Die Ette ist ein mit ihrem längeren linken Oberlauf Tierbach zusammen etwa 16km langer kleiner Fluss auf der Hohenloher Ebene im Landkreis Schwäbisch Hall und dem Hohenlohekreis im nördlichen Baden-Württemberg. Der aus dem Zusammenfluss des linken Tierbachs und des rechten Eselsbachs bei Schrozberg-Ettenhausen entstehende Fluss mündet bei Mulfingen-Talmühle von rechts und Nordosten in die mittlere Jagst.
bei Mulfingen-Bachmühle von rechts und zuletzt Nordosten in die mittlere Jagst49.3480555555569.7897222222222257.9 49°20′53″N, 9°47′23″O49.3480555555569.7897222222222257.9
Die Quellbäche der Ette entspringen nahe an der Trasse der B 290 („Kaiserstraße“) zwischen deren Überquerung der Bahnstrecke Crailsheim–Königshofen nördlich von Blaufelden und Schrozberg-Riedbach. Der längste ist der Tierbach, dessen mündungsfernste Quelle etwa 1km südöstlich von Blaufelden-Lenterweiler liegt. Von dort fließt der Tierbach zunächst als fast tallose Rinne südlich an Lentershausen vorbei, dreht dann aus ursprünglich westlicher in nordwestliche Richtung und tieft sich in die Ebene ein, durchquert Herrentierbach und läuft dann nach ca. 7km mit dem von Osten zufließenden Eselsbach zusammen. Dieser entsteht seinerseits bei Schrozberg-Kälberbach und läuft erst westlich, dann nordwestlich, dann wieder westlich bis zum Zusammenfluss, er zeigt ähnliche Morphologie wie der Tierbach, hat wenig mehr Einzugsgebiet und ist etwa 2km kürzer.
Weiterer Verlauf
Ab dem Zusammenfluss heißt der Fluss Ette und biegt langsam nach Westen hin um. Zu Füßen von Schloss und Ortschaft Bartenstein durchquert das Flüsschen bald deren Weiler Ettenhausen, nach einem Schwenk nach Westen erreicht es Mulfingen-Zaisenhausen, um wenig danach die letzten 3km vor der Mündung in die Jagst bei Mulfingen-Bachmühle nach Südwesten zu verlaufen. Kurz vor der Mündung ist die Talrinne gegenüber den umgebenden Höhen um über 250m eingetieft. Die Ette hat, den längeren Tierbach mitgerechnet, eine Länge von 16,0km, vom Zusammenfluss von Tierbach und Eselsbach an gerechnet sind es 9,1km.
Einzugsgebiet
Das Einzugsgebiet der Ette, linksseitig relativ schmal, bildet eine nach Südwesten offene Sichel von etwa 43,2km². Es grenzt im Norden an das der Tauber, im Nordosten und Osten an das des Tauberzuflusses Vorbach, im Südosten konkurriert der zur Brettach fließende Blaubach, von Süden über Westen bis Norden verläuft die Wasserscheide zumeist gegen kleinere Jagstzuflüsse.
Die Ette hat nur winzige linke Zuflüsse, die bedeutenderen rechten sind, ab dem Zusammenfluss von Tier- und Eselsbach, der Gütbach bei Bartenstein, der Pippibach bei Zaisenhausen, danach noch der Staigerbach.
Ausgenommen nur den oberen Teil des Tierbach-Teileinzugsgebietes, der im Unterraum Blaufelden-Gerabronner Ebene der Hohenloher und Haller Ebene liegt, gehört das ganze Einzugsgebiet naturräumlich zu'den Kocher-Jagst-Ebenen, weit überwiegend zu deren Unterraum
Bartenstein-Langenburger Platten und nur mit dem Mündungszwickel zur Unterraum Mittleres Jagsttal.[1]
In den Fluss und sein Einzugsgebiet teilen sich die folgenden Gemeinden und Städte: der Bereich des Tierbachs gehört zur Gemeinde Blaufelden, das Gebiet des Eselsbaches und etteabwärts bis fast nach Zaisenhausen rechnet zur Kleinstadt Schrozberg (beide Landkreis Schwäbisch Hall), Zaisenhausen und das untere Ettetal liegen auf Mulfinger Gemarkung (Hohenlohekreis); die Kleinstadt Niederstetten (Main-Tauber-Kreis) besitzt nur einen kleinen Zwickel des Einzugsbereichs im Norden.
