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Reloncaví-Fjord (spanisch Estuario de Reloncaví) ist der Name eines langgezogenen, schmalen Fjords in Südchile.

Reloncaví-Fjord
Estuario de Reloncaví
Reloncaví-Fjord nahe seiner Mündung in den Reloncaví-Sund
Reloncaví-Fjord nahe seiner Mündung in den Reloncaví-Sund

Reloncaví-Fjord nahe seiner Mündung in den Reloncaví-Sund

Gewässer Reloncaví-Sund (Pazifischer Ozean)
Landmasse Festland Südamerika
Geographische Lage 42° S, 72° W
Reloncaví-Fjord (Los Lagos)
Reloncaví-Fjord (Los Lagos)
Breite3 km
Länge55 km
InselnMarimeli-Insel
ZuflüsseRío Petrohué, Río Puelo
Karte des Gebietes
Karte des Gebietes

Karte des Gebietes

Er öffnet sich östlich des Reloncaví-Sunds, eines großen Binnenbeckens südlich der Distrikthauptstadt Puerto Montt, und verläuft in gekrümmter J-Form zuerst nach ONO und nach einem Knick etwa in seiner Mitte in NNO - Richtung. Er liegt in Gänze in der chilenischen Region X (Región de los Lagos). Der Reloncaví-Fjord ist der nördlichste chilenische Fjord und weltweit einer der äquatornächsten.[1]

In seiner unmittelbaren Umgebung befinden sich die chilenischen Nationalparks Vicente Pérez Rosales, der Nationalpark Hornopirén, der Parque Nacional Alerce Andino und das Naturschutzgebiet Llanquihue, sowie die eindrucksvollen Vulkankegel des Osorno, Calbuco und Yate. Heute ist er auf Grund seiner Tiefe und seiner insgesamt günstigen Wasserbedingungen eines der Zentren der chilenischen Zuchtlachsproduktion.


Geographische und hydrologische Details


Der Fjord ist 55 km lang und an seiner breitesten Stelle nicht breiter als drei Kilometer. Seine durchschnittliche Breite liegt bei 2 Kilometern. Er öffnet sich an der Ostseite des Reloncaví-Sunds, des nördlichsten Teils der chilenischen Binnensee zwischen dem Festland und der Insel Chiloé. Der Fjord verläuft anfangs in ONO-Richtung und wendet sich etwa in seiner Mitte stärker nach Norden. In seinem ersten Drittel liegt die bewohnte Insel Marimeli. In den Reloncaví-Fjord münden neben einigen Bächen zwei Flüsse: der Río Petrohué im Norden und der Río Puelo in der Mitte der Ostküste. Neben den häufigen und ergiebigen Regenfällen tragen diese Flüsse wesentlich zur Wassererneuerung bei und beeinflussen die Salinität des Fjords. Zwischen seiner Öffnung aus dem Sund und der Marimeli-Insel ist der Fjord durchschnittlich 400 m tief, im Biegungsbereich beträgt die durchschnittliche Tiefe etwa 200 m, und liegt im nördlichsten Drittel bei unter 100 m. Die durchschnittliche Tiefe des gesamten Fjords beträgt 170 m. Die beiden einmündenden Flüsse bilden große Geschiebedeltas aus; in ihrem Bereich haben sich flache Brackwasserlagunen gebildet. Der Salzgehalt des Fjords schwankt sowohl regional als auch saisonal. Er liegt um die 1,7 % im Norden und 4,5 % an der Mündung. Die Amplitude normaler Gezeiten beträgt etwas mehr als einen Meter, Springfluten können jedoch eine Amplitude von bis zu 6 Metern erreichen. Dagegen kann der Tidenhub im Reloncavi-Sund 10 m übersteigen.[2]


Fischwirtschaft


Der Reloncaví-Fjord ist eines der Zentren der chilenischen Zuchtfischproduktion, die in den 1970er Jahren begann und heute einen wesentlichen Wirtschaftsfaktor darstellt. Gezüchtet werden vor allem Salmoniden wie Atlantischer Lachs, Silberlachs und Königslachs, in den Flusseinmündungen auch Bachforellen und Regenbogenforellen. Entkommene Exemplare des Königslachses haben selbsterhaltende Populationen aufgebaut und steigen jährlich in einige chilenische Flüsse, unter anderem in den Río Petrohué auf, um zu laichen. Den beiden anderen Lachsarten scheint dies bisher nicht gelungen zu sein.[3] Regenbogenforellen und in geringerem Maße auch Bachforellen sind jedoch in vielen chilenischen Flüssen die häufigsten Fischarten und verdrängen zunehmend die wenigen einheimischen Arten. Früher wurde im Fjord vor allem nach dem Robalo (Eleginops maclovinus)[4] und der Merluza de cola, einer Seehechtart, gefischt.[5]


Literatur




Commons: Reloncaví-Fjord – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Valle-Levinson et al.(2007) S. 114
  2. Valle-Levinson et al.(2007) S. 114–117
  3. Doris Soto et al.: Establishment of Chinook salmon (Oncorhynchus tshawytscha) in Pacific basins of southern South America and its potential ecosystem implications. In: Revista Chilena de Historia Natural 80: 81-98, 2007. pdf span/engl.
  4. Fische Chiles (Robalo) span.
  5. Fische Chiles (Merluza) span.

На других языках


- [de] Reloncaví-Fjord

[en] Reloncaví Estuary

Reloncaví Estuary (Spanish: Esturario de Reloncaví, archaic: Sin Fondo) is a fjord off Reloncaví Sound, located in the Los Lagos Region of Chile. Several National Parks and Wilderness Areas are situated in the vicinity of this fjord. Among them are: Alerce Andino National Park, Hornopirén National Park, Vicente Pérez Rosales National Park, Llanquihue National Reserve and the Cochamó Valley. The Yate Volcano towers above this fjord. The Puelo River empties into this estuary. It also receives the outflow of the Todos los Santos Lake through the short tortuous Petrohué River.[1]



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