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Die Wernauer Baggerseen sind ein mit Verordnung des Regierungspräsidiums Stuttgart vom 5. Juni 1981 ausgewiesenes Naturschutzgebiet (NSG-Nummer 1.090) im Gebiet der Städte Wernau und Wendlingen und der Gemeinde Köngen im Landkreis Esslingen in Baden-Württemberg.

Naturschutzgebiet Wernauer Baggerseen

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Naturschutzgebiet Wernauer Baggerseen
Naturschutzgebiet Wernauer Baggerseen

Naturschutzgebiet Wernauer Baggerseen

Lage Deutschland, Baden-Württemberg, Landkreis Esslingen, Wernau, Köngen, Wendlingen am Neckar
Fläche 45,4 ha
WDPA-ID 82897
Geographische Lage 48° 41′ N,  24′ O
Wernauer Baggerseen (Baden-Württemberg)
Wernauer Baggerseen (Baden-Württemberg)
Einrichtungsdatum 05.06.1981
Verwaltung Regierungspräsidium Stuttgart

Lage und Geschichte


Das 32,1 Hektar (ha) große Naturschutzgebiet liegt rund 255 m über NN im Neckartal westlich der Stadt Wernau und gehört zum Naturraum Filder und außerdem zum FFH-Gebiet 7321-341 Filder.

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war das Neckartal zwischen Köngen und Wendlingen von Wiesengrundstücken geprägt. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts veränderte der maschinelle Kiesabbau das Gesicht des Neckartals vollständig. Auf Markung Wendlingen gab es bis zu 20 ha offene Wasserfläche und allein der große Pfauhäuser Baggersee war 35 ha groß. Nachdem die Kiesvorkommen ausgebeutet waren, wurden mehr und mehr Baggerseen wieder verfüllt. Auch für die Wernauer Baggerseen gab es Überlegungen, sie zu überbauen. Bereits 1974 stellte der Deutsche Bund für Vogelschutz (DBV, wie der NABU damals noch hieß), den Antrag, die Wernauer Baggerseen als Naturschutzgebiet auszuweisen, nachdem dort im Lauf der Jahre mehr als 200 Vogelarten nachgewiesen worden waren. Im Juni 1981 wurde die Naturschutzgebietsverordnung erlassen. Die Betreuung des Naturschutzgebietes wurde durch das Regierungspräsidium Stuttgart offiziell auf den DBV übertragen. Im März 1992 wurde das direkt angrenzende Naturschutzgebiet Neckarwasen ausgewiesen. Die geschützte Fläche vergrößerte sich dadurch auf 45,4 ha und wird seither komplett vom NABU betreut.

Eine Autoteststrecke der Daimler AG (früher Mercedes-Benz AG) liegt mitten im Naturschutzgebiet. Im März 1996 begannen Gespräche zwischen NABU und Daimler mit dem Ziel, die Teststrecke auszulagern. Im November 2006 wandte sich der NABU-Landesvorsitzende Dr. Stefan Rösler erneut an Dieter Zetsche, den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Daimler AG mit der Bitte, die Teststrecke an den Wernauer Baggerseen endlich aufzugeben. Zetsche sagte eine forcierte Suche nach Alternativen zu. Mit dem Bau der Teststrecke in Immendingen, wird die Teststrecke in Wernau künftig ersetzt.[1][2]


Schutzzweck


Das Gebiet bietet wertvollen Lebensraum für wildlebende Tiere und Pflanzen und stellt einen überregional bedeutsamen Rastplatz für feuchtigkeitsgebundene Vogelarten und ökologischen Ausgleichsraum dar. Außerdem besteht hier ein hochwertiges naturkundliches Lehr- und Studiengebiet.

Es konnten bisher über 200 Vogelarten registriert werden, die sich hier als Brutvögel, oder zur Rast- und Futtersuche regelmäßig oder gelegentlich einfinden. Darunter sind auch zahlreiche Arten, deren Bestand in Baden-Württemberg oder sogar im gesamten Bundesgebiet stark zurückgeht und die daher eines besonderen Schutzes bedürfen. Beispiele sind Graureiher, Zwergdommel, Gänsesäger, Rohrweihe, Flussuferläufer, Brachpieper, Beutelmeise, Haubentaucher, Schnatterente, Krickente, Knäkente, Kolbenente, Flussregenpfeifer, Eisvogel, Raubwürger, Neuntöter, Schilfrohrsänger, Teichrohrsänger, Fischadler u. a.


Siehe auch



Literatur




Commons: Naturschutzgebiet Wernauer Baggerseen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Immendingen: Spatenstich für neue Daimler-Teststrecke. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 19. Februar 2015, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 15. Juli 2016]).
  2. Daimler gibt Teststrecke im Naturschutzgebiet Wernauer Baggerseen auf. In: Eßlinger Zeitung. 23. Juni 2019 (esslinger-zeitung.de [abgerufen am 4. August 2019]).



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