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Die Chogolisa ist ein 7668 m hoher trapezförmiger Berg im Karakorum in der autonomen Region Gilgit-Baltistan in Pakistan. Ein fast waagerecht verlaufender, etwa 900 m langer Gipfelgrat verbindet den 7668 m hohen Südwestgipfel mit dem 7654 m hohen Nordostgipfel. Letzterer wird auch als Chogolisa II oder nach William Martin Conway, aufgrund seiner kannelierten Eiswände, die einem Brautschleier gleichen, als Bride Peak (Brautberg) bezeichnet. Günter O. Dyhrenfurth beschrieb die Chogolisa als „das Ideal eines Eisberges“.[1]

Chogolisa

Chogolisa von der Schulter des K2 aus gesehen

Höhe 7668 m
Lage Gilgit-Baltistan, Pakistan
Gebirge Masherbrum-Berge (Karakorum)
Dominanz 16,51 km Gasherbrum I (Hidden Peak)
Schartenhöhe 1624 m Conway-Sattel (6044 m)
Koordinaten 35° 36′ 44″ N, 76° 34′ 15″ O
Chogolisa (Karakorum)
Chogolisa (Karakorum)
Erstbesteigung 2. August 1975 durch Fred Pressl und Gustav Ammerer

vom Godwin-Austen-Gletscher aus gesehen

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Lage und Form


Die Chogolisa zählt zu den Masherbrum-Bergen, einer Bergkette des „Kleinen Karakorum“ südlich des Baltoro-Gletschers. Ihr Bezugsberg hinsichtlich der Schartenhöhe ist jedoch nicht der Masherbrum als höchster Berg der Kette, sondern der Hidden Peak im benachbarten Baltoro Muztagh. Die Walmdachform der Chogolisa ist von allen Seiten bemerkenswert symmetrisch und macht sie, ungeachtet ihrer großen Höhe, weithin zu einer unverwechselbaren Berggestalt des Baltoro.


Name


Der Name Chogolisa lautet in der einheimischen Sprache der Balti Chhogolingsa und bedeutet „großes Jagdgebiet“ (zusammengesetzt aus chhogo „groß“, ling „jagen“ und sa „Gelände, Gebiet“).[2]


Besteigungsgeschichte


Bereits 1909 erreichte eine Expedition unter der Führung von Luigi Amadeo von Savoyen, dem Herzog der Abruzzen, auf dem Südostgrat eine Höhe von knapp 7500 m. Ein Schlechtwettereinbruch zwang die Mannschaft zur Umkehr. Das Basislager dieses ersten frühen Besteigungsversuches war auf der Nordseite des Berges errichtet worden, ein Hochlager befand sich auf dem Chogolisasattel auf 6335 m Höhe. Der Umkehrpunkt auf 7500 m blieb bis zur britischen Everest-Expedition von 1922 die größte, von Menschen erreichte Höhe.[3]

Hermann Buhl und Kurt Diemberger versuchten 1957 eine Besteigung, nachdem sie wenige Tage zuvor erfolgreich den Broad Peak mit Marcus Schmuck und Fritz Wintersteller erstbestiegen hatten. Am 25. Juni verließen sie ihr erstes Lager und biwakierten auf einem Sattel in 6706 m Höhe auf dem Ostgrat. Am 27. Juni mussten sie nur 300 m unterhalb des Gipfels der Chogolisa II wegen eines plötzlich aufkommenden Schneesturmes umkehren. Während des Abstiegs verlor Buhl die Orientierung und stürzte auf etwa 7300 m Höhe durch Wechtenbruch über die Nordwand ab. Sein Leichnam blieb verschollen.[4][5]

1958 erreichten M. Fujihira und K. Hirai, Mitglieder einer japanischen Expedition von der Universität Kyōto unter der Leitung von T. Kawabara, den Gipfel der Chogolisa II.[6]

Der Hauptgipfel der Chogolisa wurde am 2. August 1975 von Fred Pressl und Gustav Ammerer, beide Angehörige einer österreichischen Expedition unter der Leitung von Eduard Koblmüller, erstmals erreicht.[7] Zwei Tage später erstiegen am 4. August 1975 Hilmar Sturm und Alois Furtner ebenfalls den Gipfel, nachdem sie eine Woche zuvor die Schlüsselstelle – eine 1000 m hohe, 55° steile Eiswand zum 6700 m hohen Kaberi-Sattel – gesichert hatten. Expeditionsleiter Koblmüller ereilte fast dasselbe Schicksal wie Buhl – unter ihm brach, ebenfalls im Abstieg, eine Wechte. Er war jedoch angeseilt und seine Kameraden konnten den Sturz halten.



Commons: Chogolisa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Günter Oskar Dyhrenfurth: Dämon Himalaya – Bericht der Internationalen Karakorum Expedition 1934. In: Google Books. Abgerufen am 13. Mai 2018 (deutsch).
  2. H. Adams Carter: Balti Place Names in the Karakoram, in: American Alpine Journal, 1975, S. 52 ff. (Text online)
  3. Günter Seyfferth: Höhenrekorde im Himalaya. In: Himalaya.org. Abgerufen am 13. Mai 2018.
  4. Hermann Buhl broadpeak.org
  5. Siehe auch den Abschnitt „Chogolisa – das Grab Hermann Buhls“ in Broad Peak: Expedition 1957 broadpeak.org
  6. Takeo Kuwabara: Japanese Alpinists in the Himalaya. American Alpine Journal, 1959, Vol. 11.
  7. Eduard Koblmüller: Asia, Pakistan, Chogolisa. American Alpine Journal, 1976, Vol. 20.

На других языках


- [de] Chogolisa

[en] Chogolisa

Chogolisa (Urdu: چوگولیزا from Chogo Ling Sa; literally "Great Hunt") is a trapezoidal mountain in the Karakoram range in the Gilgit-Baltistan region of Pakistan. It lies near the Baltoro Glacier in the Concordia region, which is home to some of the highest peaks in the world. Chogolisa has several peaks: the highest, on the southwest face (Chogolisa I), rises to 7,665 metres (25,148 ft); the second-highest at 7,654 metres on the northeast side (Chogolisa II) was named Bride Peak by Martin Conway in 1892.[3]

[es] Chogolisa

El pico Chogolisa (o Bride Peak) es una montaña en la cordillera del Karakórum de Pakistán. Se encuentra junto al glaciar Baltoro en la zona de Concordia, en la que se hallan varios de los picos más altos del mundo. Chogolisa tiene varias cimas, la más alta en la cara suroeste (Chogolisa I, 7.665 metros. El segundo pico cuenta con 7.654 m, en el lado noreste (Chogolisa II), denominado Bride Peak por Martin Conway en 1892.

[fr] Chogolisa

Le Chogolisa (ou Bride Peak, littéralement « pic de la mariée »), sommet pakistanais, est situé dans le Karakoram. Il comporte en fait plusieurs sommets :

[it] Chogolisa

Il Chogolisa, o Bride Peak (picco della sposa in inglese) è una montagna del Pakistan, situata nella regione del Karakorum, vicino al massiccio del Gasherbrum.

[ru] Чоголиза

Чоголиза (англ. Chogolisa, Bride Peak, урду چھوغو لیسا‎, з.-пандж. چوگولیزا) — вершина высотой 7665 метров над уровнем моря в хребте Машербрум в истоках ледника Балторо, Каракорум. Расположена в непосредственной близости с восьмитысячниками: Чогори (8611), Гашербрум (8068), Броуд-пик (8047). 36-я по высоте вершина в мире.



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