aus. Im Hintergrund die Heilandskirche (Blick bachabwärts)

(7,75 – 7,85 km ab der Quelle: )

Bis zur Umgestaltung des Adlerplatzes um das Jahr 1967 war der Bachlauf offen und wurde von hohen Kastanienbäumen gesäumt.[27]

In (Heim, 1990)[6] wird beschrieben, der Bach habe im Bereich des Adlerplatzes den Namen Stadtbach. In den Plänen der Katastervermessung um 1872[18] trägt der Bach an dieser Stelle allerdings den Namen Weiherbach. Es ist deshalb auch möglich, dass dieser Teil des Bachlaufs nur im Volksmund Stadtbach genannt wurde. Hinzu kommt, dass (Restle, 1932)[28] mit dem Begriff Stadtbach den Mühlkanal durch die Stadt bezeichnet, der bis Mitte der 1960er Jahre die Stadt durchflossen hat. Es gibt jedoch noch heute in der Innenstadt die Kanalgasse, eine Gasse parallel zum früheren Stadtkanal. Deshalb ist es sehr wahrscheinlich, dass die in (Heim, 1990)[6] genannten Bezeichnungen zumindest im Volksmund so verwendet so wurden:

Am südlichen Adlerplatz befand sich bis zur Verdolung 1967 ein interessantes Bauwerk. Der Stadtbach wurde durch ein Wehr angestaut und ein Teil des Wassers in den Stadtkanal geleitet. Dieser überquerte mit einer Brücke den direkt unterhalb des Wehres in den Stadtbach einmündenden Mettenbach. Es wurde somit nur Wasser des Stadtbaches in den Stadtkanal geleitet.[29]

Ab der Einmündung des Mettenbachs in den Stadtbach knickt der Bachlauf nun scharf in dessen Zulaufrichtung nach Osten ab in den früheren Stadtgraben entlang der Stadtmauer und ändert seinen Namen zu Grabenbach.

Nur wenige Meter oberhalb dieser Einmündung führte vom Mettenbach ein etwa 150 Meter langer unterirdischer Gang vermutlich bis ins Schloss.[30] Durch diverse Baumaßnahmen ist dieser Gang jedoch verschüttet. Möglicherweise handelt es sich hierbei um den in (Restle, 1932, Seite 27 unten)[28] erwähnten unterirdischen Gang.

Heute ist der Zusammenfluss von Stadtbach und Mettenbach unterirdisch verdolt, der Stadtkanal existiert nicht mehr.


Stadtkanal


Das Marktbrückle, der Stadtkanal floss rechts am Fachwerkhaus vorbei und trieb die dahinter liegende ehemalige Langenmühle an (Blick kanalabwärts)
Das Marktbrückle, der Stadtkanal floss rechts am Fachwerkhaus vorbei und trieb die dahinter liegende ehemalige Langenmühle an (Blick kanalabwärts)

Der Stadtkanal wurde zum Teil unter den Häusern durch die Stadtmitte am Marktbrückle vorbei über die ehemalige Langenmühle zur Niederen Mühle geleitet. Danach floss er mit dem parallel zur Ablach fließenden ehemaligen Feuerbach zusammen und mündete etwa 50 Meter oberhalb der Mündung des Grabenbachs in die Ablach . Diese Einmündung ist in der in (Heim, 1993)[27] abgedruckten Stadtansicht auf Seite 40 oben und auf dem Foto auf Seite 42 unten, aufgenommen um 1950, noch zu erkennen.


Grabenbach und Voglerbächle


Die Grabenbachstraße. Das rosarote Haus ist das frühere Malergeschäft Vogler: Voglerbächle, (Blick bachaufwärts)
Die Grabenbachstraße. Das rosarote Haus ist das frühere Malergeschäft Vogler: Voglerbächle, (Blick bachaufwärts)

(7,85 – 8,3 km ab der Quelle: )

Ab dem Zusammenfluss von Weiherbach und Mettenbach trägt der Bach den Namen Grabenbach.[18]

Er fließt entlang der Grabenbachstraße am heute so genannten Stachus vorbei bis zur Mündung in die Ablach. Der Grabenbach führte früher entlang der Stadtmauer, war also der Stadtgraben. Die Bezeichnung Grabenbach ist jedoch nicht zu verwechseln mit dem Graben, einem anderen Teil der Meßkircher Altstadt.

