geo.wikisort.org - Insel

Search / Calendar

Asinara ist eine italienische Insel vor Sardinien, die zur Gemeinde Porto Torres der Metropolitanstadt Sassari gehört. Sie ist ein Nationalpark. Ihre Fläche beträgt rund 52 km² und die Küstenlänge etwa 110 km. Nach Sant’Antioco und San Pietro ist sie die drittgrößte der Sardinien vorgelagerten Inseln und die siebtgrößte Italiens.[A 1] Bei der Volkszählung 2001 wurde ein männlicher Bewohner gezählt.[1] Im Jahr 2018 waren es zwei Männer, die hier wohnten.[2]

Von österreichisch-ungarischen Kriegsgefangenen errichtete Kapelle
Von österreichisch-ungarischen Kriegsgefangenen errichtete Kapelle
Weiße Esel, Wahrzeichen der Insel
Weiße Esel, Wahrzeichen der Insel
Asinara
Cala d’Oliva, wichtigste bewohnte Ortschaft zu Zeiten des Gefängnisses
Cala d’Oliva, wichtigste bewohnte Ortschaft zu Zeiten des Gefängnisses
Cala d’Oliva, wichtigste bewohnte Ortschaft zu Zeiten des Gefängnisses
Gewässer Mittelmeer
Geographische Lage 41° 3′ N,  15′ O
Asinara (Sardinien)
Asinara (Sardinien)
Länge 17,4 km
Breite 6,4 km
Fläche 51,9 km²
Höchste Erhebung Punta Scomunica
408 m s.l.m.
Einwohner 2 (2018)
<1 Einw./km²
Hauptort Cala d’Oliva
Karte der Insel Asinara
Karte der Insel Asinara
Karte der Insel Asinara

Geschichte


Die Insel Asinara war seit dem Altertum bewohnt und war im Mittelalter Sitz des Kamaldulenser-Klosters Sant'Andrea.

Um 1600 herum wurde das Fischerdörfchen Cala d’Oliva im Norden der Insel gegründet. Der italienische Staat übernahm 1885 die Insel. Die letzten zivilen Bewohner verließen die Insel. Einige von ihnen gründeten das Dorf Stintino (seit 1988 eine autonome Gemeinde, bis dahin ein Ortsteil von Sassari), das sich auf der gegenüberliegenden Landzunge von Capo Falcone befindet. Bis 1999 wurde die Insel als Gefängnisinsel genutzt.

Auf Asinara befand sich im Ersten Weltkrieg auch ein Kriegsgefangenenlager für Soldaten der österreichisch-ungarischen Armee. Es waren überwiegend Kriegsgefangene, die nach dem Zusammenbruch der serbischen Front im Spätherbst 1915 infolge des siegreichen Serbienfeldzuges der Mittelmächte von der serbischen Armee auf ihrem Rückzug durch Montenegro und Albanien mitgeführt worden waren. Zu Beginn des Marsches waren es etwa 50.000 Gefangene. Bereits auf dem Marsch starben tausende von ihnen an der Cholera.

In den von Italien kontrollierten Häfen von Durazzo und Valona wurden die Gefangenen schließlich nach Asinara verschifft. Auf der Überfahrt nach Asinara starben weitere 1.500 Gefangene, so dass nur noch etwa 24.000 dort ankamen. Das Kriegsgefangenenlager auf Asinara war nicht auf eine solche Anzahl von Gefangenen eingestellt. Weitere 7.000 Gefangene starben in den ersten drei Monaten auf der Insel. Von den Überlebenden wurden im Juli 1916 etwa 16.000 an Frankreich übergeben.

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges nahm das Lager nochmals etwa 300 aus dem Trentino stammende ehemalige österreichisch-ungarische Kriegsgefangene auf. Nach ihrer Freilassung durch die Bolschewiki in Russland waren sie erneut inhaftiert worden, weil man befürchtete, dass sie kommunistische Propaganda verbreiten könnten.[3][4]

Während des Abessinienkriegs in den 1930er Jahren diente die Insel nochmals als Kriegsgefangenenlager.

Bis 1997 hielt man dort verurteilte Mitglieder der Mafia gefangen, darunter Raffaele Cutolo und Salvatore Riina.

1997 wurde der Nationalpark Asinara eröffnet. Eine Besonderheit der Insel sind die leuzistischen weißen Esel, die unter strengem Schutz stehen.


Asinara in der Literatur



Literatur




Commons: Isola dell'Asinara – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen


  1. Die Reihenfolge der fast gleich großen Inseln San Pietro und Asinara ist unklar. Je nach Quelle weichen die Flächenangaben bei beiden um 2 bis 3 km² ab.

Einzelnachweise


  1. Consultazione dati del 14° Censimento Generale della Popolazione e delle Abitazioni (italienisch) Dawinci.istat.it. Abgerufen am 18. Dezember 2010.
  2. Asinara, Sardegna, 2 abitanti (il maresciallo e uno scultore), 23. Mai 2018
  3. Grande Guerra, la vergogna del Lager dell’Asinara. In: ladigetto.it. 8. November 2013, abgerufen am 7. Dezember 2018 (italienisch).
  4. La storia dimenticata dei dannati dell’Asinara. In: strisciarossa.it. 3. August 2018, abgerufen am 7. Dezember 2018 (italienisch).
  5. https://www.links-lesen.de/ueber-meereshoehe/

На других языках


- [de] Asinara

[en] Asinara

Asinara is an Italian island of 52 km2 (20 sq mi) in area. The name is Italian for "donkey-inhabited", but it is thought to derive from the Latin "sinuaria", and meaning sinus-shaped.[2] The island is virtually uninhabited. The census of population of 2001 lists one man.[3] The island is located off the north-western tip of Sardinia, and is mountainous in geography with steep, rocky coasts. Because fresh water is scarce, trees are sparse and low scrub is the predominant vegetation. Part of the national parks system of Italy, the island was recently converted to a wildlife and marine preserve. It is home to a population of wild Albino donkeys from which the island may take its name.

[fr] Asinara

Asinara est une île italienne au large de la pointe nord-ouest de la Sardaigne fermant le golfe d'Asinara. Île au relief montagneux d'une superficie de 51 km2, elle est en grande partie constituée d'un parc national, le parc national de l'Asinara, et est connue pour abriter une population d'ânes albinos.

[it] Asinara

L'Asinara è un'isola del mar Mediterraneo, situata fra il Mar di Sardegna a ovest, il Mare di Corsica a nord e l'omonimo golfo a est; a sud è separata dalla piccola Isola Piana da uno stretto canale navigabile, il cosiddetto Passaggio dei Fornelli. Fa parte del comune di Porto Torres, in provincia di Sassari.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2024
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии