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Der Kreuzberg (früher Aschberg genannt) ist ein 927,8 m ü. NHN[1] hoher Berg der Rhön; nach der Wasserkuppe (950 m; höchster Berg Hessens) und der bayerisch-hessischen Dammersfeldkuppe (927,9 m; Gipfellage in Bayern) ist er der dritthöchste Rhönberg und nach der 0,1 m höheren Dammersfeldkuppe der zweithöchste der Bayerischen Rhön. Sein Gipfel ist jedoch der höchste unter den Bergen, die sich vollständig in Unterfranken befinden. Er liegt bei Haselbach im bayerischen Landkreis Rhön-Grabfeld (Regierungsbezirk Unterfranken).

Kreuzberg

Blick vom Arnsberg nach Süden zum Kreuzberg

Höhe 927,8 m ü. NHN
Lage bei Haselbach; Landkreis Rhön-Grabfeld, Regierungsbezirk Unterfranken, Bayern (Deutschland)
Gebirge Rhön (Hohe Rhön)
Dominanz 8,9 km Dammersfeldkuppe
Schartenhöhe 273 m SW Oberweißenbrunn an der St2289
Koordinaten 50° 22′ 12″ N,  58′ 48″ O
Kreuzberg (Rhön) (Bayern)
Kreuzberg (Rhön) (Bayern)
Erschließung Straße bis zur Bergkuppe
Normalweg Treppen vom Kloster Kreuzberg oder Franz-Zierof-Weg
Besonderheiten – dritthöchster Berg der Rhön
Sinnquelle (u. a.)
– Kloster Kreuzberg
– Kreuzbergschanze
– Sender Kreuzberg
Ansicht von Südwesten, nahe der Kissinger Hütte
Ansicht von Südwesten, nahe der Kissinger Hütte

Der Berg ist Standort des Klosters Kreuzberg, der Kreuzbergschanze und des Senders Kreuzberg. An seinem Nordwesthang entspringt die Sinn. Mit jährlich 500.000 bis 600.000 Besuchern ist der Kreuzberg das höchstgelegene und meistbesuchte Ausflugsziel im bayerischen Teil der Rhön.


Geographie



Lage


Der Kreuzberg erhebt sich in der Hohen Rhön im Naturpark Bayerische Rhön und im Biosphärenreservat Rhön. Er befindet sich zwischen der Stadt Bischofsheim in der Rhön im Nordnordosten, der Gemeinde Sandberg im Südosten im Landkreis Rhön-Grabfeld und dem Markt Wildflecken im benachbarten Landkreis Bad Kissingen im Westen. Auf der gipfelnahen Westflanke der Kuppe liegt das Kloster Kreuzberg (864 m).

Der nordnordwestliche Nachbarberg des Kreuzbergs ist der Arnsberg (843,1 m), der Ostausläufer ist der Käulingberg (auch Käuling genannt; 754,3 m). Der Arnsberg wird nördlich beim Bischofsheimer Ortsteil Oberweißenbrunn etwa in West-Ost-Richtung verlaufend vom Oberlauf der Brend passiert, einem Zufluss der Fränkischen Saale, dessen Wasser durch Main und Rhein in die Nordsee fließt. In die Brend münden die Bäche, die am Kreuzberg (Vorderer Haselbach) und Käulingberg (Hinterer Haselbach) entspringen und nach Nordosten fließen. An der Südflanke des Käulingbergs entspringen mit Dürrgraben und Dreikahrbach beide Quellbäche des nach Südsüdosten fließenden Schmalwasserbachs, der über die Premich ebenfalls in die Fränkische Saale mündet. Westsüdwestlich des Kreuzbergs entspringt – nahe dem zum Feuerberg (832 m) überleitenden Guckaspass (662,4 m; Staatsstraße St 2267) – mit dem Kellersbach der linksseitige Quellbach der Premich.

Westlich vom waldlosen Bergsattel, der vom Kreuzberg zum Arnsberg überleitet, liegt nahe dem Weihersbrunnen die Quelle der nach Südwesten fließenden Sinn, die in Gemünden in die Fränkische Saale kurz vor ihrer Mündung in den Main fließt.


