Die Delme ist ein 46 km langes Fließgewässer in Niedersachsen südwestlich von Bremen.
Delme | ||
![]() Delme bei Delmenhorst | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 4928 | |
Lage | Niedersachsen | |
Flusssystem | Weser | |
Abfluss über | Ochtum → Weser → Nordsee | |
Quelle | in Twistringen 52° 48′ 10″ N, 8° 37′ 53″ O52.8028749243478.631343245506353 | |
Quellhöhe | 53 m ü. NHN | |
Mündung | am Rande von Bremen in die Ochtum53.0881801248338.67168903350832 53° 5′ 17″ N, 8° 40′ 18″ O53.0881801248338.67168903350832 | |
Mündungshöhe | 2 m ü. NHN | |
Höhenunterschied | 51 m | |
Sohlgefälle | 1,1 ‰ | |
Länge | 46 km | |
Einzugsgebiet | 247,86 km²[1] | |
Abfluss am Pegel Holzkamp[2] AEo: 103 km² Lage: 12,4 km oberhalb der Mündung |
NNQ (13.08.1973) MNQ 1967/2015 MQ 1967/2015 Mq 1967/2015 MHQ 1967/2015 HHQ (29.10.1998) |
200 l/s 331 l/s 938 l/s 9,1 l/(s km²) 7,01 m³/s 25,7 m³/s |
Linke Nebenflüsse | Ellernbäke, Steinbach, Eschenbach, Kleine Beeke, Welse, Randgraben | |
Rechte Nebenflüsse | Rote Riede, Röhenbeeke, Purrmühlenbach, Heidkruger Bäke | |
Mittelstädte | Delmenhorst | |
Kleinstädte | Twistringen | |
Gemeinden | Samtgemeinde Harpstedt, Ganderkesee |
Der Fluss entspringt unterirdisch in Twistringen, erreicht jedoch bald die Oberfläche. Der Quellort wurde mit einem Findling markiert, der die Inschrift Delmequelle – 44 km bis zur Mündung trägt. Nach einer unterirdischen Querung des Twistringer Stadtkerns fließt die Delme über Harpstedt nach Delmenhorst. Dort speist der Fluss die Gräfte der abgegangenen Wasser-Burg Delmenhorst. Am Stadtrand von Bremen mündet die Delme in die Ochtum, einen linken Zufluss der Weser. Auf ihrer Fließstrecke überwindet die Delme einen Höhenunterschied von etwa 50 m.
In der Delme am Delmegarten in Delmenhorst wurde 1995 eine Fischaufstiegsanlage zur Wiederherstellung der biologischen Gewässerdurchgängigkeit vom Meer bis zur Quellregion eingerichtet.
Zum Schutz der Stadt Delmenhorst vor Überflutungen durch die Delme, wie beispielsweise im Oktober 1998, wurde bei Schlutter auf einem Gebiet von 125 Hektar ein Hochwasserrückhaltebecken gebaut. Dieses bietet Stauraum für 1,8 Millionen Kubikmeter Wasser. Das rund 20 Millionen Euro teure Projekt wurde nach zehnjähriger Bauzeit im Frühjahr 2014 fertiggestellt. Die Kosten trugen zu 70 Prozent das Land Niedersachsen und zu 30 Prozent die Stadt Delmenhorst. Das Hochwasserrückhaltebecken wird vom Ochtumverband betrieben und unterhalten. Es wird auch als Deutschlands nördlichste Talsperre bezeichnet.[3][4]
Weiter südlich in Holzkamp betreibt der Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz einen Pegel, dessen Messwerte online zur Verfügung gestellt werden.[5]
Der Flussname Delme geht wahrscheinlich auf den indogermanischen Begriff tel oder stel zurück mit der Bedeutung von etwas fließen lassen.[6] Eine Namensbildung mit ‑(m)ana oder -(m)end/-(m)and ist anzunehmen. Das indogermanische dhelbh wird vermutet. Es bedeutet vertiefen, aushöhlen. Beschreibungen des Flusses Delme bestätigen die Herkunft: Geestflüsse wie die Delme und die Welse haben sich mit ihren Talauen tief in diese Grundmoränenplatte eingeschnitten.[7]