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Der Aschbach ist ein 13 km langer Bach im Main-Tauber-Kreis im nördlichen Baden-Württemberg, der nach einem etwas nach Osten ausholenden Lauf insgesamt in Richtung Norden an der Stadtgrenze zwischen dem Dorf Elpersheim von Weikersheim und dem Dorf Markelsheim von Bad Mergentheim von links in die mittlere Tauber mündet.

Aschbach
Aspach[1]
Der Aschbach im Adolzhäuser Tal, südlich von Herrenzimmern, 2018
Der Aschbach im Adolzhäuser Tal, südlich von Herrenzimmern, 2018

Der Aschbach im Adolzhäuser Tal, südlich von Herrenzimmern, 2018

Daten
Gewässerkennzahl DE: 24652
Lage Kocher-Jagst-Ebenen
  • Bartenstein-Langenburger Platten

Tauberland

  • Umpfer-Wachbach-Riedel
  • Mittleres Taubertal

Baden-Württemberg

Flusssystem Rhein
Abfluss über Tauber Main Rhein → Nordsee
Quelle im Wald zwischen Mulfingen-Hollenbach und Niederstetten-Adolzhausen an der B 290
49° 23′ 6″ N,  50′ 49″ O
Quellhöhe ca. 425 m ü. NHN[LUBW 1]
Mündung zwischen Elpersheim (bei Weikersheim) und Markelsheim (bei Bad Mergentheim) an der Stadtgrenze (Weikersheim-Bad Mergentheim) von links und Süden in die mittlere Tauber
49° 28′ 20″ N,  51′ 9″ O
Mündungshöhe 212,7 m ü. NHN[LUBW 2]
Höhenunterschied ca. 212,3 m
Sohlgefälle ca. 16 
Länge 13 km[LUBW 3]
Einzugsgebiet 26,873 km²[LUBW 4]
Abfluss am Pegel Herrenzimmern[2]
AEo: 13,87 km²
Lage: 6,549 km oberhalb der Mündung
MNQ
MQ
Mq
MHQ
HHQ
22 l/s
126 l/s
9,1 l/(s km²)
3,96 m³/s
29 m³/s
Kleinstädte nur EZG-Randschnipsel:
Weikersheim
Gemeinden nur EZG-Randschnipsel:
Mulfingen

Geographie



Verlauf


Der Aschbach entspringt über 2,5 km südwestlich der Ortsmitte des Stadtteils Adolzhausen der Kleinstadt Niederstetten in der Gemarkung des Dorfes. Die oberste Quelle liegt im Wald in der Gettersklinge auf etwa 425 m ü. NHN, weniger als hundert Meter vom Abschnitt der auch Kaiserstraße genannten B 290 zwischen Riedbach und Herbsthausen entfernt, zwischen den Abgängen der beide in Richtung Adolzhausen führenden K 2854 und K 2853. Der Bach fließt anfangs mit langsamen kleinen Richtungswechseln in nordnordwestliche bis vor allem nordnordöstliche Richtungen.

Zunächst führt sein Weg noch im Wald der Gettersklinge an einer Lichtung vorbei. Er durchfließt den Dauersee eines ersten Hochwasserrückhaltebeckens, verlässt dann unter der K 2853 hindurch den Wald, um dann gleich bei der Ortswüstung Dunkenrot die Anstauung eines zweiten Rückhaltebeckens zu durchlaufen. Nachdem er auf etwa 384,8 m ü. NHN seinen ersten größeren Zufluss Hainbach von Westen aufgenommen hat, entwickelt sich die Bachmulde zu einem Tal mit teils langen Waldstücken an beiden Hängen. Die Verbindungsstraße vom ferneren Adolzhausen im Südosten nach Schönbühl im Nordwesten quert das Tal auf dem Damm des dritten Rückhaltebeckens am Lauf, das gewöhnlich uneingestaut ist. Nachdem der Aschbach den Ort Schönbühl auf dem linken Hang passiert hat, fließt aus dem Südsüdosten der Adolzhäuser Bach zu, der an seinem Mittellauf den namengebenden Ort passiert hat.