Seit etwa 1967 ist der Grabenbach auf seiner gesamten Länge verdolt und größtenteils mit der Grabenbachstraße überbaut. Bis zur Verdolung war er offen und wurde im Volksmund beim Malergeschäft Vogler im Volksmund auch Voglerbächle genannt. Das Haus Vogler war über einen Steg über den Bach zu erreichen.[30][31]

Auch von dort war ein unterirdischer, gemauerter Gang zugänglich. Er war etwa 1 Meter breit und 1,50 Meter hoch, führte jedoch kein Wasser.[30] Ob er als Geheimgang bis ins Schloss führte oder früher eine andere Funktion hatte ist nicht klar. Falls er ins Schloss führte, dann müsste er jedoch den Stadtkanal unterirdisch gekreuzt haben, was eher unwahrscheinlich ist. Es könnte sich jedoch auch um einen früheren Verlauf des Stadtkanals handeln oder um einen Gang oder Kanal zum nahegelegenen Unteren Hof. Durch etliche Baumaßnahmen ist dieser Gang jedoch heute verschüttet.


Mündung in die Ablach


Die Mündung des Grabenbachs in die Ablach. Im Hintergrund die Stadtkirche St. Martin.
Die Mündung des Grabenbachs in die Ablach. Im Hintergrund die Stadtkirche St. Martin.

8,3 km ab der Quelle: ()

Der bis dahin verdolte Grabenbach mündet direkt unterhalb der Ablachbrücke der Mengener Straße in die Ablach. Am Flussufer gegenüber steht die Liebfrauenkirche.


Zuflüsse, Seen und Trockentäler


Liste der Zuflüsse und Seen von der Quelle zur Mündung. Gewässerlänge[4], Seefläche[32], Einzugsgebiet[33] und Höhe[3] nach den entsprechenden Layern auf der Onlinekarte der LUBW. Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt. Name des Hauptstrangs hier in diesem Abschnitt nach dem Online-Kartenserver der LUBW, der ihn nämlich von Anfang bis Ende Heudorfer Dorfbach nennt.

Ursprung des Heudorfer Dorfbachs auf etwa 692 m ü. NHN westlich des Leibertingener Dorfes Altheim fast schon am Waldrand und etwa 400 Meter nordwestlich der oben bewaldeten Kuppe des Gunzenbühls (702,9 m ü. NHN). Der Bach fließt durchwegs etwa östlich.

Mündung des Heudorfer Dorfbachs von links und Westen auf etwa 601 m ü. NHN in Meßkirch an der Ablachbrücke der Mengener Straße aus einer Verrohrung in die Ablach. Der Bach ist 8,4 km[4] lang und hat ein Einzugsgebiet von 30,8 km².[5][36]


Veränderungen des Bachverlaufs und des Flussverlaufs der Ablach im Laufe der Zeit


