Das Chilchalphorn (schweizerdeutschChilchli für ‚Kirchlein‘)[1] ist ein Berg nordwestlich von Hinterrhein im Kanton Graubünden in der Schweiz mit einer Höhe von 3039mü.M. Gemäss Führer des SAC ist der Gipfel einer der schönsten Berge des Rheinwaldes. Die Aussicht vom Rheinwaldhorn ist umfassender, aber nicht schöner als diejenige vom vorgeschobenen Gipfel des Chilchalphorns.[2] Der Gipfel ist insbesondere im Winter ein häufig aufgesuchtes Ziel von Skitourengängern.
Das Chilchalphorn gehört zur Güferhorn-Fanellhorn-Gruppe, einer Untergruppe der zu den Lepontinischen Alpen gehörenden Adula-Alpen. Über dem Gipfel verläuft die Gemeindegrenzen zwischen Vals und Rheinwald. Häufiger Ausgangspunkt für eine Begehung ist Hinterrhein.
Der Gipfel wird im Nordwesten vom Fanellgletscher und im Nordosten von den Überresten des Chilchalpgletschers umgeben. Südlich des Gipfels liegt das Rheinwald mit dem Hinterrhein, einer der Quellflüsse des Rheins. Zu den Nachbargipfeln des Chilchalphorns gehören im Nordosten der Wenglispitz (2841m) und im Westen das Lorenzhorn (3048m). In unmittelbarer Nähe finden sich unter anderen das Fanellhorn (3123m), das Furggeltihorn (3042m), das Höhberghorn (3004m), das Güferhorn, das Rheinwaldhorn (3402m), der Vogelberg (3217m) oder das Zapporthorn (3155m).
Der am weitesten entfernte sichtbare Punkt vom Chilchalphorn befindet sich südlicher Richtung auf der Grenze der italienischen Regionen Toskana und Emilia-Romagna. Er liegt im Nationalpark Toskanisch-Emilianischer Apennin unmittelbar westlich des Gipfels des Monte Silano (1876m) und ist 264km vom Chilchalphorn entfernt.[3]
Windstation
Windmessstation des WSL-Institutes für Schnee- und Lawinenforschung SLF in Davos auf dem Chilchalphorn.
Auf dem Gipfel des Chilchalphorns befindet sich eine von 160 Windstationen des Interkantonalen Mess- und Informationssystems (IMIS).[4] Das System wird in Zusammenarbeit von Bund, Kantonen, Gemeinden, dem WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF sowie von weiteren Interessenverbände betrieben. Die dazugehörende Schneestation befindet sich auf der Alp Piänetsch, westlich des Chilchalphorns, auf 2147mü.M. Die Windstation misst halbstündlich Windgeschwindigkeit (Mittel und Spitze), Windrichtung, Lufttemperatur und relative Luftfeuchtigkeit. Der Lawinenwarndienst sowie Sicherheitsbeauftragte der ganzen Schweiz werden so mit aktuellen Informationen aus entlegenen und/oder unzugänglichen Gebieten versorgt. Die Daten können auf der Webseite des SLF angeschaut werden.[5]
Bemerkung: Von der Chilchalp mehr links haltend zu den Geröllhalden längs des Ostgrates. Anschliessend unter dem überragenden Kopf des Hörnli (einer von Hinterrhein aus auffallenden Felsklippe) auf den Gletscher und über diesen zum Gipfel.
Von Vals
Ausgangspunkt: Vals (1251m)
Via: Im Peil, Valserberg (2502m), Chilchalpgletscher
Schwierigkeit: L
Zeitaufwand: ca. 7 Stunden von Vals
Bemerkung: Ab Valserberg über die Weidehänge zu den Geröllhalden längs des Ostgrates des Chilchalphorns. Anschliessend unter dem überragenden Kopf des Hörnli (einer von Hinterrhein aus auffallenden Felsklippe) auf den Gletscher und über diesen zum Gipfel.
Bemerkung: Ab Chilchalplücke über den breiten Firnrücken des Nordgrates in 30 Minuten zum Gipfel.
Über den Westgrat
Ausgangspunkt: Zervreilasee (1857m) oder Zapporthütte (2265m)
Via: Rotgrätlilücke (1251m), P. 2909
Vom Zervreilasee via Canalbrücke, Canalalp zur Rotgrätlilücke
Von der Zapporthütte via Canallücke zur Rotgrätlilücke
Schwierigkeit: ZS
Zeitaufwand:
5½ Stunden vom Zervreilasee
6 Stunden von der Zapporthütte
Bemerkung: Der Westgrat wird östlich des Punktes 2909 bestiegen. Der Westgrat bietet von hier aus noch bedeutende Schwierigkeiten.
Winterrouten
Schöne Abfahrt, in der man vielfach zwischen Sulz- und Pulverschnee wählen kann.[6]
Von Hinterrhein
Ausgangspunkt: Hinterrhein
Via: Nügädemli, Chilchalp, Chilchalpgletscher
Expositionen: E, S, NE
Schwierigkeit: WS
Zeitaufwand: 4 Stunden
Bemerkung: Vom Chilchalpgletscher aus kann man den Gipfel direkt oder in einer nach Norden gegen die Chilchalplücke ausholenden Schleife etwas weniger mühsam erreichen.
Abfahrt nach Hinterrhein
Bemerkung: Entlang der Aufstiegsroute.
Abfahrt nach Vals
Via: Chilchalplücke (2807m), Peiltal
Bemerkung: Als Aufstiegsroute wegen des grossen Flachanteils kaum begangen.
Panorama
360°-Panorama vom Chilchalphorn
Galerie
Der Blick nach Osten ins Rheinwald, im Vordergrund der Ort Hinterrhein.
Von Nordwesten: Das Chilchalphorn und die Überreste des Fanellgletschers, vom Fanellhorn aus fotografiert.
Von Südosten: Das Chilchalphorn (links) und das Fanellhorn, vom Einshorn aus fotografiert.
Literatur
Andrea Schorta:Wie der Berg zu seinem Namen kam. Kleines Rätisches Namenbuch mit zweieinhalbtausend geographischen Namen Graubündens. Terra Grischuna Verlag, Chur und Bottmingen/Basel 1988, ISBN 3-7298-1047-2, S.77.
Bernard Condrau:Clubführer, Bündner Alpen. Bündner Oberland und Rheinwaldgebiet. 4. Auflage. BandII. Verlag des SAC, 1981, ISBN 3-85902-025-0, S.253–254.
Vital Eggenberger:Skitouren Nordbünden. Verlag des SAC, 2008, ISBN 978-3-85902-270-6, S.322–324.
Landeskarte der Schweiz, Blatt 1254 Hinterrhein, 1:25'000, Bundesamt für Landestopographie, Ausgabe 2015.
Andrea Schorta:Wie der Berg zu seinem Namen kam. Kleines Rätisches Namenbuch mit zweieinhalbtausend geographischen Namen Graubündens. Terra Grischuna Verlag, Chur und Bottmingen/Basel 1988, ISBN 3-7298-1047-2, S.77.
Bernard Condrau:Clubführer, Bündner Alpen. Bündner Oberland und Rheinwaldgebiet. 4. Auflage. BandII. Verlag des SAC, 1981, ISBN 3-85902-025-0, S.253.
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