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Samsø ist eine dänische Insel im Kattegat, zwischen der jütischen Ostküste, der seeländischen Halbinsel Røsnæs und Fünen. Die Insel hat 3716 Einwohner (1. Januar 2022)[1] und ist 112,06 km² groß[2]. Seit 1962 bildet Samsø eine eigene Kommune, seit 2007 gehört sie zur Region Midtjylland.

Samsø
Leuchtturm Vesborg Fyr über dem Steilufer
Leuchtturm Vesborg Fyr über dem Steilufer
Leuchtturm Vesborg Fyr über dem Steilufer
Gewässer Kattegat
Geographische Lage 55° 50′ N, 10° 36′ O
Lage von Samsø
Lage von Samsø
Länge 27 km
Breite 7,6 km
Fläche 112,06 km²
Höchste Erhebung Ballebjerg
64 m
Einwohner 3716 (1. Januar 2022[1])
33 Einw./km²
Hauptort Tranebjerg
Karte von Samsø und Tunø (1900)
Karte von Samsø und Tunø (1900)
Karte von Samsø und Tunø (1900)
Das Wappen der Insel
Das Wappen der Insel

Samsø verzeichnete 2014 die meisten Sonnenscheinstunden in Dänemark und schlug damit die traditionell sonnenreichste Insel Bornholm.[3][4]

Fährverbindungen gibt es von Hov (Jütland) nach Sælvig und von Kalundborg (Seeland) nach Ballen.[5]


Inselteile



Norden


Die Insel ist stark gegliedert. Der nördliche Teil war ursprünglich eine eigene Insel. Die Nordby Bakker sind wie die Sandhügel und Erosionstäler auf der benachbarten Halbinsel Mols Endmoränen der Pommern-Phase. Den höchsten Punkt bildet der Ballebjerg mit 64 Metern. Das Urstromtal Langdal durchzieht das Areal.

Infolge der nacheiszeitlichen Landhebung verlandete die Fahrrinne zwischen Nord- und Südinsel. Die seefahrenden Wikinger legten sie wieder frei, indem der Kanhave-Kanal ausgehoben wurde.

Hauptort ist das im Mittelalter begründete Nordby (220 Einwohner); einige Häuser aus dem 18. Jahrhundert sind erhalten.


Stavns-Fjord


Im etwa in Inselmitte liegenden Stavns-Fjord erstreckt sich ein kleiner Archipel. Das ganze Gebiet ist Vogelschutzgebiet und Wildreservat mit einer interessanten Fauna und Flora im Bereich der Brack- und Salzwasserzonen. Inselchen und Sandbänke bieten vom Menschen ungestörte Rückzugsflächen. Hier finden sich auch salzliebende Pflanzen wie das Vitamin-C-reiche Löffelkraut und die Salzaster.

Im Norden des Stavnsfjordes befindet sich der kleine Hafen Langør. Der Stavns-Fjord wird im Osten durch eine fünf Kilometer lange Landzunge Besser Rev mit der Nordspitze Havnehage vom Samsø-Belt abgeschirmt.

Im Stavns-Fjord liegen folgende Inselchen:

Dem Stavns-Fjord vorgelagert liegen im Samsø-Belt:


Süden


Der Süden von Samsø wird überwiegend landwirtschaftlich genutzt. Die Zahl der Biobauern steigt. In Onsbjerg wurde 1888 der erste Kleinbauernverband zur Verbesserung der wirtschaftlichen Lage der Landwirte gegründet. Die Kirche von Tranebjerg war Steuerstelle und Wehrkirche zugleich.

Der Leuchtturm Vesborg an der Südwestküste markiert näherungsweise die geographische Mitte Dänemarks. Er steht Besuchern offen und bietet eine Fernsicht bis zu den Nachbarküsten von Jütland, Fünen und Seeland.

Größter Ort ist Tranebjerg (839 Einwohner). Der höchste Punkt des südlichen Inselteils ist Dyret mit 51 Metern.


