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Montecristo ist eine italienische Insel auf halbem Wege zwischen Korsika und der Apenninhalbinsel südlich von Elba und westlich von Giglio. Die heute bis auf eine Wildhüterstation von Menschen unbewohnte Insel gehört zum Toskanischen Archipel und ruht auf einem Sockel aus Granit. Administrativ ist sie Teil der Gemeinde Portoferraio.

Luftaufnahme der Insel
Luftaufnahme der Insel
Montecristo
Gewässer Tyrrhenisches Meer
Inselgruppe Toskanischer Archipel
Geographische Lage 42° 19′ 54″ N, 10° 18′ 28″ O
Montecristo (Insel) (Italien)
Montecristo (Insel) (Italien)
Länge 4 km
Breite 3,5 km
Fläche 10,39 km²
Höchste Erhebung Fortezza
645 m s.l.m.
Einwohner 2 (2008)
<1 Einw./km²
Karte des Toskanischen Archipels
Karte des Toskanischen Archipels
Karte des Toskanischen Archipels

Die gesamte Inseloberfläche von 1039 ha wurde 1970 von der italienischen Regierung als Naturschutzgebiet ausgewiesen und darf nur mit Sondergenehmigung betreten werden. Es ist nur eine begrenzte Anzahl Besucher zugelassen. Bis 2018 war die Höchstgrenze 1000 Besucher jährlich; seit 2019 sind 2000 Besucher pro Jahr zugelassen. Seit 2019 ist der Zugang zur Insel zahlungspflichtig und nur zwischen dem 2. März und dem 15. April und zwischen dem 15. Mai und 31. Oktober möglich. Im Zeitraum zwischen dem 16. April und 14. Mai ist aus Gründen des Vogelschutzes kein Zutritt erlaubt. Eine Anmeldung für den Besuch ist online ab Mitte Februar möglich (Stand 2019) und beinhaltet nach Vorkasse den Transfer von Piombino Marittima und Porto Azzurro auf Elba sowie in manchen Fällen auch von Porto Santo Stefano und von der Insel Giglio. Die Zahl der erlaubten Besucher ist auf 75 Personen je Kalendertag begrenzt. Zusätzlich zu dem Besuch der Insel nach Voranmeldung inklusive Schiffs-Transfer kann man mit privaten Booten nach Montecristo fahren. In diesem Fall wird der Besuch von den Mitarbeitern der Carabinieri-Forstwirtschaft durchgeführt. Die Preise richten sich nach Rumpflänge des Schiffes und Anzahl der Personen an Bord. Ein Schiff kann pro Tag mit maximal 15 Personen an Bord genehmigt werden. Da auf der Insel keine Infrastruktur existiert, ist eine Versorgung mit Lebensmitteln und Getränken sowie medizinischer Art nicht möglich. Das Baden auf der Insel Montecristo ist ganzjährig verboten.[1]

Cala Maestra
Cala Maestra

Seit Jahrhunderten leben verwilderte Ziegen auf der Insel, die durch die Isolation von ihren Artgenossen für genetische Forschungen interessant und in der Forschung auch als Montecristo-Ziegen bekannt sind.

Die höchste Erhebung ist der Monte della Fortezza (645 m s.l.m.).

Auf Montecristo gibt es nur folgende Gebäude: Die Ruinen eines Klosters aus dem 13. Jahrhundert – dieses wurde im 7. Jahrhundert gegründet und 1553 durch Piraten unter Führung des Dragut zerstört[2] –, die Mitte des 19. Jahrhunderts errichtete Villa[3] des britischen Kunstsammlers George Watson Taylor und die Station der Wildhüter.


Geschichte


Die Siedlungsanfänge Montecristos liegen vermutlich im Neolithikum (5. bis 6. Jahrtausend v. Chr.). 1994 wurden in der Bucht von Cala Maestra eine Vielzahl an teils reich verzierten Keramikscherben sowie ein Feuerstein-Artefakt ausgegraben; im Jahr 2000 wurden am gleichen Ort in einer Tiefe von rund einem Meter ein Mühlstein sowie weitere Feuersteine entdeckt. Die ersten Funde gehen jedoch auf Gaetano Chierici (1819-1886), einem italienischen Paläontologen, Ethnografen und Priester, zurück, der schon 1875 drei Feuersteine bezeugen konnte.[4]

