Der Aubach ist ein 4,2 Kilometer langer, südlicher und linker Zufluss der Wiehl in der zur Gemeinde Reichshof gehörenden Gemarkung Wildbergerhütte im Nordrhein-Westfälischen Oberbergischen Kreis.
Aubach Die Au | ||
Der Aubach nahe dem Weiherdamm in Wildbergerhütte | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 2728414 | |
Lage | Deutschland | |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Wiehl → Agger → Sieg → Rhein → Nordsee | |
Quelle | am Heckenweiher 50° 55′ 0″ N, 7° 44′ 8″ O50.9165327.735552414 | |
Quellhöhe | 414 m | |
Mündung | in Wildbergerhütte in die Wiehl50.9403697.748196311 50° 56′ 25″ N, 7° 44′ 54″ O50.9403697.748196311 | |
Mündungshöhe | 311 m | |
Höhenunterschied | 103 m | |
Sohlgefälle | 24 ‰ | |
Länge | 4,2 km[1] | |
Einzugsgebiet | 8,543 km²[1] | |
Abfluss[2] AEo: 8,543 km² an der Mündung |
MNQ MQ Mq |
19,99 l/s 221,67 l/s 25,9 l/(s km²) |
Linke Nebenflüsse | Mohrenbach | |
Rechte Nebenflüsse | Schönbach, Wildberger Bach | |
Durchflossene Stauseen | Hochwasserrückhaltebecken im Aubachtal | |
Gemeinden | Reichshof |
Die Namensgebung Aubach kommt von dem Begriff Aue (Auwald), welcher die natürliche Pflanzengesellschaft entlang von Bächen und Flüssen beschreibt.[3] Nach dem Aubach in Wildbergerhütte wurde auch das Wandergebiet Aubachtal benannt. Im Volksmund wird der Aubach auch als "Die Au" bezeichnet.
Die Aubach Quelle liegt nördlich von Wendershagen, am Heckenweiher auf etwa 414 m ü. NN,[4] am östlichen Rand des Naturparks Bergisches Land, unmittelbar an der Kreis- und Landesgrenze zum Landkreis Altenkirchen bzw. Rheinland-Pfalz.
Der Aubach fließt zunächst Richtung Nordwesten, bis er sich unweit von Erdingen mit dem etwa 1 km langen Mohrenbach[5] vereinigt und nach Nordosten schwenkt. In der Pfänderwiese mündet ein weiterer Zufluss von links in den Aubach. Weiter nördlich erreicht der Aubach das Aubachtal.
Der rechte Quellbach, auch Schönbach genannt, ist etwa ein Kilometer lang[6]. Er entspringt in Schönbach auf Rheinland-Pfälzischem Gebiet auf etwa 395 m ü. NN[7]. Weiter geht es in nordöstlicher Richtung, bis der Aubach Wildbergerhütte erreicht, wo er sich mit dem ca. 1,8 km langen Wildberger Bach vereinigt. Er entspringt in Wildberg auf etwa 382 m ü. NN und wird zusätzlich vom ca. 1,2 km langen Langenbach gespeist[8]. Der Aubach schwenkt Richtung Nordwesten und erreicht entlang des Weiherdamms das Ortszentrum von Wildbergerhütte. Auf etwa 311 m ü. NN[9] mündet der Aubach nach ca. 3,2 km (4,2 km mit Möhrenbach) am Sportplatz in Wildbergerhütte in die Wiehl.