Tourismus


Brundby Stubmølle
Brundby Stubmølle
Kolby Mølle
Kolby Mølle

Die Südinsel hat eine Reihe von Vorzeitdenkmälern:

Samsø ist ein beliebtes Urlaubsziel, etwa durch den ca. zehn Kilometer langen Sandstrand in der flachen Sælvigbugt. Die schmalen Verbindungsstraßen zwischen den kleinen Ortschaften sind für Radfahrer und Wanderer attraktiv. Die Bockwindmühle Brundby Stubmølle steht in Brundby, die Holländermühle bei Kolby.

Für Segler interessante Häfen befinden sich in Langør, Mårup und Ballen.


Geschichte


Samsø wurde in der Steinzeit besiedelt. Aufgrund ihrer zentralen Lage in der Ostsee wurde die Insel in der Wikingerzeit als Versammlungsort genutzt. Die Insel entwickelte sich zu einem strategischen Ort. Die Wikinger gruben um 726 einen flachen Kanal an der schmalsten Stelle der Insel, den Kanhave-Kanal. Er war ursprünglich 500 Meter lang und elf Meter breit und ermöglichte die Verlegung von Schiffen und Flotten.

Später wurde Samsø Krongut verschiedener dänischer Könige. Auch in späteren Kriegen verlor Samsø seine strategische Bedeutung nicht. Im Stavns-Fjord, am Ende von Besser Rev, kann man noch Reste von Wehrschanzen finden.

Um 1675 wurde die Insel von Magdalena Gersdorff für ihren Geliebten, den Reichskanzler Peder Schumacher Griffenfeld, erworben. Kurze Zeit später wurde dieser von König Christian V. zum Tode, dann zu lebenslanger Haft verurteilt. Sophie Amalie Moth, die 15-jährige Tochter seines bürgerlichen Leibarztes Paul Moth und Mätresse des Königs, erhielt daraufhin die Insel geschenkt, und Sophie Amalie wurde „Gräfin von Samsø“. Charlotte Amalie von Hessen-Kassel, die Gemahlin des Königs, duldete seine Mätresse.

Am 1. April 1962 wurde die Insel eine eigene Kommune im Holbæk Amt, die im Zuge der Kommunalreform zum 1. April 1970 ins Århus Amt überführt wurde. Heute gehört die Kommune zur Region Midtjylland. Sie ist nach Læsø und Fanø die drittkleinste Kommune Dänemarks. Diese drei – allesamt Inselkommunen wie auch die nächstgrößeren Kommunen Ærø und Langeland – sind die einzigen dänischen Kommunen mit weniger als 5.000 Einwohnern.


Kirchspielgliederung bis 2014


Bis 1962 bildeten die fünf Kirchspiele (dän.: Sogn) auf Samsø eine eigene Harde (Samsø Herred). Am 1. Mai 2014 wurden die fünf Kirchspiele der Insel zusammengelegt. Das neue Samsø Sogn gehört zum Bistum Århus. Die Zusammenlegung der Sogne bezieht sich nur auf die kirchlichen Belange. In ihrer Eigenschaft als Matrikelsogne, also als Grundbuchbezirke der Katasterbehörde Geodatastyrelsen, wirken sich seit Abschaffung der Hardenstruktur 1970 solche Änderungen nicht mehr aus.

KirchspielEinwohner[6]
Stand: 1. April 2014
KarteOrtschaftEinwohner[7]
Stand: 1. Januar 2022
Nordby Sogn430Nordby220
Onsbjerg Sogn664Onsbjerg243
Besser Sogn499
Tranebjerg Sogn1.674Tranebjerg
Brundby(a)
839
< 200
Kolby Sogn479
(a) Brundby hatte erstmals 2010 weniger als 200 Einwohner.

Ebenfalls aufgeführt sind Ortschaften ab 200 Einwohnern; bei Eintrag 0 liegt die tatsächliche Zahl zwischen 0 und 199.


