Der Fierza-Stausee (albanischLiqeni i Fierzës) ist mit seiner Fläche von 72,6Quadratkilometern der größte Stausee in Albanien. Sein 152Meter hoher Staudamm beim Ort Fierza ist die größte Talsperre des Landes. Sie staut den Drin über den Zusammenfluss der Quellflüsse Weißer Drin und Schwarzer Drin hinaus. Der Stausee reicht im Tal des Weißen Drin bis über die Grenze nach Kosovo. Der Wasserspiegel liegt auf 295mü.A. Höhe.[2] Der See fasst rund 2,7 MilliardenKubikmeter, was etwa 25% des jährlichen Durchflusses entspricht.[3]
Der See überschwemmte die Stadt Kukës, die an höherer Lage neu gebaut wurde
Der Steinschüttdamm wurde von 1971 bis 1978 erbaut und 1979 eingeweiht. Geplant und anfangs auch gebaut wurde mit chinesischer Hilfe.[4] Es handelt sich um einen Steinschüttdamm, der über der Talsohle 152Meter und über der Gründungssohle bis zu 167Meter hoch ist. Die Fallhöhe beträgt 118Meter.[4][5] Das angeschlossene Wasserkraftwerk hat vier Turbinen vom Francis-Typ mit je 125MW, zusammen 500MW.[1] Es ist das zweitgrößte Wasserwerk Albaniens und erzeugt etwa ein Drittel des albanischen Strombedarfs. 2003 wurde die durchschnittliche Jahresproduktion mit 1328GWh angegeben.[4] Wegen Wasserknappheit musste die Stromproduktion in den Jahren nach der Jahrtausendwende wiederholt drastisch heruntergefahren werden.[6] Im Januar 2010 musste hingegen viel Wasser über die Hochwasserentlastungsstollen abgelassen werden, da Gefahr bestand, dass die Staumauer überflutet würde und die Stromproduktion zusammenbräche.[7]
Der Fierza-Stausee ist bis zu 128Meter tief und Teil einer ganzen Reihe von Stauseen entlang des Drins. Der folgende Koman-Stausee (Liqeni i Komanit) dient in der abgelegenen Bergregion auch als Verkehrsweg. Der dritte Stausee mit dem Staudamm Vau-Deja, der den Vau-Deja-Stausee mit 24,7Quadratkilometern bildet, befindet sich am weitesten westlich. Der Schwarze Drin wird in Nordmazedonien knapp vor der albanischen Grenze noch zum Debarsko Ezero gestaut.
Der Aufstau des Fierza-Stausee verursachte in den 1980er Jahren einige politische Kontroversen. Die Albaner stauten ihn ohne Abstimmung mit den Jugoslawen bis über die Grenze hinaus auf und setzten einige Grenzgebiete in Jugoslawien unter Wasser. Auf albanischer Seite musste die Stadt Kukës verlegt werden, da sie überschwemmt wurde.
Bis 2007 ist das Wasserkraftwerk Fierza mit Schweizer Hilfe renoviert worden. Die Leistungsfähigkeit der Turbinen und Generatoren wurde dabei gesteigert. Am 29. März 2007 wurde das Wasserkraftwerk unter Anwesenheit des albanischen Energieministers wieder in Betrieb genommen.[8] Später wurde ein System erstellt, das die Stabilität des Dammes überwacht.[9]
Colenco Info August 2003.(PDF)(Nicht mehr online verfügbar.)EhemalsimOriginal;abgerufen am 7.Januar 2010.@1@2Vorlage:Toter Link/www.colenco.ch(Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Niko Pano:Pasuritë ujore të Shqipërisë. Akademia e Shkencave e Shqipërisë, Tirana 2008, ISBN 978-99956-10-23-4.
Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA, Staatssekretariat für Wirtschaft [SECO] (Hrsg.):Internationale Zusammenarbeit der Schweiz – Jahresbericht 2009. Bern 2010, S.23 (eda.admin.ch[PDF; 3,4MB; abgerufen am 2.Oktober 2016]).
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