Der Störmthaler See ist ein südlich von Leipzig gelegener künstlicher See und war ein Tagebaurestloch. Er entstand durch die Flutung des Südostteils des ehemaligen Braunkohletagebaus Espenhain. Direkt benachbart ist der Markkleeberger See, er wird nur durch die Autobahn 38 getrennt.
Störmthaler See Anfang Juni 2006Ferienresort Lagovida 2014
Flutung
Seit dem 1. Januar 2001 füllte sich der See auf natürliche Weise, jedoch war der kontrollierte Flutungsbeginn erst am 13.September 2003. Im März 2004 war nach Angaben der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) ein Wasserstand von 89mü.NHN (19%) und im Oktober 2010 ein Wasserstand von 114mü.NHN erreicht. Mitte September 2012 fehlten noch 40Zentimeter[1] bis zum endgültigen Wasserstand von 117mü.NHN. Durch einen Dammbruch bei Oelzschau am 3.Juni 2013 floss die Hochwasser führende Gösel im Alten Bett in den Störmthaler See. Bis zum 8.Juni 2013 flossen bis zu 3m³/s Wasser in den See und ließen diesen über den geplanten Endwasserstand hinaus ansteigen.[2] Der Wasserstand konnte über die neue Kanuparkschleuse wieder normalisiert werden.
Zur Flutung wurde Sümpfungswasser aus den aktiven Tagebauen Profen und Vereinigtes Schleenhain verwendet. Ohne dieses Fremdwasser wäre der Endwasserspiegel nach den Prognosen der Experten erst im Jahr 2075 erreicht worden.
Am 27. April 2014 wurden ausgewiesene Bereiche des Sees als Badegewässer freigegeben.[3]
Leipziger Neuseenland
Südlich von Leipzig entsteht als Bergbaufolgelandschaft seit einigen Jahren das Leipziger Neuseenland. Es gibt Planungen, die Seen über Flüsse und Kanäle miteinander zu verbinden. Seit Mai 2013 besteht eine Verbindung des Markkleeberger mit dem Störmthaler See. Hier wurde für die Schifffahrt eine Schleuse gebaut, da der Störmthaler See einen vier Meter höheren Wasserstand hat. Der Kanal besitzt eine Brücke mit einer Durchfahrtshöhe von 9,4Metern, sodass auch mittelgroße Segelboote durchfahren können. Der Störmthaler See darf durch private Boote ohne Sondergenehmigung jedoch noch nicht befahren werden.[4]
Im März 2021 wurden an den Böschungen des Störmthaler Kanals und der Kanuparkschleuse durch Gutachter Schäden und Risse festgestellt. Als Sofortmaßnahme wurden Querbauwerke in den Kanal gebaut, wodurch er unpassierbar ist.[5] Die Ursachenermittlung läuft, ebenso die Suche nach dauerhaften Lösungen. In dem betroffenen Bereich hat der Kippenboden eine Mächtigkeit von rund 55 Metern. Per Allgemeinverfügung untersagte der Landkreis Leipzig außerdem jegliche Nutzung der beiden Seen.[6] Zum 12. Juni wurde diese wieder aufgehoben.[7]
Einrichtungen
Kunstinstallation Vineta – eine schwimmende Insel im See, die an die Kirche des überbaggerten Ortes Magdeborn erinnern soll.
Der Schmetterling ist eine Anpflanzung am Südufer des Sees, die je nach Vegetationsperioden der verschiedenen Pflanzen die Farben wechseln soll.[8]
Seit 2010 findet das vorher am Stausee Hohenfelden bei Erfurt beheimatete Highfield-Festival auf der Magdeborner Halbinsel statt.[9]
Im Juni 2014 wurde am Südufer das Ferienresort Lagovida mit Hotel, Sportboothafen, Ferienhäusern und Wohnmobilstellplatz eröffnet. Den Dünenhäusern wird eine gewisse Verwandtschaft mit Hobbingen nachgesagt.
Bergbau-Technik-Park am Nordwestufer
Geologischer Zeitpfad mit 15 Stelen
Schleuse und Kanalverbindung zum Markkleeberger See (Eröffnung am 18.Mai 2013)
Auf dem See werden Touren mit einem in Deutschland einzigartigen Amphibienfahrzeug angeboten.[10]
Seit Dezember 2021 liegt das Saunaboot „SPABoot“ im Hafen, das exklusiv gechartert werden kann.[11]
Naturschutzgebiet Göhrener Insel
Am Westufer des Sees wird der Johann-Sebastian-Bach-Wald angepflanzt.
Vineta
Dünenhäuser von Lagovida
Bergbau-Technik-Park
Kanal zwischen Störmthaler und Markkleeberger See
Amphibienfahrzeug am Störmthaler See
Naturschutzgebiet Göhrener Insel
Vorgeschichte
Benannt ist der See nach dem Ort Störmthal. Nach den ursprünglichen Plänen aus der DDR-Zeit sollte für den Braunkohle-Tagebau Espenhain auch Störmthal abgebaggert werden. Dies änderte sich mit der Friedlichen Revolution in der DDR.
Für den Tagebau Espenhain waren zahlreiche Orte, unter denen Braunkohlevorkommen lagen, aufgegeben und ihre Bewohner umgesiedelt worden. Die abgerissenen und überbaggerten Dörfer und Ortsteile sind:[12]
Insgesamt wurden mehr als 8.000 Menschen umgesiedelt. Der Tagebau Espenhain hat insgesamt 39,7km² Gelände beansprucht. Es wurden während seines Betriebes 565Millionen Tonnen Rohbraunkohle gefördert und 1706Millionen Tonnen Abraum bewegt.[12]
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