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Der Andelsbach, früher auch als der Andel[4] und Andelnbach[5] bezeichnet, ist ein 30 Kilometer langer Fluss im Landkreis Sigmaringen im südlichen Baden-Württemberg, der nach ungefährem Nordwestlauf bei Krauchenwies von rechts dem Donau-Zufluss Ablach zumündet.

Andelsbach
ältere Namen: Andel, Andelnbach
Verlauf des Andelsbachs
Verlauf des Andelsbachs

Verlauf des Andelsbachs

Daten
Gewässerkennzahl DE: 11328
Lage Baden-Württemberg
  • Landkreis Sigmaringen
    • Gde. Illmensee
    • Stadt Pfullendorf
    • Gde. Krauchenwies
Flusssystem Donau
Abfluss über Ablach Donau → Schwarzes Meer
Quelle bei Illwangen-Glashütten
47° 49′ 42″ N,  24′ 5″ O
Quellhöhe 801 m ü. NN[1] 
Quelle des Andelsbach
712 m ü. NN[1] 
Zusammenfluss mit Seehaldengraben
Mündung bei Krauchenwies
48° 1′ 41″ N,  14′ 40″ O
Mündungshöhe ca. 578 m ü. NN
Höhenunterschied ca. 223 m
Sohlgefälle ca. 7,5 
Länge 29,7 km[2] 
ab Quelle des Andelsbachs
27,9 km[2] 
ab Zsfls. mit Seehaldengraben
Einzugsgebiet 152,447 km²[3]
Linke Nebenflüsse Kehlbach
Durchflossene Seen Illmensee, Ruschweiler See

Geographie



Verlauf


Die Quellbäche des Andelsbachs entspringen etwas nördlich von Glashütten und des Berges Höchsten (838 m ü. NN) in der Gemeinde Illmensee am Südrand des Waldgebietes Nachtweide. Der als Hauptlauf angesehene rechte Oberlauf Andelsbach entspringt hier auf etwa 801 m ü. NN, der etwas längere, jedoch einzugsgebietsärmere linke Seehaldengraben sogar auf etwa 816 m ü. NN. Beide laufen ungefähr nordnordwestlich durch den Wald und die anschließende Flur bis zum Ortsteil Illwangen, wo sie dann nach 1,8 km bzw. 2,1 km zusammenfließen. Danach speist der Andelsbach auf 691,4 m ü. NN den 66 ha großen Illmensee, durchquert nach dem Austritt den namengebenden Hauptort der Gemeinde Illmensee und durchfließt bei Ruschweiler auf immer noch 691,2 m ü. NN den 22 ha großen Ruschweiler See.

Auf nun nordwestlichem Kurs überschreitet er nach dem letzten Weiler Gampenhof der Gemeinde die Stadtgemarkungsgrenze von Pfullendorf, fließt am Weiler Andelsbach am linken Ufer vorbei und durchquert dann den ersten Stadtteil Denkingen. Ehe er so Pfullendorf in weiterem Nordwestlauf selbst erreichen würde, knickt er in breiter Aue für drei Kilometer auf Nordlauf und passiert so die Kleinstadt im Nachbartal, deren östlichsten Teile bis auf den linken Hügelkamm reichen. In wieder nordnordwestlicher Richtung zieht er an den kollektiv Am Andelsbach genannten Einzelhäusern von Pfullendorf vorbei und fließt weiter zwischen Zell am Andelsbach am linken und Schwäblishausen am rechten Hangfuß hindurch.

Hiernach erreicht der Bach die Gemarkung der Gemeinde Krauchenwies, dessen erster Talort Hausen am Andelsbach rechts bis ans Ufer reicht. Wenig darunter mündet nördlich des auf dem Anstieg zum Talsporn liegenden Ettisweiler, von links und Süden kommend, auf etwa 589 m ü. NN der Kehlbach, mit 16 Kilometern Länge und 55 Quadratkilometern Einzugsgebiet bedeutendster Nebenfluss. Auf seinem restlichen Lauf zieht der kleine Fluss nordwärts, erreicht so bald die Siedlungsgrenze von Krauchenwies selbst und fließt im Dorf am Schloss Krauchenwies vorbei durch den Schlosspark. Zwischen der Bahnbrücke der Ablachtalbahn und der Kläranlage des Ortes mündet der Andelsbach dann von rechts und Süden in die hier ostnordöstlich zur Donau laufende Ablach.


