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Das Elstergebirge (tschechisch Halštrovské hory), benannt nach dem Fluss Weiße Elster, ist ein kleines Gebirge im sächsischen Vogtland und im Přirodní park Halštrov (Naturpark Elster) im Nordwesten Tschechiens.[1]

Elstergebirge
Das Elstergebirge an der sächsisch-tschechischen Grenze
Das Elstergebirge an der sächsisch-tschechischen Grenze

Das Elstergebirge an der sächsisch-tschechischen Grenze

Höchster Gipfel Kapellenberg (759 m ü. NN)
Lage Grenze Sachsen, Deutschland/Tschechien
Grenzübergreifend Teil des Oberen Vogtlandes, Westerzgebirges, Fichtelgebirges
Einteilung nach Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands/BfN
Elstergebirge (Sachsen)
Elstergebirge (Sachsen)
Koordinaten 50° 11′ N, 12° 18′ O
Blick vom Grenzübergang Schönberg/Vojtanov (D/CZ; B 92/S21) nordwestwärts auf Schönberg und zum Kapellenberg
Blick vom Grenzübergang Schönberg/Vojtanov (D/CZ; B 92/S21) nordwestwärts auf Schönberg und zum Kapellenberg

Blick vom Grenzübergang Schönberg/Vojtanov (D/CZ; B 92/S21) nordwestwärts auf Schönberg und zum Kapellenberg

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Kegelberge bei Erlbach
Kegelberge bei Erlbach

Naturräumlich liegt das Gebirge in der Haupteinheit Oberes Vogtland (412) innerhalb der Haupteinheitengruppe Vogtland (41).


Geographie


Das Elstergebirge liegt im südlichsten Zipfel von Sachsen im deutsch-tschechischen Grenzgebiet. Es wird im Nordosten durch die Linie ErlbachGunzen vom Erzgebirge und im Südwesten bei (Asch) und Hazlov (Haslau) vom Fichtelgebirge abgegrenzt.[2] Nach Westen schließt sich der Rehauer Forst, nach Süden das Egerbecken an.


Berge


Höchste Erhebungen sind der Kapellenberg mit 759 m ü. NN auf deutscher und der Háj (Hainberg) mit 758 m n.m. auf tschechischer Seite.[3]


Geologie



Allgemeines


Das Elstergebirge besteht zum größten Teil aus einem kristallinen Gesteinssockel aus dem Altpaläozoikum. Die zutage tretenden metamorphen Gesteine lagerten sich vom Kambrium bis ins Silur als Sedimente ab. Während der variszischen Orogenese wurden diese Gesteine gefaltet und in ihrer Grundlagerung steil nach Süden aufgestellt. Im Südwesten intrudierte der Fichtelgebirgsgranit. Als jüngste Altsedimente treten sporadisch im Nordosten des Gebirges (Hoher Brand) silurische Kiesel- und Alaunschiefer auf.

Die Hauptmasse bilden Phyllite und Quarzite, deren Protolithe sich im Kambrium und Ordovizium ablagerten. Im paläozoischen Meer kam es in kambrischer und ordovizischer Zeit zur Bildung von Sandbänken, die zu Quarziten umgewandelt wurden und sich heute als teils steile Felsklippen von der Umgebung markant abheben. Der Hohe Stein ist ein typischer Vertreter dieser Härtlinge. Nördlich von Bad Brambach treten auf einem schmalen Streifen kambrische Glimmerschiefer und südlich folgend Paragneise zu Tage, bevor diese Abfolge durch den Granitpluton unterbrochen wird.

Sporadisch gibt es im gesamten Gebirge wie auch im Erz- und Fichtelgebirge und im Egergraben tertiäre Basaltintrusionen, von denen im Elstergebirge allerdings nur die Schlote erhalten sind. Das Elstergebirge wurde im Tertiär im Osten pultschollenartig gehoben, geomorphologisch tritt dieser Abriss zum Egertal besonders bei Schönberg/Vojtanov auf. Im Ostteil des Gebirges, an der Grenze zum Erzgebirge, wird das Gebiet von einem umfangreichen Nordwest-Südost gerichteten Störungssystem durchzogen. Dieses kreuzt den Erzgebirgsabriss und ist zum Teil nach wie vor aktiv. Dort kommt es immer wieder zu vertikalen Spannungen, die sich in Erdbeben (Schwarmbeben) entladen. Das Elstergebirge, in dem es mineralhaltige Quellen gibt, zählt zu den seismisch aktivsten Regionen Mitteleuropas.


Restvulkanismus


Mit den vertikalen Schollenverschiebungen des Egergrabens gegen Erz-, Elster- und Fichtelgebirge kam es bis ins Quartär zu einer intensiven vulkanischen Tätigkeit. Diese ist bis heute noch nicht vollständig abgeklungen (Kammerbühl und Eisenbühl im Egertal, auf tschechischer Seite). Als Resterscheinungen treten im Elstergebirge zahlreiche, CO2-haltige Mineralquellen auf, die größtenteils für Kur- und touristische Zwecke genutzt werden und im Einzelfall überdurchschnittliche Radioaktivitätswerte aufweisen. Es kommt auch immer wieder zu Erdbebenserien, den sogenannten Schwarmbeben.