Stadtansicht von Meßkirch, 1575:[25] Der von Heudorf kommende Weiherbach (damals Heudorfer Bach genannt[7]) fließt durch den linken Bogen der Weißenburg, als Stadtbach durch die Vorstadt (heute Adlerplatz) und anschließend als Grabenbach östlich der Stadtmauer entlang, erkennbar an etlichen kleinen Brücken, bis in die Ablach.
Stadtansicht von Meßkirch, 1575:[25] Der von Heudorf kommende Weiherbach (damals Heudorfer Bach genannt[7]) fließt durch den linken Bogen der Weißenburg, als Stadtbach durch die Vorstadt (heute Adlerplatz) und anschließend als Grabenbach östlich der Stadtmauer entlang, erkennbar an etlichen kleinen Brücken, bis in die Ablach.
Stadtansicht von Meßkirch vermutlich aus den Jahren 1686/88: Die Ablach ist in zwei Flussläufe getrennt. Der vordere ist die neue Ablach, der hintere die Alte Ablach, der spätere Feuerbach. Im Gegensatz zur Stadtansicht von 1575, wo die alte Ablach direkt an der Stadtmauer Mühlräder antreibt ist hier zwischen Alter Ablach und Stadtmauer ein Grünstreifen eingezeichnet. Entweder wurde der Flusslauf in der Zwischenzeit verändert oder dieses Detail entspringt einer künstlerischen Ausschmückung des Bildes.
Stadtansicht von Meßkirch vermutlich aus den Jahren 1686/88: Die Ablach ist in zwei Flussläufe getrennt. Der vordere ist die neue Ablach, der hintere die Alte Ablach, der spätere Feuerbach. Im Gegensatz zur Stadtansicht von 1575, wo die alte Ablach direkt an der Stadtmauer Mühlräder antreibt ist hier zwischen Alter Ablach und Stadtmauer ein Grünstreifen eingezeichnet. Entweder wurde der Flusslauf in der Zwischenzeit verändert oder dieses Detail entspringt einer künstlerischen Ausschmückung des Bildes.
Reste des betonierten Stadtkanals bei Tiefbauarbeiten im Mai 2006 in der Jahnstraße
Reste des betonierten Stadtkanals bei Tiefbauarbeiten im Mai 2006 in der Jahnstraße

Auf der Stadtansicht von 1575[25] fließt die Ablach direkt an der südöstlichen Stadtmauer entlang. Im Bereich der Niederen Mühle sind drei Mühlräder zu sehen, die direkt von der Ablach angetrieben wurden. Unmittelbar dort macht die Ablach dann einen scharfen Bogen nach rechts und kurz darauf wieder nach links. Sie fließt dann links an der Liebfrauenkirche vorbei. Hier mündet auch der Grabenbach in die Ablach. Außerdem ist der Stadtkanal im Bereich des Marktbrückles zu erkennen. Der Austritt durch die Stadtmauer in die Ablach ist nicht erkennbar, müsste aber eigentlich im Bereich der drei Mühlräder der Niederen Mühle erfolgt sein. Wenn man dies mit der Topographischen Karte von 1849[16], der Urvermessung von 1872[18] und späteren Landkarten vergleicht, stellt man folgendes fest:

Im Dezember 1966 wurden die 490 Meter Verdohlung von Weiher-, Metten- und Grabenbach pünktlich zum Jahresende fertiggestellt.[38]


Das Hochwasser von 1904


Der Dorfbach in Heudorf. An der Hauswand rechts befindet sich die Hochwassermarke des Hochwassers vom 27./28. Mai 1904
Der Dorfbach in Heudorf. An der Hauswand rechts befindet sich die Hochwassermarke des Hochwassers vom 27./28. Mai 1904

Am 27. Mai 1904 gegen 9 Uhr abends zog sich bei Heudorf ein sehr starkes Gewitter zusammen. Der Dorfbach überflutete Heudorf bis zu zwei Meter hoch. Die aus Meßkirch angerückte Feuerwehr war machtlos. Der mitgerissene Hausrat, Holz und tote Tiere wurden durch den Bach bis Meßkirch geschwemmt. Dort staute sich das Wasser am „Torbogen“, der so genannten Weißenburg. Im weiteren Verlauf wurde die gesamte Altstadt überschwemmt. Eine eindrückliche Schilderung der damaligen Ereignisse findet sich in (Heim, 1993)[27].