Wenig später fließt der Aschbach in das Hochwasserrückhaltebecken Herrenzimmern ein, das die größte Fläche aller Seen im Einzugsgebiet hat. Darin münden kurz nacheinander der Bach aus der Branzenklinge, der zuvor Adolzhausen an der Gegenseite zum Adolzhäuser Bach berührt, sowie über eine lange Mündungsbucht des Sees der Greifenbrunnenbach aus zuletzt dem Osten. Danach läuft das inzwischen stark eingetiefte Kerbtal im Muschelkalk fast bis zur Mündung in nordnordwestlicher Richtung, der Bach pendelt darin recht naturbelassen in kleinen Schlingen zwischen beiden Hangfüßen.

Den Ort Herrenzimmern erreicht der Bach erst nach einer Strecke zwischen Waldhängen von gut einem Kilometer nach dem Damm des nach ihm benannten Rückhaltebeckens. Das Dorf ist der erste und größte Talort und liegt am Zulauf eines Seitentals von Osten her, aus dem der Pfitzinger Bach den Aschbach verstärkt, der letzte seiner größeren Zuflüsse. Wenig nach dem Dorf folgt die Untere Mühle am rechten Ufer und nach wiederum etwas über einem Kilometer durchfließt der Bach das kleinere Taldorf Rüsselhausen, das ebenfalls noch zu Niederstetten gehört.

Der Bach wechselt nun, anfangs wieder zwischen Waldhängen, für seine letzten gut 3 Kilometer über in die Gemarkung Markelsheim der Nachbarstadt Bad Mergentheim und passiert nach der Hälfte dieser Strecke den Markelsheimer Siedlungsplatz Schneidmühle links am Ufer. Die ab dort offenen Höhen links und rechts des Tals fallen stark zum Taubertal hin ein und der Bach unterquert die Straße von Elpersheim nach Markelsheim.

Der Aschbach mündet schließlich auf 212,7 m ü. NHN zwischen Weikersheim-Elpersheim und Bad Mergentheim-Markelsheim an der Stadtgrenze von links und Süden in die mittlere Tauber, etwa 212 Höhenmeter unterhalb seiner Quelle und nach einem 13 km langen Weg mit mittlerem Sohlgefälle von etwa 16 ‰.


Einzugsgebiet


Der Aschbach hat ein 26,9 km² großes Einzugsgebiet, das sich vom Mönchswald etwas nördlich des Mulfinger Weilers Staigerbach etwa 10 km weit nordwärts bis zur Mündung erstreckt und quer dazu maximal etwa 4 km breit ist. Der höchste Punkt an der Südostecke im Stockholz beim Niederstettener Weiler Ermershausen erreicht etwa 455 m ü. NHN.[LUBW 1] Weil die größeren Zuflüsse von rechts zulaufen, ist das Einzugsgebiet im oberen Teil stark rechtslastig. Ein knappes Drittel ist von Wald bedeckt, der in vor allem größeren Inseln auftritt. Das Offenland dazwischen steht auf der Hochebene überwiegend unterm Pflug, während auf dem Talgrund meist Wiesen liegen und auf den Hängen des Aschbachs und seiner größeren Nebentäler zahlreiche Steinriegel den Hang herablaufen.

Naturräumlich gesehen gehört der südliche Teil zum Unterraum Bartenstein-Langenburger Platten der Kocher-Jagst-Ebenen, der Rest verteilt sich fast ganz auf die Unterräume des Tauberlands Umpfer-Wachbach-Riedel im Westen bis an den rechten Talhang und Südliche Tauberplatten im östlichen Anschluss daran. Ein nur kleiner Mündungszwickel zuletzt rechnet zu dessen Unterraum Mittleren Taubertal ganz im Norden.[3]

Reihum grenzen die Einzugsgebiete der folgenden Nachbargewässer an:

Über drei Viertel des Einzugsgebietes liegen im Stadtgebiet von Niederstetten, sie verteilen sich auf die Stadtteilgemarkungen von Adolzhausen im Süden, Herrenzimmern im mittleren Westen, Pfitzingen im mittleren Osten und Rüsselhausen im mittleren Norden. Der schon enge Mündungskeil ganz im Norden rechnet größtenteils zur Markelsheimer Stadtteilgemarkung von Bad Mergentheim, ein schmaler Randstreifen im Südwesten zu dessen Stadtteilgemarkungen Herbsthausen und Rot (Schönbühler Stadtteil-Exklave). Noch kleinere Randzwickel gehören an der Südwestecke zur Gemeinde Mulfingen im Hohenlohekreis und am Nordostrand und am mündungsnahen Ostrand zu zwei Stadtteilgemarkungen von Weikersheim.


