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Die Kap-Breton-Insel (englisch Cape Breton Island, französisch île du Cap-Breton, kanadisch-gälisch: Eilean Cheap Breatuinn, in der Indianersprache Mi’kmaq: U’namakika) ist eine Insel im Nordatlantik. Sie liegt auf dem nordamerikanischen Schelf und gehört zur kanadischen Provinz Nova Scotia. Die Kap-Breton-Insel ist durch die an der engsten Stelle nur rund 770 Meter breite Straße von Canso vom neuschottischen Festland getrennt, aber mit ihm durch einen 1955 aufgeschütteten Verkehrsdamm verbunden. Am Ende befindet sich eine Brücke, welche den Hafen Port Hawkesbury mit dem Meer verbindet.

Kap-Breton-Insel
Westküste der Kap-Breton-Insel
Westküste der Kap-Breton-Insel
Westküste der Kap-Breton-Insel
Gewässer Atlantischer Ozean
Geographische Lage 46° 10′ N, 60° 45′ W
Kap-Breton-Insel (Kanada)
Kap-Breton-Insel (Kanada)
Länge 180 km
Breite 114 km
Fläche 10.311 km²
Höchste Erhebung White Hill
532 m
Einwohner 147.454 (2001)
14 Einw./km²
Hauptort Sydney
Karte der Insel
Karte der Insel
Karte der Insel

Geographie


Die Kap-Breton-Insel liegt nordöstlich des Festlands und grenzt mit ihrer Nord- und Westküste an den Sankt-Lorenz-Golf; die Westküste bildet gleichzeitig die Ostgrenze der Northumberlandstraße. Die Insel ist 10.311 km² groß und besteht aus einer felsigen Küste, hügeligem Grasland, Gletschertälern sowie Bergen und Hochebenen. Die Landschaft der Kap-Breton-Insel wird durch das Bras d'Or-Seensystem und die Cape Breton Highlands dominiert, letztere geologisch ein Ausläufer der Appalachen. Hinzu kommen der Lake Ainslie, das Margaree River-Flusssystem sowie der Mira River und zahlreiche kleine Flüsse und Bäche.


Geschichte


Bewaldete Hänge an der Westküste
Bewaldete Hänge an der Westküste
Der Cabot Trail
Der Cabot Trail

Archäologische Ausgrabungen haben in Ingonish eine tausende von Jahren zurückreichende menschliche Präsenz zutage gefördert, die bis zu den Paläo-Indianern (ca. 12.500 bis 7.000 v. u. Z.) und den maritimen archaischen Völkern (ca. 10.000 bis 2.500 v. u. Z.) zurückreicht.[1]

Verschiedene Quellen lassen die ersten europäischen Kontakte für die 1520er Jahre vermuten.[2] Unter französischer Kolonialherrschaft hieß die ursprünglich von den Indianern des Mi'kmaq-Stammes bewohnte Kap-Breton-Insel Île Royale. Die Besiedlung durch französische Kolonisten begann im 17. Jahrhundert. Hauptstadt war die 1758 von den britischen Truppen unter Jeffrey Amherst und James Wolfe eroberte und in den Folgejahren demontierte Festungsstadt Louisbourg, deren Rekonstruktion heute eine Hauptsehenswürdigkeit der Insel ist. Nach der Eroberung kamen zahlreiche britische, vor allem schottische Siedler auf die Kap-Breton-Insel. Hierzu gehören vor allem etwa 50.000 Hochlandschotten, die aufgrund der sogenannten Highland Clearances aus ihrer Heimat vertrieben oder deportiert wurden. Ihre Nachfahren prägen die Insel und ihre Kultur bis heute. Ihre keltische Sprache war über viele Jahrzehnte die wichtigste Umgangssprache auf der Insel, ist heute aber bis auf wenige Überreste beinahe vollständig erloschen. Ein Community College nahe der Stadt Ingonish am Cabot Trail jedoch lehrt diese Sprache bis heute. Weitere Einwanderer stammten aus den USA (von dort vertriebene Loyalisten), Irland, Italien und Osteuropa. Siedlungsschwerpunkt war der wirtschaftlich am stärksten entwickelte Ostteil der Insel um Sydney. Heute ist Englisch die am häufigsten gesprochene Sprache, doch leben auch Französisch, Gälisch und die Sprache der Mi'kmaq weiter.