Naturräumliche Zuordnung


Nomenklatur in Deutschland

Naturräumlich ist das Kern-Elstergebirge der südöstlichste Teil des Oberen Vogtlandes. Allerdings endet dieses im Nordosten bereits westlich der Zwota und im Südwesten bereits nordöstlich der Eger, also nicht erst an den Flussläufen selbst. Somit hat das Elstergebirge im Osten, wo auch seine höchsten Erhebungen liegen, Anteile am Westerzgebirge und im Südwesten an der zum Fichtelgebirge gehörenden Selb-Wunsiedler Hochfläche.

Das Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands der ehemaligen Bundesanstalt für Landeskunde beschreibt das Elstergebirge als Teil des Oberen Vogtlandes, zieht jedoch in seinen Karten, die vom Bundesamt für Naturschutz verwendet werden, die oben genannten Grenzen, wodurch ein naturräumliches Elstergebirge definiert wird, das insbesondere die höchsten Erhebungen nach landläufiger Grenzziehung (Počátecký vrch, Hoher Brand und Vysoký kámen) ausschließt, wodurch der Kapellenberg die höchste Erhebung wäre. Auch die erst wenige Jahre alte überarbeitete naturräumliche Gliederung des sächsischen Umweltministeriums zieht eine ähnliche Südwestgrenze des Westerzgebirges, die in etwa der (rechtwinkligen) Linie Gunzen-Markneukirchen-Erlbach folgt.

Die Nordostgrenze des Fichtelgebirges verläuft in der Kartierung der Bundesanstalt für Landeskunde von unmittelbar nördlich von Františkovy Lázně nach Nordwesten über Hazlov und trifft unmittelbar westlich von auf die deutsche Grenze.[4][5][6]

Nomenklatur in Tschechien

In der Geomorphologischen Einteilung Tschechiens ist das Elstergebirge Teil der Smrčiny genannten Einheit, die wiederum Teil des Krušnohorská hornatina (Erzgebirgs-Gebirgsland) ist. Eine eigene naturräumliche Einheit „Halštrovské hory“ (Elstergebirge) gibt es in Tschechien nicht.[7]

Geomorphologische Einteilung Tschechiens mit Haupteinheit Smrčiny (rot markiert)


Einzelnachweise


  1. Naturpark Halštrov – siehe Markierung (ockerfarbig unterbrochene Linie)
  2. Streng genommen hat das Elstergebirge in diesen Grenzen im Nordosten kleine Anteile am Westerzgebirge und im Südwesten an der zum Fichtelgebirge zählenden Selb-Wunsiedler Hochfläche, siehe naturräumliche Zuordnung.
  3. Ascher Ländchen
  4. Kartendienste (Memento des Originals vom 19. Dezember 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bfn.de des BfN – Grenzen der Haupteinheiten sind die des Instituts für Landeskunde, jedoch nur innerhalb Deutschlands zuschaltbar.
  5. Landschaftssteckbrief Mittelhohe Lagen des Oberen Vogtlandes (Memento des Originals vom 16. September 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bfn.de des BfN mit grober Karte
  6. Emil Meynen und Josef Schmithüsen: Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands, Lieferung 6 – Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen 1959, aktualisierte Karte 1:1.000.000 mit Haupteinheiten 1960
  7. Agentura ochrany přírody a krajiny ČR und EkoCentrum Brno (Hrsg.): Plzeňsko a Karlovarsko – Edice Chráněná území ČR, Band XI; ARTEDIT Praha, 2004; ISBN 80-86064-68-9; S. 26–27

Literatur




Wikivoyage: Elstergebirge – Reiseführer



На других языках


- [de] Elstergebirge

[en] Elster Mountains

The Elster Mountains (German: Elstergebirge, Czech: Halštrovské hory) is a small range of mountains, in Saxony and the Czech Republic, to the west of the Ore Mountains. They lie in a region known as Vogtland, and take their name from the River Elster, or more precisely the White Elster which has its source in these hills, near the Czech town of Aš. The valley of the Zwota marks the northeastern border of the Ore Mountains, while to the southwest the valley of the Eger between Selb and Libá separates them from the Fichtelgebirge. The highest points Hoher Brand with an elevation of 805m, Vysoký kámen (Hoher Stein) at 773 m, Háj u Aše (Hainberg) at 758 m and the Kapellenberg at 757 m. The Elster Mountains have many mineral-rich springs on which the spa towns of Bad Brambach and Bad Elster in Vogtlandkreis were founded; and the Czech spa of Františkovy Lázně (Franzenbad) was founded.

[it] Monti Elster

I monti Elster (in lingua ceca: Halštrovské hory; in tedesco: Elstergebirge) sono una piccola catena montuosa situata al confine tra la Repubblica Ceca e la Germania, ad ovest dei Monti Metalliferi. Si trovano nella regione storica del Vogtland e prendono il nome dal fiume omonimo.



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