Naturräumliche Zuordnung


Der Kreuzberg gehört in der naturräumlichen Haupteinheitengruppe Osthessisches Bergland (Nr. 35), in der Haupteinheit Hohe Rhön (354) und in der Untereinheit Südliche Hochrhön (354.0) zum Naturraum Kreuzberg-Gruppe (354.02). Nach Norden bis Nordwesten leitet die Landschaft in den Naturraum Dammersfeldrücken (354.00) über und nach Südwesten in den Naturraum Schwarze Berge (354.01). Nach Nordosten über Osten bis Südosten leitet sie in den zur Untereinheit Östliche Südrhön (140.2) zählenden Naturraum Schönauer Hochfläche (140.20) über und nach Süden in den zur Untereinheit Hammelburger Südrhön (140.1) gehörenden Naturraum Adelsberger Wald (140.101), die in der Haupteinheitengruppe Südrhön (14) Teile der Haupteinheit Südrhön (140) sind.


Natur



Flora


Die Flanken des Kreuzbergs sind bewaldet; allerdings zieht sich von Norden aus Richtung des zum Arnsberg überleitenden Bergsattels ein waldloser Streifen bis zur Gipfelregion hin, der im Winter als Skipiste genutzt wird. Auf dem Gipfelplateau gibt es Baumgruppen.


Schutzgebiete und Geotope


Bis auf die Nordwestflanke des Kreuzbergs reichen Teile des Naturschutzgebiets Sinnquellgebiet und Arnsbergsüdhang (CDDA-Nr. 165580; 1989 ausgewiesen; 1,6124 km² groß). Auf dem Berg liegen Teile des Landschaftsschutzgebiets Bayerische Rhön (CDDA-Nr. 396113; 959,8027 km²), des Fauna-Flora-Habitat-Gebiets Bayerische Hohe Rhön (FFH-Nr. 5526-371; 192,6059 km²) und des Vogelschutzgebiets Bayerische Hohe Rhön (VSG-Nr. 5526-471; 190,2908 km²).[1]

Auf dem Berg liegen zwei Geotope, die vom Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) ausgewiesen wurden: Der Ehemalige Basaltbruch am Nordhang des Kreuzberges[2] ist ein kleiner, sehr verwachsener Basaltbruch mit zahlreichen Basaltsäulen. Östlich des Sendemastes liegt das Basaltblockmeer Johannisfeuer am Kreuzberg,[3] das aus massigem Basalt besteht.


Gipfelkreuz


In der Nähe der drei Kreuze des Kreuzwegs steht seit Jahrhunderten das mächtige hölzerne Gipfelkreuz des Kreuzbergs. Es muss von Zeit zu Zeit erneuert werden, weil es dem Wetter stark ausgesetzt ist. Ein solches Kreuz wurde zum Beispiel im Jahr 1997 aufgestellt und musste 2012 aus Sicherheitsgründen entfernt werden. Der Entwurf dieses Kreuzes stammt vom Architekten Uwe Kröckel aus Bad Neustadt an der Saale. Am 12. April 2014 wurde ein neues, aus einem Lärchenstamm gefertigtes Kreuz aufgestellt, das am 3. Mai 2014 geweiht wurde.[4][5]


Religiöse Bedeutung



Bergnamen und Heiliger Berg der Franken


Möglicherweise befand sich in vorchristlicher Zeit auf dem Kreuzberg eine heidnische Kultstätte. Die keltische und germanische Besiedlung in der Rhön und der frühere Name Asenberg (nach dem germanischen Göttergeschlecht der Asen) lassen kultische und religiöse Handlungen auf dem Berg vermuten.[6] Zudem soll sich auf dem Berg eine heilige Esche befunden haben (siehe hierzu: Yggdrasil und Baumkult), woran der vom 12. bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts verwendete Name Aschberg erinnerte.[7][8][9] Der Name Kreuzberg entstand erst nach der Errichtung der Golgota-Gruppe (auch Kreuzigungsgruppe[10] genannt) im Jahre 1582 durch den Würzburger Fürstbischof Julius Echter. Seit der Missionierung der Franken durch den Iroschotten St. Kilian und seinen Gefährten Kolonat und Totnan im Jahre 686 und seiner Tradition als Wallfahrtsort gilt der Kreuzberg als „Heiliger Berg der Franken“.[11]