Jährliche Überschwemmungen


Im Frühjahr zur Schneeschmelze ist der Talgrund unterhalb der Talmühle oftmals überschwemmt. Leider wurde um 1980 beim Ausbau der Tuttlinger Straße eine bis dahin regelmäßig überschwemmte Wiese bei der Ölmühle so weit aufgeschüttet, dass diese heute nicht mehr als natürlicher Überschwemmungsraum zur Verfügung steht.[23] Dabei wäre diese Verfüllung für den Straßenbau gar nicht notwendig gewesen. Es wurde lediglich auf billige Art und Weise Aushubmaterial entsorgt. Viele solcher kleinen „Sünden“ summieren sich dann so weit, dass beispielsweise in Passau die Hochwasser jährlich noch höher ansteigen.


Quellenangaben



Fundstellen der Namen des Baches


Zimmerische Chronik, Mitte 16. Jahrhundert[7]

Ettergrenzen von Meßkirch, 18. Jahrhundert[8]

Stadtplan von 1780[9]

Weiter ist der Stadtkanal eingezeichnet, der durch die Stadt fließt und bei der Niederen Mühle in die Alte Ablach mündet. Außerdem ist der Zusammenfluss von neuer und alter Ablach oberhalb der Liebfrauenkirche eingezeichnet.

Topographische Karte 1:50.000 des Großherzogtums Baden, 1849[16]

Enthält den Bach in seiner gesamten Länge von der Quelle bis zur Mündung.

Keine weiteren Beschriftungen.

Topographische Karte 1:50.000 des Königreichs Württemberg, 1850[17]

Enthält den Bach in seiner gesamten Länge von der Quelle bis zur Mündung.

Keine weiteren Beschriftungen. Beschriftung sehr wahrscheinlich aus der badischen Karte[16] übernommen, da mit dieser in diesem Gebiet identisch.

Atlas der Gemarkung Heudorf, 1872 – 1874[12]

Atlas der Gemarkung Meßkirch, 1872 – 1874[18]

Übersichtsplan der Gemarkung Meßkirch, 1873[24]

Zeigt den Bachverlauf ab der Gemarkungsgrenze Heudorf / Meßkirch bis zur Mündung.

Topografische Landkarte 1:25.000 vom Badischen Landesvermessungsamt, um 1925[13]

Keine weiteren Beschriftungen.

Topografische Landkarte 1:5.000 vom Landesvermessungsamt Baden-Württemberg, 1988[26]

Topografische Landkarte 1:50.000 (TOP50) vom Landesvermessungsamt Baden-Württemberg, 2001[11]

Keine weiteren Beschriftungen.

Ortsplan von Heudorf auf der Internetseite von Meßkirch[39]

Allerdings heißt die Straße (K8218) entlang des Baches von Altheim kommend Am Talbach.