Vor der erwähnten Klostergründung im 7. Jahrhundert siedelte auf Montecristo mindestens seit Ende des 6. Jahrhunderts eine christliche Mönchsgemeinschaft. Diesen schickte 591 n. Chr. Papst Gregor der Große einen Abt namens Orosius, der sich der Mönchsgemeinschaft annehmen sollte.[5]


Literarischer Schauplatz


Die Insel ist berühmt als einer der Schauplätze in Alexandre Dumas’ Roman Der Graf von Monte Christo, jedoch haben die reale Insel und die des Romans wenig Gemeinsames. Der deutsche Naturfilmer und Regisseur Florian Guthknecht drehte für ARTE und die ARD mehrere Dokumentationen über die Life Naturschutzprojekte der EU auf der Insel, wie zuletzt „Montecristo: Ein Schatz vor der Plünderung“, die sich mit den Folgen des weltweit bekannten Romans für das sensible Ökosystem Montecristos auseinandersetzen.[6]



Commons: Montecristo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Isola di Montecristo. Parco Nazionale Arcipelago Toscano, abgerufen am 16. April 2019 (italienisch).
  2. Die verbotene Insel. Focus Online, 27. Mai 2002, abgerufen am 16. April 2019.
  3. Eine Dokumentation von Florian Guthknecht: Kampf um Montecristo. Abgerufen am 24. September 2020.
  4. Gaetano Chierici: Una visita all'isola di Monte Cristo, manoscritto presso la Biblioteca comunale Panizzi di Reggio Emilia.
  5. Gregor der Große: The Letters Of Gregory The Great. In: John R.C. Martyn (Hrsg.): Translation of Registrum epistularum. Band 1, Ep. 1.49. Library And Archives Canada Cataloguing In Publication, Toronto/Ontario, Canada 2004, ISBN 0-88844-290-4.
  6. Bayerisches Fernsehen Dienstag, 9. April 2002, 22.35 Uhr KOMPASS, auf presseportal.de

На других языках


- [de] Montecristo (Insel)

[en] Montecristo

Montecristo, also Monte Cristo (/ˌmɒntiˈkrɪstoʊ/,[1] Italian: [ˌmonteˈkristo]) and formerly Oglasa (Ancient Greek: Ὠγλάσσα, romanized: Ōglássa), is an island in the Tyrrhenian Sea and part of the Tuscan Archipelago. Administratively it belongs to the municipality of Portoferraio in the province of Livorno, Italy. The island has an area of 10.39 km2 (4.01 sq mi), it is approximately 4.1 km (2.5 mi) wide at its widest point and is 3.4 km (2.1 mi) long; the coasts are steep, and extend for 16 km (9.9 mi).[2] The island is a state nature reserve and forms part of the Tuscan Archipelago National Park.[3]

[es] Isla de Montecristo

Montecristo es un pequeño islote (10,39 km²) perteneciente a Italia que forma parte del archipiélago Toscano. Está situado a medio camino de Córcega e Italia continental, al sur de Elba y al oeste de Giglio. La isla es conocida por aparecer en la novela de Alejandro Dumas, El conde de Montecristo, aunque las descripciones no coinciden con la topografía real.

[fr] Montecristo

Montecristo est une petite île italienne montagneuse située à 41 km au sud de l'île d'Elbe et à l'ouest de l’île du Giglio, à 61 km de la Corse à vol d'oiseau, et à peu près à mi-chemin entre celle-ci et l'Italie.

[it] Isola di Montecristo

L'isola di Montecristo è situata nel Mar Tirreno e fa parte dell'Arcipelago toscano. Amministrativamente è inclusa nel comune di Portoferraio e quindi nella provincia di Livorno. L'isola è una delle 149 aree protette gestite dal Comando Carabinieri per la Tutela della Biodiversità e dei Parchi, è inserita nel complesso delle Riserve Naturali Statali affidate al Reparto Carabinieri Biodiversità di Follonica e fa parte del Parco Nazionale dell'Arcipelago Toscano.

[ru] Монтекристо

Монтекри́сто (итал. Isola di Montecristo, в переводе с итальянского «Гора Христа») — остров в Средиземном море, входит в состав Тосканского архипелага. Административно остров Монтекристо входит в коммуну Портоферрайо в составе провинции Ливорно региона Тоскана.



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