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Der Speltbach ist ein auf dem Hauptstrang knapp 7 km langer Bach im Hohenlohekreis im nördlichen Baden-Württemberg, der in Mulfingen-Berndshofen von links und Westen in die mittlere Jagst mündet.

Speltbach

Bild gesucht BW
Daten
Gewässerkennzahl DE: 2388334
Lage Kocher-Jagst-Ebenen
  • Östliche Kocher-Jagst-Riedel
  • Mittleres Jagsttal[1]

Baden-Württemberg

Flusssystem Rhein
Abfluss über Jagst Neckar Rhein Nordsee
mündungsfernste Quelle des Siedelbachs zwischen Künzelsau-Mäusdorf und -Nitzenhausen im Lohebusch
49° 16′ 39″ N,  47′ 24″ O
Quellhöhe ca. 437 m ü. NN[2]
Mündung in Mulfingen-Berndshofen von links und Westen in die mittlere Jagst
49° 18′ 27″ N,  48′ 13″ O
Mündungshöhe 270,3 m ü. NN[3]
Höhenunterschied ca. 166,7 m
Sohlgefälle ca. 24 
Länge 6,9 km[4] 
ab Q. d. Siedelbachs
Einzugsgebiet 11,2 km²[5]
Kleinstädte Nur EZG-Anteil:
Ingelfingen

Geographie



Verlauf


Der Speltbach entsteht aus zwei gleichnamigen, sich recht später vereinigenden Ästen auf dem schmalen Hochebenenstreifen zwischen mittlerem Kocher- und Jagsttal östlich und nordöstlich von Künzelsau. Der Hauptstrang des kleinen Gewässersystems beginnt allerdings an der Quelle des längeren linken Quellbachs Siedelbach zum südlichen und linken Oberlaufs, welcher als Feldweggraben auf etwa 437 m ü. NN zwischen der Künzelsauer Orten Mäusdorf und Nitzenhausen entsteht, um bald in einer langgezogenen Rechtskurve auf den Künzelsauer Weiler Berndhausen zuzulaufen, an deren Ende die Siedlung in schon merklich eingetieftem Tal liegt. Im Ort läuft der längere Siedelbach mit dem südlichen Speltbach-Quellbach zusammen, der in kürzerem Lauf vom Mettelholz im Osten herkommt.

Nun nach diesem Speltbach genannt, quert in Berndshausen zum ersten und einzigen Male vor dem ähnlich lautenden Mündungsort Berndshofen eine Straße das Gewässer, die K 2303 von Amrichshausen nach Buchenbach, denn das nun nordwärts laufende Tal gräbt sich bald steil zur Waldklinge Spelt ein, in die den Bach nur ein Wirtschaftsweg begleitet. Aus Nebenklingen erfährt er hier zweimal Zufluss, um sich dann darin mit seinem linken Oberlauf an der Grenze zur Gemeinde Mulfingen zu vereinen.

Dieser kürzere Quellast aus dem Norden entsteht nahe dem Mulfinger Unteren Railhof und entwässert in recht konsequentem Südlauf ein größeres Waldgebiet in den Gewannen Grund und Holderbach westlich von ihm. Diesem kleineren Speltbach-Zweig fließen von rechts auf der zweiten Hälfte seines Laufes ebenfalls zwei Nebenklingen zu.

Vom Zusammenfluss an läuft der vereinte Speltbach dann ostwärts im abwärtigen Ast des Ts seiner steilen Talklingen. Auf der ersten Hälfte dieses Unterlaufs noch im Wald verbleibend, weitet sich das Tal danach merklich und der Bach tritt unterhalb des von Steinriegeln gegliederten Südhangs der Weingartsteige an der linken Talseite von einer Gehölzgalerie begleitet in die freie Flur ein. Nach einem letzten Kilometer Laufs erreicht er die Ortsgrenze des Mulfinger Mündungsweilers Berndshofen, wo ihn die hier linksseits des Flusses verlaufende Jagsttalstraße L 1025 quert, gleich danach mündet der Speltbach von links und Westen auf unter 270 m ü. NN in die hier nordwärts laufende mittlere Jagst.


