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Das Grazer Bergland ist ein Mittelgebirge nördlich der steirischen Landeshauptstadt Graz (Österreich). Es ist Teil der Zentralalpen und gehört gemäß der Alpenvereinseinteilung der Ostalpen zu den Randgebirgen östlich der Mur. Nach geologischer Auffassung zählen auch Gebiete am Westufer der Mur, die sich deutlich vom Bau des Steirischen Randgebirges abgrenzen, zum Grazer Bergland.

Grazer Bergland
Charakteristische Landschaft, Alm und Felsen: Blick von der Tyrnauer Alm zur Roten Wand
Charakteristische Landschaft, Alm und Felsen: Blick von der Tyrnauer Alm zur Roten Wand

Charakteristische Landschaft, Alm und Felsen: Blick von der Tyrnauer Alm zur Roten Wand

Höchster Gipfel Hochlantsch (1720 m ü. A.)
Lage Steiermark, Österreich
Teil der Randgebirge östlich der Mur (und Lavanttaler Alpen), Zentralalpen, Alpen
Einteilung nach Trimmel 2830
Grazer Bergland (Alpen)
Grazer Bergland (Alpen)
Koordinaten 47° 22′ N, 15° 25′ O
Typ Mittelgebirge
Gestein Kalke, Dolomite, Schiefer
Alter des Gesteins Silur bis Karbon
p1

Lage und Landschaft


Das Grazer Bergland ist ein Mittelgebirgsstock im Norden des steirischen Hügellands und liegt größtenteils östlich der Mur.

Siedlungkernräume sind das Mittlere Murtal, das Passailer Becken, das südwestlich angrenzende Semriacher Becken und die nördlich gelegene Teichalmregion.


Umgrenzung


Das Grazer Bergland ist begrenzt:

Im Süden und Südosten geht das Grazer Bergland über in das Oststeirische Hügelland und das Grazer Becken.


Berge und Gipfel


Hochlantsch Nordwand von Breitenau gesehen
Hochlantsch Nordwand von Breitenau gesehen

Die wichtigsten Gipfel sind:


Geologie


Schöcklkalk-Block bei Sankt Radegund
Schöcklkalk-Block bei Sankt Radegund

Geologisch wird das Grazer Bergland meist mit dem Begriff Grazer Paläozoikum umschrieben.[1] Dabei handelt es sich größtenteils um marine Kalk- und Dolomit-Ablagerungen aus dem Silur und dem Devon vor 450 bis 350 Millionen Jahren. Das Grazer Paläozoikum wurde von Paschinger treffend als „Fremdkörper“ zwischen dem kristallinen Randgebirge und dem Steirischen Neogenbecken beschrieben.[2] Geprägt wurden die Sedimente durch die Übereinanderschiebung und Verfaltung mehrerer Decken (Schichten) im Zuge der alpidischen Gebirgsbildung.[3] Bezüglich der Schichtfolge sind die drei folgenden Faziesbereiche bestimmend.[1][4]

Vor allem die Kalke im Gebiet bieten hervorragende Bedingungen für Verkarstung, die sich beispielsweise in zahlreichen Höhlen (z. B. Lurgrotte) oder Dolinen äußert.


Wirtschaft und Tourismus


Neben der Landwirtschaft steht vor allem der Tagestourismus im Mittelpunkt des wirtschaftlichen Geschehens. Zahlreiche Ausflügler und Wanderer aus Graz, der Oststeiermark und den Industriestädten der Mur-Mürz-Furche suchen neben dem Naturerlebnis auch Verpflegung und Unterhaltung.

Der Rechbergsattel ist einmal im Jahr Schauplatz eines Automobil-Bergrennens.


Ausflugsziele


Diese Gipfel sind beliebte Wanderziele, die mit zahlreichen Wegen erschlossen sind. Daneben befinden sich einige weitere Ausflugsziele im Bereich des Grazer Berglandes:

Innerhalb des Gebietes liegen unter anderem die Ortschaften Tulwitz, Passail, Arzberg, Deutschfeistritz und Semriach, die alte Bergbauorte sind (Silber, Blei, Zink). Die Erzvorkommen wurden eingehend untersucht, auch Braunkohle wurde gefunden.[6] Die Bergbaue hatten ihre Blütezeit im 18. und 19. Jahrhundert, sie sind mangels Abbauwürdigkeit eingestellt. In Arzberg ist ein Stollen als Schaubergwerk eingerichtet.


Literatur




Commons: Grazer Bergland – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Hans Peter Schönlaub: Das Paläozoikum in Österreich. Verbreitung, Stratigraphie, Korrelation, Entwicklung und Paläogeographie nicht-metamorpher und metamorpher Abfolgen. Aus: Martin E. Schmid (Red.), Franz Karl Bauer (Red.): Abhandlungen der Geologischen Bundesanstalt in Wien, Band 33. Geologische Bundesanstalt (Hrsg.), Wien 1979, ISBN 3-900312-00-1, S. 1–124. Darin: Das Grazer Bergland, S. 71–74 (zobodat.at [PDF; 21 MB]).
  2. Herbert Paschinger: Steiermark. Steirisches Randgebirge. Grazer Bergland. Steirisches Riedelland. Verlag Gebrüder Borntraeger, Berlin/Stuttgart 1974, ISBN 3-443-16006-9, S. 5 ff.
  3. Peter Hacker: Karsthydrologische Untersuchungen im Weizer Bergland. Aus: Berichte der wasserwirtschaftlichen Planung. Band 71. Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Graz 1991, ZDB-ID 1111661-4, S. 4 Volltext online (PDF; 6 MB), abgerufen am 28. Januar 2018.
  4. Digitaler Atlas der Steiermark. Geologie & Geotechnik. Amt der Steiermärkischen Landesregierung, abgerufen am 21. Februar 2016.
  5. Thomas Ster: Der Alpengarten Rannach. Aus: Joannea Botanik. Nr. 5/2006. Landesmuseum Joanneum – Abteilung Botanik, Graz 2006, S. 9–21 (zobodat.at [PDF; 700 kB];
    Verein Alpengarten Rannach).
  6. Leopold Weber: Die Blei-Zinkerzlagerstätten des Grazer Paläozoikums und ihr geologischer Rahmen. Mit 192 Abbildungen und 25 Tabellen. Aus: Geologische Bundesanstalt, (Hrsg.), Albert Daurer (Red.): Archiv für Lagerstättenforschung der Geologischen Bundesanstalt, Band 12, Wien 1990, ISBN 3-900312-72-9 Volltext online (PDF; 29 MB).

На других языках


- [de] Grazer Bergland

[en] Graz Highlands

The Graz Highlands or Graz Mountains (German: Grazer Bergland) are a low mountain range north of the Styrian state capital of Graz in Austria. It is part of the Central Alps and forms the start of the Prealps East of the Mur. From a geological perspective, regions on the west bank of the Mur, which are clearly separate from the building of the Styrian Prealps, belong to the Graz Highlands.



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