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Die Pribilof-Inseln, oder Pribilof Islands auf Englisch, sind eine Inselgruppe vulkanischen Ursprungs im US-amerikanischen Bundesstaat Alaska. Sie liegen nördlich der Aleuten in der Beringsee.

Pribilof-Inseln
Karte der Inselgruppe
Karte der Inselgruppe
Karte der Inselgruppe
Gewässer Beringmeer
Geographische Lage 56° 50′ N, 170° 0′ W
Pribilof-Inseln (Alaska)
Pribilof-Inseln (Alaska)
Anzahl der Inseln 4
Hauptinsel Sankt-Paul-Insel
Gesamte Landfläche 200 km²
Einwohner 600

Geographie und Bevölkerung


Die Pribilof Islands gehören politisch zu Alaska und bestehen im Wesentlichen aus den beiden bewohnten Inseln St. Paul und St. George. Daneben gibt es noch drei kleine unbewohnte Inseln, die nahe der Sankt-Paul-Insel liegen: Otter, Walrus und Sea Lion Rock. Auf der größeren Insel St. Paul leben rund 450 Menschen, auf St. George etwa 125 Menschen. Die Pribilof Islands sind nur mit dem Schiff oder über den Flughafen auf St. Paul zu erreichen. Aufgrund der Lage der Inseln herrscht etwa 300 Tage im Jahr Nebel vor, was Flugzeuglandungen erschwert. Die Inseln bedecken eine Fläche von etwa 200 km².


Geschichte


Die „Rurik“ vor St. Paul (gezeichnet Ludwig Choris, einem Teilnehmer der  Rurik-Expedition, im Jahr 1817)
Die „Rurik“ vor St. Paul (gezeichnet Ludwig Choris, einem Teilnehmer der Rurik-Expedition, im Jahr 1817)

Schon vor ihrer Sichtung 1767 durch Joan Synd und den Besuch 1788 von Gawriil Pribylow wurden die Inseln durch die Aleuten als Stützpunkt für die Jagd benutzt; dies belegen archäologische Funde z. B. auf der Insel St. Paul. Man findet noch heute Spuren einfacher Hütten, deren Dächer aus Walknochen und Tierfellen bestanden.

Pribilof berichtete nach seiner Rückkehr über die große Anzahl von Nördlichen Seebären. In der Folge wurden Angehörige des Volks der Aleuten durch die Russen zur Pelztierjagd von Umnak und Unalaska auf die Pribilof Islands umgesiedelt. 1825 bzw. 1830 wurden die beiden Orte St. Paul bzw. St. George gegründet. 1867 kauften die USA die Inselgruppe von Russland zusammen mit Alaska (Alaska Purchase). Zwischen 1890 und 1910 hatte die Gesellschaft North American Commercial Company das Monopol auf die Robbenjagd und rottete dabei die Bestände an Seebären fast völlig aus; der Bestand an Seeottern wurde ausgelöscht. Erst 1966 wurde der kommerzielle Robbenfang verboten. Nur noch den hier wohnenden Indigenen ist die Jagd und die Tötung von etwa 1000 Tieren pro Jahr gestattet.


Wirtschaft


Hauptwirtschaftszweig ist die Fischerei und hierbei insbesondere der Fang von Heilbutt und Königskrabben.


Flora


Ein Polarfuchs auf St. Paul
Ein Polarfuchs auf St. Paul

Die felsigen Inseln sind baumlos und mit Gras oder anderen Pflanzen der Tundrazone bewachsen. Häufig sind hier Lupinen zu finden, an den Stränden trifft man regelmäßig auf wilde Arnika.


Fauna


Polarfuchsweibchen
Polarfuchsweibchen

Neben der etwa 1 Million Individuen zählenden Population an Seebären sind vor allem die reichen Vogelvorkommen (Schopfalke, Rotschnabelalk, Hornlund, Dreizehenmöwen, Schneeeule) von Bedeutung. Bisher wurden 120 verschiedene Vogelarten identifiziert und jährlich kommen etwa 2 Millionen Seevögel, um hier zu brüten. Des Weiteren kann auf den Inseln regelmäßig der Polarfuchs bei der Jagd in den Vogelkolonien beobachtet werden.

Pelzrobbenmännchen
Pelzrobbenmännchen

Eine Besonderheit ist der seltene Pribilof-Sandpieper.

Auf der Sankt-Paul-Insel, die nach der letzten Eiszeit vor 13.000 Jahren von Alaska durch das steigende Meerwasser getrennt wurde, entdeckte man eine Population des Wollhaarmammuts, die noch bis ins mittlere Holozän dort überlebt hatte. Es handelt sich um relativ kleine Wollhaarmammuts, deren geringe Körpergröße jedoch nicht als eine vollständige Inselverzwergung wie auf der Wrangel-Insel angesehen wird. Die jüngsten Daten aus der Qagnax-Höhle von Sankt Paul liegen bei 5.725 BP (14C-Jahre), also etwa 3700 v. u. Z.[1][2]


Literatur




Commons: Pribilof Islands – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. J. M. Enk, D. R. Yesner, K. J. Crossen, D. W. Veltre und D. H. O’Rourke: Phylogeographic Analysis of the mid-Holocene Mammoth from Qagnax Cave, St. Paul Island, Alaska. Palaeogeography, Palaeoclimatology, Palaeoecology 273 (1–2), 2009, S. 184–190.
  2. Douglas W. Veltre, David R. Yesner, Kristine J. Crossen, Russell W. Graham und Joan B. Coltrain: Patterns of faunal extinction and paleoclimatic change from mid-Holocene mammoth and polar bear remains, Pribilof Islands, Alaska. Quaternary Research 2008, S. 40–50.

На других языках


- [de] Pribilof-Inseln

[en] Pribilof Islands

The Pribilof Islands (formerly the Northern Fur Seal Islands; Russian: Острова Прибылова, romanized: Ostrova Pribylova) are a group of four volcanic islands off the coast of mainland Alaska, in the Bering Sea, about 200 miles (320 km) north of Unalaska and 200 miles (320 km) southwest of Cape Newenham. The Siberian coast is roughly 500 miles (800 km) northwest. About 77 square miles (200 km2) in total area, they are mostly rocky and are covered with tundra, with a population of 572 as of the 2010 census.

[es] Islas Pribilof

Las islas Pribilof (en inglés, Pribilof Islands; en ruso, Острова Прибылова, archipiélago Kotovi) son un conjunto de cuatro islas volcánicas que forman parte de Alaska, en los Estados Unidos. Se encuentran en el mar de Bering, a 320 km al norte de Unalaska y a 320 km al sur del cabo Newenham y a unos 800 km de la costa siberiana, al oeste.

[it] Isole Pribilof

Le isole Pribilof sono un gruppo di isole vulcaniche che si trovano a nord delle Aleutine (a circa 300 km da Unalaska) nel mare di Bering e appartengono all'Alaska (USA). Le isole sono per lo più rocciose e ricoperte dalla tundra.

[ru] Острова Прибылова

Острова́ Прибыло́ва (англ. Pribilof Islands) — четыре вулканических острова в Беринговом море. В административном отношении входят в состав штата Аляска, США. Названы в честь открывшего их русского мореплавателя Гавриила Прибылова.



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