Einzugsgebiet


Der Speltbach hat ein Einzugsgebiet von 11,2 km² Größe. Die Kontur bildet grob ein zu den Haupthimmelsrichtungen paralleles Rechteck einer Nord-Süd-Erstreckung von 4,5 km und einer West-Ost-Erstreckung von 2,5 km. Der höchste Punkt darin ist das Hohe Lindle im Südosten auf 447 m ü. NN nahe dem Siedelbach-Ursprung. Die etwas wellige Hochebene, die über drei Viertel des Einzugsgebietes einnimmt, liegt größtenteils über 400 m ü. NN.

Die Wasserscheide im Osten verläuft gegen den Jagst-Zufluss Buchenbach, der im gleichnamigen Mulfinger Talort mündet; die südliche zum Kocherstettener Kocher-Zufluss Heiligenbach und zum Kocher selbst; die westliche zum weiter abwärts bei Nagelsberg in den Kocher mündenden Deubach mitsamt nacheinander seinen Zuflüssen Ohrenbach, Steinbach und Österbach. Im Nordwesten trennt eine sehr kurze Grenze vom Einzugsgebiet des bei Dörzbach-Hohebach wiederum die Jagst erreichenden Forellenbachs; im Norden läuft jenseits der Hetzlesbach ebenfalls zur Jagst im wenig abwärtigen Heimhausen.


Kommentierte Zuflussliste


Hierarchisch eingerückte Liste der Oberläufe ( rechts, links), rechten () und linken () Zuflüsse und Seen (), jeweils von der Quelle zur Mündung aufgelistet. Gewässernamen in der Regel nach LUBW-GN, Gewässerlängen nach LUBW-FG (Datensatzeinträge), entsprechend Seeflächen nach LUBW-SG und Einzugsgebiete nach LUBW-BEZG. Höhenangaben in der Regel nach dem Höhenlinienbild auf der topographischen Karte. Andere Quellen für die Angaben sind jeweils vermerkt.

Der Speltbach hat zwei gleichnamige Oberläufe, die weniger als 0,4 km ostnordöstlich von Büttelbronn auf 344 m ü. NN[3] in seiner Spelt genannten Talschlucht aus Süden und Norden kommend zusammenfließen. Danach läuft der Bach durchweg nach Osten.

Mündung des Speltbachs in Mulfingen-Berndshofen von links und Westen in die mittlere Jagst auf unter 270 m ü. NN, gleich nach dem Rücklauf des linken Mühlkanals der Jagst von Buchenbach her. Der Bach hat hier ab dem Zusammenfluss seiner zwei gleichnamigen Oberläufe eine Länge von 2,7 km, ab der Quelle seines längeren rechten Oberlaufs eine Länge von 5,9 km, die längste Fließstrecke im Bachsystem[6] beginnt an der Quelle von dessen linkem Zulauf Siedelbach und misst 6,9 km. Das Einzugsgebiet umfasst insgesamt 11,2 km².


Ortschaften


Die einzigen Orte am Lauf sind der Künzelsauer Weiler Berndshausen am nordwärts laufenden rechten Quellbach und der Mulfinger Weiler Berndshofen an der Mündung.

Anteil am Einzugsgebiet von 11,2 km² haben:


Geologie


Auf der Hochebene, die einen Großteil des Einzugsgebietes einnimmt, findet sich im zentralen Teil überall Unterkeuper, dem in einem Bogen von Ost über Süd nach Nordwest noch auf den Kammlagen nahe der Wasserscheide häufig Lösssedimente quartärer Genese aufliegen. Im Grenzbereich dieser beiden Schichten entstehen meist die Quelläste und großen Zuflüsse. Der größere linke Oberlauf Siedelbach des südlichen Quellbachs erreicht dann im Talverlauf den Oberen Muschelkalk ungefähr am Zulauf des Hinteren Brünnleins, der von Norden her kommende Speltbachzweig an seinem Klingeneintritt. Erst kurz vor Berndshofen erreicht der vereinte Speltbach am Unterlauf den Mittleren, ganz zuletzt am Rande der Jagsttalaue im Weiler den Unteren Muschelkalk, in dem er auch mündet.[7]

Kügelhofer Moortopf (2013)
Kügelhofer Moortopf (2013)

Auf der Hochebene gibt es im Einzugsgebiet zwei die Verkarstung des Oberen Muschelkalks anzeigende größere Dolinen.