Nachdem der Aubach in Wildbergerhütte in die Wiehl mündet, speist diese die etwa 1,5 km westliche Wiehltalsperre. Die Wiehl verläuft aus der Talsperre weiter Richtung Westen durch Wiehl im Oberbergischen Kreis und mündet bei Wiehlmünden in die Agger. Diese fließt durch Engelskirchen und wendet ihren Lauf nach Südwesten, Richtung Lohmar und fließt südlich des Flughafens Köln/Bonn weiter. Bei Siegburg mündet die Agger in die Sieg, jene mündet etwa 8 km südwestlich bei Bonn in den Rhein. Weitere 250 km Luftlinie nordwestlich mündet der Rhein im Rhein-Maas Delta in die Nordsee.[10]
Die größten Nebenflüsse des Aubachs von der Quelle bis zur Mündung sind:
Der Aubach in Wildbergerhütte gehört als Nebenfluss der Wiehl zum Flusssystem Rhein.
Am 3. Mai 2001 kam es nach sintflutartigen Regenfällen zu als Jahrhunderthochwasser bezeichneten Überschwemmungen (Warnstufe 4). Zwischen 16 und 20 Uhr fielen 110 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Der Monatsdurchschnitt in NRW beträgt lediglich 100 Liter.[14]
Während der Dürre und Hitze im Jahr 2018 kam es aufgrund von Wochenlangen Dürreperioden, zu einem ungewöhnlich niedrigem Wasserpegel im Aubach.[15]
Der Aggerverband (mit Sitz in Gummersbach) kümmert sich um die Unterhaltung der Fließgewässer und den Hochwasserschutz des Aubachs.[16] Es werden Hochwasserrisiko- und Gefahrenkarten erstellt (siehe Weblinks), um eine Verbesserung der Hochwasserinformation zu gewährleisten. Außerdem werden Alarm-, Evakuierungs- und Einsatzpläne angefertigt.[17]
Aufgrund von immer wiederkehrenden Hochwasserschäden, wurde ein Hochwasserrückhaltebecken im Aubachtal in der Mähhainwiese[18] errichtet, um die Abflussmenge in Richtung Wildbergerhütte bei Hochwasser regulieren zu können.
Der Aubach zählt zu den Risikogewässern in NRW, insbesondere auf den letzten 200 Metern vor der Wiehlmündung nahe dem Weiherdamm, können bei einem extremen Hochwasser (Warnstufe 4, Hochwasserabwehr) Ausuferungen auftreten, bei denen auch ein Teil der Bebauung betroffen ist.[19]
Der Aubach liegt inmitten dem Naturpark Bergisches Land und streift im Oberlauf das seit April 2014 ausgewiesene Naturschutzgebiet Laubwälder am Munitionsdepot, welches unter anderem einen Lebensraum für Fledermäuse wie dem Großen Mausohr[20] bietet. Aufgrund der Entwässerung in die Trinkwassertalsperre Wiehltalsperre, welche im Größten Naturschutzgebiet des Oberbergischen Kreises[21] liegt und deren unmittelbarer Gewässerbereich als Rast- und Brutplatz für Vögel, sowie Lebensraum für Bieber und Otter bedeutend ist[22], Wird großer Wert darauf gelegt, den Lebensraum Fließgewässer im Aubach zu erhalten und zu schützen. Dies gelingt der Gemeinde Reichshof und dem Aggerverband mit regelmäßigen Kontrollen und der Wiederherstellung von naturnahem Lebensraum, unter anderem auch um den EU-Wasserrahmenrichtlinien gerecht zu werden[23]. Außerdem wird darauf geachtet, dass keine Verschmutzungen oder Fremdkörper in das Gewässer gelangen, um auch das Naturschutzgebiet Wiehltalsperre zu schützen und zu erhalten.[24]
Die Vegetation des Aubachufers ändert sich im Flussverlauf. Der Oberlauf im Aubachtal ist durch dichte, schattige Wälder geprägt, unter denen sich nur eine spärliche Krautschicht ausbilden kann. Der Mittellauf ist geprägt von Erlen- und Weiden arten, aber auch das Drüsige Springkraut und Neophyten wie, der Japanische Staudenknöterich finden sich wieder. Des Weiteren sind wilde Stauden am Ufer des Aubachs anzutreffen, wie das Große Windröschen oder das Scharbockskraut.