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Der Dorfbach ist ein rund drei Kilometer langer Zufluss des Greifensees in der Gemeinde Maur im Schweizer Kanton Zürich. Er entwässert einen 1,8 Quadratkilometer grossen Abschnitt am Osthang des Pfannenstiel-Hügelzugs und durchfliesst dabei das Bachtobel.

Dorfbach
Wasserfall im Bachtobel
Wasserfall im Bachtobel

Wasserfall im Bachtobel

Daten
Gewässerkennzahl CH: 2302
Lage Schweiz
Kanton Zürich
Bezirk Uster
Flusssystem Rhein
Abfluss über Glatt Rhein → Nordsee
Quelle in der Flur Chridler bei Aesch
47° 19′ 34″ N,  39′ 31″ O
Quellhöhe 638 m ü. M.[1]
Mündung beim Strandbad Maur in den Greifensee
47° 20′ 45″ N,  40′ 31″ O
Mündungshöhe 435 m ü. M.[2]
Höhenunterschied 203 m
Sohlgefälle 70 
Länge 2,9 km[1]
Einzugsgebiet 1,8 km²[2]
Abfluss am Pegel Maur[3]
AEo: 2,3 km²
Lage: 700 m oberhalb der Mündung
NNQ (1991)
MNQ 1991–2013
MQ 1991–2013
Mq 1991–2013
MHQ 1991–2013
HHQ (1999)
1,3 l/s
25,9 l/s
40,8 l/s
17,7 l/(s km²)
63,1 l/s
7,53 m³/s
Linke Nebenflüsse Aescherbach, Haumesserbach
Rechte Nebenflüsse Tüfmoosbach, Gringlenbach
Gemeinden Maur
Im Bachtobel
Im Bachtobel

Im Bachtobel


Geographie



Verlauf


Dorfbach im Bachtobel
Dorfbach im Bachtobel

Der Dorfbach entspringt auf 638 m ü. M. in der Flur Chridler zwischen Aesch und Scheuren (Forch). Anfangs fliesst der Bach nach Nordwesten in einer Senke zwischen Altersheim und Tägern durchs Trinertobel, wobei er von einem Waldsaum begleitet wird. Nur kurz danach nimmt er einen linken Seitenarm auf und wendet sich nach Nordosten. Er unterquert ein Strässchen und erreicht wenig später Waldgebiet, wo er von links den vom Wassberg kommenden Aescherbach aufnimmt.

Der Dorfbach tritt nun ins Bachtobel ein, ein geomorphologisches Landschaftschutzobjekt.[1] Im Steil abfallenden Gelände überfliesst er einen Waldweg. Der stark verbaute Bach passiert kurz hintereinander einen viereinhalb Meter sowie einen vier Meter hohen Wasserfall. Nach der Überwindung eines zwölf Meter und eines sechs Meter hohen Wasserfalls münden direkt nebeneinander der Tüfmoosbach und der Granglenbach von rechts sowie ein linker Seitenarm. Das Tobel weitet sich nun ein wenig aus und erreicht eine Tiefe um die 30 Meter, ehe es vor dem oberen Dorfrand von Maur wieder abflacht.

Am südwestlichen Dorfrand von Maur wird ihm, direkt vor der Einmündung des Haumesserbachs von links, ein Teil seines Wassers abgezweigt, um den kleinen Mühleweiher bei der Mühle Maur zu speisen. Dieses Wasser mündet kurz danach in zwei Zuläufen wieder in den Bach. Er passiert in einem Waldsaum die Burg Maur. Im Zentrum von Maur wird er hinterm alten Schulhaus kurz eingedolt; unmittelbar unterhalb der Strasse FällandenUessikon verläuft er wieder oberirdisch. Der Dorfbach durchfliesst nun im Unterdorf kurz bebautes Gebiet, ehe er von einem Waldsaum begleitet die Felder zwischen Geren und Seewisen durchquert. Schließlich mündet er beim Strandbad auf 435 m ü. M. ins Südufer des Greifensees.


Einzugsgebiet


Das 1,8 Quadratkilometer grosse Einzugsgebiet liegt zum grössten Teil in der Gemeinde Maur, nur kleine Teile am Wassberg gehören zu Küsnacht und Zumikon. Es setzt sich aus 56,4 % bebauter Fläche, 24,2 % naturnaher Fläche und Wald sowie 19,4 % landwirtschaftlicher Fläche zusammen.