Zuflüsse
Hierarchische Liste der Zuflüsse und Seen von der Quelle zur Mündung. Gewässerlänge[LUBW 3], Seefläche[LUBW 5], Einzugsgebiet[LUBW 6] und Höhe[LUBW 1] nach den entsprechenden Layern auf der Onlinekarte der LUBW. Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt.
Zusammenfluss der Ette etwa 0,9km südsüdöstlich des kleinen Schrozberger Taldorfes Ettenhausen auf 385,4mü.NHN aus dem kürzeren rechten Eselsbach und dem längeren linken Tierbach.
Eselsbach, rechter Oberlauf, 4,9km und 10,6km².[LUBW 4] Entsteht wenig nördlich der L1022 gegenüber dem Schrozberger Weiler Kälberbach im Brühl auf etwa 468mü.NHN.[LUBW 1]
Durchfließt auf etwa 465mü.NHN wenige Schritte von der Quelle einen Kleinweiher, deutlich unter 0,1ha.
Passiert auf etwa 458mü.NHN vor der Unterquerung der B290 einen Weiher am rechten Ufer, 0,3ha.
Zufluss aus dem Gewann See, von links auf etwa 452mü.NHN im westlichen Wasen, 0,6km und 0,9km². Entsteht am Südostrand der Waldinsel Seeauf etwa 459mü.NHN.
Durchfließt auf etwa 456mü.NHN einen Waldweiher, deutlich unter 0,1ha.
Kalkofenbach, von rechts auf etwa 427mü.NHN etwa 0,5km nordnordwestlich und bachabwärts von Schrozberg-Heuchlingen, 2,6km und 1,9km². Entsteht auf etwa 476mü.NHN an den Straßenäckern südwestlich von Schrozberg-Zell. Oberlauf bis nach der B290 unbeständig.
Riedbach, von rechts auf 419,5mü.NHN[LUBW 1] etwa 1,0km südwestlich von Schrozberg-Riedbach unter der abgegangenen Burg Alt-Bartenstein, 2,8km und 3,0km². Entsteht auf etwa 467mü.NHN etwa 0,6km westnordwestlich von Niederstetten-Weilerhof an der Höhe zwischen den Waldinseln Braunst und Erlen.
Durchfließt auf knapp 457mü.NHN am Südostrand der Erlen im Gewann See einen Weiher, 0,6ha.
Tierbach, linker Oberlauf, 6,9km und 10,2km². Entsteht auf etwa 486mü.NHN südöstlich von Blaufelden-Lentersweiler im Osten der Waldinsel Buchholz vor dem Seeholz. Zuflüsse siehe dort.
Katzenbach, von rechts auf etwa 363mü.NHN am Westrand von Ettenhausen, 0,9km und ca. 1,2km².[LUBW 7] Entspringt auf etwa 425mü.NHN dem Katzenbrunnen in der Talmulde zwischen dem Ostrand von Schrozberg-Bartenstein und Schrozberg-Hornungshof.
Gütbach, von rechts auf 356,1mü.NHN[LUBW 2] an der Kläranlage bei Schrozberg-Mittelmühle zu Füßen von Schloss Bartenstein, 2,9km und 3,4km². Entsteht auf etwa 467mü.NHN östlich von Schrozberg-Gütbach jenseits der B290 am Rand des Pfundholzes. Oberlauf unbeständig.
Etwa 0,1km rechts des obersten Laufes liegt an der von der Bundesstraße nach Niederstetten-Sichertshausen abzweigenden K2540 ein Grundwassersee in einem aufgelassenen Steinbruch, 0,2ha.
Durchfließt etwa 0,8km östlich vor Mulfingen-Zaisenhausen ein Hochwasserrückhaltebecken mit Vorbecken, unter 0,1ha und 1,2ha.
