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Der Ebro (kat. Ebre, von lat. Iberus, baskisch ibar, „Tal, Flusstal“) ist ein großer Fluss im Nordosten Spaniens. Mit etwa 910 Kilometern ist er der zweitlängste Fluss der Iberischen Halbinsel (nach dem Tajo). Sein Einzugsgebiet hat eine Fläche von 85.362 Quadratkilometern.

Ebro
Ebro in Saragossa – im Vordergrund die Brücke Puente de Piedra und die Basílica del Pilar
Ebro in Saragossa – im Vordergrund die Brücke Puente de Piedra und die Basílica del Pilar

Ebro in Saragossa – im Vordergrund die Brücke Puente de Piedra und die Basílica del Pilar

Daten
Lage nordöstliches Spanien
Flusssystem Ebro
Quelle Sierra del Cordel
43° 2′ 15″ N,  22′ 12″ W
Quellhöhe 1880 msnm
Mündung Ebrodelta, Mittelmeer
40° 43′ 43″ N,  52′ 9″ O
Mündungshöhe 0 msnm
Höhenunterschied 1880 m
Sohlgefälle 2,1 
Länge 910 km
Einzugsgebiet 85.362 km²
Abfluss MQ
426 m³/s
Linke Nebenflüsse Nela, Ega, Aragón, Arba, Gállego, Segre
Rechte Nebenflüsse Rudrón, Oca, Tirón, Jalón, Río Huerva, Río Aguasvivas, Río Martín, Guadalope, Río Matarraña
Großstädte Logroño, Saragossa
Mittelstädte Reinosa, Miranda de Ebro, Calahorra, Tudela
Einzugsgebiet (cuenca) und Zuflüsse des Ebro
Einzugsgebiet (cuenca) und Zuflüsse des Ebro
Brücke am Oberlauf des Ebro bei Pesquera de Ebro
Brücke am Oberlauf des Ebro bei Pesquera de Ebro
mittelalterliche Brücke bei Frías
mittelalterliche Brücke bei Frías

Geografie



Verlauf


Der Ebro entspringt aus einem zweigeteilten – teilweise unterirdisch verlaufenden – Quellfluss (Río Híjar) im Ort Fontibre (aus lat. fontes iberis, „Ebroquellen“); bezieht man den anderen Arm dieses Quellflusses mit ein, so liegt sein Ursprung auf etwa 1880 Metern Höhe am Berg Tres Mares in der Sierra de Híjar im Kantabrischen Gebirge. In der Stadt Reinosa (ca. 100 Kilometer südlich von Santander) in der Provinz Kantabrien vereinigen sich die Flüsse Híjar und Ebro. Von dort kommend durchquert er den Nordosten von Kastilien-León und bildet über weite Strecken die Nordgrenze der Region und des Weinbaugebietes La Rioja zur baskischen Provinz Álava und zu Navarra. Hinter Logroño tritt er aus den Bergen heraus und passiert von Nordwest nach Südost die Städte Calahorra, Tudela, Saragossa und Tortosa. In seinem Verlauf durch die autonomen Regionen Aragonien und Katalonien bildet der wasserreiche Fluss die zentrale Entwässerungsader des zwischen den Pyrenäen und dem Iberischen Randgebirge gelegenen 200 Kilometer langen und etwa 50 Kilometer breiten, sich zu den Pyrenäen ausweitenden Ebro-Beckens (siehe Karte rechts unten).

Etwa ab Flix durchquert er auf 40 Kilometer Länge das Küstengebirge der Sierra del Montsant. In der Nähe von Amposta und Deltebre in der Provinz Tarragona mündet der Ebro ins Mittelmeer, wobei er ein über 300 km² großes Mündungsdelta bildet. Das Ebrodelta ist eines der größten Feuchtgebiete der Mittelmeerküste und seit 1983 ein Naturpark. Der vorwiegend von Nordwest nach Südost fließende Fluss ist durch mehrere Dämme aufgestaut und kaum schiffbar. In seinen Nebenflüssen werden vor allem Forellen geangelt.