Einzelnachweise


  1. Friedrich Huttenlocher: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 178 Sigmaringen. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1959. → Online-Karte (PDF; 4,3 MB)
  2. Alfred G. Benzing: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 186 Konstanz. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1964. → Online-Karte (PDF; 4,1 MB)
  3. Höhe nach dem Höhenlinienbild auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte des Online-Kartenservers der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW). Siehe Detailkarte von Lauf und Einzugsgebiet des Grabenbachs auf: Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise).
  4. Länge nach dem Layer Gewässernetz (AWGN) des Online-Kartenservers der LUBW.
  5. Einzugsgebiet nach dem Layer Aggregierte Gebiete 05 des Online-Kartenservers der LUBW.
  6. Alfred Heim: Ein Bach mit sechs Namen, Südkurier vom 14. August 1990, Lokalausgabe Meßkirch
  7. Zimmerische Chronik, Band 4, S. 40
  8. Stadt Mösskircher Etter, 18. Jahrhundert, Karte mit den Ettergrenzen und Grenzpunkten, Staatsarchiv Sigmaringen, Bestellsignatur KIM/1
  9. Meßkirch, Stadtplan von 1780, Fürstl. Fürstenb. Archiv, Donaueschingen
  10. Name nach dem Layer Gewässernetz (AWGN) des Online-Kartenservers der LUBW.
  11. Topografische Karte 1:50.000 (TOP50) auf CD, Landesvermessungsamt Baden-Württemberg, 2001
  12. Atlas der Gemarkung Heudorf, Staatliches Vermessungsamt Sigmaringen, 1872 – 1874
  13. Topographische Karte 1:25.000, Badisches Landesvermessungsamt, um 1925
  14. Dorfansicht von Heudorf, 1575
  15. Einbetonierte Jahreszahl am Fundament des Talbachviadukts
  16. Topographische Karte über das Großherzogthum Baden nach der allgemeinen Landesvermessung des Großherzoglichen militairisch topographischen Bureaus, Blatt X.6 Mösskirch, 1849, Maßstab 1:50.0000. Im Internet verfügbar bei der Universitätsbibliothek der Universität Freiburg
  17. Karte von dem Königreiche Württemberg nach der neuen Landesvermessung im 1/50000 Maßstabe, von dem K. Statistisch topographischen Bureau, Blatt LIII, 1850
  18. Atlas der Gemarkung Meßkirch 1872 – 1874, einsehbar beim Staatlichen Vermessungsamt Sigmaringen
  19. Armin Heim: Zum 200. Jahrestag der Schlacht bei Meßkirch am 5. Mai 1800, Meßkircher Heimathefte Nr. 7, Museumsgesellschaft Meßkirch e. V., 2000
  20. Paul Azan in Bücheler, Fischer, Kessinger: Die Schlacht bei Meßkirch, Armin Gmeiner Verlag, 2000, Seite 109 ff.
  21. Werner Fischer: Die Flurnamen von Meßkirch und Schnerkingen, Sammlung und Deutung, Meßkircher Heimathefte Nr. 4, Museumsgesellschaft Meßkirch e. V., 1998
  22. Jörg Werner et al.: Geologische Karte von Baden-Württemberg 1:25000, Erläuterungen zum Blatt Meßkirch Nr. 8020, Geologisches Landesamt Freiburg im Breisgau 1994, Seite 103
  23. Stefan Teuscher: Eigene Beobachtung
  24. Übersichtsplan der Gemarkung Messkirch gezeichnet im Maßstabe von 1/10000 der natürlichen Größe, Gezeichnet auf dem Grossherzogl. Katasterbureau 1873
  25. Stadtansicht von 1575
  26. Topografische Landkarte 1:5.000 vom Landesvermessungsamt Baden-Württemberg, 1988
  27. Armin Heim: Ein Spaziergang durch das alte Meßkirch, Armin Gmeiner Verlag, 1993
  28. Walburga Restle: Heimatkundliches vom Amtsbezirk Meßkirch, Preßverein Meßkirch, 1932
  29. Erinnerung von Zeitzeugen
  30. Kindheitserinnerungen
  31. Alfred Heim: Meßkircher Geschichten und Originale, Meßkircher Heimathefte Nr. 7, Museumsgesellschaft Meßkirch e. V., 2000
  32. Seefläche nach dem Layer Stehende Gewässer des Online-Kartenservers der LUBW.
  33. Einzugsgebiet abgemessen auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte des Online-Kartenservers der LUBW.
  34. Länge abgemessen auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte des Online-Kartenservers der LUBW.
  35. Seefläche abgemessen auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte des Online-Kartenservers der LUBW.
  36. Einzugsgebiet nach dem Layer Basiseinzugsgebiet (AWGN) des Online-Kartenservers der LUBW.
  37. Stadtansicht von Meßkirch, 1686/88, Ölgemälde, Schloss Heiligenberg
  38. Werner Fischer (wf): Einstmals. In: Südkurier vom 29. Dezember 2016
  39. Ortsplan von Heudorf auf der Internetseite der Stadt Meßkirch, Stand Februar 2008: www.messkirch.de

Literatur




Commons: Grabenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

На других языках


- [de] Grabenbach (Ablach)

[en] Grabenbach (Ablach)

Grabenbach is a river of Baden-Württemberg, Germany.



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