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Die Kurische Nehrung (litauisch Kuršių nerija, russisch Куршская коса Kurschskaja kossa) ist eine 98 km lange Halbinsel an der Nordküste des Samlands. Sie beginnt in Lesnoi und endet am Memeler Tief. Seit 1945 gehören die nördlichen 52 km zu Litauen und die südlichen 46 km zur russischen Oblast Kaliningrad.

Kurische Nehrung
litauisch Kuršių nerija
russisch Куршская коса Kurschskaja kossa

Russischer Teil – Blick nach Norden auf die Ostsee, die Epha-Düne und das Haff, rechts Morskoje
Geographische Lage
Kurische Nehrung (Oblast Kaliningrad)
Kurische Nehrung (Oblast Kaliningrad)
Koordinaten55° 16′ N, 20° 58′ O
Gewässer 1Ostsee
Gewässer 2Kurisches Haff
Länge98 km
Breitemax. 3,8 km
Fläche162 km²

Landsat-Foto

Lage


Die Nehrung trennt das Kurische Haff von der Ostsee. Die mit 3,8 km breiteste Stelle befindet sich beim Bulvikio ragas (Bullwikscher Haken), vier Kilometer nordöstlich von Nida (dt. Nidden), dem Grenzort des litauischen Teils. Die schmalste Stelle liegt bei der Siedlung Lesnoi (Sarkau) am südlichen Ende der Nehrung und ist nur 380 m breit.

Der Name stammt aus der Ordenszeit und bezieht sich in dieser Epoche nur indirekt auf das Volk der Kuren, weil er auf den Weg nach Kurland und Livland hinweist, ebenso wie die Frische Nehrung (von Königsberg aus betrachtet) „Danziger Nehrung“ genannt wurde. Die Nehrung war ursprünglich von Nadelwald überzogen. Schon in der Zeit des Deutschen Ordens erfolgten die ersten Rodungen. Erst der Kahlschlag im Nordischen Krieg (1674–1679) und in der russischen Zeit ließ unbewachsene und höhere Dünen entstehen.[1]

Riesige Wanderdünen begruben immer wieder Ortschaften. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gelang es dem Düneninspektor Wilhelm Franz Epha, die Dünen zu bepflanzen und zu stabilisieren. Die Parnidis-Düne bei Nida ist eine der größten Dünen Europas. Früher auch „ostpreußische Sahara“ genannt, dient sie als Filmkulisse.


Bedeutung


Im Jahr 2000 wurde die Kurische Nehrung von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.[2]

In frühgeschichtlicher Zeit war sie von Kuren besiedelt, unterbrochen durch rund zwei Jahrhunderte, in denen die Bewohner bis auf wenige Familien nach Norden abgewandert waren. Südlich von Lesnoj lag Wiskiauten, wo heute noch etwa 500 in Ausgrabung befindliche Hügelgräber aus der Wikingerzeit (Mitte 9. bis 11. Jahrhundert) anzutreffen sind. Der litauische Teil der Kurischen Nehrung wurde zum Nationalpark Kurische Nehrung (Litauen), der seit 1945 russische Teil zum Nationalpark Kurische Nehrung (Kaliningrader Oblast) erklärt. Im Mai 2006 verbrannten über 200 Hektar Kiefernwald im nördlichen Teil der Nehrung.

Die Kurische Nehrung wird fast in ganzer Länge von einer asphaltierten Straße („R 515“ in Russland, „167“ in Litauen) durchzogen. Sie beginnt im Süden beim Nehrungsschild an der Zufahrtsstraße bei Cranz (russisch Зеленоградск Selenogradsk) und führt bis zum alten Fähranleger beim litauischen Ort Smiltynė, gegenüber dem Hafen von Klaipėda (dt. Memel) im Norden der Nehrung. Auf russischer Seite zeigen die Kilometersteine die Kilometer ab dem Nehrungsschild an. Auf litauischer Seite steht links die Entfernung ab der russisch-litauischen Grenze, rechts die Entfernung vom/zum Fähranleger.


Geologie


Der Weg entlang der Kurischen Nehrung als Teil der Route zwischen Leipzig und St. Petersburg (1802)
Der Weg entlang der Kurischen Nehrung als Teil der Route zwischen Leipzig und St. Petersburg (1802)

Das Kurische Haff ist auf der Grundlage der Polnisch-Litauischen (Baltischen) Senke, einer vorkambrischen tektonischen Struktur, auf kristallinem Fundament entstanden. Das Hafffundament befindet sich in 2000 bis 2300 Meter Tiefe. Die Achse dieser Senke liegt ungefähr auf der Linie Riga–Kaliningrad. Den östlichen Teil der Baltischen Senke überquert eine Serie tektonischer Verwerfungen in Richtung Südost–Nordwest:

und in Richtung Nordnordost–Südsüdwest, vom Fluss Миния/Minija (Minge) abwärts.

