Die Sude ist ein 85 Kilometer langer, rechter (östlicher) Nebenfluss der Elbe in Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen.
Sude | ||
Verlauf der Flüsse Schilde, Schaale, Sude, Schmaar und Zare | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 5936 | |
Lage | Westmecklenburg, Amt Neuhaus | |
Flusssystem | Elbe | |
Abfluss über | Elbe → Nordsee | |
Flussgebietseinheit | Elbe | |
Quelle | Südöstlich von Renzow 53° 36′ 39″ N, 11° 10′ 33″ O53.61094211.17587849 | |
Quellhöhe | 49 m | |
Mündung | Bei Boizenburg in die Elbe53.37138888888910.6918055555565 53° 22′ 17″ N, 10° 41′ 31″ O53.37138888888910.6918055555565 | |
Mündungshöhe | 5 m ü. NN | |
Höhenunterschied | 44 m | |
Sohlgefälle | rund 0,49 ‰ | |
Länge | rund 90 km[1] | |
Einzugsgebiet | 2253 km²[1] | |
Abfluss am Pegel Garlitz[2] AEo: 735 km² Lage: 24 km oberhalb der Mündung |
NNQ (17. Juli 1977) MNQ 1955–2013 MQ 1955–2013 Mq 1955–2013 MHQ 1955–2013 HHQ (1. März 2002) |
210 l/s 1,08 m³/s 4,56 m³/s 6,2 l/(s km²) 15,6 m³/s 27,2 m³/s |
Abfluss[1] | MQ |
13,8 m³/s |
Linke Nebenflüsse | Zare, Krainke, Rögnitz, Lake, Strohkirchener Bach, Kraaker Mühlenbach, Schwarzer Graben, Lehmkuhlener Bach | |
Rechte Nebenflüsse | Boize, Schaale, Strom, Schmaar, Kleine Sude | |
Durchflossene Seen | Dümmer See | |
Kleinstädte | Hagenow, Lübtheen, Boizenburg | |
Sude bei Bandekow |
Die Sude entspringt in einem Wald nahe dem Schwarzen Moor zwischen Renzow und Groß Welzin, um von dort nach Osten hin den Dümmersee zu durchqueren. Anschließend fließt ihr Wasser in südlicher Richtung ab. In der Nähe von Bandenitz unterquert sie die Bundesautobahn 24. An Hagenow fließt sie östlich vorbei. Danach verläuft der Fluss in einem recht langgestreckten Rechtsbogen nach Westen nördlich an Lübtheen vorbei und durchquert die niedersächsische Gemeinde Amt Neuhaus. Schließlich mündet die Sude westlich von Boizenburg/Elbe an Elbflusskilometer 559,52 in die Elbe, die in diesem Bereich Grenzfluss zu Niedersachsen ist.
Von 1842 an mündete die Sude nach Verlängerung bei Kilometer 557 bei Gothmann in die Elbe. Der Verlauf wurde etwa 1986 in den Boizenburger Hafen verlegt, so dass die Boize zum Nebenfluss der Sude wurde.[3]
Das Quellgebiet der Sude liegt auf der Nordsee-Ostsee-Wasserscheide. Während die Sude in südwestlicher Richtung über die Elbe in die Nordsee entwässert, erreicht das Wasser der Stepenitz, die nur wenige Kilometer weiter nordöstlich entspringt und in nordwestliche Richtung fließt, über die Trave die Ostsee.
Die Sude hat einen sehr guten Fischbestand, vor allem der Hecht ist sehr häufig anzutreffen, wächst aber durch hohe Befischung nicht zu stattlichen Größen heran. Außerdem kommen alle Weißfischarten vor, sogar die Barbe wurde wieder erfolgreich angesiedelt. Der Aal sowie die Aalquappe, welche der größte Laichräuber im Fluss ist, werden gelegentlich von Anglern erbeutet.
Zudem gibt es Biber und Wasserratten und um die Sude herum eine intakte Tierwelt mit diversen Wildtieren. Im Amt Neuhaus hat die Stork Foundation große Gebiete gekauft. Diese werden unter anderem zur Zucht von seltenen Nutztierrassen genutzt.
Die Sude wird touristisch beispielsweise durch Wasserwandern erschlossen. In Gößlow befindet sich ein neu errichtetes Blockhaus, welches als Startpunkt oder Rastplatz genutzt werden kann. Es müssen mehrere Wehre überquert werden. Zudem werden geführte Sudetouren angeboten.
In Sückau, nahe der Einmündung der Rögnitz und zwischen Sückau und Preten gibt es hölzerne Aussichtstürme, die eine Möglichkeit bieten, um weiträumige Flächen zu überschauen. Sie wurden von der Stork Foundation erbaut.
Neben vielen denkmalgeschützten Bauwerken entlang der Sude, wie z. B. dem hölzernen Wehr an der alten Mühle in Brömsenberg gibt es die historische Eisenbahnbrücke in Preten, die heute von Fahrradfahrern genutzt werden kann.
Es befinden sich Wehre bzw. Sohlgleiten in Radelübbe, Kuhstorf, Redefin, Brömsenberg, Langenheide und Gothmann.
Die Sude wird von Preten bis Boizenburg von einigen Flut-Poldern, die zum Teil durch Schöpfwerke abgetrennt sind, gesäumt. Sie dienen der Aufnahme von Hochwasserscheiteln. Außerdem gibt es Schutz-Polder, die die Ortschaften schützen sollen. Beträgt die Wasserstandsdifferenz am Wehr in Gothmann mehr als 1,5 Meter so muss es aus baulichen Sicherheitsgründen geschlossen werden. Danach kann das Wasser der Sude nicht mehr abfließen und staut sich auf. Auch dank der vorhandenen Rückzugsflächen kam es während des Elbhochwassers im Jahr 2002 zu keinen größeren Schäden in den angrenzenden Ortschaften.
Mittlerweile wurden in Boizenburg, Brömsenberg, Redefin und in Viez Fischtreppen installiert um Wanderungsmöglichkeiten für Fische zu schaffen.
Im Amt Neuhaus, speziell in und um Sückau, gibt es eine Bürgerinitiative, die sich für eine Fortsetzung des Deichausbaus einsetzt.