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Das Armenische Hochland (armenisch Հայկական լեռնաշխարհ oder Բարձր Հայք / Bardsr Hajk[1]), im Deutschen auch Armenisches Gebirge[2] oder Ararathochland genannt, bildet den zentralen Teil des nordanatolisch-nordiranischen Kettengebirges und umfasst im breiten Sinne auch das Kleinkaukasus.[3]

Armenisches Hochland
Satellitenbild des Hochlands
Satellitenbild des Hochlands

Satellitenbild des Hochlands

Höchster Gipfel Ararat (5137 m)
Lage Armenien, Aserbaidschan, Georgien, Iran, Türkei
Armenisches Hochland (Kaukasus)
Armenisches Hochland (Kaukasus)
Koordinaten 40° 31′ N, 44° 12′ O
Kleiner und Großer Ararat
Kleiner und Großer Ararat

Kleiner und Großer Ararat

Armenisches Hochland, Schluchten des Achurjan, Nebenfluss des Aras, Blick vom seit 1921 türkischen Ani auf die armenisch gebliebene Seite
Armenisches Hochland, Schluchten des Achurjan, Nebenfluss des Aras, Blick vom seit 1921 türkischen Ani auf die armenisch gebliebene Seite

Armenisches Hochland, Schluchten des Achurjan, Nebenfluss des Aras, Blick vom seit 1921 türkischen Ani auf die armenisch gebliebene Seite

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Je nach Definition ist das Armenische Hochland 300.000 bis 400.000 Quadratkilometer groß[4] und umfasst Gebiete der Türkei (vor allem die ehemaligen armenischen Provinzen des Osmanischen Reiches), des Iran, Georgiens, Aserbaidschans und fast vollständig die heutige Republik Armenien.

Viele Gebirge im Armenischen Hochland stellen eine Aneinanderreihung von Vulkanen dar. Zu diesen zählen das Dschawacheti-Gebirge, das Arsiani-Gebirge (Yalnızçam Dağları), das Geghamgebirge und der Haykakan Par (Ağri Dağları).[3] Die höchste Erhebung ist der 5137 m hohe Ararat, ein erloschener Vulkan. Große Seen sind der Vansee (Salzsee) und der Sewansee (Süßwassersee).


Begriffsentstehung und -Verwendung


Der Begriffsbezeichnung leitet sich ab vom ursprünglichen Siedlungsgebiet der Armenier, wo Mitte des ersten vorchristlichen Jahrtausends Ethnogenese des armenischen Volkes stattfand, und welches bis 1915 von Armeniern bewohnt war.[4] Schon im 5. Jahrhundert v. Chr. wurde der Begriff im Werk "Anabasis" von Xenophon verwendet.[5]

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war der Begriff des Armenischen Hochlands Europäern und Nordamerikanern geläufig.[6][7] Manchmal wurde das Gebiet auch zu dieser Zeit einfach als "Armenien" bezeichnet.[8]

Seit dem Völkermord an den Armeniern im Jahr 1915 und der Verwandlung der Türkei in einen monoethnischen Nationalstaat wird der Begriff „Armenisches Hochland“ ähnlich wie andere, auf die einheimischen Völker der heutigen Türkei hindeutende Namen (zum Beispiel „Pontische Bergkette“) oftmals gemieden. Dies gilt insbesondere für den Sprachgebrauch in der Türkei, aber auch für andere Länder, wo aus Rücksichtnahme auf die Türkei von dem Begriff abgesehen wird. So heißt der westliche Teil des armenischen Hochlandes, das ehemalige Westarmenien, heute Ostanatolien, obwohl früher „Anatolien“ nur das westliche Kleinasien bezeichnete, während das ehemalige Ostarmenien (ohne die 1921 im Vertrag von Kars an die Türkei abgetretenen Gebiete) mit der Republik Armenien der Region Transkaukasien (von Russland aus gesehen „hinter dem Kaukasus“) oder „Südkaukasus“ zugeordnet wird.[9] Dabei kann die Vermeidung des Begriffsverwendung lediglich aus Rücksichtnahme auf die Türkei als mögliche stillschweigende Bewilligung der Leugnung des Völkermords an Armeniern angesehen werden.


