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Der Zillierbach (auch Zillier-Bach und im Unterlauf Flutrenne genannt; früher Holtemme, später Zilgerbach) ist ein 14,7 km (mit Wormsgraben 16,3 km) langer, orografisch rechter und südöstlicher Zufluss der Holtemme im Harz im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt.

Zillierbach
Zillier-Bach (im Unterlauf: Flutrenne)
Zillierbach in Wernigerode
Zillierbach in Wernigerode

Zillierbach in Wernigerode

Daten
Gewässerkennzahl DE: 56862 (mit Wormsgraben)
Lage Landkreis Harz, Sachsen-Anhalt, Deutschland
Flusssystem Elbe
Abfluss über Holtemme Bode Saale Elbe → Nordsee
Quelle im Harz am Hohnekamm
51° 46′ 37″ N, 10° 43′ 0″ O
Quellhöhe ca. 610 m ü. NN[1]
Mündung in Wernigerode in die Holtemme
51° 50′ 4″ N, 10° 46′ 45″ O
Mündungshöhe 235,1 m ü. NN[1]
Höhenunterschied ca. 374,9 m
Sohlgefälle ca. 26 
Länge 14,7 km[2] ,
mit Wormsgraben 16,28 km
Rechte Nebenflüsse Wormsgraben
Durchflossene Stauseen Zillierbachstausee
Zillierbach in Wernigerode im Juli 2017 beim Hochwasser im Harz und Harzvorland
Zillierbach in Wernigerode im Juli 2017 beim Hochwasser im Harz und Harzvorland

Verlauf


Der Zillierbach entspringt innerhalb des Naturparks Harz/Sachsen-Anhalt im Nationalpark Harz auf der Ostflanke des Hohnekamms, der die Hohneklippen trägt. Seine Quelle liegt unterhalb des Hohnekopfs etwa 1 km nordwestlich von Drei Annen Hohne nahe dem Natur-Erlebniszentrum HohneHof (ehem. Forsthaus Hohne) auf etwa 610 m ü. NN[1].

Nach 480 m vereinigt sich der Quellbach mit dem stärkeren Wormsgraben, der Wasser von der Wormke zum Zillierbach führt und hydrografisch als Oberlauf des Zillierbaches gerechnet wird. Der gut 2 km lange Wormsgraben wurde mit geringem Gefälle auf der Süd- und Südostflanke der Hohneklippen angelegt.

Von diesem Zusammenfluss fließt der Zillierbach südsüdostwärts und erreicht bei Verlassen des Nationalparks Drei Annen Hohne, das an der Landesstraße 100 (Schierke–Hasserode) liegt. Von dort verläuft er in nordöstlicher Richtung und speist den Zillierbachstausee (Stauziel: 470,19 m ü. NN). Im unterhalb davon gelegenen Mühlental passiert der Bach erst den Peterstein und danach entlang der Bundesstraße 244 den Scharfenstein und die Siedlung Voigtstieg (zu Wernigerode). Sein nordwestwärts gerichteter Unterlauf, der entlang der B 244 durch Nöschenrode und Wernigerode fließt, wird auch Flutrenne genannt.

Nach Passieren des Westerntorturms in Wernigerode und dortigem Unterqueren der B 244 mündet der Zillierbach schließlich westlich vom Bahnhof Wernigerode-Westerntor auf 235,1 m ü. NN[1] in den Bode-Zufluss Holtemme. Somit ergeben sich 374,9 m Höhenunterschied.

Schon mit seinem natürlichen Quellbach (14,68 km) und erst recht mit dem Wormsbach (zus. 16,28 km) und der oberen Wormke (zus. 18,28 km) ist der Zillierbach deutlich länger als die Holtemme oberhalb seiner Mündung (10,74 km).


Geschichte


Der Zillierbach hieß bis in das 16. Jahrhundert Holtemme, dann ab 1558 Zilgerbach. Erst später bekam er seinen heutigen Namen. Die unbeständige Wasserführung des Bachs wurde durch den künstlich angelegten Wormsgraben bereits Ende des 12. Jahrhunderts ausgeglichen. Vom Mittelalter bis zum Bau der Zillierbachtalsperre (1934–1936) trieb der Bach die Mühlen, wie die Waldmühle, im Bachabschnitt zwischen Voigtstieg und Wernigerode an. Dieser Talabschnitt heißt heute noch Mühlental.

Im Mühlental befanden sich zahlreiche Mühlen, die Laufe der Zeit unterschiedlich genutzt wurden. So war die Waldmühle im oberen Mühlental beheimatet und die heutige Gaststätte und Sporteinrichtung nennt sich noch heute so. Unmittelbar darunter war Hartmannsmühle, die heute als Alte Mühle firmiert und einen Hotel- und Pensionsbetrieb beherbergt. Weiter bachabwärts folgten eine sogenannte Mostrichmühle und die Storchmühle, eine bekannte und zu DDR-Zeiten Konsum-Großgaststätte, die vor einigen Jahren abgerissen wurde.


Lebensraum und ökologische Durchlässigkeit


Der Zillierbach beheimatet eine Reihe seltener Wildfische, darunter die geschützte Bachforelle, das Wappentier sowohl der Stadt Wernigerode als auch des Landkreises Harz. Neben der Bachforelle lässt sich in dem Gewässer auch die Elritze, der Gründling und die Schmerle finden. Zur Verbesserung der ökologischen Durchlässigkeit des Zillierbachs wurde von 2000 bis 2002 ein von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördertes Projekt durchgeführt, in dessen Rahmen fünf Querbauwerke mit Fischtreppen versehen wurden, um eine durchgehende Passierbarkeit zum Beispiel für die Bachforelle herzustellen. Das Projekt war mit ausschlaggebend für die Auszeichnung der Stadt Wernigerode im Rahmen des Wettbewerbs "Bundeshauptstadt Naturschutz"[3].


Einzelnachweise


  1. Sachsen-Anhalt-Viewer
  2. Gezeichneter GPS-Track stromaufwärts: Zillierbach ← Wormsgraben ← obere Wormke. Beim Zeichnen wurden Zwischenlängen notiert und vorübergehend auch die Quelle des Zillierbaches angebunden
  3. Heidelberg wird Bundeshauptstadt im Naturschutz 2007 – Rastatt, Wernigerode, Wettenberg und Nettersheim für herausragende Leistungen im kommunalen Naturschutz ebenso ausgezeichnet, Pressemitteilung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) vom 29. Oktober 2007


Commons: Zillierbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

На других языках


- [de] Zillierbach

[en] Zillierbach

The Zillierbach (until 1558 called the Zilgerbach) is a stream in the Harz mountains of central Germany (Harz district) in the state of Saxony-Anhalt. It is about 13 kilometres (8 mi) long. The stream rises on the western side of the Hohneklippen crags and runs initially southwards, then swings northeast at Drei Annen Hohne. South of Drei Annen Hohne it picks up the waters of the Wormsgraben, its main tributary. The Zillierbach supplies the Zillierbach Dam near Elbingerode. In front of the settlement of Voigtstieg it is joined by another two smaller brooks. In the Middle Ages the Zillierbach powered the mills between Voigtstieg and Wernigerode. This section of the valley is still called Mühlental (Mill Valley) today. In its lower reaches before its mouth the stream is known as the Flutrenne. The stream discharges into the Holtemme at Wernigerode northwest of the West Gate (Westerntor). It drops through a vertical height of almost 400 metres (1,300 ft) from source to mouth.



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