Kloster Kreuzberg, Kreuzweg und Wallfahrten


Westnordwestlich unterhalb des Gipfelplateaus befindet sich das 1644 von Franziskanern gegründete Kloster Kreuzberg mit der Klosterbrauerei, der einzigen Brauerei, die der Franziskanerorden in Deutschland betreibt.[12]

Die drei Golgota-Kreuze auf dem Kreuzberg
Die drei Golgota-Kreuze auf dem Kreuzberg

Vom Kloster Kreuzberg führt ein Kreuzweg mit Bildkapellen, dem Weg Jesu in Jerusalem zu seiner Hinrichtung auf Golgota nachempfunden, zu den drei Golgota-Kreuzen,[13] die auch über die Treppe oberhalb des Klosters zu erreichen sind. Dort befinden sich auch die 13. und 14. Station des Kreuzwegs (Heiliges Grab).

Jährlich finden vor allem im Spätsommer und Frühherbst 70 bis 80 Wallfahrten zum Kreuzberg statt.


Sender Kreuzberg


Stahlrohrmast des Senders Kreuzberg (2016)
Stahlrohrmast des Senders Kreuzberg (2016)

Auf dem Kreuzberg befindet sich seit 1951 der Sender Kreuzberg des Bayerischen Rundfunks. Sein abgespannter Stahlrohrmast wurde 1985 errichtet und 2016 von 207,5 m auf 227 m Höhe aufgestockt. Ausgestrahlt werden UKW-Rundfunk und verschiedene Fernsehprogramme; zudem wird der Mast von zahlreichen Funknetzbetreibern genutzt.


Freizeit


Blick nach Westen über den Großen und Kleinen Auersberg bis zum Taunus
Blick nach Westen über den Großen und Kleinen Auersberg bis zum Taunus

Aussichtsmöglichkeiten


Vom Kreuzberg bieten sich gute Aussichtsmöglichkeiten: Von seinem Nordhang aus besteht Sicht zu den Schwarzen Bergen, zur Dammersfeldkuppe (zweithöchster Berg der Rhön; mit Sperrgebiet des Truppenübungsplatzes Wildflecken), ins obere Sinntal, zur Wasserkuppe, zur Langen Rhön, zum Thüringer Wald und ins Brendtal. Bei sehr guten Sichtverhältnissen ist im Westen der Taunus mit dem Großen Feldberg zu sehen. Dann bietet sich vom östlich bis südöstlich unterhalb des Gipfelplateaus gelegenen Blockmeer ein eindrucksvoller Blick auf das südliche Vorland der Hohen Rhön und bis nach Schweinfurt.


Wandern


Das ganze Jahr über ist der Kreuzberg bei Wanderern als Ziel- oder Durchgangsstation beliebt. Sein Gipfelplateau ist über die oberhalb des im Weiler Kreuzberg gelegenen Klosters Kreuzberg auf etwa 300 m Länge angelegte Treppe in etwa 10 Minuten oder auf dem Franz-Zierof-Weg in etwa 30 Minuten erreichbar. Über den Kreuzberg führt der Fränkische Marienweg.

Am 28. Juni 2008 wanderte Bundespräsident Horst Köhler im Rahmen des Deutschen Wandertags von Oberweißenbrunn zum Kreuzberg. Dort trug er sich anschließend in das Goldene Buch der Stadt Bischofsheim ein.