Teilgebirge


Im Folgenden sind einige wichtige Bergketten des Armenischen Hochlands aufgelistet:[3]


Berge (Auswahl)


Im Folgenden sind eine Reihe von Gipfeln im Armenischen Hochland in West-Ost-Richtung aufgelistet:

f1 Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap


Bilder



Literatur




Commons: Armenisches Hochland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Tessa Hofmann: Annäherung an Armenien : Geschichte und Gegenwart. Orig.-ausg., 2., aktualisierte und erg. Auflage. Beck, München 2006, ISBN 978-3-406-54136-0.
  2. Karl Georg von Raumer: Lehrbuch der allgemeinen Geographie. 2. Auflage. 1835, S. 211 (google.am).
  3. Artikel Armenisches Hochland in der Großen Sowjetischen Enzyklopädie (BSE), 3. Auflage 1969–1978 (russisch)http://vorlage_gse.test/1%3D71728~2a%3D~2b%3DArmenisches%20Hochland
  4. Tamcke, Martin: Koexistenz und Konfrontation : Beiträge zur jüngeren Geschichte und Gegenwartslage der orientalischen Christen. Lit, Münster 2003, ISBN 978-3-8258-6819-2.
  5. Sputnik: Кровавая крепость и Орленок урартского царя: что хранит треугольник армянской цивилизации. Abgerufen am 1. Juli 2018 (russisch).
  6. Tessa Hofmann: Annäherung an Armenien : Geschichte und Gegenwart. Orig.-ausg., 2., aktualisierte und erg. Auflage. Beck, München 2006, ISBN 978-3-406-54136-0.
  7. Physical map. Abgerufen am 20. Februar 2018 (englisch).
  8. Karte "Europa (physikalisch)". Major C.Loreck, 1913, abgerufen am 20. Februar 2018.
  9. Tessa Hofmann: Zwischen Ararat und Kaukasus. Porträt eines kleinen Landes in fünf Stichworten. In: Huberta von Voss: Porträt einer Hoffnung. Die Armenier. Lebensbilder aus aller Welt. S. 24. Hans Schiler Verlag, Berlin 2004. ISBN 978-3-89930-087-1.

На других языках


- [de] Armenisches Hochland

[en] Armenian highlands

The Armenian highlands (Armenian: Հայկական լեռնաշխարհ, romanized: Haykakan leṙnašxarh; also known as the Armenian Upland, Armenian plateau, or Armenian tableland[1]) is the most central and the highest of the three plateaus that together form the northern sector of Western Asia.[1] Clockwise starting from the west, the Armenian highlands are bounded by the Anatolian plateau, the Caucasus, the Kura-Aras lowlands, the Iranian Plateau, and Mesopotamia. The highlands are divided into western and eastern regions, defined by the Ararat Valley where Mount Ararat is located. Western Armenia is nowadays referred to as eastern Anatolia, and Eastern Armenia as the Lesser Caucasus or Caucasus Minor, and historically as the Anti-Caucasus,[2][3] meaning "opposite the Caucasus".

[es] Altiplano Armenio

El Altiplano Armenio o Meseta Armenia (en armenio, Հայկական լեռնաշխարհ) forma parte de la Meseta Transcaucasiana y constituye la prolongación de los montes de Cáucaso. La gran parte de la Meseta Armenia se encuentra en Turquía, abarca el Nor-Oeste de Irán y la totalidad de la República de Armenia. También se extiende al oeste de Azerbaiyán.

[fr] Haut-plateau arménien

Le haut-plateau arménien (en arménien : Հայկական լեռնաշխարհ - Haykakan lernachkharh, en turc Doğu Anadolu yaylaları, anciennement Ermeni Yaylaları) est une plaine d'altitude située en Arménie, dans la partie occidentale de l'Azerbaïdjan (enclave du Nakhitchevan), le sud de la Géorgie, le nord-ouest de l'Iran et la partie nord-est de la Turquie. Ce territoire se situe entre 1 000 et 2 000 mètres d'altitude, au milieu des massifs montagneux de Transcaucasie qui relient le Petit Caucase aux monts Taurus.

[it] Altopiano armeno

L'Altopiano armeno è il più centrale ed elevato degli altipiani che formano la parte settentrionale del Medio Oriente, con l'altopiano anatolico che scende a ovest verso il mare Egeo e l'altopiano iranico a sud-est che digrada velocemente ad altitudini molto più basse.

[ru] Армянское нагорье

Армя́нское наго́рье[1][2][3][4] (арм. Հայկական լեռնաշխարհ, Haykakan leṙnašxarh) — горный регион на севере Передней Азии[5]. Среднее из трёх Переднеазиатских нагорий. На западе без резких границ переходит в Малоазиатское нагорье, на востоке примыкает к Иранскому нагорью.



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