In der Geschichte des kurischen Haffbeckens kann man in der geologischen Entwicklung die folgenden drei Hauptperioden unterscheiden:

Nach dem Rückzug des letzten Inlandeises existierten auf dem Gebiet des Kurischen Haffs eine Zeitlang Eisstauseen. Darauf kam ein längeres Festlandsregime, das bis zur Ancyluszeit dauerte. In dieser Zeit gab es auf dem Haffterritorium einen oder mehrere Küstenseen, die in der zweiten Hälfte dieser Periode trocken fielen. Während der Littorina-Zeit befanden sich im südlichen Teil des Haffterritoriums ein See und im jetzigen Nordteil eine Meeresbucht. Die Uferlinie dieser Bucht verlief von Nida (dt. Nidden) bis Ventės Ragas (Windenburger Eck), von hier über Priekulė (Prökuls) in Richtung Klaipėda (Memel).

Während der Regression des Littorinameeres bildete sich allmählich die Kurische Nehrung, die die ehemalige Bucht von der offenen Ostsee abgrenzte. Ein Teil dieser Bucht bildete später die haffnahe Niederterrasse. Der übrige Teil der Bucht vereinigte sich mit dem Strandsee im Süden und bildete auf diese Weise das jetzige Kurische Haff. Das könnte in der zweiten Hälfte des Littorina-Zeitalters erfolgt sein, also vor ungefähr 4000 bis 4500 Jahren. Unter den heutigen Bedingungen steht dem Kurischen Haff unabwendbar das Schicksal bevor, sich in eine Küstenniederung zu verwandeln.

Im Weiteren folgt die Beschreibung des kurischen Haffbeckens, seiner Bodengestaltung und der Bodenablagerungen. Das Bodenrelief des Haffs ist nicht sehr vielfältig und kontrastreich. Die größte Tiefe (5 Meter) liegt im Südteil des Beckens, sein Nordteil ist dagegen bedeutend seichter.

Die Verteilung der rezenten Bodenablagerungen hängt vom Relief und den Sedimentationsbedingungen ab. Die Haffablagerungen kann man in folgende Fazies gliedern: Sand, Schlick und Lehm.

In dieser Fazies wiederum kann man lithologisch genetische Typen und in ihnen granulometrische Gruppen aussondern. Die größten Flächen im nördlichen und mittleren Haffteil bedeckt Sand, im südlichen Teil überwiegt Schlamm. Die Verbreitung des Lehms ist mit der ufernahen Zone verbunden (Ventės Ragas, Südküste des Haffes). Nach ihrer Entstehung sind die Sande glazialen, äolischen, alluvialen oder marinen Ursprungs.

Das Sedimentgestein (zwei Kilometer dick) setzt sich im Haffgebiet aus paläozoischen und mesozoischen Formationen zusammen. Ein pleistozäner Komplex bildet hier einen 80 bis 160 Meter dicken Belag. Die größte Mächtigkeit der pleistozänen Ablagerungen im Gebiet des kurischen Haffs haben die Gletscher der letzten Vereisung hinterlassen (Weichsel-Eiszeit).

Die erste Entwicklungsetappe des kurischen Haffs in der Nacheiszeit ist mit dem Baltischen Eissee verbunden. Die Küste des Yoldiameeres war 10 bis 15 Kilometer westwärts von der Kurischen Nehrung und am Moränenplateau bei der Siedlung Rybatschi (dt. Rossitten) und hat sich von der heutigen Küste um 30 bis 35 Kilometer entfernt. Dank des großen Senkungstempos des südlichen und insbesondere des westlichen Haffteils am Anfang des frühen Holozän, das die glazioisostatische Hebung im alten Holozän abgelöst hatte, lenkte die Memel (lit. Nemunas) den Durchfluss in diesen Haffabschnitt. Am Strom bildete sich eine ausgedehnte Lagune, die während der Ancylus-Transgression mit dem Ästuarium des mittleren Durchflusses vereinigt wurde, und das Kurische Haff entstehen ließ. Als Schranken gegen das Meer dienten damals die Reste einer Moränenkette und das Moränenplateau an der Siedlung Rybatschi. Der nördliche Haffteil stellte damals eine Meeresbucht dar. Obwohl der maximale eustatische Wasserstand des Ancylussees ungefähr sieben bis zehn Meter betrug, hatte die tektonische Senkung im Nemunasdelta eine bedeutende örtliche Transgression hervorgerufen und einen mächtigen Sand- und Schuttbelag hinterlassen.