Einzugsgebiet


Der Andelsbach entwässert 152 km² der eiszeitlich geprägten Moränenlandschaft rechts der oberen Donau in nordwestlicher Richtung zur Ablach. Sein Einzugsgebiet hat etwa die Gestalt eines rechtwinkligen Dreiecks, dessen Hypotenuse an der Nordostseite sich vom Nordgipfel des Höchsten südlich von Illwangen über 25 Kilometer weit bis zur Mündung bei Krauchenwies erstreckt. Von dort läuft dessen kurze westnordwestliche Kathete über 14 Kilometer weit bis in den Forstwald südwestlich von Rothenlachen über der Quelle des großen linken Zulaufs Kehlbach. Die größere Kathete von dort zurück zum Höchsten ist fast 21 km lang und läuft etwa südöstlich.

Unmittelbar angrenzende größere Einzugsgebiete sind – von der Nordspitze an im Gegenuhrzeigersinn aufgeführt – zunächst jenseits der westnordwestlichen Wasserscheide die der Ablach selbst und zwischendurch ihres Zuflusses Ringgenbach. Anschließend entwässern jenseits der südwestlichen Wasserscheide die Linzer Aach und dann ihr Zufluss Deggenhauser Aach zum Bodensee; auf diesem Abschnitt läuft also die Europäische Hauptwasserscheide zwischen Donau diesseits und Rhein jenseits auf der Grenzlinie. Diese folgt auch noch auf einem ersten kurzen Stück rechts des obersten Andelsbachs der Nordostseite bis etwa auf die Breite des Illmensees, hier ist die ebenfalls zum Bodensee fließende Rotach unmittelbarer Konkurrent. Auf dem längsten Teil dieser Seite des Einzugsgebietes bis fast zu dessen Nordspitze führt jedoch die Ostrach das hinter dem Tälerkamm niedergehende Wasser unmittelbar in die Donau.

Der höchste Punkt im Einzugsgebiet liegt auf der Nordkuppe des Höchsten auf 838 m ü. NN.


Zuflüsse und Seen


Hierarchische Liste der Zuflüsse und Seen von der Quelle zur Mündung, jeweils eingerückt unter dem aufnehmenden Gewässer und von dessen Ursprung zu dessen Mündung geordnet. Gewässerlänge,[2] Seefläche[6] und Einzugsgebiet[7] und Höhe[1] nach den entsprechenden Layern auf der Onlinekarte der LUBW. Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt. Nur nicht eingeklammerte Benennungen von Gewässern sind deren Eigennamen.

Ursprung des Andelsbachs auf etwa 801 m ü. NN etwa 600 Meter nördlich des Wasserbehälters und des Funkturms auf der Nordkuppe des Höchsten 837,8 m ü. NN im zum Ortsteil Illwangen von Illmensee gehörenden Zinken Glashütten. Der Bach fließt zunächst nordwärts in den Wald Nachtweide ein.

Mündung des Andelsbachs von rechts und Südsüdosten auf etwa 578 m ü. NN nach dem Schlosspark bei der Kläranlage von Krauchenwies in die Ablach. Der Bach ist hier ab seiner rechten Oberlaufquelle 29,7 km lang und hat ein Einzugsgebiet von 152,4 km²[3] hinter sich.


