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Elafonisi (griechisch Ελαφονήσι (n. sg.), auch Ελαφόνισος Elafonisos und Elafonissi, = Hirsch-Insel“) ist eine kleine Insel im Südwesten der griechischen Mittelmeerinsel Kreta.

Elafonisi
Südostküste der Insel Elafonisi
Südostküste der Insel Elafonisi
Südostküste der Insel Elafonisi
Gewässer Libysches Meer
Inselgruppe Kreta
Geographische Lage 35° 16′ 9″ N, 23° 31′ 57″ O
Elafonisi (Kreta) (Kreta)
Elafonisi (Kreta) (Kreta)
Länge 1,5 km
Breite 500 m
Einwohner unbewohnt
Strand vor Elafonisi
Strand vor Elafonisi
Strand vor Elafonisi


Lage


Sie liegt im Gemeindebezirk Inachori der Gemeinde Kissamos des Regionalbezirks Chania, etwa 15 Kilometer südwestlich von Elos, dem Hauptort eines der drei Gemeindebezirke von Kissamos.

Nach Elafonisi führt eine einzige befestigte Straße, die von der Hauptstraße von Kissamos kommend bei Kefali Richtung Vathi südlich abzweigt. Fünf Kilometer nach Passieren des Klosters Chrysoskalitissa aus dem 17. Jahrhundert, dessen weißes Gebäude auf einem Felsen direkt am Meer steht, erreicht man einen unbefestigten Parkplatz vor dem Strand.

Bei ruhigem Wetter ohne Wellengang ist Elafonísi mit der Hauptinsel Kreta durch einen Sandstreifen verbunden. Der Sandstrand ist durch winzige Muschelteilchen rosa gefärbt. Der Bereich hinter dem Strand ist mit Tamariskenbäumen bestanden.


Beschreibung


Nach Durchwaten des flachen Wassers einer Sandbank erreicht man die eigentliche Insel Elafonisi. Sie erstreckt sich auf durchschnittlich 330 Meter Breite und 1,5 Kilometer Länge südwestlich ins offene Meer. Die Inselspitze bildet eine Anhöhe, auf der sich ein Leuchtturm befindet. Neben diesem am Nordwestkap steht die kleine Koundourakis-Kapelle aus den 1970er Jahren. Die felsige Anhöhe ist nur an dieser Seite über einen Trampelpfad zu erreichen.

Denkmal am Westkap
Denkmal am Westkap

An der Südwestspitze steht ein großes Holzkreuz in Erinnerung an ein Schiffsunglück im Jahre 1907. Zwischen Leuchtturm und Kreuz ist noch ein Denkmal in Form einer Miniaturkirche aus Felsgestein errichtet, wie sie in ähnlicher Form, Proskinitiria genannt, auf ganz Kreta an Straßenrändern zu sehen sind.

Die Nordwestküste von Elafonisi ist sehr felsig und zerklüftet. An der Südostküste haben sich hingegen zwischen dunklem Gestein viele kleine Meeresbassins gebildet, an denen sich Sandstrände befinden. Zwischen beiden Inselseiten erstrecken sich flache Sanddünen, die mit niederer Vegetation bestanden sind. Die Dünen sollten nicht betreten werden, da Elafonisi ein Naturschutzgebiet ist.

Der Strand auf Kreta vor der Insel Elafonisi und die Strände der Insel, die Kreta gegenüberliegen, sind jedes Jahr Ziel vieler Touristen, da dieser Ort in vielen Reiseführern und von vielen Reiseveranstaltern empfohlen wird. Von Paleochora verkehren regelmäßig Ausflugsschiffe, die nordöstlich von Elafonisi anlanden.