Wirtschaft


Erneuerbare Energie in Samsø
Erneuerbare Energie in Samsø

Die Insel wirbt mit ihrem ökologischen Bewusstsein. Die Insel ist durch Windkraftanlagen (darunter einem Offshore-Windpark bestehend aus zehn 2,3-MW-Anlagen von Siemens Windenergie), einem Sonnenkraftwerk und Biogasanlagen weitgehend energieunabhängig und exportiert bereits 40 % ihrer Energieerzeugung.[8][9] Beispielhaft ist bei diesem Energie-Insel-Projekt die Einbindung der ortsansässigen Bevölkerung: „In so einem Projekt müssen so viele Menschen wie möglich Eigentümer werden (…) Dann bekommen sie eine wirklich positive Einstellung dazu.“[10]


Verkehr


f1 Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap


Schiff


Die Insel ist per Fähre von Jütland bzw. Seeland aus zu erreichen. Die Verbindung mit Jütland besteht mit dem Fährschiff Prinsesse Isabella zwischen Sælvig und Hov, nach Seeland verkehrt eine Fähre zwischen Ballen und Kalundborg. Ab Aarhus gibt es eine Schnellfähre, die nach Sælvig verkehrt.

Häfen auf Samsø

Flug


Samsø verfügt über einen Flugplatz mit einer 695 m langen Start- und Landebahn (Gras).


Siehe auch



Literatur



Einzelnachweise


  1. Statistikbanken -> Befolkning og valg -> BEF4: Folketal pr. 1. januar fordelt på øer (dänisch)
  2. Danmarks Statistik: Statistical Yearbook 2009 - Geography and climate, Table 3 Area and population. Regions and inhabited islands (englisch; PDF; 39 kB)
  3. Jahresübersicht 2014 (dän.), PDF Danmarks Meteorologiske Institut, abgerufen am 16. Januar 2015
  4. Tag den Bornholm: Danmarks solskinsø er Samsø Ekstrabladet, 21. September 2014, abgerufen am 16. Januar 2015
  5. Samsølinjen. In: https://www.samsoelinjen.de/. Abgerufen am 4. Juni 2021.
  6. Statistikbanken -> Befolkning og valg -> KM1: Befolkningen 1. januar, 1. april, 1. juli og 1. oktober efter sogn og folkekirkemedlemsskab (dänisch)
  7. Statistikbanken -> Befolkning og valg -> BY1: Folketal 1. januar efter byområde, alder og køn (dänisch)
  8. Clemens Höges: Energie: Größer als Schwarzenegger. In: Spiegel Online. 19. Oktober 2009
  9. Elizabeth Kolbert: The Island in the Wind. A Danish community’s victory over carbon emissions. In: The New Yorker. 7. Juli 2008
  10. Sebastian Balzer: Das Wunder von Samsø. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 26. Juni 2009, S. 12 (PDF; 767 kB)


Commons: Samsø – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

На других языках


- [de] Samsø

[en] Samsø

Samsø (Anglicized: "Samso" or "Samsoe") is a Danish island in the Kattegat 15 kilometers (9.3 mi) off the Jutland Peninsula. Samsø is located in Samsø municipality. The community has 3,724 inhabitants[1] (2017) (January 2010:4,010) called Samsings and is 114 km² in area. Due to its central location, the island was used during the Viking Age as a meeting place. The etymology of the island's name is unknown.

[fr] Samsø

Samsø est une île du Danemark ainsi qu’une commune qui en épouse le territoire. L’île est située à l’est du Jutland, dans le détroit de Kattegat, et a une superficie de 114,26 km2[1].

[ru] Самсё

Самсё (дат. Samsø) — остров в южной части пролива Каттегат. Расположен между полуостровом Ютландия (15 км до побережья) и островом Зеландия (отделён проливом Самсё-Бельт, дат. Samsø Bælt).



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