Nach der Ancylustransgression entstanden unter dem Einfluss des Ancylussees und später des Littorinameeres der ersten Stufe in den Untiefen des Haffs und im Delta Moore und Sümpfe. Im Haffgebiet wurden sie von der folgenden Transgression überflutet und entwickelten sich im Flussdelta weiter. Der Grund ihrer Erhaltung und sogar das Vorkommen oligotropher Moore in der Zeit des eustatischen Litorinamaximums sind durch die erhöhte örtliche tektonische Hebung besonders in der zweiten Hälfte der Littorinazeit zu erklären.

Die Neotektonik des mittleren Holozän unterschied sich durch große regionale Differenzierung. Das Senkungsgebiet hat sich auf die tektonische Linie Sowjetsk–Nida verlagert. Die Halbinsel und besonders die Plateauinsel bei der Siedlung Rybatschi hoben sich. Die tektonische Hebung des Haffs eliminierte die eustatische, darum sind die Küstenbildungen der ersten und der letzten Littorina-Transgressionen fast übereinstimmend. Auf der Basis von moränen Inseln und Plateauresten bei der Siedlung Rybatschi bestand schon in der Mitte des mittleren Holozäns die kurische Nehrung. Das limnische Meeresstadium (subboreale Periode) ist durch Richtungsänderung epirogenetischer Bewegungen gekennzeichnet. Das Delta und Haffgebiet sanken. Diese Tendenz, die durch einen eustatisch-tektonischen Anlass hervorgerufen wurde, blieb auch während der ersten baltischen Transgression erhalten.

Die Zeit zwischen der ersten und zweiten baltischen Transgression wird durch eine differenzierte Hebungstendenz charakterisiert. Während der letzten fünf Jahrhunderte hat sich diese Differenz vergrößert: der südliche und besonders der südwestliche Haffteil, der Bereich der Klaipėda-/Memel-Meeresenge, sanken, und der mittlere Haffteil mit Kurischer Nehrung und der Bereich des Avantdeltas hoben sich. Die im letzten Jahrtausend entstandene Meeresenge von Klaipėda rückte an die Stelle der früheren, die am Zirgu-Ragas-Haken existierte.

In der Haffsedimentation überwiegt die Allochthonkomponente die autochthone beträchtlich. Im Verfall begriffene nordwestliche und südliche moräne Küsten und moräne Unterseehügel – Riffe mit kiesigen Fazies –, verwandeln sich in einen breiten sandigen Streifen und umrahmten das Haff. Schlamm konzentriert sich im großen Areal des südlichen Haffteils. Als Pufferfazies treten sandiger Schlamm und schlammiger Sand im mittleren und nördlichen Teil des Haffs auf. Autochthone Ablagerungen (Detritus, Muschelkalk) werden häufiger im südlichen Haffbereich gefunden. Muschelkalk konzentriert sich um die Sandbänke. Der gesamte Carbonatgehalt der Sedimente ist gering. 98 Prozent des Einzugsgebiets des kurischen Haffs bildet das Zuflussgebiet des Nemunas. Diesem ist eine intensive Oberflächenerosion eigen (1965 bildete der Erosionsboden etwa fünf Prozent des gesamten Gebietes).

Mittlere Fraktionen der Erosionsprodukte wurden in der Zeit der Frühjahrshochflut in den Flusstälern und im Delta abgelagert. Nach der Errichtung der Polder konnte der abgedeichte Strom dieses Geschiebe direkt in das Avantdelta und das Haff transportieren. In landschaftlicher Hinsicht teilt man das Haff in drei Bereiche: den nördlichen, mittleren und südlichen, in denen man zehn weitere genetische Mikrorajone unterscheidet. Die angrenzenden Deltabereiche Küstenflachland, Nehrung und Nadruvs-Plateau teilt man auch in weitere 16 Mikrorajone.

Des Weiteren ist für die Reliefbildung der Verlauf der tektonischen Hebungen und Senkungen im Atlantikum, Subboreal und Subatlantikum interessant. Diese Zeiten sind durch sich ausgleichende Hebungen und Senkungen bis maximal acht Meter gekennzeichnet. Geologisch ältere Zeiten verzeichnen eine Hebung von insgesamt 70 Meter.


