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Der Tajo-Segura-Kanal (span. Trasvase Tajo-Segura, trasvase = Umleitung) ist das bisher größte Wasserbauprojekt in Spanien. Es soll das Wasserangebot an Spaniens Südostküste in der Region Murcia erhöhen.

Gebiet des Tajo-Segura-Kanals; von Norden nach Süden die Provinzen Guadalajara, Cuenca, Albacete und Murcia
Gebiet des Tajo-Segura-Kanals; von Norden nach Süden die Provinzen Guadalajara, Cuenca, Albacete und Murcia
Tajo-Segura-Kanal in der Provinz Albacete
Tajo-Segura-Kanal in der Provinz Albacete
Teil eines Aquädukts bei Alcázar del Rey, Provinz Cuenca
Teil eines Aquädukts bei Alcázar del Rey, Provinz Cuenca

Geschichte


Die ersten Pläne reichen bis 1933 zurück. Der Bau konnte jedoch erst im Mai 1966 begonnen werden. Seit 1979 passiert der Kanal auf einer Gesamtlänge von 286 km zahlreiche Aquädukte und Tunnel (darunter den von Talave mit 31 km Länge). Zur Überwindung der Wasserscheide müssen aufwändige Pumpsysteme das Tajo-Wasser von 642 m auf 898 m heben.

Der Kanal beginnt in der Region Kastilien-La Mancha am Bolarque-Staudamm, wo der Guadiela in den oberen Tajo mündet (40° 21′ 42″ N,  49′ 13″ W). Er verläuft in überwiegend südlicher Richtung und endet in der Provinz Albacete im Talave-Stausee (38° 31′ 10″ N,  54′ 0″ W) des Río Mundo, der später in den Río Segura mündet.

Der Tajo-Segura-Kanal ist für einen maximalen Durchfluss von 33 m³ pro Sekunde ausgelegt. Das entspricht einer maximalen Transferkapazität von 1000 hm³ Wasser pro Jahr. 1971 wurde zunächst die Überleitung von 600 hm³ pro Jahr genehmigt. Bei einem kalkulierten Verdunstungsverlust von 15 % (90 hm³) verbleiben rechnerisch 510 hm³ pro Jahr zur Verteilung. Der Löwenanteil mit 400 hm³ pro Jahr war für die Bewässerung landwirtschaftlicher Kulturen vorgesehen.

Diese als erste Ausbaustufe vorgesehene Transfermenge ist allerdings bisher nur einmal (1999/2000) erreicht worden. Im Dürrejahr 1994/95 wurden lediglich 135 hm³ transferiert. Die hydrologischen Berechnungen für den Tajo-Segura-Kanal basieren auf Mittelwerten der Jahre 1930 bis 1960. Im Falle der Messreihe des Tajo-Pegels wurde dabei offenkundig ein Zeitraum mit überdurchschnittlich hohen Niederschlags- und Abflusswerten erfasst, die seither nicht mehr erreicht wurden.

Für die Versorgung der städtischen Haushalte, besonders in den touristischen Zentren an der Küste zwischen Alicante und dem Erholungsgebiet La Manga del Mar Menor, wurden zusätzlich Meerwasserentsalzungsanlagen gebaut.


Folgen


Die initiale Fehlkalkulation hat große Folgen für die Unterlieger des Tajo-Stroms. Vor der Entnahme betrug der mittlere Abfluss bei Aranjuez (Provinz Madrid) im Sommer 30 m³/s, das Jahresmittel lag bei 150 m³/s. Nachdem mittlerweile bis zu 60 % des Wassers am Oberlauf entnommen werden, wird in einzelnen Jahren das festgesetzte Abflussminimum mit 6 m³/s nicht mehr erreicht. Das bedeutet, dass der relative Schadstoffeintrag aus dem Großraum Madrid in den Mittellauf des Tajo bedenkliche Ausmaße angenommen hat. Im Jarama, der die Abwässer der Region Madrid dem Tajo zuführt, liegt das Verhältnis von sauberem Wasser zu kontaminierten Abwässern gegenwärtig (Stand 2008) bei 3:7. Im Teilabschnitt ist das Tajo-Wasser phasenweise so stark kontaminiert, dass es nicht einmal mehr für die landwirtschaftliche Bewässerung geeignet ist[1].

Das Wassermanagement Spaniens wird innerhalb des Landes, aber auch von der Europäischen Union kontrovers diskutiert. So wird auch die Frage des Zentralstaats (als Erbe der Franco-Diktatur) in Abgrenzung zum neuen Geist des Regionalismus mittels der „alten“ und der „neuen“ Wasserkultur diskutiert[2].



Commons: Tajo-Segura – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Hernández Soria 2001: El Trasvase Tajo-Segura. Lecciones del pasado
  2. Vgl. Francisco Javier Martínez Gil: La nueva cultura del agua en España. Bilbao, 1997 ISBN 84-88949-16-2

На других языках


- [de] Tajo-Segura-Kanal

[es] Trasvase Tajo-Segura

El trasvase Tajo-Segura es una de las obras hidráulicas de ingeniería más grandes realizadas en España. Mediante este trasvase, se deriva agua del río Tajo desde los embalses de Entrepeñas (Guadalajara) y Buendía (Cuenca) al río Mundo, afluente del Segura, a través del embalse de Talave. Los orígenes del trasvase, aunque fue mencionado por primera vez en 1922, se remontan al año 1932, cuando el entonces Ministro de Obras Públicas de la Segunda República, el socialista Indalecio Prieto, encomendó al ingeniero Manuel Lorenzo Pardo la realización de un plan nacional del aprovechamiento de las aguas. Un año después era presentado el Plan Nacional de Obras Hidráulicas, que incluía el Trasvase Tajo-Segura, el cual al final no se llevó a cabo por diversas causas, principalmente por la Guerra Civil Española, que comenzó solo tres años después. La realización del trasvase se retomó con la Orden Ministerial de 30 de julio de 1966, donde se ordena la redacción del Anteproyecto General del Aprovechamiento Conjunto de los Recursos Hidráulicos del Centro y Sureste de España, Complejo Tajo-Segura, del cual formaba parte integrante la construcción del Trasvase Tajo-Segura. En 1979 llegaron las primeras aguas a la cuenca del Segura procedentes del río Tajo.



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