Die Vega-Insel liegt im Westen des Erebus-und-Terror-Golfs. Sie ist von der größeren James-Ross-Insel im Westen und im Süden durch den an seiner schmalsten Stelle 5km breiten Herbert-Sund getrennt. Im Norden liegt hinter dem Prinz-Gustav-Kanal, der hier mehrere kleine Inseln (Eagle Island, Corry-Insel, Beak Island u.a.) enthält, die Trinity-Halbinsel. In einer Bucht an der Nordküste der Vega-Insel liegt die 2km lange Insel Devil Island, die wegen ihrer Kolonie aus fast 15.000 Brutpaaren des Adeliepinguins von BirdLife International als Important Bird Area (AQ072) ausgewiesen wird.[2]
Die Vega-Insel ist 32,5km lang, bis zu 16,5km breit und besitzt eine Fläche von 253km².[3] Die Insel besitzt zwei Eiskappen, von denen zahlreiche Gletscher ausgehen, die sich teilweise bis zur Küste erstrecken. Seit Ende 1999 werden beim Glaciar Bahía del Diablo, einem Auslassgletscher im Norden der Insel, jährlich Massenbilanzmessungen durchgeführt.[4] Insgesamt sind 66Prozent der Insel vergletschert.[3] Von 1988 bis 2009 ist die Fläche der Gletscher um 10km² zurückgegangen.[3] Die größte eisfreie Fläche befindet sich am Kap Lamb im Südwesten der Insel.
Die Vega-Insel ist ein bedeutender Fundplatz für Fossilien aus der späten Kreidezeit. Besonders am Kap Lamb wurden Versteinerungen von Nadelbäumen, von meeresbewohnenden Reptilien wie Elasmosauriden und Mosasauriern sowie von zu den Dinosauriern gehörenden Hadrosauriern gefunden.[5] Als der älteste sichere Beleg für die neuzeitlichen Vögel gilt der hier entdeckte Vegavis iaai aus der späten Kreide.[6]
Geschichte
Die Insel wurde erstmals am 6. Januar 1843 von James Clark Ross gesichtet, der sie allerdings gemeinsam mit der James-Ross- und Snow Hill Island für einen Teil der Antarktischen Halbinsel hielt. Erst die Schwedische Antarktisexpedition, die von 1901 bis 1903 dauerte, konnte den Inselcharakter feststellen. Der Expeditionsleiter Otto Nordenskjöld benannte die Insel nach der Bark Vega, mit der sein Onkel Adolf Erik Nordenskiöld als Erster die Nordostpassage bezwungen hatte.[7]
Einzelnachweise
Vega Island im Australian Antarctic Data Centre (englisch)
Devil Island (AQ072), Datenblatt auf der Website von BirdLife International, abgerufen am 23. Juli 2018 (englisch).
William James Mills:Exploring Polar Frontiers – A Historical Encyclopedia. Band2. ABC-CLIO, 2003, ISBN 1-57607-422-6, S.673 (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
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