Pippibach, von rechts auf etwa 315mü.NHN in Zaisenhausen längs der Staigerbacher Straße, 4,0km und 5,0km². Entsteht auf etwa 454mü.NHN im Stockholz zwischen dem Niederstetten-Ermershausen und der Trasse der B290 westlich davon.
Dörrlesbach, von rechts auf etwa 413mü.NHN etwa 1,2km östlich von Mulfingen-Staigerbach, 1,7km und ca. 0,9km².[LUBW 7]
Entsteht auf um 450mü.NHN im nördlichen Stockholz am Abfluss einiger Weiher von zusammen 0,5ha. Fast auf ganzer Länge unbeständig.
Seebach, von links auf 391,9mü.NHN[LUBW 2] etwa 1,3km südöstlich von Staigerbach, 1,6km und ca. 1,2km².[LUBW 7] Entsteht auf etwa 457mü.NHN bei Schrozberg-Zollhaus neben der B290. Oberlauf unbeständig.
Passiert auf etwa 450mü.NHN am Oberlauf einen Weiher am linken Ufer, unter 0,1ha.
(Zufluss aus dem Hangwald Weißau), von links auf etwa 312mü.NHN gegen Ende von Zaisenhausen, 1,3km und ca. 1,4km².[LUBW 7] Entspringt auf unter 415mü.NHN einer Quelle am Westende der Waldlichtung Neuebene. Erreicht schon vor Zaisenhausen die Ette-Aue und läuft an deren linkem Rand lange der Ette fast parallel.
(Hangbach von der Hochebene), von links an der Mündung des vorigen, ca. 0,7km[LUBW 8] und ca. 0,4km².[LUBW 7] Entspringt auf etwa 425mü.NHN dem Honigbrunnen am Oberen Brand. Im Winkel zwischen diesem und dem vorigen Zufluss liegt in der Aue der Mariengartenbrunnen.
Staigerbach, von rechts auf 298,2mü.NHN[LUBW 2] ungefähr am nördlichsten Punkt der Ette, 2,1km und ca. 2,3km².[LUBW 7] Entsteht auf rund 412mü.NHN etwa 0,1km nördlich des Weilers Staigerbach vor dem Mönchswald.
Mündung der Ette auf 257,9mü.NHN[LUBW 2] kurz nach Passieren von Mulfingen-Bachmühle am Beginn des Naturschutzgebietes Riedhölzle und Jagstaue von rechts und Nordosten in die mittlere Jagst. Der kleine Fluss hat hier eine Länge von 9,1km ab dem Zusammenfluss der Oberläufe, von 14,0km ab der Quelle des rechten Eselsbachs und von 16,0km ab der des linken Tierbachs. Sein Einzugsgebiet ist 43,2km²[LUBW 4] groß.
Geologie
Eselsbach wie Tierbach entstehen in der Lettenkeuper-Auflage (Erfurt-Formation) der Hochebenen rechts der mittleren Jagst und erreichen bald den Oberen Muschelkalk. Ab ihrer Westkurve unterhalb Bartensteins verläuft die Ette dann bis zur Mündung im Mittleren Muschelkalk. Auf wenigen Hochlagen am Rande des Einzugsgebietes liegt Lösssediment aus quartärer Ablagerung noch über dem Lettenkeuper. Einige kürzere Störungslinien im Gebiet verlaufen meist von Ostsüdost nach Westnordwest.[2]
Unterer Tierbach und Eselsbach wie das Ettetal bis zum Erreichen des mittleren Muschelkalks bilden recht steile Täler mit mäßig oszillierenden Talmäandern, stellenweise sind sie sehr eng. Ab Bartenstein fließt die Ette dann bis zur Jagst in breiterem Tal mit steilen Hängen, die oft bis zur Talaue herunter bewaldet sind.
Sehenswürdigkeiten und Bauwerke
Schloss und ehemalige Stadt Bartenstein, zwischen zwei einmündenden Seitentälern auf einem Bergsporn rechts über dem Fluss gelegen, eine in der Barockzeit erbaute gräfliche, später fürstliche Kleinresidenz.
Ruine Alt-Bartenstein, etwa 1km südwestlich von Riedbach, im Hangwald östlich über dem Eselsbachtal.
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