Der Gräppelensee liegt im oberen Toggenburg nordwestlich oberhalb des Dorfes Unterwasser in der Gemeinde Wildhaus-Alt St. Johann im Toggenburg im schweizerischen Kanton St. Gallen.
Gräppelensee | ||
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Gräppelensee nach Osten, im Hintergrund der Wildhauser Schafberg | ||
Geographische Lage | Toggenburg, Kanton St. Gallen (Schweiz) | |
Zuflüsse | namenloser Bach | |
Abfluss | Seebach → Thur → Rhein | |
Ufernaher Ort | Wildhaus, Unterwasser | |
Daten | ||
Koordinaten | 740052 / 23058947.2113888888899.28751307 | |
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Höhe über Meeresspiegel | 1307 m | |
Fläche | 2,1 hadep1 | |
Länge | 140 m | |
Breite | 110 m | |
Umfang | 500 m | |
Besonderheiten |
Naturschutzgebiet |
Der flache See liegt in einer langgezogenen, von Westen nach Osten verlaufenden Mulde zwischen dem Mittelberg im Süden und dem Lütispitz im Norden in einem geschützten Flachmoorgebiet. Er ist nur zu Fuss erreichbar; die Alpstrasse ist mit einem Fahrverbot belegt.
Im Gräppelensee kann gebadet werden; am Nordufer steht ein Holzsteg. Wanderwege führen in mehrere Dörfer des Toggenburgs, auf den Säntis und auf die Schwägalp. Am Ostufer steht ein Picknickplatz mit Feuerstelle zur Verfügung. Fischen ist nur unter Auflagen erlaubt.[1] Der See ist Laichgebiet für zahlreiche Amphibien und Egel sowie einer der wenigen Lebensräume der Kleinen Teichrose in der Schweiz.[2]
Westlich des Gräppelensees befindet sich auf der Alp Hintergräppelen in einer Senke zwischen dem Gupf und Oberstofel der vermutlich kälteste Ort der Ostschweiz. Der Rekord liegt bei −38,2 Grad.[3] Selbst im Sommer kann die Temperatur unter den Gefrierpunkt sinken.[4]
Der Name «Gräppelen» lässt sich aus dem vorromanischen Crap (=Fels) sowie dem alemannischen –ila herleiten; ein Beispiel rätoromanisch-alemannischer Sprachsymbiose.[5] Der Name dürfte sich auf den felsigen Mittelberg unmittelbar im Südwesten des Sees beziehen.
Die Sage vom Gräppelensee erzählt die Geschichte eines Mädchens, das der Versuchung widersteht, mit dem Teufel seine Seele gegen einen kostbaren Schatz zu tauschen.[6]
Am 28. April 1944 stürzte um 1.15 Uhr ein englischer Bomber des Typs Avro Lancaster oberhalb des Gräppelensees ab. Die Schweizer Flugabwehr und ein deutscher Jäger hatten versucht, ihn abzuschiessen; wer die Maschine traf, ist unklar. Das Flugzeug begann in der Luft zu brennen, explodierte und stürzte in den Hang. Von der achtköpfigen Besatzung konnten sich zwei Mann mit dem Fallschirm retten, die anderen sechs kamen ums Leben.[7] An der Unfallstelle erinnert eine Gedenktafel an den Absturz.