Oberflächenformen


Anhand des Höhenmodells der Kurischen Nehrung kann man das Relief der Kurischen Nehrung sehr gut erkennen. Im Westen im Küstenbereich liegt der Strand mit der anschließenden Vordüne. Die Vordüne erhebt sich bis ca. zehn Meter über den Meeresspiegel. Nach der Vordüne folgt ein flacher Abfall zur Palve hin. Die Palve selbst stellt ein flaches Relief dar und liegt in einer Höhe von meist drei bis sieben Metern. Im Süden des Untersuchungsgebiets liegt die Palve teilweise unter drei Metern, was in weiterer Folge für den Grundwasserflurabstand wichtig ist. An die Palve anschließend folgt die Düne. Die Düne erreicht im Bereich Nidas unterschiedliche Höhen, je nachdem ob die Waldvegetation gerodet wurde oder nicht. In Bereichen, wo im 18. Jahrhundert gerodet wurde, setzte starke Dünenbildung ein. Teilweise wurden noch bestehende Wälder und Fischerdörfer besonders im Süden Nidas verschüttet. Im südlichen Teil des Untersuchungsgebiets befindet sich noch heute eine unbewaldete Düne. Sie erreicht fast 73 Meter Seehöhe. Die Form dieser unbewachsenen Dünen besteht aus einem flachen Anstieg (vier bis zwölf Grad) von der Palve (= Wanderbahn der Düne). An der Ostseite fällt die Düne relativ steil ab (30–35°).

Im Bereich von Nida erkennt man die ursprüngliche Form der bewachsenen Dünen mit einer maximalen Höhe von 20 bis 30 Metern. In diesem Bereich wurde im 18. Jahrhundert nicht gerodet.


Küstenmorphologie


Dünen bei Nida, litauische Seite
Dünen bei Nida, litauische Seite

Verursacht durch Materialtransport, Abtragung und Akkumulation äolischer und mariner Art, befindet sich der schmale Landstreifen der Kurischen Nehrung dauernd in Bewegung. Der Nachweis dafür wurde durch archäologische Grabungen erbracht. Die Versetzung der Küstenlinie meerseitig sowie haffseitig erfolgt je nach Bodenbefestigung mehr oder weniger schnell nach Osten. Entlang der Kurischen Nehrung ist der Strand relativ flach. Die Zehn-Meter-Linie liegt hier etwa einen Kilometer vor der Küste. Die hier liegende Längsküstenströmung bildet eine Unterwasserrinne mit gut ausgebildeten zwei bis drei Sandbarren im Bereich Nida. Wie erwähnt ist die Küste durch hydrodynamische Prozesse geprägt, vor allem durch die Längsküstenströmung. Das war mit der Erosion der Moränen Kaps (Samland-Halbinsel) und mit der Ablagerung des Materials entlang der heutigen Nehrung verbunden. Es fand ein intensiver Längs- und Querküstensedimenttransport mit einer Depris-Sortierung statt. Während des Atlantic prägten vorherrschende Südwestwinde und daraus resultierender Sedimenttransport aus dem Süden die heutige Form der Kurischen Nehrung. Das ist nicht nur aus der länglichen Form der Kurischen Nehrung, sondern auch aus der Komposition der Sedimente zu schließen (Glauconite, Phosphorite). Diese Sedimente sind in der maximalen Menge, wie sie in der Atlantic-Periode zu finden waren, vorhanden. Sie wurden aus paleogenetischen Schichten der Halbinsel Samland herausgewaschen.

Küstenabschnitte, an denen abgetragen wird und Küstenabschnitte, an denen abgelagert wird, wechseln sich ab. Das Gesamtvolumen des Sedimentflusses bewegt sich zwischen 300.000 und 1.000.000 Kubikmetern pro Jahr. Hauptquelle des Sedimentflusses stellt die Küstenerosion dar. Am intensivsten ist die Küstenerosion während Unwettern im Bereich der Halbinsel Samland in einer Tiefe von fünf bis sechs Metern. Hier liegt die 10-m-Linie nur fünf bis sieben Meter vor der Küste. Die Küstenzonen des Längsküstensedimentflusses kann daher unterschieden werden in:

Die Erosionszone ist also gekennzeichnet von einer negativen Sedimentbilanz, daher sind die Strände schwach entwickelt und schmal. Die Debris ist rau (schlecht sortierte Sedimente am Strand). Die Erosionszone erstreckt sich über den gesamten Bereich der Halbinsel Samland und den unteren Teil der Kurischen Nehrung.

