Das Kraftwerk Alfenz ist das einzige Kraftwerk der Alfenzwerke Elektrizitätserzeugung GmbH. Das Wasserkraftwerk liegt in der Gemeinde Lorüns am Taleingang des Montafon und im äußersten Westen des Verwall. Das Kraftwerk nutzt zur Energieerzeugung die Gefällestrecke vom Seitenspeicher Radin (641 m ü. A.) bis zu dem Krafthaus in Lorüns (580 m ü. A.). Das Kraftwerk umfasst drei Maschinensätze mit je einer Francis-Turbine und einem Generator.
Alfenzkraftwerk | ||
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Lage | ||
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Koordinaten | 47° 8′ 5″ N, 9° 50′ 32″ O47.1346330555569.8423572222222 | |
Land | Österreich Vorarlberg Vorarlberg | |
Ort | Lorüns | |
Gewässer | Alfenz | |
f1 | ||
Kraftwerk | ||
Eigentümer | Zech Kies GmbH. | |
Betreiber | Alfenzwerke Elektrizitätserzeugung GmbH. | |
Planungsbeginn | 1923 | |
Bauzeit | 2 | |
Betriebsbeginn | 6. Januar 1926 | |
Technik | ||
Engpassleistung | 3 Megawatt | |
Durchschnittliche Fallhöhe |
60 m | |
Ausbaudurchfluss | max. 6,8 m³/s | |
Turbinen | 3 Francis-Turbinen | |
Sonstiges | ||
Website | alfenzwerke.at |
Seitenspeicher Radin | ||
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Geographische Lage | Klostertal, Vorarlberg | |
Abfluss | Alfenz | |
Orte am Ufer | Radin | |
Daten | ||
Koordinaten | 47° 8′ 35″ N, 9° 52′ 58″ O47.1429722222229.8827777777778 | |
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Fläche | 27.200 m²dep1 | |
Länge | 270 m | |
Breite | 110 m | |
Volumen | 151.800 m³ | |
Umfang | 750 m | |
Maximale Tiefe | 8 m |
Vor dem heute noch bestehenden Kraftwerk wurde 1907 ein kleineres Kraftwerk mit einer Francisturbine der Fa. Rieter aus Winterthur gebaut. Die Wasserkraft hierzu wurde über einen Kanal von der Ill abgeleitet.[1] Als 14. und 15. Juni durch ein Hochwasser im Montafon, inneren Walgau, Klostertal und weiteren Gebieten in Vorarlberg große Schäden verursacht werden, wird auch der Einlauf des Kanals zum Zementwerk größtenteils zerstört und es entsteht ein Reparaturaufwand von etwa 100.000.- Kronen.[2] 1929 wird diese Turbine durch eindringendes Eis zerstört.[3]
Das heute noch bestehende Kraftwerk wurde 1924 bis 1925 errichtet, um die Vorarlberger Zementwerke der Lorüns AG in Lorüns und Ludesch mit elektrischer Energie zu versorgen.[4] Der Regelbetrieb wurde am 6. Januar 1926 aufgenommen.[5] 1970/1971 wurde die Installation eines dritten Maschinensatzes um 4,3 Millionen Schilling vorgenommen.[6] Die Kraftwerksanlage wurde im Jahr 1999 an die Zech Kies GmbH (Alfenzwerke Elektrizitätserzeugung GmbH) verkauft.
Teile des etwa 2,8 km langen Druckstollens, das Wasserschloss und die Druckrohrleitung wurden Anfang 1990 erneuert, als durch den fortschreitenden Gesteinsabbau im Steinbruch Lorüns eine Verlegung erforderlich war.
Der Name „Alfenz“ wird bereits 1355 als „Alfenze“ bzw. „Alvenze“ erwähnt[7] und soll auf Albantia – Weißbach, zurückzuführen sein.
Zum Kraftwerk Alfenz gehört ein kleines Niederspannungs-Verteilernetz, über welches einige private Stromabnehmer versorgt werden (siehe auch: Verteilnetzbetreiber, Netzebene).
Aufgrund der hohen Geschiebemenge der Alfenz war bereits in den 1920er Jahren die Errichtung einer Talsperre nicht möglich.[8] Anlässlich der Erneuerung der Kraftwerksanlage und unter dem Gesichtspunkt der neuen wasserrechtlichen Bewilligung und aus ökologischen und wirtschaftlichen Gründen wurde die Lösung durch den Bau eines Seitenspeichers gewählt (2006). Das Ablaufbauwerk des Seitenspeichers sowie der Speicherraum wurden so geplant, dass eine Materialbewirtschaftung des Speichers mit schweren Maschinen möglich ist.
Der Seitenspeicher des Alfenzkraftwerks bei Radin wurde im Dezember 2012 in den Probebetrieb genommen und fasst etwa 150.000 m³. Dadurch wurde erreicht, dass in der Alfenz zukünftig eine ausreichend Restwassermenge fließt (400 bis 700 l/s) und es brachte auch für den Kraftwerksbetreiber eine Erhöhung der Wirtschaftlichkeit des Kraftwerks.[9] Der Seitenspeicher Radin kann nunmehr auch teilweise das Schwallwasser des Auslaufs des etwa 13 km oberhalb liegenden Speicherkraftwerks Spullersee der Österreichischen Bundesbahnen aufnehmen und kann dieses einer elektrizitätswirtschaftlichen Nutzung zuführen.
Zur besseren Nutzung der Kapazitäten des Kraftwerkes, soll dieses zukünftig überwiegend in den Hochtarif-Phasen betrieben werden.[10]
Die Wasserfassung war bei Radin mit einer Doppelkammer-Entsandungsanlage nach dem System Dufour (2 × 32 m) ausgeführt, führt weitgehend waagrecht (Gefälle nur 1,2 ‰) über einen etwa 2,5 km langen Stollen durch die Davennagruppe und nach Lorüns zum Kraftwerkhaus. Vor dem Kraftwerkshaus ist noch im Berginneren ein Wasserschloss angelegt, durch das eventuelle Druckstöße abgefangen werden. Vom Wasserschloss führt eine 115 m lange Druckrohrleitung zum Kraftwerkshaus (Fallhöhe etwa 60 m).
Der Einlauf-Schütz öffnet, entgegen der üblichen Bauweise, bei dieser Anlage von oben nach unten. Dadurch ist eine variable Entnahmewehrschwellenhöhe gegeben und soll die jahreszeitlichen Unterschiede bei der Gewährleistung der Restwassermenge von 400 bis 700 l/s im Bachbett der Alfenz gewährleistet werden.
Trotz jahrelanger Bemühungen gelang es nicht, das Eindringen größerer Geschiebemengen, die aufgrund der Bauart des Seitenspeichers eigentlich an diesem vorbeigespült werden sollen, in den Speicher zu verhindern. Das macht immer wieder das Ausbaggern und die Abfuhr von Geschiebe per LKW notwendig. Nachdem der Abtransport längere Zeit über provisorische Wege geschah, wollen die Kraftwerksbetreiber aufgrund des Transportaufkommens nun eine Werkstraße dafür bauen.[11]