Geschichte


Am 24. April im Jahre 1824, einem Ostersonntag, sollen auf Elafonisi mehrere Hundert Griechen durch osmanische Truppen getötet worden sein. 40 bewaffnete griechische Männer hatten sich mit Frauen, Kindern und Alten vor den anrückenden Truppenteilen auf die Insel geflüchtet. Die Osmanen fanden von ihrem Lager am Strand jedoch die flache Furt zur Insel und entdeckten die flüchtigen Griechen. Nach verschiedenen Angaben handelte es sich um 600 bis 850 Personen, von denen die meisten getötet und die Überlebenden in die Sklaverei nach Ägypten verkauft wurden. Auf dem höchsten Punkt der kleinen Insel erinnert eine Gedenktafel an dieses Ereignis.[1] Zum Gedenken daran werden alljährlich im August die „Lafonisia“, sportliche Wettbewerbe, veranstaltet.[2]

Vor der Westküste der Insel sank am 22. Februar 1907 der Passagierdampfer Imperatrix des Österreichischen Lloyd. Bei dem Unglück infolge starker Nordwestwinde kamen 38 Menschen ums Leben, die in einem Rettungsboot versuchten, das Ufer zu erreichen. Sie wurden auf Elafonisi bestattet. Die Imperatrix liegt noch heute auf dem Meeresgrund vor den Klippen der Insel.[3] Das Unglück war Anlass, auf Elafonisi einen Leuchtturm zu errichten, der im Zweiten Weltkrieg durch die deutschen Besatzungstruppen zerstört, später jedoch wiederaufgebaut wurde.[4]


Einzelnachweise


  1. Website der Gemeinden Kissamos, Mythymna und Inachorio (Memento des Originals vom 21. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kisamos-chania.gr (griechisch); Artikel in Ta Nea vom 17. August 2007 (Memento des Originals vom 7. Januar 2013 im Webarchiv archive.today)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tanea.gr (griechisch); Alan Hall: Walking in Western Crete: 45 walks in Kissamos and Selinos, S.200 (englisch); Erling Klingberg Jensen: Nysgerrighed - mit livs røde tråd Kopenhagen 2009; S.195 (dänisch)
  2. Website der Gemeinden Kissamos, Mythymna und Inachorio (Memento des Originals vom 21. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kisamos-chania.gr (griechisch)
  3. Imperatrix – The Wreck (Memento des Originals vom 18. Januar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.imperatrix.co.uk (englisch)
  4. Kissamoslive (clubs.pathfinder.gr) (Memento des Originals vom 1. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/clubs.pathfinder.gr (griechisch)


Commons: Elafonisi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

На других языках


- [de] Elafonisi (Kreta)

[en] Elafonisi

Elafonisi (Greek: Ελαφονήσι [elafoˈnisi] "deer island") is an island located close to the southwestern corner of the Mediterranean island of Crete, of which it is administratively a part, in the regional unit of Chania. When the weather is fine it is possible to walk to the island through the shallow water. The island is a protected nature reserve. It is known for its pink sand beaches, created by tidal and wave-induced deposits of pigmented microorganisms living in a symbiotic relationship with native seaweed.

[fr] Elafonísi

Elafonísi (en grec moderne : Ελαφονήσι) est une île grecque, située en mer de Libye, au sud-ouest de la Crète et à proximité immédiate du rivage. Elle dépend du district régional de La Canée. Par beau temps, il est possible de marcher jusqu'à l'île en passant par les eaux peu profondes. L'île est une réserve naturelle protégée. Elle est connue pour ses plages de sable rose, créées par des dépôts de micro-organismes pigmentés, induits par les marées et les vagues, qui vivent en symbiose avec les algues indigènes.

[it] Elafonīsi

Elafonīsi (In greco: Ελαφονήσι) è una isoletta situata vicino alla costa sud-occidentale dell'isola di Creta, di cui amministrativamente fa parte, ricadendo nell'unità periferica de La Canea.

[ru] Элафониси

Элафониси[1] (греч. Ελαφονήσι, буквально — «Олений остров») — необитаемый остров в Средиземном море, расположенный у юго-западного побережья Крита. Административно относится к сообществу Вати[el] в общине Кисамос в периферийной единице Ханья в периферии Крит.



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