Skigebiet Kreuzberg


Auf dem Kreuzberg liegt das Skigebiet Kreuzberg. Der Berg ist in ein 70 km langes Loipennetz eingebunden. Es sind vier Skilifte vorhanden: der Dreitannenlift, der Blicklift, der Rothanglift und der Fischzuchtlift. Auf der Klosterwiese gibt es eine Rodelbahn, eine weitere befindet sich unterhalb des Gasthofs Roth. Auf dem Nordhang des Bergs steht westlich des Bischofsheimer Ortsteils Haselbach die Kreuzbergschanze.


Verkehrsanbindung


Der Kreuzberg ist von Bischofsheim auf der Kreisstraße NES 10 oder von Wildflecken auf der Staatsstraße 2289 sowie, von der St 2289 abzweigend, auf den ineinander übergehenden Kreisstraßen KG 22 und NES 25 zu erreichen. Letztere trifft auf seiner Nordflanke an einer Wochenendhaussiedlung auf die NES 10, die von dort südwärts zum nördlich der Gipfelregion gelegenen Wandererparkplatz führt.


Panorama



Siehe auch



Literatur




Commons: Kreuzberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Kreuzberg (Rhön) – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  2. Ehemaliger Basaltbruch am Nordhang des Kreuzberges. In: uok.bayern.de (Geotop-Nr. 672A015), abgerufen am 30. Oktober 2015
  3. Basaltblockmeer Johannisfeuer am Kreuzberg. In: lfu.bayern.de (Geotop-Nr. 673R002), abgerufen am 30. Oktober 2015 (PDF; 1,6 MB)
  4. Thomas Pfeuffer: Flexen für das Gipfelkreuz – Neues Kreuz für den Kreuzberg. In: Mainpost.de. 31. März 2014, abgerufen am 28. November 2017.
  5. Weihe des neuen Gipfelkreuzes (Memento vom 12. Mai 2014 im Internet Archive). In: BR.de. Abgerufen am 28. November 2017.
  6. Die Geschichte der Rhön | Rhönentdecker. 26. März 2017, abgerufen am 21. Oktober 2022.
  7. Kreuzberg/Rhön. In: Biosphaerenreservat-rhoen.de. Abgerufen am 26. März 2017.
  8. Kreuzberg (Berg). Rhönlexikon, abgerufen am 26. März 2017.
  9. Kreuzberg. In: Heinrich August Pierer, Julius Löbe (Hrsg.): Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4. Auflage. Band 9. Altenburg 1860, S. 801 (zeno.org). Abgerufen am 26. März 2017
  10. Kreuzigungsgruppe auf dem Kreuzberg ist saniert. In: inFranken.de. 29. April 2015, abgerufen am 26. November 2017.
  11. Der Kreuzberg – der heilige Berg der Franken. Tourist-Information Bischofsheim an der Rhön, abgerufen am 26. März 2017.
  12. Kreuzberg in der Rhön – Wallfahrtsort und Klosterschänke. In: Franziskaner.net. Abgerufen am 28. November 2017.
  13. Kreuzberg – Der heilige Berg der Franken. In: Tann-Rhoen.de. Abgerufen am 28. November 2017.

На других языках


- [de] Kreuzberg (Rhön)

[en] Kreuzberg (Rhön)

The Kreuzberg is one of the Rhön Mountains in southern Germany. With about 928 m (3,045 ft) high it is the highest elevation of the Bavarian part of the Rhön, in the province of Lower Franconia. The Kreuzberg — also referred to as the "sacred mountain of the Franconians" — is near the town of Bischofsheim an der Rhön in the district Rhön-Grabfeld.

[fr] Kreuzberg (Rhön)

Le Kreuzberg (anciennement appelé Aschberg) est une montagne de 928 m d'altitude dans la Rhön en Bavière (Allemagne). Après la Wasserkuppe (950 m, plus haute montagne de Hesse) et la Dammersfeldkuppe entre Bavière et Hesse (928 m, sommet en Bavière, plus haut de 10 cm), c'est la troisième plus haute montagne de la Rhön. Cependant, il est la plus haute des montagnes situées entièrement en Basse-Franconie. Il se trouve près de Haselbach, dans l'arrondissement bavarois de Rhön-Grabfeld (circonscription administrative de la Basse-Franconie).



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