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Der Rubikon (lateinisch Rubicon oder Rubico, italienisch Rubicone) ist ein kleiner Fluss, der südlich von Ravenna in die Adria mündet und aufgrund seiner Geschichte einer Metapher zur Grundlage dient.

Rubikon
italienisch: Rubicone
Der moderne Rubicone
Der moderne Rubicone

Der moderne Rubicone

Daten
Lage Emilia-Romagna, Italien
Flusssystem Rubikon
Flussgebietseinheit Appennino Settentrionale
Quelle etwa 25 Kilometer westlich von Rimini
Mündung Bei San Mauro a Mare in die Adria
44° 10′ 5″ N, 12° 26′ 36″ O
Mündungshöhe 0 m s.l.m.[1]

Länge 40 km
Der Rubicone nahe der Mündung bei Gatteo a Mare
Der Rubicone nahe der Mündung bei Gatteo a Mare

Der Rubicone nahe der Mündung bei Gatteo a Mare


Historische Bedeutung


Historisch war der Rubikon ein Grenzfluss zwischen der römischen Provinz Gallia cisalpina und dem eigentlichen Italien.

Bekannt wurde der Rubikon durch den römischen Bürgerkrieg, den Gaius Iulius Caesar ab 49 v. Chr. gegen Gnaeus Pompeius Magnus führte. Der Römische Senat beschloss am 7. Januar 49 v. Chr., dass Gaius Iulius Caesar sein Heer entlassen und sein Imperium, d. h. seine Befehlsgewalt über Gallien und Illyrien, niederlegen müsse, ehe er erneut für das Konsulat kandidieren dürfe. Daraufhin überschritt Caesar am 10. Januar 49 v. Chr. mit seinen Truppen den Rubikon. Die bewaffnete Überquerung des Flusses in Richtung Süden – und damit in Richtung Rom – war gleichbedeutend mit einer Kriegserklärung an den Römischen Senat. Caesar war sich bewusst, dass es ab diesem Punkt kein Zurück mehr gab, was er in dem berühmten griechischen Zitat „ἀνερρίφθω κύβος“ (wörtlich: „Hochgeworfen sei der Würfel“, lateinisch sinngemäß: alea iacta est) zum Ausdruck brachte.


Geographie


Die Lokalisierung des antiken Rubikon ist bis heute nicht abschließend geklärt. Der moderne Rubicone verdankt seinen Namen einer Festlegung durch Benito Mussolini per Dekret vom 4. August 1933.[2] Mussolini hatte in der Nähe des Städtchens Savignano sul Rubicone eine Strandvilla, und der örtliche Bürgermeister konnte ihn davon überzeugen, dass der örtliche Fluss Fiumicino der sei, den Caesar seinerzeit überquerte. Die Angaben auf einem römischen Meilenstein[3] legen diesen Schluss nahe. Hinweise auf die Darstellung auf der Tabula Peutingeriana[4] sind aber nicht eindeutig und werden von Lokalhistorikern in anderen Orten der Gegend in Zweifel gezogen. So nehmen die Einwohner von Santarcangelo di Romagna für ihren Fluss Uso in Anspruch, der „wahre“ Rubicon zu sein. Andere verlegen ihn nach dem 15 Kilometer entfernten Ort Calisese, dessen Ortsname sich angeblich aus Latein callis („Pfad“) und Caesar zusammensetzt, also „Caesars Pfad“.[5]

Der ehemals Fiumicino genannte Fluss entspringt westlich unterhalb von Sogliano al Rubicone in den mittleren Höhenlagen der Apenninen. Er fließt dann durch den südlichen Teil der Emilia-Romagna an Savignano sul Rubicone vorbei und mündet zwischen den Ortsteilen Gatteo a Mare von Gatteo und Savignano Mare von Savignano sul Rubicone in die Adria. Die Länge von der Quelle bis zur Mündung beträgt etwa 40 km.


Rubikon als Metapher


Noch heute steht der Ausdruck „den Rubikon überschreiten“ dafür, sich unwiderruflich auf eine riskante Handlung einzulassen. Er stand Pate für ein psychologisches Handlungsmodell, das Rubikonmodell der Handlungsphasen in der Motivationstheorie von Heinz Heckhausen. Eine bekannte Verwendung dieser Metapher erfolgte in der als Rubikon-Rede bekanntgewordenen Ansprache, die der damalige südafrikanische Staatspräsident Pieter Willem Botha im August 1985 hielt.


Literatur




Commons: Rubicone – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen


  1. Topografische Karte 1:25000
  2. Ulrich Gotter: Vom Rubicon nach Actium. Schauplätze der Bürgerkriege. In: Elke Stein-Hölkeskamp, Karl-Joachim Hölkeskamp (Hrsg.): Erinnerungsorte der Antike. Die römische Welt. Beck, München 2006, ISBN 978-3-406-60496-6, S. 243.
  3. CIL 1, 637
  4. Gerhard Radke: Rŭbĭcō, Rŭbĭcōn. In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 4, Stuttgart 1972, Sp. 1462.
  5. Stephan Brünjes: Italien: Wo liegt eigentlich der Rubikon? Stuttgarter Nachrichten, 26. November 2015

На других языках


- [de] Rubikon

[en] Rubicon

The Rubicon (Latin: Rubico; Italian: Rubicone [rubiˈkoːne];[1] Romagnol: Rubicôn [rubiˈkoːŋ]) is a shallow river in northeastern Italy, just north of Rimini. It was known as Fiumicino until 1933, when it was identified with the ancient river Rubicon, famously crossed by Julius Caesar in 49 BC.

[es] Río Rubicón

El río Rubicón (en italiano, Rubicone; en latín, Rubico) es un río poco profundo de régimen torrencial del nordeste de Italia, que discurre por la provincia de Forlì-Cesena y desemboca en el mar Adriático. Parece que el nombre deriva del color del agua, ya que discurre por una región arcillosa, que la tiñe de un color rubí.

[it] Rubicone

Il Rubicone è un piccolo fiume a regime torrentizio dell'Italia settentrionale lungo 35 km, che scorre nella provincia di Forlì-Cesena, iniziando il suo corso poco a monte di Sogliano al Rubicone, incrociando la via Emilia all'altezza di Savignano sul Rubicone, per poi continuare verso nord est e sfociare nel mar Adriatico a sud di Cesenatico, per la precisione dividendo i territori comunali di Savignano sul Rubicone a sud e di Gatteo a nord. L'etimologia, che fa derivare il nome italiano da quello latino Rubico, resta poco chiara.

[ru] Рубикон

Рубико́н (лат. Rubicō, итал. Rubicone) — небольшая река на Апеннинском полуострове, впадает в Адриатическое море, к северу от Римини. До 42 года до н. э. служила границей между Италией и римской провинцией Цизальпийская Галлия.



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