Landschaft


Der Speltbach durchzieht einen Teil das Hochebenenstreifens zwischen den Nachbarflüssen Kocher und Jagst, der dem Naturraum Kocher-Jagst-Ebenen angehört. Diese Hochfläche im Einzugsgebiet ist leicht wellig und liegt vorwiegend in offener Flur, in der einige Waldinseln eingestreut sind. Sie wird vorwiegend ackerbaulich genutzt, in den oberen Talmulden herrscht jedoch Grünland vor. Westlich des oberen linken Speltbachlaufes liegt im Grund und im Holderbach bis zur Wasserscheide und darüber hinaus ein größeres geschlossenes Waldgebiet.

Die steil eingekerbten und gefällereichen Talabschnitte ab den Kingeneintritten bis hinab etwa zur Hälfte des ostwärtigen Unterlaufs sind meist von Hang- und Talwald bedeckt, abwärts beginnt wieder offene Flur. Vor allem am linken Hang findet sich hier altes Weinbaugelände mit vielen heckenüberzogenen Steinriegeln.


Schutzgebiete


Das Unterlauftal des Speltbachs und die Klingenabschnitte seiner zwei Oberläufe wie seiner Zuflüsse sind Teil des Landschaftsschutzgebietes Jagsttal mit Nebentälern …. Sie zeigen eine aus Wald und offener Flur zusammengesetzte und vielfältige historische Kulturlandschaft mit Wasserläufen und Klingen, Steinriegeln, Feldgehölzen, Rainen und Böschungen, Streuobstwiesen und extensiv bewirtschaftetem Grünland in der Talaue.

Besonders geschützte Biotope sind unter anderen


Geschichte


Wohl schon steinzeitlich, sicher aber zur Keltenzeit gab es auf der schmalen Hochebene zwischen Kocher und Jagst, die sich bis zur Mündung der beiden Flüsse in den Neckar bei Bad Friedrichshall fortsetzt, einen etwa 50 km langen Höhenweg, der bis in die Neuzeit weiter genutzt wurde, die Hohe Straße zwischen Kocher und Jagst. Der so benannte Weg stieg von einem Jagstübergang beim Mulfinger Ort Heimhausen durch die Klinge des nördlichen Nachbarbachs Hetzlesbach auf die Hochebene hinauf und zog dann anfangs entlang der nördlichen Wasserscheide des Speltbachs. Ein Abzweig vom Weg lief nach Südosten auf der Flusswasserscheide der auch oberhalb sehr nahen beiden Nachbarflüsse weiter in Richtung Kirchberg an der Jagst, wozu er vor dem steilen Speltbacheinschnitt nach Süden ausweichen musste, ein zwischen Ohrenbach, Büttelborn und Berndshausen gelegenes Kuppengewann Straßen bezeugt die alte Trasse.[11]


Siehe auch



Einzelnachweise


  1. Wolf-Dieter Sick: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 162 Rothenburg o. d. Tauber. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1962. → Online-Karte (PDF; 4,7 MB)
  2. Nach dem Höhenlinienbild auf der LUBW-TK.
  3. Texteintrag in Blau auf der LUBW-TK.
  4. Nach LUBW-FG10 (Datensatzeintrag).
  5. Nach LUBW-GEZG (Datensatzeintrag).
  6. Auf LUBW-BRSWEB unter einheitlicher Fließgewässerkennzahl 2388334.
  7. Geologie nach LGRB-GÜK300.
  8. Geotopsteckbrief der Doline auf dem Galgenfeld (PDF) beim LGRB.
  9. Geotopsteckbrief des Kügelhofer Moortopfs (PDF) beim LGRB.
  10. Geotope nach LGRB-GTK.
  11. Zu den Straßentrassen siehe Emil Kost, Die Hohe Straße zwischen Kocher und Jagst, (Webseite, digitalisiert), insbesondere die etwas grobe Übersichtskarte auf Abbildung 1.

Literatur







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