Die Äbeni Flue (auch Ebnefluh) ist ein 3961 m ü. M. hoher Berg in den Berner Alpen. Über seinen Gipfel verläuft die Grenze zwischen den Schweizer Kantonen Bern und Wallis.
Äbeni Flue | ||
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![]() Äbeni Flue von Norden, von der Jungfrau. Direkt dahinter das Nesthorn. | ||
Höhe | 3961 m ü. M. | |
Lage | Kantonsgrenze Bern / Wallis, Schweiz | |
Gebirge | Berner Alpen | |
Dominanz | 1,2 km → Gletscherhorn | |
Schartenhöhe | 198 m ↓ Gletscherjoch | |
Koordinaten | 639525 / 15086946.5079687.9535983961 | |
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Erstbesteigung | 27. August 1868 durch Thomas Lioyd Murray Browne mit Peter Bohren und Peter Schlegel über den heutigen Normalweg | |
Normalweg | Südwestflanke und Südostgrat (Schwierigkeit L) | |
![]() Eisige Nordwand der Äbeni Flue zwischen Gletscherhorn und Mittaghorn auf einer Aufnahme von Eduard Spelterini |
Die Äbeni Flue bildet einen breiten Firngipfel, welcher nach Norden in steilen Wänden über 2500 Meter ins Lauterbrunnental abfällt. Die Südhänge sind vergletschert und führen relativ flach auf den Grossen Aletschfirn. Nach Osten führt ein Grat zum 3983 m ü. M. hohen Gletscherhorn, von dem ein Grat weiter zur nördlichen Jungfrau führt. Nach Südwesten führt ein Grat zum Mittaghorn, Grosshorn und Breithorn. Südlich über dem Grossen Aletschfirn ragt das Aletschhorn mit seiner mächtigen Nordwand.
Der Normalweg führt über die Südwestflanke und den Südostgrat auf den Gipfel. Ausgangspunkte sind dabei entweder die Hollandiahütte oder die Konkordiahütte. Die Schwierigkeiten sind dabei L nach der SAC-Berg- und Hochtourenskala. Im Winter wird diese Route häufig als Skitour begangen.
Die Nordwand der Äbeni Flue ist eine klassische Eiswand, die relativ häufig begangen wird. Sie hat etwa 900 Meter Höhe und eine Steilheit von 50 bis 55° (Gesamtschwierigkeit SS-) und gilt als objektiv relativ sicher. Trotz der allgemeinen Ausaperung herrschten in ihr die letzten Jahre oft gute Verhältnisse.[1] Ausgangspunkt ist die Rottalhütte auf 2755 m ü. M.[2]
Am 12. April 2007 ereignete sich an der Äbeni Flue ein Flugunfall: Ein Tornado der deutschen Bundeswehr prallte bei einem Navigationsflug in die Nordwand der Äbeni Flue. Dabei kam der Pilot ums Leben, der Waffensystemoffizier überlebte schwer verletzt.[3][4] Untersuchungen ergaben als Unfallursache menschliches Versagen[5] – der Pilot wählte eine ungeeignete Flugtaktik: Schweizer Piloten meiden das Lauterbrunnen-Tal wegen der großen Zahl von Gleitschirmfliegern, und die kurz vorher in Emmen (70 km Luftlinie entfernt) aufgetankte Maschine war zu schwer, um für ein sicheres Überfliegen des Berges genügend rasch an Höhe zu gewinnen.[6]