Verkehr


Seit 1955 ist die Kap-Breton-Insel durch den Canso Causeway, einen Damm, mit dem Festland verbunden. Der Haupthafen ist traditionell Sydney an der Ostküste. Die großen Fähren von Neufundland laufen North Sydney an, weitere Häfen liegen in Point Edward und Port Hawkesbury. Per Eisenbahn kann die Insel über den Canso Causeway erreicht werden, die wichtigsten Straßen sind der Trans-Canada Highway und der Cabot Trail. Wirtschaftlich lebte die Insel lange Zeit vom Kohlenbergbau und der Stahlherstellung, beide Industrien sind jedoch abgängig. Zunehmendes Gewicht bekamen in den vergangenen Jahrzehnten dafür der Tourismus und die Musikindustrie.


Kultur



Kolonie deutscher Rechtsradikaler auf Cape Breton


Laut einem "Spiegel"-Bericht haben sich hunderte deutsche Rechtsradikale auf der Insel in Kanada angesiedelt. Die ehemalige "Tagesschau"-Sprecherin Eva Herman und ihr Lebenspartner, der Rechtsradikale Andreas Popp, bauen dort eine Kolonie von Gleichgesinnten auf. Hunderte Deutsche hätten sich bereits auf der abgeschiedenen und naturbelassenen Insel angesiedelt. Belege dazu sind Kaufverträge, Wertgutachten, Gerichtsakten, E-Mails der kanadischen Polizei aus Nova Scotia sowie Protokolle von Betroffenen. Aus den Unterlagen geht laut "Spiegel" hervor, dass viele Grundstücke zu überhöhten Preisen verkauft wurden. "Popp veranstalte auf der Insel Seminare, in denen er gemeinsam mit Herman den Zusammenbruch der europäischen Wirtschafts- und Sozialsysteme prophezeie und eine Investition der Ersparnisse im angeblich krisensicheren Kanada nahelege, eine Art "transatlantische Kaffeefahrt", schrieb das Magazin weiter. Damit verdienten sie gutes Geld. Zudem würden potenzielle Grundstückskäufer aus Deutschland mit rechtsradikaler Propaganda indoktriniert. Frank Eckhardt verschicke entsprechende Texte. Das Bundeskriminalamt sei bereits Ende letzten Jahres von Interpol Ottawa über Eckardts Aktivitäten informiert worden."[3] Dem Bericht zufolge treten auf den Verkaufsseminaren Referenten wie etwa der Publizist, Dokumentarfilmer und politische Aktivist Michael Vogt auf. Er plädierte in Schriften für eine „revolutionäre Neuordnung“ und die „Abschaffung des Parteienstaates“.[4]

Nach Erscheinen des "Spiegel"-Artikels dementierten Herman und Popp den Sachverhalt und erklärten, mit Frank Eckhardt nichts zu tun zu haben, dass Popp “seit 15 Jahren keinen Kontakt” zu ihm habe und Herman “diesen Mann überhaupt nicht kenne”. „Sie hätten außerdem niemanden aufgefordert, Grundstücke zu kaufen, sondern nur Seminare veranstaltet. Gegen den Bericht wolle man juristisch vorgehen.“[5]

Bewohnende der Provinz distanzieren sich "von diesen Leuten." „Der "Spiegel"-Bericht hat viele Kanadier in Nova Scotia in Alarmstimmung versetzt, wie die kanadische Zeitung "Halifax Examiner" schreibt. Vor allem die Deutsch-Kanadische Community sei entsetzt. „Falls wir vorher nichts von diesen Leuten wussten, wissen wir es jetzt. Und um es klar zu sagen: Sie sollen sich verpissen“,“ schreibt eine Leserin unter den Artikel. „Der Premierminister reagierte mit einem Statement: "In Nova Scotia feiern wir Vielfalt... Rassismus und Hass haben keinen Platz hier."“[6]