Zuflüsse und Seen


Hierarchische Liste der Zuflüsse und Seen von der Quelle zur Mündung. Gewässerlänge[LUBW 3], Seefläche[LUBW 5], Einzugsgebiet[LUBW 6] und Höhe[LUBW 1] nach den entsprechenden Layern auf der Onlinekarte der LUBW. Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt.

Quelle des Aschbachs auf etwa 425 m ü. NHN im Wald um die obere Gettersklinge nördlich neben der B 290 zwischen den in Richtung Niederstetten-Adolzhausen abgehenden Kreisstraßen K 2854 und K 2853. Der Bach fließt in mäßigen und langen Bögen durchweg etwa nordwärts.

Blick nach Südwesten die Einflussbucht des Aschbachs aufwärts über den Aschbachsee, auch Herrenzimmerer See genannt
Blick nach Südwesten die Einflussbucht des Aschbachs aufwärts über den Aschbachsee, auch Herrenzimmerer See genannt
Blick den untersten Pfitzinger Bach hinab zur Mündung in den Aschbach in Herrenzimmern
Blick den untersten Pfitzinger Bach hinab zur Mündung in den Aschbach in Herrenzimmern

Mündung des Aschbachs von links und Süden auf 212,7 m ü. NHN[LUBW 2] zwischen Weikersheim-Elpersheim und Bad Mergentheim-Markelsheim in die mittlere Tauber. Der Aschbach ist 13 km[LUBW 3] lang und hat ein 26,9 km²[LUBW 4] großes Einzugsgebiet.


Hochwasserrückhaltebecken


Hochwasserrückhaltebecken am Aschbach
NameLageZuflüsseStauraum in m3EZGStauflächeDammhöheBaujahr
   Ort MaximalDauer MaxDauer  
(HRB in der Gettersklinge)südwestlichAdolzhausenAschbach ? ?00,4 km2 ?0,3 ha ? ?
(HRB bei Wüstung Dunkenrod)südwestlichAdolzhausenAschbach ? ?00,7 km2 ?0,5 ha ? ?
HRB Adolzhausen-Schönbühlwestlich
südöstlich
Adolzhausen
Schönbühl
Aschbach191.00004,5 km2 ?15,24 m1973
HRB Herrenzimmernsüdsüdöstlich
nordöstlich
nordnordwestlich
Herrenzimmern
Schönbühl
Adolzhausen
Aschbach, Bach aus der Branzenklinge, Greifenbrunnenbach095.000020.00012,7 km2 ?1,3 ha12,15 m1958
Angaben zu Stauraum, Dammhöhe und Baujahr nach dem Layer Stauanlage, zur gewöhnlichen Fläche der dauereingestauten Becken nach dem Layer Stehendes Gewässer von Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise) (Rückhaltebecken mit Eintrag „–“ sind gewöhnlich wasserlos). Die Einzugsgebiete wurden abgemessen, mit weitgehender Übernahme der Flächenwerte für die hierfür nicht zu zerschneidenden Teileinzugsgebiete nach derselben Quelle.

Orte und Siedlungsplätze


Am Lauf des Aschbachs liegen die folgenden Orte und Wüstungen mit ihren administrativen Zugehörigkeiten; nur die Namen tiefster Schachtelungsstufe bezeichnen Siedlungsanrainer:

Der Aschbach in Rüsselhausen
Der Aschbach in Rüsselhausen
Die ehemalige Mühlenanlage Schneidmühle im Aschbachtal bei Markelsheim.
Die ehemalige Mühlenanlage Schneidmühle im Aschbachtal bei Markelsheim.

Daneben liegen im Einzugsgebiet noch die jeweils einen Stadtteil bildenden Dörfer

sowie die Ortswüstung


Geologie


Die Landschaft ist vom Muschelkalk im Untergrund geprägt. Im südlichen, deshalb zu den Kocher-Jagst-Ebenen gerechneten Teil liegt diesem noch weithin eine Schicht Lettenkeuper (Erfurt-Formation) auf, in welcher der Bach auch entspringt, und diesem wiederum zuweilen Inseln von Lösssediment aus quartärer Ablagerung. Das Bachbett des Aschbach liegt schon bald im Oberen Muschelkalk, der auch den größeren Teil der Hochebene bedeckt, um Pfitzingen herum wiederum von Lettenkeuper überdeckt. Etwas vor Herrenzimmern erreicht der Talgrund den Mittleren, etwas nach Rüsselhausen dann den Unteren Muschelkalk. Etwa ab der Markelsheimer Schneidmühle sind die ab hier langsam zum Taubertal hin abfallenden Hänge beidseits über der Aschbach-Mulde erst links, dann auch rechts von lössführender Fließerde bedeckt.

