Das Klein Matterhorn ist ein 3883 m ü. M. hoher Berg in den Walliser Alpen.
Klein Matterhorn | ||
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Seilbahn auf das Klein Matterhorn, Zermatt | ||
Höhe | 3883 m ü. M. | |
Lage | Kanton Wallis, Schweiz | |
Gebirge | Walliser Alpen | |
Dominanz | 0,84 km → Breithorn | |
Schartenhöhe | 88 m ↓ nordwestl. Breithornplateau | |
Koordinaten | 622576 / 8745845.9383333333337.72972222222223883 | |
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Erstbesteigung | durch Horace-Bénédict de Saussure | |
Erschließung | 1979 Seilbahn von Zermatt |
Es markiert das westliche Ende der vom Monte Rosa gegen den Theodulpass streichenden Bergkette und ist durch den Theodulpass vom (Gross) Matterhorn getrennt.
Der Berg ist Ausgangspunkt vieler Bergtouren, zum Beispiel aufs Breithorn, Castor, Pollux oder Startpunkt zum ganzjährigen Skifahren auf dem Theodulgletscher. Im Januar/Februar sind Temperaturen um −35 °C keine Seltenheit. Im Sommer wird es kaum wärmer als rund +5 °C.
Das Klein Matterhorn kann seit dem 23. Dezember 1979[1] mit einer Luftseilbahn von Zermatt aus über die Trockener Steg genannte Zwischenstation (2930 m) erreicht werden. Von der Bergstation (3820 m) führt ein Tunnel auf das südlich gelegene Gletscherplateau und damit zu dem Skigebiet, das von den Zermatter Bergbahnen als Matterhorn glacier paradise vermarktet wird.[2] In der Mitte des Tunnels führen ein Personenaufzug und eine Treppe auf den eigentlichen Gipfel (3883 m). Auf der dortigen Aussichtsplattform hat man eine enorme Weitsicht und einen 360° Rundblick auf die umliegenden Gipfel der schweizerischen, italienischen und französischen Alpen.
Durch den Bau dieser Seilbahn hat das Klein Matterhorn der wenige Meter niedrigeren Aiguille du Midi (3842 m) den Rang als höchster mit einer Seilbahn erreichbarer Punkt der Alpen abgenommen.
Die Pendelbahn wurde von Von Roll gebaut, die beiden Kabinen für je 100 Personen wurden von CWA geliefert. Sie hat einen Höhenunterschied von 890 m und eine schräge Länge von 3671 m mit zwei Tragseilen und einem Zugseil. Die drei Seilbahnstützen stehen oberhalb der Station Trockener Steg ziemlich dicht hintereinander. Das darauf folgende Spannfeld bis zur Bergstation ist so lang, dass die Kabinen nach der letzten Stütze zunächst an Höhe verlieren, bis sie den immer steiler werdenden Anstieg zur Bergstation beginnen. Es ist mit 2885 m das längste Spannfeld der Schweiz. Das Gehänge der Kabinen besteht deshalb aus einer sehr hohen Stahlgitterkonstruktion. Das Laufwerk hat 12 Rollen je Tragseil, insgesamt also 24 Rollen. Die Bahn fährt mit einer Geschwindigkeit von max. 8 m/s (28,8 km/h) und erreicht damit eine Förderleistung von max. 600 Personen pro Stunde.[3]
Durch die schnelle Auffahrt treten bei empfindlichen Personen häufig Kopfschmerzen und andere Symptome der Höhenkrankheit auf.