Der höchste Punkt wird mit 737 m ü. M. am Wassberg oberhalb des Wehrmännerdenkmals bei Rüteli in der Gemeinde Zumikon erreicht. Die durchschnittliche Höhe beträgt 610 m ü. M.[4]

Im Norden liegt das Einzugsgebiet des Dattenbachs, im Süden das des Chilenbachs und das des Islenbachs, die abgesehen von letzterem im Abstand von wenigen hundert Metern in den Greifensee münden. Im Nordwesten grenzt das Einzugsgebiet an dasjenige des Werenbachs und im Westen an dasjenige des Küsnachter Dorfbachs, die beide zum Zürichsee entwässern.


Zuflüsse


Die direkten und indirekten Zuflüsse bachabwärts[5]


Geschichte



Mühlen und Sägerei


Mühle Maur
Mühle Maur
«Sagi»
«Sagi»

Am Dorfbach in Maur gab es im Mittelalter zwei Mühlen, die dem lokalen Meier Zinsen zahlen mussten. Seit 1306 gehörte die «untere Mühle» der Fraumünsterabtei.[6] Sie wurde 1769 letztmals schriftlich erwähnt.[7]

1701 wurde die Mühle Maur, wie sie bis heute erhalten ist, als Steinbau neu errichtet. 1822 wurde der Mühletrakt umgebaut. Im Jahr 1900 wurde der Betrieb in der Mühle eingestellt und zwölf Jahre später das Wasserrad abgebrochen.[8] Die Mühle sollte später abgebrochen werden, konnte aber in letzter Sekunde als Kulturgut erhalten werden, wobei die Gemeinde das Gebäude erwarb.[6] 1988 wurde das restaurierte Gebäude eingeweiht.[9] Eine Ausstellung zeigt neben dem Mühlegewerbe auch lokales Kulturgut wie landwirtschaftliche Geräte und Haushaltsgegenstände.[10]

Die nebenstehende «Sagi» wurde 1569 erstmals urkundlich erwähnt. Der Bau stammt aus dem Jahr 1778. In den 1920er Jahren wurde auf elektrischen Betrieb umgestellt und anschliessend auch die Zuleitung abgebrochen. Wie die Mühle ging die Sägerei 1971 ins Eigentum der Gemeinde über und wurde in den folgenden Jahren restauriert.[8]

Von 1848 bis 1874 stand auch in Aesch am Eggenberg eine Mühle.[11]


Hochwasser


Das Unwetter vom 8. Juli 1778 führte auch in Maur zu Hochwasser. Es kam zu zwei Todesopfern, die Sagi, das Radhaus der oberen Mühle und vermutlich die untere Mühle wurden zerstört.[12][8][7]


Bilder




Commons: Dorfbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Einzelnachweise Geoinformationssystem des Kantons Zürich
  2. Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise)
  3. Dorfbach Maur. (PDF) Stelle 532: monatliche Stichproben. In: Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft, Abteilung Gewässerschutz. Abgerufen am 20. November 2015.
  4. Einzugsgebiet des Dorfbachs. In: Topographische Einzugsgebiete der Schweizer Gewässer: Gebietsauslässe. Abgerufen am 20. November 2015.
  5. Längenangaben gerundet auf eine Nachkommastelle
  6. Felix Aeppli: Geschichte der Gemeinde Maur. Gemeinde Maur, Maur 1979.
  7. Susanna Walder: «Sägemüller, säge immer, säge fleissig Tag und Nacht …» In: Maurmer Post. Ausgabe 20, 18. Mai 2012, S. 13 (maurmer-post.ch [PDF; abgerufen am 22. November 2015]).
  8. Geschichte. In: Museen Maur. Abgerufen am 22. November 2015.
  9. Gabriela Frischknecht: Mühlenromantik in der Sagi Maur. In: Maurmer Post. Ausgabe 22, 28. Mai 2004, S. 1 (messe-schweiz.ch [PDF; abgerufen am 22. November 2015]). PDF (Memento des Originals vom 22. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.messe-schweiz.ch
  10. Mühle Maur und Sagi. In: Museen Maur. Abgerufen am 22. November 2015.
  11. Felix Aeppli: Geschichte der Gemeinde Maur. Gemeinde Maur, Maur 1979, S. 100.
  12. Karl Beck: Ein zeitgenössischer Bericht über die Wassernot in Küsnacht am 8. Juli 1778. In: Ortsgeschichtlichen Kommission der Kulturellen Vereinigung Küsnacht (Hrsg.): Küsnachter Jahresblätter 1966. Küsnacht 1966, S. 32 (Scan des Artikels [PDF; abgerufen am 22. November 2015]). Scan des Artikels (PDF) (Memento des Originals vom 23. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ortsgeschichte-kuesnacht.ch



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