Nahe am Südrand gibt es im Einzugsgebiet in der fast geschlossenen Lettenkeuper-Zone einige kurze, etwa west-östlich ziehende Störungslinien, zumindest zuweilen mit der tektonischen Hochscholle im Süden. Pfitzingen und die es umgebende Lettenkeuper-Zone liegen im Bereich eines im östlichen Teil des Einzugsgebietes beginnenden und sich in nordnordöstlicher Richtung über seine Grenze hinweg fortsetzenden tektonischen Grabens, der oft Lettenkeuper im Inneren gegen Oberen Muschelkalk außerhalb versetzt.[5]

An der Nordostecke des Einzugsgebietes nördlich von Pfitzingen liegen mehrere schon lange aufgelassene Steinbrüche rechts der L 2853 Pfitzingen–Weikersheim an der Waldinsel Steinholz. Der Abbau ging auf den Hauptsandstein des hier flächenhaft auftretenden Lettenkeupers und förderte einen massigen, grob- bis mittelkörnigen Sandstein mit viel Glimmer und erkennbarer Schrägschichtung.[6]


Natur und Schutzgebiete


Das Tal des Aschbachs etwa ab dem Lindlebach-Zufluss, das Tal des Adolzhäuser Bachs unterhalb von Adolzhausen sowie der untere Teil der Branzenklinge und des Tals des Greifenbrunnenbachs gehören, ausgenommen nur die Ortslagen von Herrenzimmern und Rüsselhausen, insgesamt drei nach den Kommunen zerteilten Landschaftsschutzgebieten an: der überwiegende Teil liegt in dem von Niederstetten, der kleinere (mit zwei Segmenten, einem kleinen am Oberlauf bei Schönbühl, einem großen am Unterlauf) in dem von Bad Mergentheim, nur ein Randzwickel am Unterlauf zu dem von Weikersheim.

Anteile an der westlichen Wasserscheide am Oberlauf, an der östlichen Wasserscheide bei Pfitzingen sowie der Unterlauf liegen in Wasserschutzgebieten.[LUBW 9]

Der Bachlauf ist bis zum Waldaustritt am obersten Lauf als feinmaterialreicher, danach als grobmaterialreicher karbonatischer Mittelgebirgsbach klassifiziert.


Siehe auch



Einzelnachweise



LUBW


Amtliche Online-Gewässerkarte mit passendem Ausschnitt und den hier benutzten Layern: Lauf und Einzugsgebiet des Aschbachs
Allgemeiner Einstieg ohne Voreinstellungen und Layer: Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)

  1. Höhe nach dem Höhenlinienbild auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
  2. Höhe nach schwarzer Beschriftung auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
  3. Länge nach dem Layer Gewässernetz (AWGN).
  4. Einzugsgebiet nach dem Layer Aggregierte Gebiete 05.
  5. Seefläche nach dem Layer Stehende Gewässer.
  6. Einzugsgebiet abgemessen auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
  7. Länge abgemessen auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
  8. Einzugsgebiet nach dem Layer Basiseinzugsgebiet (AWGN).
  9. Schutzgebiete nach den einschlägigen Layern.

Andere Belege


  1. Topographischer Atlas des Koenigreichs Württemberg
  2. Hochwasservorhersagezentrale, Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (Übernommen am 17.03.2018)
  3. Wolf-Dieter Sick: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 162 Rothenburg o. d. Tauber. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1962. → Online-Karte (PDF; 4,7 MB)
  4. Höhe nach dem Höhenlinienbild auf dem Layer WMS ATKIS Digitale Topographische Karte auf: Geoportal Baden-Württemberg (Hinweise)
  5. Geologie nach den Layern zu Geologische Karte 1:50.000 auf: Mapserver des Landesamtes für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB) (Hinweise)
  6. Geotop Aufgelassene Steinbrüche an der Straße Pfitzingen–Weikersheim nördlich von Pfitzingen nach dessen Geotopsteckbrief.

Literatur




Commons: Aschbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



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