Eine weitere Möglichkeit, auf das Klein Matterhorn zu gelangen, ist die neue 3S-Bahn-Umlaufbahn. Sie wurde seit April 2016 gebaut und am 29. September 2018 eröffnet.[4][5] Es wurde jeweils an 100 Tagen im Sommer gebaut. Sie ist die höchste 3S-Bahn der Welt und führt parallel zur heutigen Seilbahn vom Trockenen Steg aufs Klein Matterhorn.[6] Die Beförderungskapazität wurde damit um 2000 Personen pro Stunde erhöht und ein ganzjähriger Bahnbetrieb ist nun möglich. Die Bahn besteht aus 25 Kabinen mit je 28 Sitzplätzen, der Hersteller der Kabinen ist SIGMA, das Design stammt von Pininfarina. Die Fahrzeit beträgt etwa 9 min bei 7,5 m/s.[7][8][9][10][11]
Das Klein Matterhorn ist Teil des ganzjährig geöffneten Skigebiets von Zermatt. Das Sommerskigebiet von Zermatt ist das grösste und höchstgelegene seiner Art in Europa.
Der Gobba di Rollin, einige hundert Meter südlich des Klein Matterhorns, an der Grenze zwischen Italien und der Schweiz, ist mit einer Höhe von 3899 m der höchste Punkt eines europäischen Skigebiets. Von dort ist eine direkte Abfahrt in das Skigebiet von Breuil-Cervinia über das Plateau Rosa oder den Theodulpass möglich.
Zur Wintersaison 2008/2009 wurde knapp unterhalb des Gipfels eine touristische Infrastruktur fertiggestellt, die unter anderem ein Restaurant und eine Alpinistenunterkunft umfasst. Das Gebäude wurde nach dem Passivhaus-Energiestandard Minergie P errichtet. Zum Jahr 2015 wurden das Restaurant sowie der Souvenirshop neu gestaltet.
Ein neu angelegter Lift führt direkt vom Restaurant in den höchstgelegenen Gletscher-Palast der Welt. Dieser liegt rund 15 Meter unter der Gletscheroberfläche. Im Palast kann auf eindrückliche Weise der Gletscher mit seinen Spalten besichtigt werden. Ausserdem werden künstlerisch gestaltete Eisskulpturen ausgestellt.[12]
2006 gab es in Zermatt einen Wettbewerb zur Verschönerung und Modernisierung des Klein Matterhorns, da abgesehen von einem Snack-Automaten hier zuvor keinerlei Gastronomie vorhanden war. Der Künstler Heinz Julen schlug vor, eine Glaspyramide mit Hotel und Restaurant mit darüberliegender Glasrampe bis auf eine Aussichtsplattform auf 4000 m zu konstruieren. Damit bekäme Zermatt einen weiteren 39. Viertausender. Ausserdem sollte dieses Gebäude nach modernsten Massstäben der Technik realisiert werden bezüglich autarker Wasser- und Energieversorgung. Da diese Idee jedoch nicht realisiert wurde, entschied man sich stattdessen für ein Restaurant mit Übernachtungsmöglichkeiten für Bergsteiger auf der Südseite des Klein Matterhorns am Breithornplateau.
Die Zermatt Bergbahnen AG projektiert eine weitere Bergbahn auf das Klein Matterhorn. In naher Zukunft ist eine Verbindung von der Testa Grigia aufs Klein Matterhorn geplant. Derzeit werden zwei Varianten geprüft: Eine Weiterführung der 3S-Bahn oder eine von der 3S-Bahn unabhängig betriebene Pendelbahn. Beide Varianten kommen ohne Stützen aus. Die Kapazität hängt davon ab, welche Variante schliesslich gewählt wird. Diese Anlage wird somit zusätzlich die Skigebiete der Schweiz und Italien miteinander verbinden. (Geplante Fertigstellung: 2021[veraltet])[13]
Ab der Saison 2022/23 finden im Spätherbst im Rahmen des Saisonstarts des Alpinen Skiweltcups Abfahrtsläufe auf der neuen Gran Becca-Rennstrecke statt. Der Start befindet sich leicht unterhalb der Gobba di Rollin in der Schweiz, das Ziel liegt bei der Mittelstation Laghi Cime Bianche oberhalb von Cervinia in Italien.