Der Fluss verläuft durch weite Gebiete, die südlich der großen Gebirge Sierra Cantabrica und Pyrenäen liegen. Diese Gebiete sind oft niederschlagsarm, weil sie von der feuchten Luft des Atlantiks abgeschnitten sind. In diesen Regionen ist Landwirtschaft nur mit Bewässerung aus dem Ebro möglich.[1]


Linksseitige Nebenflüsse


Die linksseitigen (nordöstlichen) Nebenflüsse in Richtung Mittelmeer sind der Nela, der Jerea, der Bayas (Mündung bei Miranda de Ebro), der Zadorra, der Ega, der Aragón (mit dem größten nordöstl. Wasserbeitrag), der Arba (Mündung bei Gallur), der Gállego (Mündung bei Saragossa) und der Segre (mit 265 Kilometer der längste Nebenfluss). Kurz vor der Mündung des Segre mündet in diesen der Cinca.


Rechtsseitige Nebenflüsse


Rechtsseitige Nebenflüsse sind von Nordwest zur Mündung hin die Flüsse Híjar (Mündung bei Fontibre), Rudrón, Oca (Mündung bei Oña), Tirón (Mündung bei Anguciana), Najerilla, Daroca, Iregua (Mündung bei Logroño), Leza, Cidacos (Mündung bei Calahorra), Alhama (Mündung bei Alfaro), Queiles (Mündung bei Tudela), Huecha (Mündung bei Alcalá de Moncayo), Jalón (größter Wasserbeitrag; Mündung bei Alagón), Huerva (Mündung bei Saragossa), Aguasvivas, Martín, Guadalope (zweitgrößter Wasserbeitrag als südwestlicher Nebenfluss), Matarraña und Cañaletes (Fluss).


Schutzgebiete im Verlauf des Ebro


Bei Orbaneja del Castillo
Bei Orbaneja del Castillo

Das Gebiet liegt im Mündungsbereich des Rudrón in den Ebro. Hier hat sich der Fluss tief in den Karst eingegraben. Auf den ausgewaschenen Felsen kann man zahlreiche Gänsegeier beobachten. In Quintanilla Escalada gibt es ein Informationszentrum zum Park. Hier muss man sich entscheiden, ob man den Höhenweg nach Pesquera de Ebro mit den Aussichtspunkten nehmen will, oder ob man lieber unten am Fluss bleibt. Bei Orbaneja del Castillo sind sehr schöne Karstquellen und Wasserfälle zu sehen.


Stauseen


Die insgesamt fünf Ebro-Stauseen dienen der Stromerzeugung vorwiegend für die Metropole Barcelona. Ihre Namen haben sie teilweise von den jeweils an der Staumauer liegenden Gemeinden:[3]


Geschichte


Nach dem Ebro-Vertrag aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. könnte der Fluss die Grenze zwischen den Einflusssphären Roms und Karthagos gebildet haben. Der Vertrag spielte eine entscheidende Rolle beim Ausbruch des Zweiten Punischen Krieges.

Die Schlacht am Ebro zur Entlastung Valencias war im Jahr 1938 der letzte Versuch der republikanischen Regierung, die Niederlage im Bürgerkrieg gegen Franco noch abzuwenden.


Siehe auch




Commons: Ebro – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Ebro – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise


  1. HGonTour: Ebro Beschreibung, Bilder und Sehenswürdigkeiten am Fluss. In: Reisen nach Spanien. 7. November 2020, abgerufen am 19. Januar 2021.
  2. El Medio Físico y Geología. In: Bardenas Reales. Abgerufen am 15. Januar 2021 (spanisch).
  3. Embalses del río Ebro iagua.es, 2021, abgerufen am 15. Juni 2021 (spanisch)

На других языках


- [de] Ebro

[en] Ebro

The Ebro (Spanish and Basque pronunciation: [ˈeβɾo]; Catalan: Ebre [ˈeβɾə]) is a river of the north and northeast of the Iberian Peninsula, in Spain. It rises in Cantabria and flows 930 kilometres (580 mi), almost entirely in an east southeast direction. It flows into the Mediterranean Sea forming a delta in the Province of Tarragona, in southern Catalonia. In the Iberian peninsula, it ranks second in length after the Tagus and second in discharge volume, and drainage basin, after the Douro. It is the longest river entirely within Spain; the other two mentioned flow into Portugal. It is also the second longest river in the Mediterranean basin, after the Nile.

[it] Ebro

L'Ebro (Ebre in catalano) è il più grande fiume spagnolo ed il secondo della penisola iberica (dopo il Tago).

[ru] Эбро

Э́бро (исп. и араг. Ebro, кат. Ebre, лат. Hiberus, др.-греч. Έβρος) — река на северо-востоке Пиренейского полуострова. Самая полноводная река Испании.



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