Etymologie


Das Hydronym andal oder andel ist vermutlich keltischen Ursprungs und bedeutet vielleicht „Wasserstrudel“ oder „Wasserbewegung gegen das Ufer“. Er ist mit dem alten okzitanischen Wort andalhon „Wasserbewegung“ vergleichbar. Ein weiteres Beispiel für Hydronyme, die das Wort andel enthalten, ist die Andelle, ein 57 Kilometer langer Fluss in der Normandie.[16]


Geschichte


Der Burgstall Bittelschieß wurde auf dem Gewann „Burgstall“, das sich in den so genannten Vorderen und Hinteren Burgstall teilt, einer Anhöhe neben der heutigen Landesstraße 456 von Krauchenwies nach Pfullendorf, durch archäologische Ausgrabungen nachgewiesen. Die Burg lag oberhalb der heutigen Knaus-Mühle, die ein mittelalterliches Vorwerk hatte, und unweit eines keltischen Ringwalles in der Nordostecke des Gewanns Burgstall an der Ortsverbindungsstraße nach Ablach. Der Gewann „Burgstall“ erhebt sich zwischen 600 und 660 Meter über Normalnull linksseitig und oberhalb des Zusammenflusses von Kehlbach und Andelsbach. Die Anhöhe ist die Kiesablagerung des mittleren Rheingletschergebietes. Rechtsseitig des Andelsbaches befindet sich in der Südwestecke des Gewanns „Schlossbühl“ eine weitere keltische Ringwallanlage.


Umwelt



Wasserqualität


Am 2. Mai 2008 wurde für Fische im Andelsbach eine Verzehrwarnung durch das Landratsamt Sigmaringen, Fachbereich Verbraucherschutz und Veterinärwesen, ausgesprochen. Das Chemische- und Veterinäruntersuchungsamt in Freiburg beanstandete die hohe Konzentration von Malachitgrün in den Untersuchungsproben. Am 26. Januar 2009 wurden erneut Fische aus dem Andelsbach im Bereich der Gemeinde Krauchenwies entnommen und untersucht. Diese Fische sind laut Befund vom 9. Februar 2009 bezüglich Malachitgrün nicht zu beanstanden. Auf Grund dieser Untersuchungsergebnisse konnte die Verzehrwarnung aufgehoben werden.[17]


Galerie



Einzelnachweise


  1. Höhe nach dem Höhenlinienbild auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte des Online-Kartenservers der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise).
  2. Länge nach dem Layer Gewässernetz (AWGN) des Online-Kartenservers der LUBW.
  3. Einzugsgebiet nach dem Layer Aggregierte Gebiete 05 des Online-Kartenservers der LUBW.
  4. Meyers Konversationslexikon, 4. Auflage, 1885–1892
  5. Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues hydrographisches Lexikon für die deutschen Staaten, 1833, Seite 21.
  6. Seefläche nach dem Layer Stehende Gewässer des Online-Kartenservers der LUBW.
  7. Einzugsgebiet nach dem Layer Basiseinzugsgebiet (AWGN) des Online-Kartenservers der LUBW.
  8. Länge abgemessen auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte des Online-Kartenservers der LUBW.
  9. Einzugsgebiet abgemessen auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte des Online-Kartenservers der LUBW.
  10. Höhe nach blauer Beschriftung auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte des Online-Kartenservers der LUBW.
  11. Der Hungerberggraben zeigt auf Luftbildern einen gegenüber seinem Polygonzug auf dem Layer Gewässernetz (AWGN) des Online-Kartenservers der LUBW um über 0,8 km längeren Lauf mit kurzen verdolten Abschnitten.
  12. Online-Kurzbeschreibung des Denkinger Naturschutzgebietes Kreuzäcker.
  13. Tallänge gemessen auf der Muldenlinie vom Beginn der offenen Talflur an, darüber im Wald wenigstens ein weiterer Kilometer.
  14. Online-Kurzbeschreibung des Ostracher Naturschutzgebietes Taubenried.
  15. Einzugsgebiet aufsummiert aus den Teileinzugsgebieten nach dem Layer Basiseinzugsgebiet (AWGN) des Online-Kartenservers der LUBW.
  16. François de Beaurepaire, Les noms des communes et anciennes paroisses de l’Eure, éditions Picard 1981.
  17. Aufhebung der Verzehrwarnung. In: Blättle. Mitteilungsblatt der Gemeinde Krauchenwies mit den Ortsteilen Ablach, Bittelschieß, Ettisweiler, Göggingen und Hausen. vom 6. März 2009

Literatur




Commons: Andelsbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

На других языках


- [de] Andelsbach (Ablach)

[en] Andelsbach

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