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Der Odilienberg (auch St. Odilienberg, französisch Mont Sainte-Odile) erhebt sich im Elsass in der Nähe der Ortschaften Obernai (deutsch Oberehnheim) und Barr, Département Bas-Rhin, am Ostrand der Vogesen auf eine Höhe von 763 m über der Oberrheinebene und wird von Kloster Hohenburg gekrönt.

Odilienberg

Odilienberg

Höhe 764 m
Lage Elsass, Frankreich
Gebirge Vogesen
Koordinaten 48° 26′ 16″ N,  24′ 18″ O
Odilienberg (Département Bas-Rhin)
Odilienberg (Département Bas-Rhin)

Natur



Geologie


Buntsandstein-Felsen auf dem Odilienberg
Buntsandstein-Felsen auf dem Odilienberg

Die Geologie des Odilienberges wird durch mehrere Meter hohe Buntsandstein-Felsen geprägt.


Flora


Alte Sommerlinde auf dem Odilienberg
Alte Sommerlinde auf dem Odilienberg

Der Odilienberg ist vor allem mit forstlich genutztem Wald bedeckt; Traubeneiche und Waldkiefer herrschen darin vor. Stellenweise wird der Wald auch von alten Weißtannen gebildet. In der Klosteranlage sind alte Sommerlinden erhalten geblieben.


Geschichte



Heidenmauer


Heidenmauer
Heidenmauer
Grotte in der Heidenmauer
Grotte in der Heidenmauer

Um die Abhänge des Berges herum zieht sich die sogenannte Heidenmauer (frz.: mur païen), eine mehr als 10 km lange Schutzmauer, die lange für prähistorisch gehalten wurde. Aktuelle Untersuchungen (publiziert im Jahr 2003, dendrochronologisch und nach der C14-Methode) von wiederaufgefundenen Eichenholzklammern, mit denen die Steine der Mauer verbunden waren, datieren diese Klammern zweifelsfrei in das letzte Viertel des 7. oder das beginnende 8. Jahrhundert n. Chr.,[1]. Eventuell stammen sie aus einer Reparaturphase, denn eine so späte Entstehung der Gesamtanlage war bisher nicht ernsthaft in Betracht gezogen worden.

Auf dem Berg und in der Region finden sich zahlreiche keltische Zeugnisse. Aus der römischen Epoche ist das römische Tor erhalten.


Kloster


Das Kloster wurde im 7. Jahrhundert von Odilia, einer Tochter des fränkischen Herzogs Eticho, in der Hohenburg errichtet, die ihr von ihrem Vater zu diesem Zweck überlassen worden war. Der Ort wurde bis ins Mittelalter als Frauenkloster genutzt und später nach der heiligen Odilia, der Klostergründerin und Schutzpatronin des Elsass, benannt.

Der Odilienberg ist heute der bedeutendste Wallfahrtsort im Elsass. Das Kloster führt kirchliche Seminare durch und unterhält einen Hotelbetrieb.

Unterhalb des Klosters entspringt in einer Felsgrotte eine Quelle, deren Ursprung auf die Heilige Odilie zurückgeführt wird. Der Sage nach schlug sie mit ihrem Wanderstab auf den Felsen, um einem Leprakranken zu helfen, der dort erschöpft ruhte. Dabei soll die Wunderquelle aus dem Felsen entsprungen sein. Die Quelle, deren Wasser die Heilung von Augenerkrankungen nachgesagt wird, trägt den Namen der Heiligen Odilie.


Flugzeugabsturz


Beim Absturz eines Airbus A320 der Air Inter am 20. Januar 1992 (Air-Inter-Flug 148) in der Nähe des Odilienbergs kamen 87 Menschen ums Leben, neun überlebten. Eine Gedenktafel an der Absturzstelle südlich des Odilienbergs auf dem benachbarten Berg La Bloss (Höhe 826 m) erinnert an das Unglück.


Umgebung


Blick vom Odilienberg nach Osten auf die Rheinebene
Blick vom Odilienberg nach Osten auf die Rheinebene

Von der Terrasse des Klosters und von den Felsen am Südrand des Odilienberges ergeben sich Fernblickbeziehungen in das Oberrheinische Tiefland und zu den Höhen des Schwarzwaldes.

Das Massiv des Odilienberges wird im Süden von verschiedenen waldfreien Buntsandsteinfelsen begrenzt: Schafstein, Wachstein, Maennelstein. Es ist außerdem bestückt mit etlichen Burgruinen: Birkenfels, Dreistein, Hagelschloss, Landsberg und die „Ottrotter Schlösser“ Lützelburg und Rathsamhausen.

Zu Füßen des Berges findet sich die Ruine des ebenfalls von Odilia gegründeten Klosters Niedermünster. Als Herberge für Wallfahrer diente auch das Kloster Truttenhausen.


Literatur




Wikisource: Odilienberg – Quellen und Volltexte
Commons: Mont Sainte-Odile – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. vgl. Forschungsbericht Frederik Letterlé 2003 (Memento vom 29. Juli 2003 im Internet Archive)

На других языках


- [de] Odilienberg

[en] Mont Sainte-Odile

Mont Sainte-Odile (German: 'Odilienberg' or Ottilienberg; called Allitona in the 8th century) is a 764-metre-high peak in the Vosges Mountains in Alsace in France, immediately west of Barr. The mountain is named after Saint Odile. It has a monastery/convent at its top called the Hohenburg Abbey, and is notable also for its stone fortifications called "the Pagan Wall." In 1992, Air Inter Flight 148 crashed near this area.

[es] Monte de Santa Odilia

El Monte de Santa Odilia, (en idioma francés Mont Sainte-Odile, en idioma alemán Odilienberg), es una elevación de la cordillera de los Vosgos, al este de Francia, que alcanza su cima a los 763 m. Se localiza en el término municipal de la comuna de Ottrott, en el departamento alsaciano de Bajo Rin.

[fr] Mont Sainte-Odile

Le mont Sainte-Odile (Odilieberri en alsacien, Odilienberg en allemand) est un mont vosgien, situé à Ottrott dans le département du Bas-Rhin, culminant à 767 mètres d'altitude.

[it] Mont Sainte-Odile

Il Mont Sainte-Odile (Monte di Santa Ottilia, Odilienberg in tedesco) s'innalza a 764 metri s.l.m. nel territorio del comune alsaziano di Ottrott, nella regione francese del Grand Est, dipartimento del Basso Reno. Esso fa parte della catena montuosa dei Vosgi. Sulla sua sommità si erge l'abbazia di Hohenbourg (o abbazia di Santa Ottilia).

[ru] Сент-Одиль

Гора Сент-Одиль (фр. Mont Sainte-Odile, нем. Odilienberg, буквально «Гора святой Одилии»), гора в Вогезах высотой 764 м, на вершине которой расположен бывший Гогенбургский монастырь[en] (Hohenburg Abbey; другие названия — монастырь на горе святой Одили, или аббатство Мон-Сент-Одиль; аббатство на горе Сент-Одиль).



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