Der Königsberg ist ein 427,3 m ü. NHN[1] hoher Berg im Haardt, einem Teil des Pfälzerwaldes. Der Berg liegt auf der Gemarkung der kreisfreien Stadt Neustadt an der Weinstraße in Rheinland-Pfalz. Der etwa zwei Kilometer lange Rückenberg besitzt neben dem 427,3 m hohen Westgipfel noch einen mit 421 m ü. NHN etwas niedrigeren Ostgipfel. Der Berg ist vollständig bewaldet. Am Berg finden sich zahlreiche Reste keltischer und frühmittelalterlicher Besiedlung. Die vorgeschichtlichen Steinwälle am Ostgipfel, ein hallstattzeitliches Gräberfeld sowie eine ehemalige, als Eremitage genannte ehemalige Wohnhöhle werden als Kulturdenkmale von Neustadt geführt. Eine weitere Besonderheit des Berges sind Felsformationen, Felsspalten und Höhlen, die zum Teil als Naturdenkmale ND-7316-174, ND-7316-175 und ND-7316-176 eingestuft sind.
Königsberg | ||
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![]() Königsberg (Blick vom Neustädter Bergstein) | ||
Höhe | 427,3 m ü. NHN [1] | |
Lage | bei Neustadt an der Weinstraße; Rheinland-Pfalz (Deutschland) | |
Gebirge | Haardt, Pfälzerwald | |
Koordinaten | 49° 20′ 56″ N, 8° 5′ 28″ O49.348948.091183427.3 | |
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Gestein | Buntsandstein | |
Besonderheiten | Höhlen und Hohlräume, keltische Fliehburg | |
Steinsäule im Gipfelbereich | ||
![]() Hügelgrab im Gipfelbereich | ||
Ritterstein |
Königsberg
IUCN-Kategorie III – Natural Monument or Feature | |
![]() | |
Lage | Rheinland-Pfalz, Deutschland |
Kennung | ND-7316-174 |
Geographische Lage | 49° 21′ N, 8° 6′ O49.3514568.103478 |
Besonderheiten | Felsenansammlung |
Der Berg ist Teil eines Höhenzugs, der sich im Westen von der Platte (560,6 m ü. NHN) über den Hohberg (512,1 m ü. NHN) und den Giebelstein (401,5 m ü. NHN) zum Königsberg im Osten hinzieht und mit dessen Ostgipfel steil in das Tal des Speyerbachs abfällt. Im Norden wird der Berg durch das Heidenbrunnertal, im Süden durch das Kaltenbrunner Tal begrenzt. Im Westen befindet sich der Bergsattel Kleine Ebene (362 m ü. NHN).
Der Königsberg gehört zum Naturraum Pfälzerwald, der in der Systematik des von Emil Meynen und Josef Schmithüsen herausgegebenen Handbuches der naturräumlichen Gliederung Deutschlands und seinen Nachfolgepublikationen[2] als Großregion 3. Ordnung klassifiziert wird. Betrachtet man die Binnengliederung des Naturraums, so gehört sie zur Haardt.[3]
Zusammenfassend folgt die naturräumliche Zuordnung der Platte damit folgender Systematik:
Am Berg finden sich die typischen Buntsandsteinformationen des Haardtgebirges. Auffällig ist jedoch die hohe Zahl von Höhlen, Hohlräumen und Felsspalten am Berg.[4][5] Bemerkenswert sind die folgenden Objekte.
Alle Höhlen sind in keinerlei Weise touristisch erschlossen. Eine Begehung erfordert eine entsprechende Ausrüstung und Erfahrung.
Auf dem Ostgipfel befinden sich Reste eines Ringwalles einer keltischen Befestigungsanlage. Die ovale Anlage mit etwa 400 Meter Länge und 130 Meter Breite beziehungsweise 4,4 Hektar Innenfläche wird einer frühhallstattzeitlichen von Kelten im Zeitraum von etwa 700–430 vor Christus bewohnten Höhenbefestigung zugeordnet. Die Anlage wurde spätestens Mitte des ersten Jahrhunderts auf Grund der gallischen Feldzüge von Gaius Iulius Caesar und des Siedlungsdrucks germanischer Stämme aus dem rechtsrheinischen Gebiet aufgegeben. Archäologische Grabungen in den Jahren 1894 bis 1904 ergaben Funde, wie eiserne Stichwaffen, Herd- und Mahlsteine und Gefäßbruchstücke in Wohngruben mit Windschutzmauern.
Eine Reaktivierung der Anlage erfolgte im Frühmittelalter wohl im Zusammenhang mit den Normannen- und Hunneneinfällen im neunten und zehnten Jahrhundert, sowie später als Rückzugsort der Neustadter Bevölkerung in Kriegszeiten bis zum Dreißigjährigen Krieg. Reste finden sich hier in Form eines 50 Meter langen Vorwalls mit Toranlage im Sattel zwischen Ost- und Westgipfel.
Auf dem Westgipfel befindet sich ein Grabhügelfeld mit etwa 20 Einzelgräbern auf etwa 350 Meter Länge, das in den Jahren 1898 bis 1907 archäologisch untersucht wurde. Die Funde in Form von Graburnen und Keramikbeigaben lassen einen Zusammenhang mit der benachbarten Höhenbefestigung auf dem Ostgipfel vermuten. Am Südosthang finden sich in einer Bruderhäuschen oder Eremitage genannten Trümmerhöhle Siedlungsspuren, die einer Nutzung als Wohnhöhle durch einen Einsiedler im 16. Jahrhundert zugeschrieben werden.[5]
Im Heidenbrunner sowie im Kaltenbrunner Tal verlaufen Fahrstraßen zu Wanderparkplätzen, an denen sich das Naturfreundehaus Heidenbrunnertal bzw. die Kaltenbrunner Hütte befinden. In einem kurzen Aufstieg kann von beiden Ausgangspunkten der Bergsattel Kleine Ebene erreicht werden. Von dort führt ein markierter Wanderpfad über beide Gipfel des Berges. Der Aufstieg kann vom Osten auch aus dem Speyerbachtal vom Neustädter Ortsteil Schöntal aus erfolgen. Weitere markierte Wanderwege des Pfälzerwaldvereins verlaufen um den Berg.[6][7]