Die Transitzone hat eine ausgeglichene Sedimentbilanz. Die Sedimente sind an der Küstenbahn gut sortiert. Die Strände sind relativ stabil und breit (35 bis 75 Meter). Die Underwaterslope wird küstennah komplementiert durch eine Serie von (drei bis vier) Sandbarren. Diese Transitzone liegt auf der Kurischen Nehrung zwischen Rybatschi und Juodkrantė.

In der Ablagerungszone liegt positive Sedimentsbilanz vor. Der Strand ist hier zwischen 75 und 100 Meter breit. Diese Zone ist durch ein gut äolisch geformtes Relief geprägt. Eine reduzierte granulometrische Form ist gegeben. Die Menge des Sedimentflusses wird auch von künstlichen Hindernissen beeinflusst. Daher können künstliche Hindernisse auch störend wirken und werden auf der Kurischen Nehrung vermieden.

Generell nimmt der Sedimentfluss gegen Norden bis Klaipėda an Menge zu:


Ortschaften


Landkarte
Landkarte

Auf der Kurischen Nehrung gibt es folgende Dörfer:

Litauischer Teil
Russischer Teil

Während die Bewohner heute im litauischen Teil zumeist Litauisch und im russischen Teil zumeist Russisch sprechen, war bis zum Zweiten Weltkrieg neben Deutsch das dem Lettischen nahestehende Nehrungskurisch die dominierende Sprache der Bewohner.


Tourismus


Vor allem der litauische Teil der Nehrung ist ein beliebtes Reiseziel. Mittelpunkt des Fremdenverkehrs ist die Ortschaft Nida, wo sich Hotels, Ferienwohnungen, Campingplätze und Gastronomie befinden.

Der russische Teil der Nehrung ist touristisch weniger erschlossen, nicht zuletzt wegen des Visumzwangs für Russland. Die Urlauber auf dieser Nehrungsseite kommen meistens aus Russland und Belarus. Einige Kaliningrader haben Wochenendhäuschen. Es gibt zwei Ferienlager für Kinder und Jugendliche (Djuny bei Kilometer 16,8 und Chwoinoje bei Kilometer 28,8). In den russischen Nehrungsdörfern hat eine rege Bautätigkeit eingesetzt, viele Ferienhäuser werden errichtet.


Sehenswürdigkeiten



Litauischer Teil


Thomas-Mann-Haus in Nidden
Thomas-Mann-Haus in Nidden

Russischer Teil


Wald der tanzenden Bäume
Wald der tanzenden Bäume
1283 baute der Deutsche Ritterorden bei Morskoje eine Verteidigungsburg. Die Ruinen der alten Ritterburg stehen noch.

Verkehr


Zwischen dem litauischen und dem russischen Teil der Nehrung existiert ein Straßen-Grenzübergang, der zweimal am Tag in beiden Richtungen von russischen Linienbussen zwischen Kaliningrad und Klaipėda überquert wird.


Litauische Seite


Einfahrt in den Hafen von Klaipėda – rechts die nördliche Spitze der Nehrung – genannt Kopgalis (dt. Süderspitze)
Einfahrt in den Hafen von Klaipėda – rechts die nördliche Spitze der Nehrung – genannt Kopgalis (dt. Süderspitze)

Russische Seite



Siehe auch


Reichspost auf der Kurischen Nehrung
Reichspost auf der Kurischen Nehrung

Literatur




Commons: Kurische Nehrung – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Robert Albinus: Königsberg Lexikon. Würzburg 2002, ISBN 3-88189-441-1.
  2. UNESCO World Heritage Centre: Curonian Spit. Abgerufen am 31. März 2017 (englisch).
  3. bis 1938 Groß Skaisgirren, 1938–45 Kreuzingen
  4. bis 1938 Lasdehnen, 1938–1945 Haselberg

На других языках


- [de] Kurische Nehrung

[ru] Куршская коса

Ку́ршская коса́[2] (лит. Kuršių nerija, нем. Kurische Nehrung) — узкая и длинная песчаная полоса суши (коса) саблевидной формы, отделяющая Куршский залив от Балтийского моря. Простирается от города Зеленоградск Калининградской области до города Клайпеда (Смильтине, Литва). В 2000 году включена в список Всемирного наследия ЮНЕСКО.



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