Commons: Cape Breton Island – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Ken Donovan: Precontact and Settlement: Ingonish and Northern Cape Breton From the Paleo Indians to the 18th century. The Nashwaak Review, St. Thomas University, Fredericton, vols. 22–23, (Frühling-Sommer 2009), 330–387, S. 331
  2. Ken Donovan: Precontact and Settlement: Ingonish and Northern Cape Breton From the Paleo Indians to the 18th century. The Nashwaak Review, St. Thomas University, Fredericton, vols. 22–23, (Frühling-Sommer 2009), 330–387, S. 337
  3. https://www.n-tv.de/panorama/Bericht-Eva-Herman-lockt-Anhaenger-nach-Kanada-article21929930.html, zuletzt aufgerufen am 12. Dezember 2021
  4. https://www.focus.de/kultur/medien/vermittlung-von-grundstuecken-ex-tagesschau-frau-dementiert-beteiligung-an-rechter-kolonie id 12245438.html, zuletzt aufgerufen am 12. Dezember 2021
  5. https://www.rnd.de/medien/geschafte-mit-dem-weltuntergang-der-tiefe-fall-der-eva-herman-27QZRGF46VF5FJYBF5UGM3TRKQ.html, zuletzt aufgerufen am 12. Dezember 2021
  6. https://www.focus.de/kultur/medien/vermittlung-von-grundstuecken-ex-tagesschau-frau-dementiert-beteiligung-an-rechter-kolonie_id_12245438.html, zuletzt aufgerufen am 12. Dezember 2021

На других языках


- [de] Kap-Breton-Insel

[en] Cape Breton Island

Cape Breton Island (French: île du Cap-Breton, formerly île Royale; Scottish Gaelic: Ceap Breatainn or Eilean Cheap Bhreatainn; Miꞌkmaq: Unamaꞌki)[5] is an island on the Atlantic coast of North America and part of the province of Nova Scotia, Canada.[6]

[es] Isla del Cabo Bretón

La isla de Cabo Bretón (en inglés: Cape Breton Island); (en francés: Île du Cap-Breton), es una extensa isla de Nueva Escocia, en la costa atlántica de Canadá.

[fr] Île du Cap-Breton

L’île du Cap-Breton (en anglais : Cape Breton Island, en gaélique écossais : Ceap Breatainn ou Eilean Cheap Bhreatainn, en micmac : Onamag), anciennement appelée île Royale, est une grande île de l’océan Atlantique sur la côte de l’Amérique du Nord. Elle fait partie de la province canadienne de la Nouvelle-Écosse. L’île est à l’est-nord-est de la partie continentale de la province, dont elle est séparée par le détroit de Canso. La municipalité régionale du Cap-Breton s'y trouve à l'est.

[it] Isola del Capo Bretone

L'isola del Capo Bretone[1] (in inglese Cape Breton Island, in francese île du Cap-Breton, in gaelico scozzese Eilean Cheap Breatuinn, in Míkmaq: Únamakika, semplicemente: Cape Breton) è un'isola nella provincia della Nuova Scozia, in Canada, ha una popolazione di 147 454 abitanti e una superficie di 10 282 chilometri quadrati. La costa meridionale affaccia sullo Stretto di Northumberland, che la divide dalla penisola della Nuova Scozia, mentre a nord lo stretto di Caboto la separa dall'isola di Terranova.

[ru] Кейп-Бретон

Кейп-Бре́тон[1] (англ. Cape Breton Island, фр. Île du Cap-Breton, гэльск. Eilean Cheap Bhreatainn) — остров к северо-востоку от полуострова Новая Шотландия (разделён проливом Кансо) и восточнее Острова Принца Эдуарда в заливе Св. Лаврентия. На языке микмаков остров называется Unama’kik — «Земля туманов»[2]. Административно относится к провинции Новая Шотландия, разделён на четыре муниципалитета.



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