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Der Seyhan ist ein Fluss im Süden der Türkei, der in das Mittelmeer mündet. Der Seyhan hieß in der Antike Saros (latinisiert Sarus).

Seyhan
antike Namen: Saros, Sarus
Daten
Lage Adana, Mersin (Türkei)
Flusssystem Seyhan
Zusammenfluss von Göksu und Zamantı nahe Aladağ
37° 36′ 22″ N, 35° 35′ 6″ O
Quellhöhe 323 m
Mündung südlich Tarsus ins Mittelmeer
36° 43′ 31″ N, 34° 54′ 28″ O
Mündungshöhe 0 m
Höhenunterschied 323 m
Sohlgefälle 1,6 
Länge 208 km[1] (einschl. Quellfluss Zamantı: 516)
Einzugsgebiet 20.700 km²[1]
Abfluss am Pegel Adana[1] MQ
200 m³/s
Durchflossene Stauseen Kavşak-Bendi-Talsperre,
Yedigöze-Talsperre,
Menteş-Staustufe,
Çatalan-Talsperre,
Seyhan-Talsperre,
Eski Baraj
Großstädte Adana
Demirköprü-Brücke in Adana
Demirköprü-Brücke in Adana

Demirköprü-Brücke in Adana


Ursprung, Verlauf und Nutzung


Der 208 Kilometer lange Seyhan besitzt zwei Quellflüsse: den kürzeren linken Quellfluss Göksu, der im Tahtalı-Gebirge (Provinz Kayseri, Kreis Pınarbaşı) entspringt, und den längeren 308 km langen Zamantı, der im mittleren Taurusgebirge im Norden des Tahtalı-Gebirges im Süden der Provinz Sivas, im Provinzkreis Altinyayla, in der 1500 Meter hohen Uzunyayla-Hochebene entspringt. Er fließt durch die Provinzen Kayseri und Adana, wo er etwa 20 Kilometer südlich der antiken Stadt Tarsus in das Mittelmeer mündet.

Die Wassermenge des Flusses schwankt im Jahresverlauf sehr stark. Der Seyhan kann im Winter und Frühling sintflutartig ganze Landstriche überschwemmen, aber auch im Sommer große Gebiete vertrocknen lassen. Um dieses Problem von zu viel Wasser in kühleren und zu wenig Wasser in trockeneren Jahreszeiten in den Griff zu bekommen, wurden mehrere Stauseen am Seyhan gebaut.

Der Fluss fließt mitten durch die Großstadt Adana und unterteilt sie in die Bezirke Seyhan und Yüreğir. Hier wird er von einer Steinbrücke (Taşköprü) überspannt, die unter dem römischen Kaiser Hadrian errichtet wurde und als die älteste noch benutzte Brücke der Welt gilt. Außerdem ist der Fluss Wasserlieferant für die fruchtbare Çukurova-Tiefebene (Seyhan-Ceyhan-Flussdelta) im Süden der Türkei. Das Wasser von Seyhan und Ceyhan ist für die Çukurova-Tiefebene sehr wichtig, da sich dort neben den Anbaugebieten zahlreicher Agrarprodukte auch das wasserintensive, wichtigste Baumwollanbaugebiet der Türkei befindet.


Politische und außenwirtschaftliche Bedeutung


Seit 1986 und verstärkt in den neunziger Jahren gab es Gespräche zwischen der Türkei und Israel sowie Saudi-Arabien und Jordanien über ein Projekt, das Wasser vom Seyhan und Ceyhan aus dem Çukurova-Delta in die jeweiligen Länder mit Pipelines durch das Mittelmeer umzuleiten oder mit Tankern zu transportieren. Dadurch sollte die Wasserknappheit vor allem von Israel und Jordanien gelöst werden.

Der Name des Projekts sollte „Friedenswasser“ (türkisch: Barış Suyu) lauten. Die Idee wurde nicht verwirklicht, einerseits weil der von der Türkei verlangte Preis von 0,80–1,00 US$ pro m³ des „Friedenswassers“ für die Länder zu hoch war und andererseits die Machbarkeit des Projekts bezweifelt wurde. Saudi-Arabien war beispielsweise der Meinung, Wasser aus energieintensiven Meerwasserentsalzungsanlagen sei preiswerter als das türkische „Friedenswasser“. Auch politische Hindernisse ließen das Projekt im Sande verlaufen. Seit Anfang 2006 gab es wieder Gespräche – in erster Linie mit Israel –, um das „Projekt Friedenswasser“ wieder aufzunehmen.



Commons: Seyhan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Artikel Seyhan in der Großen Sowjetischen Enzyklopädie (BSE), 3. Auflage 1969–1978 (russisch)http://vorlage_gse.test/1%3D100834~2a%3D~2b%3DSeyhan

На других языках


- [de] Seyhan

[en] Seyhan River

The Seyhan River (formerly written Seihan, Sihun; ancient name: Ancient Greek: Σάρος, Sáros), alternatively known as Sarus (or in Turkish as Sarus Su),[2] is the longest river of Cilicia and the longest of Turkey that flows into the Mediterranean Sea. The river is 560 km and flows southwest from its headwaters in the Tahtalı-Mountains (in Sivas and Kayseri provinces) in the Anti-Taurus Mountains to the Mediterranean Sea via a broad delta. Its main tributaries are Zamantı and Göksu, which unite in Aladağ, Adana to form the Seyhan River. The Zamantı River originates from the Uzun Plateau in Pınarbaşı, Kayseri and crosses Tomarza, Develi and Yahyalı districts in Kayseri.

[es] Río Seyhan

El río Seyhan (escrito antiguamente Seihan o Sihun) (en turco, Seyhan Nehri) es un importante río costero de la vertiente mediterránea de Turquía, de 560 km de longitud. Desde su cabecera, en las montañas Tahtalı —en las provincias de Sivas y Kayseri, en los montes Antitauro—, discurre por Kayseri en dirección suroeste, luego cruza la provincia de Adana y en su última parte, forma la frontera con la provincia de Mersin para desembocar, a través de un amplio delta, en el golfo de Alejandreta, en el mar Mediterráneo.

[it] Seyhan (fiume)

Il Seyhan (anche Seihan o Sihun) è un fiume della Turchia che scorre per 560 chilometri nell'Anatolia sud-orientale.

[ru] Сейхан (река)

Сейхан[1] (тур. Seyhan Nehri) — река в Турции. Длина реки составляет 560 км. Бассейн охватывает территорию в 20 600 км².



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